DE2440639C2 - Fotografisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Fotografisches AufzeichnungsmaterialInfo
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- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/005—Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein
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Description
JO
Die Ei-findung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial
mit einem Schichtträger, der mit zwei Silberhalogenidemulsionen, in Mischung miteinander
oder getrennt beschichtet ist, die gleiche Korngrößenverteilung aufweisen, in gleicher Weise spektral
sensibilisiert sind, aber unterschiedliche Empfindlichkeiten besitzen.
Die erste Stufe bei der Herstellung einer Druckplatte für vielfache Reproduktion farbiger Orginale besteht in -10
der fotografischen Aufnahme des Originals auf sogenannten Farbauszugsmaterialien. Dabei wird die Vorlage
nacheinander dreimal oder noch häufiger jeweils durch ein unterschiedliches Farbfilter (rot, grün und
blau) auf einem neuen Stück des Farbauszugsmaterials ■»>
aufgenommen. Die Materialien werden dann entwickelt und aus ihnen gesonderte Druckplatten hergestellt. Die
vom Rotfilterauszug hergestellte Platte wird zum Drucken mit Blaugrün(Cyan)·Druckfarbe, die Platte
vom Gfünfilterauszug zum Drucken mit Purpur v>
(Magenta)-Druckfarbe und die Druckplatte vom Blaufilterauszug zum Drucken mit gelber Druckfarbe
verwendet. Wird ein Vierfarbendruck angefertigt so belichtet man ein viertes Mal mit einem Farbauszug für
Schwarz, den man für die Herstellung einer Druckform .v> benutzt, die zum Drucken mit schwarzer Farbe dient.
jedoch sind die für den Druck mit den wie beschrieben hergestellten Druckformen angewandten
Druckfarben normalerweise hinsichtlich ihrer Reflexions- und ihrer Absorptionseigenschaften mangelhaft, m>
Die gelben Druckfarben reflektieren etwas Blaulicht, die Magenta-Druckfarben etwas Grünlicht und die Cyan-Druckfarben
etwas Rotlicht. Im Idealfall sollten alle Druckfarben 100% des von ihrer entsprechenden Farbe
reflektierten Lichtes absorbieren. Um diese den μ Druckfarben eigenen Unzulänglichkeiten zu verbessern,
benutzt man während der Herstellung des Farbaiisziigsmaterials
Masken. Diese stellen fotografische Silberha-Icgenidaufzeichnungsmaterialien
dar, die gemeinsam mit dem infrage kommenden Farbfilter zur Herstellung der Farbauszugsnegative verwendet werden. Diese
Masken setzen die optische Dichte der zur Herstellung der endgültigen Druckplatten verwendeten Negative
herab, was sich in einer Erhöhung der optischen Dichte des gedruckten Bildes auswirkt Beispielsweise werden
die Dichten für Cyan und Magenta erhöht, um Gelb zu korrigieren, wenn Gelb vorliegt, während man die
Dichten für Cyan und Gelb erhöht, um vorliegendes Magenta zu korrigieren, und die Dichte für Gelb und
Magenta erhöht, um für vorliegendes Cyan zu korrigieren. Dementsprechend sind gewöhnlich drei
oder vier Masken erforderlich, und zwar eine für jedes Farbauszugsnegativ, um im endgültigen gedruckten Bild
die richtige Färb- und Tonabstimmung zu erzielen.
Die mit Hilfe der maskierten Farbauszi^smaterialien
hergestellten Platten verwendet man beispielsweise im Offsetdruck, wie bei Jaffe und Mitarbeitern in »Color
Separation Photography«, Graphic Arts Technical Foundation, Ine, August 1953, besehrieben. Die
Herstellung der maskierten fotografischen Kopie, die Umwandlung des Farbnegativs in die Farbdruckform
und die zugehörigen Systeme sind dort ausführlich beschrieben. Andere unter Verwendung von Farbauszugsfilmen
arbeitende Verfahren sind der Buchdruck mit der Druckpresse, der Schablonendruck und der
Siebdruck (Vgl. Yule, »Principles of Color Reproduction«, John Whiley and Sons, 1967).
