DE2352427C2 - Medizinisches Tuch für die Bauchchirurgie - Google Patents

Medizinisches Tuch für die Bauchchirurgie

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    • A61F2013/00089Wound bandages
    • A61F2013/00119Wound bandages elastic

Description

Die Erfindung geht aus von einem medizinischen Tuch für die Bauchchirurgie gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspmches.
In der Bauchchirurgie verwendete Kompressen werden häufig als ABD-Kompressen ouer Bauch-Kompressen bezeichnet ABD-Kompressen werden oft bei chirurgischen Eingriffen verwendet, bei denen die Bauchwand durch einen chirurgischen Einschnitt geöffnet wird, wobei Körperorgane und empfindliche Membranen und Gewebe freigelegt werden. Diese empfindlichen Körperteile werden, wenn sie frei in der Luft liegen, vollständig unterschiedlichen Umweltsbedingungen gegenüber den normalerweise in der feuchten Wärme des Körpers vorhandenen Bedingungen ausgesetzt Es gilt deshalb als gute chirurgische Übung, Umweltbedingungen, die den natürlichen Umweltbedingungen näherkommen, durch Verwendung von ABD-Kompressen nachzubilden, welche mit warmer Kochsalzlösung getränkt sind.
Solche feuchte Kompressen werden in die Körperhöhle eingeführt, um die von dem chirurgischen Eingriff nicht unmittelbar betroffenen Organe und Gewebeteile gegen eine zufällige Beeinträchtigung sowie gegen die Gefährdung in dem unmittelbaren Operationsbereich zu schützen. In dem Operationsbereich selbst werden ABD-Kompressen entweder trocken oder leicht angefeuchtet zum Auftupfen und Aufsaugen im Übermaß auftretender Körperflüssigkeiten benutzt.
ABD-Kompressen wurden während vieler Jahre chirurgischer Praxis entwickelt. Die heute verwendeten ABD-Kompressen sind ein Versuch sowohl die Vorteile dünner weicher, flexibler einzelner Lagen als auch die saugenden, puffernden und isolierenden Eigenschaften dickerer kissenartiger Gebilde zu erhalten. Als Ergebnis dieser Bedingungen besteht die ABD-Kompresse traditionell aus mehreren Lagen eines dünnen, weichen, we· nigfädigen gazeähnlichen Materiales, welches längs verhältnismäßig weit auseinanderliegender Linien, die sich normalerweise in der Längs- oder Querrichtung oder in einigen Fällen in beiden Richtungen erstrecken, miteinander verbunden sind. Diese Zusammenheftung wurde unabhängig davon, ob die Kompresse aus getrennten Schichten oder was üblicher ist aus einem zusammengefalteten einzigen Tuchstück besteht,: durch Maschinennähte bewirkt Die Verbindung der einzelnen Schichten der Kompresse ist notwendig, um die Möglichkeit auszuschließen, daß einzelne Gazesehichten sich bezüglich der anderen Gazesehichten verschieben, wodurch sich entweder bei der Benutzung oder beim Waschen und Regenerieren unerwünschte Falten und Knitterstellen ergeben, die möglicherweise zu einem Trauma führen. Dieses mit Kreuzstichnähten erfolgen de Vernähen wurde bisher als notwendig betrachtet, obwohl es einen wesentlichen Anteil der Herstellungskosten bekannter Kompressen für die Bauchchirurgie ausmacht
Solche Kompressen haben, wenn sie aus gebleichter
absorbierender Gaze hergestellt sind, einen verhältnismäßig harten Griff; sie werden ohne Vorbehandlung als ungeeignet zur Anwendung bei empfindlichen Körperorganen betrachtet Aus diesem Grunde ist es eine fast überall verbreitete Krankenhauspraxis, diese Kompres sen vor ihrem ersten Gebrauch zu waschen, um damit die Kompresse zu erweichen und weniger traumatisch zu machen. Beim Waschen werden aber Faserklümpchen auf die Oberfläche der Kompresse gebracht, wodurch die Notwendigkeit entsteht, die Kompressen ab- zukämmen und die Faserklumpen zu entfernen, um damit der Gefahr zu begegnen, daß solche Faserklumpen oder Faserteilchen von der Kompresse freikommen und in dem Körper zurückbleiben, wo sie zu einer Fremdkörperreaktion Anlaß geben. Die Vorbereitung bekann- ter Kompressen vor dem ersten Gebrauch ist deshalb ein verhältnismäßig langwieriger und teurer Vorgang, der dadurch kompliziert wird, daß die Kompressen einzeln eingewickelt und sterilisiert werden müssen, bevor sie in den Operationssaal gebracht verden.
