DE2419235B2 - Umsetzungsprodukte von 4,4-bis- (hydroxymethyl)-cyclohexen-verbindungen mit schwefel und deren verwendung - Google Patents
Umsetzungsprodukte von 4,4-bis- (hydroxymethyl)-cyclohexen-verbindungen mit schwefel und deren verwendungInfo
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- Y10S526/916—Interpolymer from at least three ethylenically unsaturated monoolefinic hydrocarbon monomers
Description
CH
R2_c CH-R4
R2_c CH-R4
CH1OH
R1 —C
R1—C
CH2OH
CH CH1OH CH CH2OH
R* H
oder
\
R5 H
R5 H
H
C
C
oder
R2—C
H
C
C
CH-R4
(CH2),
R1—C
R2—C
CH,0H
CH-R4
(CH2),,
Rl
CH,OH
C CH2OH
in denen R1, R2, R4 Wasserstoff, Methyl oder Phenyl,
R3, R5 Wasserstoff oder Methyl und η die Zahl 1 oder
2 bedeutet, mit Schwefel im Molverhältnis 1 :1 bis 1 :8 in der Schmelze oder in einem Lösungsmittel
bei Temperaturen zwischen 120 und 160° C.
2. Verwendung der Reaktionsprodukte gemäß Anspruch 1 als Verstärkungsadditiv in helle Füllstoffe
enthaltenden, vernetzbaren Elastomer-Mischungen.
Die Reaktion von Schwefel und Schwefelverbindungen mit olefinischen Substanzen ist bereits grundsätzlich
bekannt. So ist in j. Cheni. Soc. (London) 1958, Seiten
bis 2846 die Umsetzung von Schwefel mit Monoolefinen wie Octen-(l) und die Umsetzung von
Schwefelverbindungen wie Cyclohex-2-enthiol mit Schwefel beschrieben. Weiterhin ist in den folgenden
Seiten 2846 bis 2856 eine ausführliche Darlegung der Umsetzung von Schwefel mit 2,6-Dimethylocta-2,6-dien
enthalten.
Die Erfindung betrifft nun schwefelhaltige Reaktions-
C CH2OH
in denen R', R2, R4 Wasserstoff, Methyl oder Phenyl. R3,
R5 Wasserstoff oder Methyl und η die Zahl 1 oder 2
bedeutet, mit Schwefel im Molverhältnis 1 :1 bis 1 :8 in
der Schmelze oder in einem Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen 120 und 16O0C.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung der genannten Reaktionsprodukte als Verstärkungsadditiv
in helle Füllstoffe enthaltenden, vernetzbaren Elastomer-Mischungen.
Die bei der Umsetzung eingesetzten Verbindungen, die auch als geminale Dimethylolverbindungen bezeichnet
werden können, sind größtenteils bekannt. Sie werden aus den entsprechenden 43-ungesättigten
Aldehyden und Formaldehyd nach Cannizzaro mit Alkali hergestellt. Die Aldehyde wiederum erhält man
nach Diels-Alder aus einem Dien und einem ungesättigten Aldehyd. Beispiele für die Diene sind Butadien,
So Methylbutadien, Dimethylbutadien, Trimethylbutadien,
Tetramethylbutadien, Phenylbutadien, Cyclopentadien und Cyclohexadien. Als Aldehyde können beispielsweise
verwendet werden Acrolein, Crotonaldehyd und Zimtaldehyd.
s_s Die Umsetzung wird vorzugsweise in Abwesenheit
von Lösungsmitteln durchgeführt. Bei der Umsetzung ohne Lösungsmittel ist es notwendig, Temperaturen von
über 100°C anzuwenden. Im allgemeinen liegt die
Reaktionstemperatur zwischen etwa 120 und 16O0C.
ί,ο Bei der Umsetzung erfolgt der Angriff des Schwefels
an der Doppelbindung des Cyclohexenringes. Dabei bilden sich Mono- und Polysulfide von höchst
komplexer Zusammensetzung. Je nach der eingesetzten Schwefelmenge entstehen Verbindungen mit verschie-
h5 denem Schwefelgehalt. Das Verhältnis von Diol zu
Schwefel kann in weiten Grenzen, d. h. von 1 :1 bis 1:8, variiert werden. Die entstehenden Umsetzungsprodukte
sind je nach der aufgenommenen Schwefelmenge
hochviskose, zum Teil in der Kälte erstarrende öle bis
hin zu Oligomeren mit Eigenschaften, die dem Kolophonium ähneln.