Es ist sehr erwünscht, daß die zur Herstellung der vorstehend beschriebenen Masken brauchbaren fotografischen
Materialien einen breiten Belichtungsspielraum aufweisen. Das bedeutet, daß der geradlinige Teil
der Schwärzungskurve sich ohne Schulter über einen langen Belichtungsbereich erstreckt Die Gradation
dieser Materialien soll auch ziemlich niedrig liegen und eine Verstärkung der Belichtung sollte nur eine geringe
zusätzliche Dichteerhöhung hervorrufen. Umgekehrt sind aus der Schwarzweiß-Fotogfafie Fotomaterialien
bekannt, weiche zu kontrastreichen Aufnahmen führen sollen. So wird in der DE-AS 1046491 ein fotografisches
Material beschrieben, das Tonwertfehler von Schwarzweiß- bzw. einfarbigen Aufnahmen korrigiert,
die durch mangelhafte Zeichnung von Licht und Schatten verursacht werden, in denen also die
Kontraste unzureichend sind.
Die Schwärzungskurve ist eine grafische Darstellung, in der der Logarithmus der Belichtung gegen die Dichte
des entwickelten Bildes aufgetragcr. ist. Ist die Neigung
der Kurve gering (niedrige Gradation) und der geradlinige Anteil der Kurve umfaßt einen breiten
Belichtungsbereich ohne Schulterbildung (breiter Belichtungsspielraum), so wird kein übermäßiger Gradationsunterschied
über einen weiten Belichtungsbereich vorliegen und die zum Entwickeln erforderliche Zeit
braucht nicht abgestimmt zu werden. Den meisten für die Herstellung von Masken für Farbwerkkorrekturen
angewandten Materialien sind diese die Belichtungsbreite und die Gradation betreffenden Merkmale nicht
eigen und der Bedienungsmann muß diese Nachteile durch gleichzeitige Variation der Belichtungs- und
Entwicklungsbedingungen ausgleichen, d. h. die Belichtungszeit des belichteten fotografischen Materials
herabsetzen. Erfolgt die Bedienung von Hand in Schalen, so stellt die Herabsetzung der Entwicklungszeit
kein ernstes Problem dar. In der Fotoindustrie ist es aber üblich, Maschinen zur Verarbeitung des fotografischen
Materials zu verwenden. Die Herabsetzung der
Umlaufzeit für das Entwickeln in einer automatischen
Entwicklungsvorrichtung stellt einen schwierigen, nur schwer reproduzierbaren und zeitraubenden Verfahrensschritt
dar. Dementsprechend ist es erwünscht, die Verarbeitung der Maskenmaterialien unter etwa den
gleichen Bedingungen durchführen zu können, wie sie für irgendein anderes Material angewandt werden, das
im System ohne Korrektur benutzt wird.
Aus den GB-PS 4 28 305 und 7 32 691 ist es bekannt, daß man die physikalischen Kennzeichen einer durch in
stufenweise Bildbelichtung eines fotografischen Materials erzeugten, sensitometrischen Kurve einstellen
kann, indem man das Material aus einer Mischung von zwei oder mehr Silberhalogenidemulsionen herstellt
Normalerweise erhält man derartige Emulsionen durch is
Silberhalogenidkörner mit unterschiedlichen Teiichengrößen, wie man sie beispielsweise herstellt, indem man
unterschiedliche Bedingungen bei der Ostwaldschen Reifung, aber auch schon während des als Silberhalogenidfällung
bezeichneten Verfahrensschritts anwandte. Eine feinkörnige Emulsion führt normalerweise zu
einem fotografischen Material mit geringerer Empfindlichkeit aber mit höheren Kontrasten im Vergleich zu
einer Emulsion mit gröberen Silberhalogenidkörnern. Wenn Emulsionen mit feinen Körnern mit Emulsionen
mit größeren Körnern vermischt werden, wie dies in den vorstehend beiden Patentschriften beschrieben ist,
so ist es manchmal möglich, die Menge einer jeden einzelnen der so vermischten Emulsionen so einzustellen,
daß die auf der Basis einer stufenweisen Bildbelichtung 'ines solchen Produktes erhaltene
sensitometrische Kurve Empfindlichkeits- und Kontrastwerte charakterisiert, die in der Mitte zwischen
jenen Werten liegen, die aus den Empfindlichkeitskurven der einzelnen Emulsionen abzulesen sind. Jedoch
neigen derartige Mischungen ausnahmslos dazu, in der senditometrischen Kurve Schultern zu bilden, die den
Belichtungsspielraum einengen. Es kommt hinzu, daß diese Emulsionen auf die Sensibilisierungsparameter,
insbesondere auf spektrale Sensibilisierungsmittel, unterschiedlich
ansprechen. Diese Erscheinung ist darauf zurückzuführen, daß diese Emulsionen ihre Korngrößenverteilung
der Wirkung der Ostwaldschen Reifung oder bereits den Fällungsbedingungen bei der Silberhalogenidbildung
verdanken. Da die maskierenden Mate- 4-, rialien normalerweise über den gesamten Spektralbereich
des sichtbaren Lichts, d. h. panchromatisch sensibilisiert werden, würde es sehr schwierig sein, ein in
der gewünschten Weise ein sowohl sensitometrisch als auch spektral ansprechendes fotografisches Materia! zu
erhalten, das auf ein Gemisch zweier unterschiedlich ausgefällter Silberhalogenidemulsionen zurückgeht.