Aus der US-PS 20 81 370 ist es bekannt einlagiges weitmaschiges Gewebe, das vorzugsweise für Reinigungszwecke Verwendung finden soll, im Sinne einer verbesserten Saugfähigkeit und größeren Weichheit nachträglich zu bearbeiten. Hierzu wird das zunächst unbehandelte weitmaschige Gewebe zusammen mit heißem Wasser, dem vorzugsweise Seife beigefügt ist in einen Behälter eingefüllt, der dann mit sehr großer Heftigkeit über einen längeren Zeitraum ständig bewegt wird. Das heiße Wasser dient dazu, die Fäden des Gewe bes zu entspannen und zu erweichen. Das so aufge weichte Gewebe wird infolge der heftigen Bewegung des Behälters fortwährend mit großer Kraft gegen die Behälterwandung geworfen, wobei durch die Masse des in dem Behälter enthaltenen nassen Gewebes und das Wasser die Kett- und die Schußfäden des Gewebes aus der eigentlichen Gewebeebene schlaufenähnlich herausgebogen werden. Der beim Auftreffen des Gewebes auf die Behälterwand auftretende Druck drückt nämlich gleichsam die Fäden aus der Gewebeebene heraus, was durch die Erweichung im heißen Wasser erleichtert wird.
Das so erhaltene Gewebe ist nach wie vor einlagig, jedoch gegenüber dem Ausgangszustand ausgesprochen flauschig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein mehrlagiges medizinisches Tuch für die Bauchchirurgie zu schaffen, das ohne die Verwendung von Kreuzstichnähten zur Ver-
bindung der einzelnen Schichten auskommt und keine zusätzlichen Behandlungen vor der ersten Inbenutzungnahme erfordert, sondern vielmehr als vorverpackte sterilisierte Einheit sofort zum Gebrauch bereit steht
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße medizinische Tuch durch die Merkmale des Hauptanspruches gekennzeichnet
Das neue medizinische Tuch, auch Kompresse oder Bauchtuch ge.iannt, zeichnet sich durch eine ausgezeichnete Bauschigkeit und Weichheit aus, deren Griff mit jenem einer gewaschenen Gazekompresse vergleichbar ist wobei vor der Benutzung kein Waschen erforderlich ist Außerdem sind bei dem neuen medizinischen Tuch die einzelnen Schichten verhältnismäßig großflächig lagefest miteinander verbunden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine übliche bekannte, gewebte Gazekompresse für die Bauchchirurgie in der Draufsicht teilweise aufgeschnitten,
F i g. 2 eine Kompresse gemäß der Erfindung in einer Darstellung entsprechend F i g. 1,
F i g. 3 die Kompresse nach F i g. 1 geschnitten längs der Linie A-A der F i g. 1 in einer schematischen vergrößerten Seitenansicht und
F i g. 4 die Kompresse nach F i g. 2 geschnitten längs der Linie B-B der F i g. 2 in einer Darstellung entsprechend F i g. 3.
Zur Herstellung des medizinischen Tuchs bzw. der Kompresse werden eine Anzahl Schichten wenigfädiger absorbierender Gaze zusammengelegt und im zusammengetragenen und aufeinanderliegenden Zustand einer starken Bewegung in einem vorzugsweise heißen Wasserbad ausgesetzt worauf das geschichtete Gebilde im schlaffen Zustand, d. h. ohne merkliche Spannung in der Kett- oder Schußrichtung getrocknet wird. Durch die Bewegung werden sowohl die Kettgarne als auch die Schußgarne in eine dreidimensionale Anordnung geknickt gebogen und geschlungen, welche sich von der ebenen Anordnung der einzelnen Schichten unbehandelter Gaze unterscheidet, wobei das Ganze um zumindest 10% in der Kett- und Schußrichtung schrumpft Die so in die Garne einer Gazeschicht eingeführten Schleifen und Biegungen werden auf diese Weise zum Eindringen in die Maschen der benachbarten Gazeschicht oder -schichten veranlaßt, so daß d-«s fertige, im schlaffen Zustand getrocknete mehrschichtige Gebilde in Gestalt eines dicken, weichen, einheitlichen Waren?tückes erscheint das dem Versuch der Auflösung oder der Trennung einer behandelten Gazeschicht von der anderen einen großen Widerstand entgegensetzt
