DE2259646A1 - Hochdosierte tabletten von cephalosporin-derivaten sowie verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Hochdosierte tabletten von cephalosporin-derivaten sowie verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- A61P31/04—Antibacterial agents
Description
FARBWERKE HOECHST AG vormals Meister Lucius & Brüning .
Aktenzeichen: ' H0E ?2/F 37/,
Datum: 16. November 1972 Dr. D/stl
Kochdosierte Tabletten von Cephalosporin-Derivaten sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft relativ zur Wirkstoff-Dosierung kleine.,
hochdosierte Antibiotika-Tablette.n von oral anzuwendenden
Cephalosporinen, beispielsweise von Cephalexin und Cephaloglycin, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
Bei der oralen Therapie mit Antibiotika werden in zunehmendem Maße zur Behandlung von Infektionen höhere Dosierungen angewandt,
um rasch ausreichend hohe Blutspiegel des Arzneistoffes· beim Patienten zu erzielen.
Nicht selten werden Einzeldosierungen bis zu mehreren Gramm des
Antibiotikums appliziert.
Es ist deshalb erforderlich, orale Arzneiformen dieser Antibiotika
zu entwickeln, die einen höchstmöglichen Gehalt des Antibiotikums aufweisen.
Da Antibiotika meist einen sehr unangenehmen bitteren.Geschmack
haben, sind nur Arzneiformen auszuwählen, die als Ganzes ohne Schwierigkeiten geschluckt werden können. Sie können gegebenenfalls
zusätzlich einen Überzug erhalten.
Diese Tabletten müssen nach der Einnahme im Verdauungskanal rasch zerfallen und den Wirkstoff zur Resorption freigeben.
Durch bestimmte Formgebung (s.3. in ovaler oder Oblongform) kann
die Schluckbarkeit auch höher dosierter Tabletten erleichtert
werden.
Von der Größe her noch als Ganzes schluckbare Arzneif.ormlinge
haben - entsprechend dem Schüttvolumen der Tablettenmiscaun-
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BAD ORiGIiSJAL
hoe 72/F 37'*
maximale Gewichte von etwa O525 bis 3g·
Um optimale Eigenschaften von Tabletten und ihre Herstellung auf modernen, Schnellaufenden Maschinen sicherzustellen, werden den
Wirkstoffen je nach ihrem Fließ- und Preßverhalten gewöhnlich nach dem Stand der Technik Hilfsstoffe zugesetzt, die nicht selten die
Wirkstoffmenge um ein Mehrfaches übertreffen. In normalen Fällen
sind Hilfsstoffmer.gen von 30 % und mehr erforderlich, um Tablettiorbarkeit
einer Arzneisubstanz und gute Qualität der Arzneiform sicherzustellen.
Als Hilfsstoffe sind beispielsweise bekannt:
Verdünnungsmittel j wie Milchzucker, Zucker
Bindemittel, v/ie Stärke, Zellulosederivate
Sprengmittel, wie Stärke, Ultraamylopektin
Gleitmittel, wie Talkum, Magnesiumstearat
Bei Entwicklung von Tablettenzubereitungen nuß die Auswahl geeigneter
Hilfsstoffe gezielt in den Mengen erfolgen, daß fließfähige Mischungen bzw. Granulate entstehen, aus denen Tabletten mit
optimalen Eigenschaften hinsichtlich Zerfall, Wirkstoff-Freigabe, Härte, Brechbarkeit und Aussehen in rationeller Fertigung
produziert werden können.
Bei Tabletten mit hoher Wirkstoff-Dosierung ist es besonders
wichtig, die Mengen an Hilfsstoffen gering zu halten, damit die Tabletten nicht zu groß v/erden. Andererseits müssen diese Tabletten
aber auch ausreichende Eigenschaften, insbesondere guten Zerfall
und Wirkstoff-Freigabe aufweisen.
Cephalosporine und ihre Derivate, insbesondere das Cephalexin und
Cephaloglycin weisen ein sehr schlechtes Fließverhalten auf. Sie neigen schon beim Bewegen in einer Flasche infolge elektrostatischer
Aufladung zur Aggregation und zum Verklumpen, so daß
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~ 3 - hoe 72/F 37-V
der Fachmann nur durch hohe Mengen von Hilfsstoffen zu ausreichend
tablettierbaren Mischungen oder Granulaten kommen kann.