Ein anderer Nachteil des Mischens von Emulsionen mit unterschiedlicher Korngrößenverteilung liegt in der
Schwierigkeit, jeden Anteil derart richtig zu sensibilisieren, daß die erhaltene Mischung die angestrebten
sensitometrischen Werte auch wirklich zeigt. Die als Masken für die Herstellung von Farbauszügen zu
verwendenden Materialien müssen eine ausreichende Lichtempfindlichkeit haben, wobei aber die maximale so
Dichte dennoch niedrig liegen muH Außerdert· mnsien
diese Filme ^inen breiten Belichtiings^ii; ;·>-m \ύ\\:
niedrigen Kontrast aufweisen. F.s is; abc; <iui.icrs;
schwierig, Emulsionen mi? unterschiedlicher Korngrößenverteilung derart 711 vermischen, daß dieses kritische *■-.
Gleichgewicht erreicht wird.
Der Erfindung lieg! daher die Aufgabe zugrunde, ei
fotografisches Aufzeichnungsmaterial Hii/.u>;ebun, das
eine niedrige Gradation und einen breiten Belichtungsspielraum aufweist, so daß es für eine maschinelle
Entwicklung unter den üblichen Bedingungen zur Erzeugung von Masken für die Herstellung von
Farbauszügen angewandt werden kann,
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die unempfindlichere Silberhalogenidemulsion infolge geringerer
oder fehlender chemischer Sensibilisierung nur eine Empfindlichkeit aufweist, die weniger als 12% der
Empfindlichkeit der empfindlicheren Silberhalogenidemulsion ausmacht
Durch die Erfindung wird es möglich, den richtigen Ausgleich der beiden Emulsionen zwecks Einstellung
einer ausreichenden Empfindlichkeit, eines breiten -Uelichtungsspielraums und einer niedrigen Gradation zu
erreichen. Auch wird durch die Erfindung ein Maskierungssystem für Farbkorrekturen zugänglich, das nur
zwei unter gleichen Entwicklungsbedingungen hergestellte Masken erfordert, um einwandfreie Färb- und
Tonkorrekturen zu erzielen. Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmateria! läßt sich z. B. auf einfache Weise
durch Aufteilung einer einzigen zunächst noch unsensibilisierten Emulsion in zwei Anteile herstellen, von
denen der eine Anteil chemisch und spektrisch, der andere Anteil nur spektral sensibilisiert wird, wonach
man die beiden Anteile vereinigt und sie als eine einzige Schicht aufbringt oder ohne sie zu vereinigen, in Form
von zwei gesonderten und vorzugsweise aneinanderliegenden Schichten.