Bei der Wahl einer geeigneten Gaze muß darauf geachtet werden, daß die zwischen den Garnen vorhandenen Zwischenräume groß genug sind, daß die sich krümmenden und verknäuelnden Garne in eine dreidimensionale Anordnung übergehen können, in der sie in zufälliger und unregelmäßiger Weise in die Zwischenräume der jeweils benachbarten Gazeschicht eindringen, wo sie sich verfangen und verankert werden. Ein Maß für den für ein Garn zur Verfügung stehenden freien Raum, den es abweichend von dem unter Spannung eingenommenen linearen Weg einnehmen kann, ist durch den sogenannten Deckfaktor (»cover factor«) des Gewebes gegeben, der das Verhältnis des in einer Ware von Garnen eingenommenen Raumes zu dem Raum darstellt welcher von den zwischen den Garnen vorhandenen Zwischenräumen beansprucht wird. Der Deckfaktor kann deshalb als Maß dafür genommen werden, wie lose eine Ware gewebt ist d. h. als Angabe für den Teil eines Warenbereiches, der im Verhältnis zu dem von den zwischen den Garnen vorhandenen Zwischenräumen eingenommenen Raum von festen Garnen eingenommen ist
Mathematisch gesehen ist der Deckfaktor durch die Zahl der Garne in 2J54 cm (1 Inch) einer Gewebeschicht geteilt durch die Quadratwurzel der Garnfeinheit in dieser Gewebeschicht gegeben, wobei die Garnfeinheit πι dem englischen Cottonsystem (Zahl der Garnsträhne, 768,1 rn lang, pro 453,6 g (englisches Pfund Garn)) angegeben ist
Da die Garndichte in der Kett- und der Schußrichtung normalerweise verschieden sind und in der Regel in einem Gewebe Kett- und Schußgarne unterschiedlicher Garnnummer verarbeitet sind, sind die Deckfaktoren in der Kett- und der Schußrichtung bei jedem Gewebe normalerweise unterschiedlich. Ein arithmetischer Mittelwert der Deckfaktoren in der Kett- und der Schußrichtung ergibt eine Angabe darüber, wie lose ein Gewebe gearbeitet !St
Repräsentativ für eine Klasse eng gewebter Webstoffe ist ein übliches gewebtes Segeltuch mit einer Fadendichte von 52 · 49 sowie mit 18er Zweifachzwsrn als Kett- und Schußfaden. Der Deckfaktor in der Kettrichtung beträgt 17; in der Schußrichtung 16. Gewebe mit einem durchschnittlichen Deckfaktor von 13 oder mehr werden als eng oder dicht gewebte Webstoffe bezeichnet
Tischdrell liegt in einer Zwischengruppe mit Deckfaktoren von etwa 7, 8 bzw. 9. Weder Tischdrell noch eng gewebte Webstoffe sind zur Verwendung für Kompressen zur Bauchchirurgie brauchbar, weil sie verhältnismäßig undurchlässig sind und außerdem im nassen Zustand die Neigung haben, verhältnismäßig steif zu werden, so daß sie sich nicht dem Umriß von Körperhöhlen oder Körperorganen anpassen.
Es wurde gefunden, daß billige und hervorragend brauchbare Kompressen für die Bauchchirurgie hergestellt werden können, wenn eine weitmaschige V/are ve-wendet wird, bei der der durchschnittliche Deckfaktor in der Kett- und Schußrichtung nicht größer als etwa 3, 5 ist Solche Kompressen sind weich und anschmiegsam; sie können die notwendige Menge warmer Kochsalzlösung abgeben und außerdem in ihrer Innenstruktur viskose Körperflüssigkeit aufnehmen, wenn sie zum Abtupfen Verwendung finden.
Als geeignetes Gewebe für Zwecke der Erfindung wird gebleichte absorbierende Gaze verwendet, die Garne einer Feinheit von 20 bis 60 (englische Baumwollgarnnummer) aufweist, wobei der Bereich zwischen 30 und 40 bevorzugt ist und die Fadendichte, bezogen auf 2,54 rn) zwischen 8 · 8 bis etwa 18 ■ 12, bevorzugt aber bei 14 · 8 oder 14 · 10 liegt.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Stabilisierung jiner mehrschichtigen weitmaschigen Anordnung von gebleicnter absorbierender Gaze kann aus dem in der US-Patentschrift 20 81 370 erläuterten Verfahren abgeleitet werden. In dieser Patentschrift ist eine Warmwasserbehandlung cinlagiger weitmaschiger Gewebe beschrieben. Bei dem neuen Verfahren wird ein mehrschichtiges Gebilde aus gebleichter absorbierender Gaze, etwa aus sechs übereinanderliegenden Schichten von 14 · 8 Gaze in ein Heißwasserbad eingebracht und dort bewegt, so daß das Gebildet schrumpft und bauschig wird, worauf das mehrschichtige Gebilde aus dem Bad entnommen und ohne Spannung getrocknet wird.