Den Verlauf der erfindungsgemäßen Umsetzung der Dimethylolverbindungen mit dem Schwefel kann durch
IR-Messungen verfolgt werden. So ist es beispielsweise
iin Falle der Schwefelung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen möglich, das Verhältnis der Maximalextinktionswerte
der olefinischen oder der cycloaliphatischen CH-Valenzschwingungsbanden bei 3015 und 2920 cm -' ,
auszuwerten und gleichfalls das Verhältnis der Maxiraalextinktionswerte
der —C = C-Bande bei 1650 sowie jjer —CHrDeformationsschwingungsbande bei
1440 cm-'. >m NMR-Spektrum (NMR = magnetische
Kernresonanz) ist in analoger Weise das Flächenver- ,5
hältnis des =CH-Signals zu den -CH- plus -CH2-Signalen
ein entsprechendes Maß.
Es kann angenommen werden, daß sich bei der Umsetzung primär in der Hauptsache Polysulfide vom
Typ der Alkyl-aikenyl-polysulfide bilden, die dann in
Sekundärreaktionen zu einer Vielzahl von Schwefelungsprodukten abgebaut werden können. Hinweise auf
diese Deutung der Umsetzung sind zum Beispiel zu finden in dem Buch »Chemistry and Physics of
Rubber-like Substances«, von L. B a t e m a n, Ausgabe 1963, Herausgeber Maclaren und Sons Ltd, London,
Seite 449 ff. Siehe ferner »Mechanism of Sulphur Reactions« von William, A. Pryor, McGraw-Hill,
Book-Company, Inc, 1962, Kapitel 5: The Reactions of
Sulphur with Olefins io produce organic sulfids and polysulfide. Ferner »The Chemistry of Organic Sulphur
compounds« by Norman Kharasch and CaI Y.
Meyers, Vol. 1, Kapitel 20: Reactions of Sulphur with
Olefins by L Bateman and CG. Moore, Seite 210
bis 228; R. T. Armstrong, J. R. Little und K. W. ί5
Doak, lndusir. Eng. Chem. 36, 628 (1944); M. L. S e I k e r und A. R. Kemp, Industr. Eng. Chem. 39,895
(1947); E. H. Farmer und F. W. Shipley, j. Chem.
Soc. 1519(1947); A.S. Brown, M.G. Voronkov und K. P. Kashkova, Zh. Obshchei Khim (russ.) 20.
726(1950).
Beispiele für die erfindungsgemäße Umsetzung.
1. Schwefelung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen im Mol-Verhältnis Alkohol zu Schwefel wie 4S 1:2.
1. Schwefelung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen im Mol-Verhältnis Alkohol zu Schwefel wie 4S 1:2.
Man schmilzt in einem 10 Liter fassenden und mit Rührwerk versehenem Kolben, der in ein ölbad
taucht. 6 kg 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen auf und erwärmt den Stoff auf 130 bis 135° C. Bei ^0
dieser Temperatur trägt man innerhalb von etwa 3 Stunden insgesamt 2,7 kg Schwefelpulver in die
Schmelze ein. Die Umsetzung ist anfangs leicht exotherm. Der Gang der Reaktion wird anhand der
IR-Analyse verfolgt. Nach weiteren 60 Minuten
wird die Temperatur auf 145 bis 150° C erhöht. Nach insgesamt 8 Stunden Reaktionszeit ist die
Schwefelung vollständig.
Man gießt das entstandene dunkelbraune zunächst viskose öl auf Bleche auf und läßt an der Luft <,0
erstarren. Die erstarrte Masse kann zur weiteren Verwendung gebrochen, zerkleinert oder gemahlen
werden. Man erhält 8,61 kg Umsetzungsprodukt mit einem Schwefelgehalt von 31 Gewichtsprozent.
Das braune Pulver wird beim Erwärmen auf etwa 500C weich und schmilzt bei etwa 95" C.
Dasselbe Cyclohexen-Ausgangsprodukt kann in analoger Weise mil Schwefel beispielsweise im Molverhältnis von 1 :1,1 :1,5,1 :3 usw. umgesetzt werden. Dabei kann auch die Reaktionszeit variiert, z. B. verlängert werdea
Dasselbe Cyclohexen-Ausgangsprodukt kann in analoger Weise mil Schwefel beispielsweise im Molverhältnis von 1 :1,1 :1,5,1 :3 usw. umgesetzt werden. Dabei kann auch die Reaktionszeit variiert, z. B. verlängert werdea
2. Umsetzung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-CYclohexen
mit Schwefel im Molverhältnis von 1 :8.