Durch Einstellung der Menge eines jeden angewandten Anteils läßt sich die gewünschte Gradation durch die
Belichtungsbreite bei solchen Verarbeitongsbedingungen erreichen, wie sie für übliches maschinelles Arbeiten
angewandt werden. Da in beiden Emulsionsanteilen dieselbe Korngrößenverteilung vorliegt, kann eine
frühere Schulterbüdung der Schwärzungskurve vermieden werden, wenn die ausgewählte Emulsion ihrerseits
nicht eine frühe Schulterbüdung hervorruft Auf diese Weise läßt sich ein breiler Bd'ditungsspielraum
erzielen. Da man einen Anteil ohne oder mit nur niedriger chemischer Sensibilisierung hat, kann eine
niedrige Gradation erreicht und diese sowie der Belichtungsspielraum können über einen weiten Ber<*:~b
in einfacher Weise über den Sensibilisierungs^ . und/oder die Menge der in eine Mischung einzuarb
tenden beiden Emulsionsteile geregelt werden. Obgleich für das fotografische Aufzeichnungsmaterial der Erfindung nur zwei Emulsionen beansprucht wurden, kann dieses natürlich zusätzliche Emulsionen bzw. Emulsionsschichten enthalten. Je mehr Einzelemulsionen bzw. Einzelschichten angewandt werden, umso kostspieliger wird aber die Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien.
tenden beiden Emulsionsteile geregelt werden. Obgleich für das fotografische Aufzeichnungsmaterial der Erfindung nur zwei Emulsionen beansprucht wurden, kann dieses natürlich zusätzliche Emulsionen bzw. Emulsionsschichten enthalten. Je mehr Einzelemulsionen bzw. Einzelschichten angewandt werden, umso kostspieliger wird aber die Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien.
Emulsionen, die sich zur Herstellung des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials eignen, die sich dann
als Maskierungssysteme anwenden lassen, sind gewöhnlich Silberbromidjodidemulsionen, obgleich bei der
praktischen Durchführung der Erfindung alle üblichen Silberhalogenide (Bromid, Jodid, Chlorid) oder deren
Mischungen angewandt werden können.
F?e> einer Ausgestaltung der Erfindung wird in der
Silberhalogenidemulsion als Bindemittel Gelatine verwenden
und ihr Silberhalogenid besteht aus Silberbro midjodid mit etwa 4 Mol-% Silberjodid. Die Bedingungen
für Fällung und Ostwaldreifung werden so ausgewählt, daß in der anfallenden Emulsion Silberhalogenidkörner
mit einer durchschnittlichen Korngrölie von vorzugsweise etwa 1 Mikron vorliegen. Nach
weiterer Gelatinezugabe zur Emulsion wird diese in zwei Teile aufgeteilt Teil A wird vorzugsweise auf seine
beste Empfindlichkeit gebracht mit chemischen Sensibilisatoren, wie Gold- und Schwefelverbindungen sowie
mit einem panchromatischen Sensibilisator, während Teil B vorzugsweise nur mit demselben panchromatischen
Sensibilisator behandelt wird. Ist die Nachreifstufe abgeschlossen, so werden beide Teile abgekühlt und
die üblichen Beschichtungshilfsmittel, Antischleiermittel und Härtungsmittel zugefügt. Die Emulsionen werden
dann in solchen Anteilen miteinander abgemischt, die zu den gewünschten sensitometrischen Eigenschaften
führen, wobei das Gewichtsverhältnis der einen zur anderen Emulsion gewöhnlich · im Bereich zwischen
1 :10 und 10:1 liegt. Beispielsweise ergibt eine
Mischung aus 4 Teilen A und 6 Teilen B (Verhältnis B/A=3/2) ein ausgezeichnetes panchromatischen Maskierungsmaterial,
das sich insbesondere zur Herstellung von Farbauszugsnegativen für das Druckverfahren
eignet Die wie vorstehend hergestellte Emulsion kann dann als einzige Schicht auf einen geeigneten Schichtträger
aufgebracht werden und wird zweckmäßig mit einer dünnen Schutzschicht aus Gelatine überschichtet
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann man Teil B zwar mit chemischen Sensibilisatoren
sensibiüsieren, jedoch muß dessen Empfindlichkeit immer noch weniger als 12% der Empfindlichkeit des
vollständig sensibilisierten Teils A ausmachen.
Zusätzlich zu einem breiten Belichtungsspielraum und einer niedrigen Gradation besitzt das Aufzeichnungsmaterial
gemäß der Erfindung ausgezeichnete sensitometrische Eigenschaften, wie gute Empfindlichkeit und
geringen Schleier, vorausgesetzt es wird bei den Herstellungsschriften fachgemäß verfahren. Wird das
Material der Erfindung in einer bevorzugten Art als maskierendes Material angewandt so kann dieses
erzeugt werden mit gleicher Rot- und Grüngradation, wodurch es möglich wird, ein Zwei-Masken-System für
die Herstellung von Farbauszügen anzuwenden.