Das einschichtige Gewebe nach der US-Patentschrift
20 81 370 zeichnet sich dadurch aus, daß in ihm eine Vielzahl von verschlungenen Schleifen vorhanden ist, wobei die Garne nach oben oder unten aus der Ebene des Gewebes gekrümmt hervortreten, eine vollständige Schlaufe bilden und sodann ihren Weg in der ursprünglichen Richtung fortsetzen. Solche Schlaufen fehlen bei dem medizinischen Tuch praktisch vollständig, wahrscheinlich wegen des Zusammenwirkens der einzelnen Schichten, wobei die Garne völlige Freiheit haben, sich entsprechend selbst anzuordnen. Die Garne werden vielmehr in jeder Schicht des Gewebes in eine Reihe von Biegungen, Knicken und Windungen verformt, die aus der Ebene des Gewebes vorstehen und sich mit den Unregelmäßigkeiten der Garnanordnung in der jeweils benachbarten Gewebeschicht verfangen und vermaschen. Das Ergebnis ist ein einheitliches, zusammenhängendes mehrschichtiges Gewebe, das gehandhabt, vernäht und ganz allgemein in üblicher Weise verarbeitet werden kann, ohne daß die Notwendigkeit bestünde, die Schichten miteinander zu vernähen oder in anderer Weise aneinander zu befestigen.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine übliche bekannte Kompresse 10 für die Bauchchirurgie, die aus einer weitmaschigen Gaze besteht und vier übereinanderliegende Gazeschichten 12,14,16,18 aufweist Wenn nicht besondere Vorkehrungen getroffen sind, haben die einzelnen Gazeschichten die Neigung, aufeinander zu gleiten und insbesondere beim Bügeln störende Falten und Knitterstellen zu bilden. Ein bekannter Weg, dieser Gleitneigung entgegenzuwirken, besteht darin, die Kompresse mit Kreuzstichnähten 22, Π zu versehen, die ca. 76 oder 102 mm voneinander entfernt angeordnet sind, derart, daß die Schichten der Kompresse an einer Anzahl von Quadraten oder Rechtecken miteinander verbunden sind. Wie bereits erwähnt, ist dieses Zusammennähen ein verhältnismäßig teuerer Teil des Hernende Kompressen.
In F i g. 3 ist ein Querschnitt der Schnittkante der Kompresse nach F i g. 1 längs der Linie A-A der F i g. 1 veranschaulicht Die Schußgarne 24 und die Kettgarne 25 sind in Leinwandbindung angeordnet, wobei jede Gewebeschicht für sich bleibt und die einzelnen Gewebeschichten durch leichtes Abheben einfach voneinander getrennt werden können, wenn sie nicht in anderer Weise aneinander befestigt sind.
Fig.2 zeigt die Draufsicht auf eine typische neue Kompresse 30 für die Bauchchirurgie, bei der, wie zu ersehen, die Kett- und Schußgarne 32 jeweils einem gekrümmten und gewundenen Weg folgen. Dies ist in den Einzelheiten, insbesondere aus Fig.4 zu entnehmen, in der eine Querschnittsdarstellung der längs der Linie B-B aufgeschnittenen Kompresse nach F i g. 2 veranschaulicht ist Für die neuen Kompressen ist charakteristisch, daß die einzelnen Lagen der Kompresse dadurch in einer verhältnismäßig untrennbaren Zuordnung zueinander gehalten sind, daß die Garne einer Schicht in die Zwischenräume zwischen die Garne der benachbarten Schicht oder Schichten eindringen. In F i g. 4 wurde deshalb kein Versuch gemacht, zwischen Kett- und Schußgarnen zu unterscheiden, weil es bei der Betrachtung eines solchen Querschnittsbildes ohne sorgfältige mikroskopische Aufspaltung überhaupt unmöglich ist die ursprüngliche Orientierung irgendeines einzelnen Garnes anzugeben oder sogar nur zu sagen, zu welcher Gewebeschicht es gehört
Bei der Herstellung der neuen Kompressen wird eine geeignete Zahl von Schichten gebleichter absorbierender Gaze, wie etwa die sechs Schichten aus 14 · 8 Gaze, wie sie oben erwähnt worden waren, nach dem bereits beschriebenen Verfahren dazu gebracht, daß sie sich gegenseitig verfangen und fest aneinander haften. Dies kann in kontinuierlicher Weise geschehen, so daß sich als Ergebnis eine Rolle weicher dicker, mehrschichtiger Gaze ergibt, die als einheitliche Gewebe geschnitten und vernäht werden kann. Hieraus wird in an sich bekannter Weise unter möglichster Vermeidung jeder
ίο Spannung die Kompresse in der jeweils richtigen Größe ausgeschnitten. Typische Kompressengrößen sind 30,5 · 30,5 cm, 20,5 · 91,5 cm und 46 · 20,5 cm.