Man erhitzt wie im Beispiel 1 beschrieben, 142 g 4,4 Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen auf 135° C und
trägt dann unter Rühren innerhalb von 8 Stunden insgesamt 256 g Schwefel in Pulverform ein.
Danach erhitzt man die Schmelze weitere 16 Stunden auf 145 bis 1500C
Das zunächst hochviskose Umsetzungsprodukt wird in eine Schale gegossen und zu einer harten
Masse erstarren gelassen. Man erhält das Umsetzungsprodukt in einer Menge von 381,5 g, und es
hat einen Schwefelgehalt von 65,2%. Das dunkelbraune Pulver schmilzt bei etwa 1100C.
3. Umsetzung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen mit Schwefel im Molverhältnis von 1 :4 in
Xylol.
In einen 2 Liter fassenden, mit Rückflußkühler versehenen Rundkolben gibt man 1 Liter Xylol und
142 g 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen, 128 g Schwefel in Pulverform und 2 ml Tributylamin. Die
Mischung wird 12 Stunden unter Rückfluß gekocht
und anschließend im Vakuum eingedampft, zuletzt bei 100°C und einem Druck von 12 Torr. Man
erhält 269,5 g eines dunkelbraunen Öles, das in der Kälte erstarrt und gemäß der Analyse 47,1
Gewichtsprozent Schwefel enthält.
4. Umsetzung von 3,6-Methano-4,4-bis-(hydroxyme-
thyl)-cyclohexen = 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-bicyclo[2,l,2]-hepten-l
vom Schmelzpunkt 111 bis 1140C mit Schwefel im Mol verhältnis von 1 :4.
154 g des genialen Diols werden in einem 500 ml passenden Rundkolben aufgeschmolzen und auf 130°C erwärmt. Un, ^r Rühren gibt man innerhalb von 6 Stunden 128 g Schwefel hinzu und erhitzt anschließend weitere 20 Stunden auf 145 bis 1500C, gießt anschließend das Reaktionsprodukt in eine Reibschale und pulverisiert es. Man erhält ein braunes Pulver in einer Menge von 271 g mit einem Schmelzbereich von etwa 95 bis 100°C und einem Schwefelgehalt von 45,5 Gewichtsprozent.
In analoger Umsetzung wird auch das Umsetzungsprodukt von 1 Mol dieses Cyclohexens mit 8 Mol Schwefel gewonnen. Vom Ausgangs- und vom Umsetzungsprodukt Hegen IR-Spektren vor.
Anstelle der 3,6-Methano-Verbindung kann auch das 3,6-Äthano-4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen eingesetzt und in analoger Weise mit Schwefel im gewünschten Molverhältnis umgesetzt werden.
154 g des genialen Diols werden in einem 500 ml passenden Rundkolben aufgeschmolzen und auf 130°C erwärmt. Un, ^r Rühren gibt man innerhalb von 6 Stunden 128 g Schwefel hinzu und erhitzt anschließend weitere 20 Stunden auf 145 bis 1500C, gießt anschließend das Reaktionsprodukt in eine Reibschale und pulverisiert es. Man erhält ein braunes Pulver in einer Menge von 271 g mit einem Schmelzbereich von etwa 95 bis 100°C und einem Schwefelgehalt von 45,5 Gewichtsprozent.
In analoger Umsetzung wird auch das Umsetzungsprodukt von 1 Mol dieses Cyclohexens mit 8 Mol Schwefel gewonnen. Vom Ausgangs- und vom Umsetzungsprodukt Hegen IR-Spektren vor.
Anstelle der 3,6-Methano-Verbindung kann auch das 3,6-Äthano-4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen eingesetzt und in analoger Weise mit Schwefel im gewünschten Molverhältnis umgesetzt werden.
5. Umsetzung von l-Methyl-4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen mit Schwefel im Molverhältnis von
1 :1.
Man schmilzt 78 g des Diols in einem Rundkolben auf und trägt unter Rühren bei etwa 130° C
innerhalb von 3 Stunden 16 g Schwefel in die Schmelze ein. Nach fünfstündigem Erhitzen auf 140
bis 145°C sind, wie IR-Messungen zeigen, die Doppelbindungen im Cyclohexenring verschwunden.