Die erfindungsgemäß angewandten Silberhalogenidemulsionen
enthalten vorzugsweise ein kolloidales Bindemittel, wie Gelatine, jedoch können auch andere
Bindemittel angewandt werden. Beipsiele sind hierfür Albumin, Agar-Agar, Gummiarabikum, Alginsäure,
Polyviiiylakohol, Polyvinylpyrrolidon, Celluloseäther,
teilweise hydrolysiertes Celluloseacetat Alkylacrylatpolymerisat oder auch Mischungen der aufgeführten
Bindemittel.
Die angewandten Emulsionen werden vorteilhaft chemisch nach bekannten Verfahren sensibilisiert,
beispielsweise durch Digerieren mit natürlichen, aktiven Gelatinen oder durch Zugabe der Schwefelverbindungen
entsprechend den US-PS 15 74 944 oder 16 23 499. Die Emulsion kann auch mit den Salzen oder Metallen
behandelt werden, die in den US-PS 23 99 083, 24 48 060, 25 97 856 öder 25 97 915 beschrieben sind.
Desgleichen kommt eine Behandlung mit. den Reduktionsmitteln (beispielsweise ZinnllSalzen) der US-PS
24 87 850 infrage. Andere chemische Sensibilisierungsmittel
sind der Fachwelt bekannt Und können hier auch vorteilhaft angewandt werden.
Die Emulsionen enthalten bekannte spektrale Sensibilisatoren. Derartige Substanzen sind bei Mees, The
Theory of the Photographic Process, 3. Auflage, 1967, Kapitel 11 und 12, beschrieben; auch kommen andere
der Fachwelt bekannte spektrale Sensibilisatoren infrage. Besonders bevorzugt sind panchromatosche
Sensibilisierungsfarbstoffe.
Ihr Einsatz ist besonders vorteilhaft für fotografische
Materialien, die für die Maskierung während des Farbauszugsverfahrens angewandt werden.
Die Emulsionen werden auf einen geeigneten
Die Emulsionen werden auf einen geeigneten
ί Schichtträger, beispieslweise aus Polyäthylenterephthalat,
aufgebracht der, wie in der US-PS 27 79 68-,, Beispiel 4, beschrieben, hergestellt und mit einer
Haftschicht ausgestattet worden war. Sie lassen sich auf allen in der fotografischen Technik üblichen Wegen und
tu mit allen üblichen Mitteln aufbringen, z. B. durch
Antragen mit der Luftbürste oder mit der Rakel. Für die Beschichtung kommen ferner als Schichtträger infrage
solche aus Glas, Celluloseacetat Cellulosenitrat und anderen filmbildenden Kunstharzen oder Polymerisaten,
wie Polyestern, Polyamiden und Polystyrol. Die Aufzeichnungsmaterialien können auch mit Rückschichten
versehen sein, in denen andere Hilfsstoffe, wie antistatische Mittel, enthalten sein können.