Um einen Anhalt bezüglich des zwischen den Schichten wirkenden Zusammenhalts einer neuen Kompresse zu gewinnen, wurde eine sechsschichtige Kompresse aus 14-10 Gaze mit einem 30er Kettfaden und einem 40er Schußfaden hergestellt, wobei die Schichten in der erwähnten Weise miteinander verfilzt wurden. Aus der Kompresse wurde ein i 4,3 cm ianger Streifen sechsschichtiger Gaze mit einer Breite von 50,8 mm ausgeschnitten. Von den oberen drei Gazeschichten wurden am einen Ende 25,4 mm abgezogen, was in gleicher Weise am anderen Ende von den drei Bodenschichten geschah. Der Streifen wurde mit festgeklemmten oberen Rand vertikal aufgehängt. An dem unteren Rand des Streifens mußte eine Kraft von mehr als 40 g angreifen, um die Schichten des Streifens in der ca. 10 cm großen ÜberLppungszone voneinander zu trennen. Bei der Wiederholung dieses Versuches mit einer bekannten Kompresse fielen die einzelnen Schichten entweder schon beim Aufhängen auseinander oder es brauchte nur eine Kraft von etwa 0,03—0,04 N zur Einwirkung kommen, um eine Trennung der Schichten des Streifens zu bewirken.
An den Schnittkanten weitmaschiger Gewebe kleiner Garndichte trennen sich leicht Garnstücke ab, deren
AufireiArk ^*"! AtnAm mit· VeruronHiincr in ginor j^nrnnr-
höhle bestimmten Tupfer bzw. bei einer Kompresse naturgemäß höchst unerwünscht ist Solche Garnstücke werden nämlich von den Körperflüssigkeiten nicht abgebaut oder assimiliert; der menschliche Körper behandelt solche Garnstücke vielmehr als Fremdkörper und versucht deshalb sie einzukapseln, was zu Schmerzen, Reizungen oder zu schwerwiegenderen Symptomen bei dem Patienten führt Es ist deshalb allgemein üblich, die rohen Schnittkanten einer mehrschichtigen Kompresse für die Bauchchirurgäe umzufalten und die umgefalteten Schnittkanten sicher zu vernähen, um damit ein Ausfasern zu vermeiden; auch ist es bekannt die Fadenenden
so an den Schnittkanten durch ein weiches polymeres Versieglungsmittel zu fixieren. Diese Randkantenfixierung, wie sie bei 20 in F i g. 1 und bei 34 in F i g. 2 dargestellt ist ist üblich.
Außerdem ist es bekannt bei einer Reihe verschiedener Kompressen für die Bauchchirurgie fürriRöntgenstrahlen undurchlässige Kennzeichen vorzusehen, die in die Kompresse eingenäht oder an dieser befestigt sind, während an einer Ecke der Kompresse eine Bandschlaufe befestigt ist Diese Bandschlaufe hängt während des chirurgischen Eingriffes aus der Körperhöhle heraus, um damit eine einfache Überprüfung der Zahl der in Verwendung befindlichen Kompressen zu gestatten. Sowohl eine wie auch beide dieser zusätzlichen Maßnahmen können bei den neuen Kompressen eben-
&5 falls getroffen werden; da sie bekannt sind, sind sie im einzelnen nicht veranschaulicht
Weitere Ausführungsfornien
Eine besonders wirtschaftliche Kompresse kann erfindungsgemäß dadurch hergestellt werden, daß ein dreitägiges Gazegebilde mit beispielsweise einer Fadendichte von 14 · 8 oder 14 · 10 (jeweils bezogen auf englische Zoll) als Einheit gewebt wird. Zur Vereinfachung dei handhabung der anschließenden Verarbeitung können die drei Schichten in Abständen dadurch miteinander verbunden werden, daß die Garne einer Schicht mit den anderen Schichten verwebt werden. Das dreitägige Gebilde wird in üblicher Weise gekocht und gebleicht und sodann im gebleichten absorbierenden Zustand dem in der US-Patentschrift 20 81 370 beschriebenen Verfahren unterworfen, wodurch die Gaze erweicht und die einzelnen Schichten in der bereits beschriebenen Weise zum Ineinandergreifen gebracht werden.