Man erhält ein zähes Harz von bernsteinartigem Aussehen in einer Menge von 82 g. Die
Analyse ergab einen Schwefelgehalt von 17 Gewichtsprozent.
6. Umsetzung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-5-methylcyclohexen mit Schwefel im Molverhältnis von
1 :6.
Man mischt 156 g des Diols mit 192 g Schwefel und 1 g Tributylamin und erhitzt dann das Gemisch
unter Rühren 18 Stunden am 140 bis 1500C Man erhält eine dunkelbraune Schmelze, die unterhalb
1000C erstarrt, in einer Menge von 341 g. Die Schwefelanalyse ergab 54,1 Gewichtsprozent
In gleicher Weise können auch 2-Mcthyl-, 3-Methyl- oder 6-Methyl-4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen mit Schwefel umgesetzt werden.
In gleicher Weise können auch 2-Mcthyl-, 3-Methyl- oder 6-Methyl-4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen mit Schwefel umgesetzt werden.
7. Umsetzung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-5-phenyl- ι ο
cyclohexen mit Schwefel im Molverhältnis von 1 :3.
218 g des genannten Diols und 96 g Schwefel werden unter Rühren 16 Stunden auf 140—145°C
erhitzt Die dunkelbraune Schmelze erstarrt bei etwa 75° C. Die erhaltene Menge beträgt 306,5 g und besitzt
einen Schwefelgehalt von 30,1 Gewichtsprozent
8. Umsetzung von l,2,5-Trimethyl-4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen
mit Schwefel im Molverhältnis von 1 :5.
184 g des genannten Diols werden unter Rühren auf etwa 135° C erwärmt. Unter weiterem Rühren
trägt man dann innerhalb von 4 Stunden bei der gleichen Temperatur 120 g Schwefel ein und rührt
noch weitere 12 Stunden bei dieser Temperatur weiter.
Die Aufarbeitung des Umsetzungsprodaktes liefert 298,5 g eines braunen Produktes, das bei etwa 7O0C
erstarrt. Die Analyse ergab einen Schwefelgehalt von 39,5 Gewichtsprozent.
Die erfindungsgemäßen Umsetzungprodukte weisen je nach der eingesetzten Schwefelmenge in bezug auf
die eingesetzten Alkohole einen verschiedenen Schwefelgehalt auf, die einzelnen Produkte sind aber
reproduzierbar herzustellen, insbesondere bei Überprüfung des Reaktionsablaufes durch die IR-Analyse, was
sich auch aus der Verbrennungsanalyse ablesen läßt
Die neuen Umsetzungsprodukte können überraschenderweise mit überragendem Erfolg als Verstärkungsadditive
in helle, in der Kautschuk verarbeitenden Industrie verwendete Füllstoffe, wie zum Beispiel
Kieselsäure, enthaltenden Natur- und Synthesekautschukmischungen verwendet werden.
Bei derartigen Kautschukmischungen besteht das technische Problem, daß unter dem Einfluß der hellen
verstärkenden Füllstoffe die Viskosität der Rohmischungen sehr hoch sein kann und damit die
Verarbeitbarkeit der Mischungen während des Produktionsprozesses erschwert wird. Diese Viskositätserhöhung
steht im Zusammenhang mit der Menge und mit der Aktivität der Füllstoffe, wobei die Feststellung gilt,
daß je aktiver die Füllstoffe sind, um so höher wird die Viskosität der Mischungen und damit umso schwieriger
deren Verarbeitbarkeit.
In der Technik sind schon eine ganze Reihe von Zusätzen bekannt, die zum Ziel haben, die Viskosität der
Rohmischungen abzusenken. Zu diesem Zwecke werden z. B. Glykol, Hexantriol, Polywachse oder andere
Verbindungen zugesetzt. Ein schwerwiegender Nachteil dieser Verbindungen ist, daß sie, um merkbare
Viskositätserniedrigung zu verursachen, in größeren Mengen zugesetzt werden müssen. Dies hat aber zur
Folge, daß die technischen Eigenschaften der mit Zusatz dieser Mischungskomponenten hergestellten Mischungen
und deren Vulkanisate verschlechtert werden, was sich insbesondere in einem Absinken des Spannungs-
35
40
45
55
60 wertes bei 300% Dehnung (Modul 300), eine zur technischen Charakterisierung von Vulkanisaten wichtigen
Größe, bemerkbar macht
Die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte erweisen sich nun als Verstärkungsadditive und besitzen
insbesondere die Eigenschaften, die Viskosität der unvulkanisierten Mischungen stark herabzusetzen. Mit
Hilfe der neuen Verstärkungsadditive werden sogar diejenigen Mischungen verarbeitbar, die beispielsweise
eine hoch aktive Kieselsäure mit einer mittleren Primärteilchengröße von 18 nm (Nanometer) und einer
Oberfläche von 210 m2/g, gemessen nach der bekannten BET-Methode (Ultrasil® VN 3 der DEGUSSA), auch in
großen Mengen, z. B. mehr als 50 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Elastomeres, enthalten.