In den nachstehenden Beispielen liegen mit Ammoniak gereifte Emulsionen vor. Es versteht sich, daß die auch als Digestion bezeichnete Sensibilisierung eine Behandlung der Emulsion in Gegenwart von Gold- und Silberverbindungen über einen bestimmten Zeitraum und bei einer Temperatur umfaßt die erforderlich sind, um die gewünschte fotografische Empfindlichkeit bei noch annehmbarem Schleier zu erzielen1. Die für die sensibilisierenden Behandlungen erforderlichen Zeiten und Temperaturen variieren mit dem Emulsionstyp und liegen im allgemeinen im Bereich von 30 bis 60 Minuten
In den nachstehenden Beispielen liegen mit Ammoniak gereifte Emulsionen vor. Es versteht sich, daß die auch als Digestion bezeichnete Sensibilisierung eine Behandlung der Emulsion in Gegenwart von Gold- und Silberverbindungen über einen bestimmten Zeitraum und bei einer Temperatur umfaßt die erforderlich sind, um die gewünschte fotografische Empfindlichkeit bei noch annehmbarem Schleier zu erzielen1. Die für die sensibilisierenden Behandlungen erforderlichen Zeiten und Temperaturen variieren mit dem Emulsionstyp und liegen im allgemeinen im Bereich von 30 bis 60 Minuten
jo und 54°C bis 71°C. Nach Beendigung der Sensibilisierungsstufe
wird die Emulsion auf eine Temperatur abgekühlt die sich für die Zugabe anderer Bestandteile
eignet, beispielsweise von Beschichtungshilfsmitteln, Härtungsmitteln und Antischleiermitteln. Die Emulsion
J5 wird gerührt und dann bis zum Auftrag bei oder unterhalb der Zugabetemperatur gehalten. Wo ein
Anteil lediglich mit dem spektralen Sensibilisator (d. h. einem Farbstoff) behandelt worden ist wird die
Emulsion gewöhnlich mit dem Farbstoff bei erhöhter Temperatur digeriert, und zwar über einen Zeitraum,
der für eine angemessene Farbstoffverteilung und Farbstoffadsorption am Silberhalogenidkorn nötig ist
Das Anwendungssystem für die in den Beispielen
beschriebenen Materialien erfordert eine Probe, die mit grünem Licht belichtet werden soll für die Verwendung
als Gelb-, und eine die mit Rotlicht belichtet werden soll, als Magenta- und Cyanmaske. Diese Proben werden
dann bei gleichen Entwicklungszeiten weiterverarbeitet und erreichen gleiche Gradation. Die auf diese Weise
hergestellten Masken werden dann in Kombination mit dem ursprünglichen Gegenstand angewandt, um daraus
die Auszugsnegative herzustellen.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele veranschaulicht In diesen wird eine relative
Empfindlichkeit in bezug zu jeder Belichtung berechnet,
die für eine Silberdichte von 03 erforderlich ist Die
Gradation wird gemessen an der Neigung einer Linie zwischen den Gesamtdichten von 03 und 05, die neben
der Silberdichte auch die optische Dichte des Schichten trägers nebst eventuellen Hilfsschichten berücksichtigt.
Eine 96 Mol.-% Bromid und 4 Mol-% Silberjodid
enthaltende Sil^erbromidjodidemulsion wurde ausgeflockt, gewaschen und in Gelatinelösung redispergiert,
wobei 220 g Gelatine je 1,5 Mol Silberhalogenid angewandt wurde. Die erhaltene Dispersion wurde in
zwei Teile aufgeteilt. Der eine (chemisch unsensibtlisier-
te) Teil wurde mit einem panchromatischen sensibilisierenden Farbstoff 45 bis 50 Minuten lang bei etwa 55°C
digeriert. Die Zugabe des Farbstoffs 3,3'Disulfopropyl-9-methylthiacarbocyanin
erfolgte in Form einer Lösung von 1 g Farbstoff je Liter Methanol, wobei 170 ml der
Farbstofflösung je 1,5 Mol Silberhalogenid angewandt wurden. Die Emulsion wurde dann abgekühlt und die
üblichen Beschichtungshilfsmittel, Härtungsmittel und Antischleiermittel wurden eingearbeitet. Der andere
Teil (chemisch sensibilisiert) wurde in gleicher Weise behandelt mit der Ausnahme, daß Gold- und Schwefel-Sensibilisierungsmittel
(für die vollständige Sensibilisierung der Emuls:on bestimmt) zugefügt wurden, und
zwar zusätzlich zu denselben panchromatisch sensibilisierenden Farbstoffen noch während der Digestion. Als
Goldverbindung wurden zugegeben 34 ml K[Au(SCN),]-Lösung je 1.5 Mole Silberhalogenid,
wobei die K[Au(SCN)2]-Lösung hergestellt worden war
Heh;inillungs/eit
im Entwickler
im Entwickler
Gradation /wischen
I) - (U und ().'»
I) - (U und ().'»