Hierauf wird die Gaze seitlich zu einem sechsschichtigen Gebilde zusammengefaltet, das auf die entsprechende Länge zugeschnitten wird und lediglich längs dreier Seiten vernäht zu werden braucht, weil die Faltkante keine einen Schutz gegen das Austreten von abgeschnittenen Garnenden bildende Schutzvernähung benötigt.
Abgesehen davon, daß die neuen Kompressen in der Herstellung wirtschaftlicher sind als Kompressen, bei denen die einzelnen Schichten durch Kreuzstichnähte aneinander befestigt werden müssen, sind die neuen Kompressen so voluminös, weich und elastisch, daß sie für chirurgische Zwecke in hervorragendem Maße geeignet sind. Eine Kompresse mit sechs Schichten aus unbehandelter gebleichter, absorbierender 14 · 8 Gaze wies eine Dicke von 0,76 mm auf, gemessen mit einem Arnes-Meßgerät der Type 382 mit einem Fuß von 3,81 cm Durchmesser. Ein ähnliches erfindungsgemäß verarbeitetes sechsschichtiges Gewebe ergab eine Kömpresse, deren Dicke 1,78 mm beürug. Unter Berücksichtigung der wegen der Gazeschrumpfung erforderliche! Korrekturen ergibt sich, daß das scheinbare Raumgewicht (Gramm pro Volumeneinheit) der offenzelligen neuen Kompressen etwa dem halben Raumgewicht bekannter Kompressen entspricht Bei dem vorstehenden Ausführungsbeispiel betrug das scheinbare Raumgewicht der bekannten Kompresse 0,124 g/cm3, während die erfindungsgemäß verarbeitete Kompresse über ein Raumgewicht von 0,066 g/cm3 verfügte. Zweckmäßigerweise weisen erfindungsgemäß hergestellte Kompressen ein scheinbares Raumgewicht — in der oben erwähnten Weise gemessen — von nicht mehr als 0,08 g/cm3 auf. so
Dadurch, daß die mehrschichtigen Gazegebilde bauschig gemacht werden, ergibt sich eine Schrumpfung von etwa 10 bis 20% in der Längs- und der Querrichtung, die einen Einfluß auf die Elastizität und die Schmiegsamkeit der fertigen Kompresse hat Diese EIastizität verleiht der Kompresse zusammen mit der vergrößerten Luftigkeit eine weiche Nachgiebigkeit, die bei den bisher bekannten üblichen Kompressen nicht vorhanden war. Die Kompresse soll vorzugsweise in der Kett- und Schußrichtung eine leichte Eiehnbarkeit von zumindesten 10% aufweisen, wobei ein im wesentlichen sofortiges und vollständiges Wiedenusammengehen gewährleistet ist
Hierzu ί Biatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Medizinisches Tuch für die Bauchchirurgie mit weichen elastischen, bauschigen und absorbierenden Eigenschaften, bestehend aus einer Anzahl übereinanderliegenden Schichten weitmaschiger Gaze, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Deckungsfaktor der Kett- und der Schußfäden der einzelnen Gazeschichten kleiner oder gleich 3,5 ist, daß die einzelnen Kett- und Schußfäden jeder Gazeschicht aus der normalen zweidimensionalen Ebene der Gazeschicht herausgewunden und herausgekrümmt und mit den herausgewundenen und herausgekrümmten Kett- und Schußfäden der jeweils benachbarten Gazeschicht unter Erzeugung einer Iagefesien und von Kreuzstichnähten freien Verbindung mit der jeweils benachbarten Gazeschicht verfangen und verknäult sind, und daß die Dehnfähigkeit in der Kett- und in der Schußrichtung bei im wesentlichen vollständige", und sofortigem Rücksprung wenigstens 10% beträgt
.2. Medizinisches Tuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß es ein scheinbares Volumengewicht von nicht mehr als 0,08 g/cm3 aufweist
DE2352427A 1972-10-20 1973-10-19 Medizinisches Tuch für die Bauchchirurgie Expired DE2352427C2 (de)

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