Im Vergleich zu den bisher zur Erniedrigung der Mischungsviskosität eingesetzten Zusätzen haben die
neuen Verstärkungsadditive keine negativen Einflüsse
auf das Eigenschaftsniveau der Vulkanisate. Überra schenderweise führt der Zusatz der neuen Verstärkungsadditive
zu einer Heraufsetzung der Zerreißfestigkeit des Moduls, der Shore-Härte. der Elastizität und des
Abriebwiderstandes.
überraschend ist weiter, daß die durch den Zusatz
heller Verstärkerfüllstoffe bereits vorhandenen hydro philen Eigenschaften des Vulkanisates durch den Zusatz
der neuen Verstärkungsadditive ganz erheblich gesteigert werden, was sich z. B. in der Naßrutschfestigkeit
und dem günstigsten Verhalten auf Eis von Laufflächenmischungen, also von Fahrzeugreifen, zu erkenner
gibt.
Zu den in den Elastomer-Mischungen zusammen mit den erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukten verwendbaren
hellen oder weißen Füllstoffen zählen die handelsüblichen Kieselsäuren in Mengen von 1 bis 500
Gewichtsteilen, vorzugsweise 40 bis 250 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Elastomeren;
Silikate jeglicher Aktivität in Mengen von 1 bis 1000 Gewichtsteilen, vorzugsweise 10 bis 500 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Elastomeren und silikatische Erzeugnisse wie zum Beispiel Glasfasern
und Glasfasererzeugnisse, also Matten, Stränge, Gewebe, Gelege und dergleichen sowie Mikroglaskugeln. Zu
den Füllstoffen rechnen auch Kieselsäuren (SiO2), die als
Mischoxyde oder Oxydgemische mit Oxyden der Metalle Aluminium, Magnesium, Kalzium oder Zink
vorliegen; ferner feinteilige Oxyde des Aluminiums und Titans sowie deren Mischoxyde sowie fe'rner deren
Mischprodukte mit Silikaten und bzw. oder Kieselsäuren, weiterhin auch Kreiden, modifizierte Kalziumkarbonate,
Kieselkreiden, Schwerspat und Lithopone.
Die genannten hellen Füllstoffe können einzeln oder zu mehreren gemeinsam in den Elastomer-Mischungen
verwendet werden. Zusätzlich können auch Ruße eingesetzt werden, insbesondere die bekannten Gummiruße,
und zwar in Mengen von 0,05 bis 50 Gewichtsteiler., bezogen auf 100 Gewichtsteile des Elastomeren.
Die neuen erfindungsgemäß zu verwendenden Umsetzungsprodukte (Verstärkungsadditive) können
einzeln oder zu mehreren in den Elastomer-Mischungen in Mengen von 0,05 bis 100 Gewichtsteilen, vorzugsweise
in Grenzen zwischen 0,5 und 25 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Elastomeren,
eingesetzt werden.
Als zu verwendende Elastomere kommen insbesondere die mit Schwefel oder Peroxiden vernetzbaren in
Frage. Dazu zählen, auch in Mischung miteinander, natürliche und synthetische, gegebenenfalls ölgestreckte
Kautschuke, insbesondere Dien-Elastomere wie zum Beispiel Naturkautschuk und solche aus Butadien, aus
Isopren, aus Butadien und Styrol, aus Butadien und Acrylnitril oder aus 2-Chlorbutadien, ferner Butylkautschuk,
halogenierter Butylkautschuk, und die übrigen bekannten Dienkautschuke sowie beispielsweise auch
Äthylen-Propylen nicht konjugiertes Dien-Terpolymere, Trans-Polypentenamer und Karboxylkautschuke.
Den Mischungen aus den Elastomeren wie Kautschuke, dem Vernetzungssystem, den hellen Füllstoffen und ,o
den erfindungsgemäßen Schwefel enthaltenden Umsetzungsprodukten können weitere bekannte Zusätze
hinzugefügt werden.