Schleier
rot
grun
bl.ui
0,37 | 0,37 | 0,2') | 0,07 |
0,51 | 0,51 | 0,37 | O.Ofi |
0,57 | 0,56 | 0.43 | 0,05 |
45 Sekunden
2 Minuten
3 Minuten
Wie aus den Ergebnissen ersichtlich, liegt die Gradation äußerst niedrig und doch zeigen sämtliche
Proben eine ausreichende Empfindlichkeit. Wird für sie eine sensitometrische H- und D-Kurve aufgezeichnet, so
zeigt diese einen breiten Belichtungsspielraum, d. h. im Bereich der angewandten Belichtung wurde keine
Schulterbildung hervorgerufen. Wurden diese Materialien als Masken angewandt, um Farbauszugsnegative
ans P.inPr wäftriijpn I -ηςιιησ von Ä ! a kf ^C1NJZI itor unA
hpr7iictpl|pn crt lipRpn ctrh ancoP7pirhnptp Fnitprcrphnic-
se erhalten. Ein gleiches Material, das eine panchromatisch sensibilisierte Emulsion mit vollständiger chemischer
Sensibilisierung aufwies, der aber kein unsensibilisierter Teil beigemischt worden war, erforderte
demgegenüber eine Herabsetzung der Behandlungszeit auf 30 Sekunden, um eine niedrige Gradation zu
erzielen, und hatte außerdem nicht den breiten Belichtungsspielraum, wie die Materialien der Erfindung.
Die1: kam darin zum Ausdruck, daß die sensitometrische Kurve Zeichen einer Schulterbildung
in den höheren Belichtungsbereichen erkennen ließ. Dementsprechend konnten mit den Materialien entsprechend
dem Stand der Technik ksine befriedigenden Masken hergestellt werden.
92 mg AuCIj Liter. Die Schwefelverbindung war
zugegeben worden als eine 17 ml Natriumthicmilfat
enthaltende wäßrige Lösung je 1.5 Mol Silberhalogenid und enthielt 500 mg Natriumthiosulfat je Liter. Am
Ende dieses Abschnitts wurden 6 Teile des unsensibilisierten Anteils gründlich mit 4 Teilen des vollständig
sensibilisierten Anteils vermischt und das erhaltene Gemisch in üblicher Weise auf einen Schichtträger aus
Polyäthylenterephthalat aufgebracht, wobei ein Schichtgewicht von 80 bis 85 mg Silberhalogenid/dm2
eingestellt wurde. Auf diese Schicht wurde eine dünne Gelatineschutzschicht und ein Härtungsmittel aufgebracht.
Zuletzt wurde eine Gelatinesrhicht auf die Rückseite des Schichtträgers aufgetragen, um einem
Aufrollen oder Kräuseln des Materials vorzubeugen. Nach dem Trocknen wurden die Probestreifen durch
einen v/2-Stufenkeil 15 Sekunden lang mit einer
Wolfram-Lichtquelle belichtet, die im Abstand von 1,83 m gehalten wurde. Drei Proben jedes Teils wurden
durch ein Filter »WRATTEN 47 B« bzw. »WRATTEN 58« bzw. »WRATTEN 25« hindurch belichtet und dann
in einer automatischen Entwicklungsvorrichtung weiterbehandelt, die einen gemischten Entwickler für
Aufnahmen mit kontinuierlich verlaufenden Tonwerten N-Methyl-p-aminophenolsulfat und Hydrochinon) enthielt.