Für die Vulkanisation und für die Eigenschaften der VuLanisate kann es von besonderem Vorteil sein, wenn
als Vulkanisationsbeschleuniger Triazinverbindungen gemäß dem deutschen Patent 16 69 954 verwendet
werden.
Wie weiterhin gefunden wurde, kann die Anwendung der erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte mit Vorteil
kombiniert werden mit dem Einsatz bestimmter Schwefel enthaltender Si'ane, die in der belgischen
Patentschrift 7 87 691 beschrieben' sind. Diese kombinierte Verwendung zweier verschiedener Verstärkungsadditive
kann zum Beispiel bei der Herstellung von Laufstreifen für Fahrzeugreifen von Vorteil sein.
Die neuen Reaktionsprodukte können auch Bestandteil von sogenannten Vormischungen, die bei der
Herstellung von vernetzbaren Elastomer-Mischungen verwendet werden, sein. Derartige Vormischungen
bestehen aus mindestens einem erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukt und mindestens einem hellen, in
der Kautschuk verarbeitenden Industrie verwendeten Füllstoff, wobei Gewichtsverhältnisse der beiden Mischungsbestandteile
im Bereich von beispielsweise 3 :1 bis 1 :3 zur Anwendung kommen, oder aus mindestens
einem erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukt, mindestens einem in der Kautschuk verarbeitenden
Industrie verwendeten hellen Füllstoff und mindestens einem mit Schwefel vulkanisierbaren Elastomeren aus
der Gruppe der natürlichen und synthetischen Kautschuke.
«09540M71
Claims (1)
1. Schwefelhaltige Reaktionsprodukte, erhalten durch Umsetzung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen-Verbindungen
der Formeln
R3 H
\ /
CH
CH
/ \
R2—C CH-R4
R2—C CH-R4
produkte erhalten durch Umsetzung von 4,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexen-Verbindungen
der Formeln
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---|---|---|---|
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SE7416198A SE7416198L (sv) | 1974-04-22 | 1974-12-20 | Omsettningsprodukter av 4,4-bis-(hydroximetyl)-cyklohexenforeningar. |
AR257348A AR208074A1 (es) | 1974-04-22 | 1975-01-01 | Mono y polisulfuros organicos constituidos por el producto de reaccion de compuestos de 4,4-bis-(hidroximetil)-ciclohexeno |
RO7581043A RO72796A (ro) | 1974-04-22 | 1975-01-04 | Procedeu pentru prepararea unor aditivi de intarire in materialele deumplutura de culoare deschisa pentru industria de prelucrare a cauciucului |
JP553675A JPS5335823B2 (de) | 1974-04-22 | 1975-01-10 | |
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ES433755A ES433755A1 (es) | 1974-04-22 | 1975-01-13 | Procedimiento para la preparacion de mezclas de elastomerosreticulables. |
NL7500524A NL7500524A (nl) | 1974-04-22 | 1975-01-16 | Reactieprodukten van 4,4-bis-(hydroxymethyl)- -cyclohexeenverbindingen met zwavel en de toe- passing daarvan. |
GB3155/75A GB1497874A (en) | 1974-04-22 | 1975-01-24 | Reaction products of 4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexene compounds |
US05/548,218 US3968074A (en) | 1974-04-22 | 1975-02-07 | Reaction product of 4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexene compounds with sulfur |
BR1411/75A BR7501083A (pt) | 1974-04-22 | 1975-02-21 | Produtos de reacao de compostos de 4,4-bis-(hidroxi-metil)-cicloexeno com enoxfre e sua utilizacao |
BE6044949A BE826565A (fr) | 1974-04-22 | 1975-03-11 | Produits de reaction de composes du 4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexene avec le soufre et leur emploi |
CA225,139A CA1024135A (en) | 1974-04-22 | 1975-04-22 | Reaction products of 4,4-bis-(hydroxy-methyl)-cyclohexene and sulphur and their use |
US05/665,446 US4053461A (en) | 1974-04-22 | 1976-03-09 | Reaction product of 4,4-bis-(hydroxymethyl)-cyclohexene compounds with sulfur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742419235 DE2419235C3 (de) | 1974-04-22 | Umsetzungsprodukte von 4,4-Bis-(hydroxy methyl) -cyclohex en-Verbindu ngen mit Schwefel und deren Verwendung |
Publications (3)
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---|---|
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DE2419235C3 DE2419235C3 (de) | 1977-05-18 |
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