Die Behandlungszeit in der Entwicklervorrichtung wurde bei etwa 27°C zwischen 45 Sekunden und 3
Minuten variiert. Die Arbeitsstufen des Fixierens, Waschens und Trocknens wurden gleichfalls variiert um
eine Anpassung an die für die Entwicklungsstufe gewählte Zeit vorzunehmen, d. h_ daß bei einer
Entwicklungszeit von 45 Sekunden diese Probe so fixiert, gewaschen und getrocknet wurde, daß eine
gesamte Verarbeitungszeit von 3 Minuten in der Vorrichtung erreicht wurde.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Entsprechend Beispiel I wurde eine Ausgangsemulsion hergestellt, redispergiert und in zwei Teile
aufgeteilt. Der eine Teil (unsensibilisierter Teil) wurde nur mit einem panchromatisch sensibilisierenden Farbstoff
behandelt, während der zweite Teil (sensibilisierter Teil) mit Gold- und Schwefelverbindungen bei zusätzlicher
Behandlung mit demselben panchromatisch sensibilisierenden Farbstoff vorher auf seine Höchstempfindlichkeit
gebracht worden war. Es wurden zwei Proben hergestellt, wobei Schicht A aus einer Mischung von 6
Teilen des unsensibilisierten Anteils + 4 Teilen des sensibilisierten Anteils zubereitet wurde, während
Schicht B in ihrer Gesamtheit aus dem sensibilisierten Anteil bestand. Die beiden Schichten besaßen etwa
dasselbe Beschichtungsgewicht, beispielsweise etwa 74 mg Silberhalogenid/dm2. Sie wurden, wie im Beisf'il
1 beschrieben, überschichtet, mit einer rückseitigen Schicht ausgestattet und getrocknet Die einzelnen
Proben wurden, wie gleichfalls beschrieben, weiterbehandelt, wonach folgende Ergebnisse anfielen:
Tabelle II | Behandlungszeit | Empfindlichkeit | grün | blau | Gradation | grün | blau | Schleier |
Probe | im Entwickler | 67 | 61 | 0,39 | 0,31 | |||
rot | 76 | 71 | rot | 0,53 | 0.42 | |||
45 Sekunden | 66 | 81 | 77 | 0.39 | 0,61 | 0,42 | 0,04 | |
Schicht A | 2 Minuten | 75 | 86 | 86 | 0,55 | 0 65 | 0,49 | 0.06 |
(gemischte Emulsionen) | 3 Minuten | 78 | 96 | 97 | 0,62 | 0J9 | 0.61 | 0,06 |
ΛΖ CaI 1....
~r~< ~Ji_fvuiiui-ii |
87 | 100 | 100 | 0,64 | 0.83 | 0,68 | 0.06 | |
Schicht B | 2 Minuten | 97 | 0.79 | 0.8 | ||||
(Einzeiemuisionen) | 3 Minuten | 100 | 0.84 | 0,09 | ||||
Zusätzlich zur Erreichung des gewünschten niedrigen Gradienten wiesen die mit Schicht A beschichteten
Probe einen breiteren Belichtungsspielraum auf als jene Probe, bei denen die Schicht B aufgebracht worden war.
und lieferten ausgezeichnete Masken für Farbauszüge..
Diese Beispiele wurden wiederholt mit einer Anzahl fanchromatischer Sensibilisatoren, verschiedenen
Emulsionen und Sensibilisierungsbedingungen. In jedem
Fall ließen sich niedere Gradationen und ein breiter Belichtungsspielraum erreichen.
Alle vorstehend beschriebenen Auf/eichniingsmaterialien
der Erfindung ließen sich bei angemessenen Zeiten in denselben Maschinen weiterverarbeiten, die in
der fotografischen Technik angewandt werden, und
lieferten ausgezeichnete Ergebnisse, wenn sie so weiterbehandelt und als maskierende Materialien
angewandt wurden. Die Materialien benötigen nur zwei Masken zur Herstellung ausgezeichneter Auszüge, wie
durch eine visuelle Beurteilung von Farbe und Ton einer mit ihrer Hilfe endgültig gedruckten Kopie ergab. Farbe
und Ton waren mindestens gleich, in vielen Fällen sogar besser als Vergleichsdrucke, die unter Verwendung von
drei oder vier Masken oder anderweitig hergestellt worden waren, die Schiiltcrbildurig rfer Schwär/ungskurve
/igten und die unter Variation der Belichttings- und Verarbeitungsbedingungen erzeugt werden mußten.
Claims (4)
1. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Schichtträger, der mit zwei Silberhalogenid- ϊ
emulsionen, in Mischung miteinander oder getrennt beschichtet ist, die gleiche Korngrößenverteilung
aufweisen, in gleicher Weise spektral sensibilisiert sind, aber unterschiedliche Empfindlichkeiten besitzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die unempfindlichere Silberhalogenidemulsion infolge
geringerer oder fehlender chemischer Sensibilisierung
nur eine Empfindlichkeit aufweist, die weniger als 12% der Empfindlichkeit der empfindlicheren
Silberhalogenidemulsion ausmacht ι >
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß beide Silberhalogenidemulsionen
panchromatisch sensibilisiert sind.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidemulsionen
als Bindemittel Gelatine enthalten und das Silberhalogenid aus Silberbromidjodid mit etwa
4 MoI-% Silberjodid besteht
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß das Gewichtsverhältnis
der unempfindlicheren zur empfindlicheren Silberhalogenidemulsion etwa 3 :2 beträgt
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