Andererseits erfordert die rationelle Produktion von Tabletten auf
Maschinen mit hoher Kapazität wirkstoffhaltige Mischungen .und
Granulate, die auch bei hoher Geschwindigkeit der TabIettenmaschine
ausreichend fließen. Auch große Matrizen in Oblongform müssen
gleichmäßig gefüllt werden, um eine gleichmäßige Dosierung zu
gewährleisten. Deckeln und.andere mechanische Beschädigungen der
Tabletten, die besonders bei hohen Pressgeschwindigkeiten auftreten, sind zu vermeiden. Diese Nachteile werden dadurch überwunden, daß
große Mengen an gut fließenden. Hilfsstoffen zugesetzt werden.
Es war also für den Fachmann nicht vorauszusehen, daß eine einwandfreie
rationelle Produktion solcher Tabletten, d.h. mit hohem Wirkstoffgehalt und geringen Hilfsstoffmengen möglich sein würde.
Es wurde nun ein Verfahren zur rationellen Herstellung hochdosierter,
möglichst kleiner Tabletten eines schlecht fließenden Anti- ' biotikum-Pulvers vom Cephalosporin-Typ gefunden, dadurch gekennzeichnet,
daß nur ca. 5 bis 15 % einer HilTsstoffmischung z.B. aus Stärke, mikrokristalliner Zellulose, Ultraamylopektin, Talkum
und/oder Magnesiumstearat zugesetzt werden, und das Gemisch in
bekannter Weise gegebenenfalls nach vorheriger Granulation zu Tabletten verpreßt wird. Gegebenenfalls werden diese Tabletten
mit einem geeigneten Überzug versehen.
Als Antibiotika vom Cephalosporin-Typ kommen insbesondere
Cephalexin und Cephaloglycin in Betracht.
,Die Anteile der genannten Wirk- und Hilfsstoffe verhalten sich
beispielsweise, wie folgt: ..
CephalQsporin-Perivat- = .85. -,93% · ., .
kristalline. Zellulose .... 8 -. 4 1.
Ultraamylopektin 5 - 2 %
Magnesiumstearat 2 - 1 %
409 824/1054 BAD ORIGINAL
HOE 72/F 37/j
Cephalosporin-Derivat 85 - 93 %
Milchzucker 8 - H %
Ultraamylopektin 5 ~ 2 %
Magnesiumstearat 2-1 %
Cephalosporin-Derivat 85 - 95,0 %
Stärke bzw. Stärkederivate 8 - 2.6 %
Talkum 5 - 2,0 S?
Magnesiums tearat 2 - 0,4 Ji
Kristalline Zellulose ist ein durch Aufarbeitung von Zellulosehaltigen
Materialien gewonnenes Produkt.
Milchzucker dient als Tablettenfüllstoff.
Stärke und Stärkederivate sind als Sprengmittel b-ekannt.
Ultraamylopektin ist ein Stärkeprodukt, das durch Einwirkung von
Natriumalkoholat und Halogenfettsäure auf Stärke erhalten wird. Es dient infolge seines Quellvermögens als Tablettensprengmittel.
Magnesiums tearat und Talkum sind als Gleit- und Gegenklebernittel
in verschiedenen Pharmakopoen beschrieben,
Dieser HiIfsstoffmischung können, falls erforderlich, weitere,
allgemein übliche Tablettenhilfsstoffe zugefügt werden.
Selbstverständlich können aus den erfindungsgemäßen Mischungen
auch kleinere Tabletten mit niedrigerer Dosierung (z.B. für Kinder) oder größere Tabletten mit höherer Dosierung (z.B. für Vaginalapplikation
oder für Tiere) verpreßt werden.
Die gegebenenfalls nach Granulation erhaltenen Mischungen der obengenannten Zusammensetzungen sind freifließend und lassen sich
auf schnellaufenden Maschinen bis zu einer Menge von ca.. 2000 bis
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BAD OR/GINAL
■ HOE 72/F 374
3OOO Tabletten pro Minute in einwandfreier Qualität herstellen.
Je nach der Wasserlöslichkeit des Wirkstoffes zeigen die Tabletten
in Wasser oder künstlichem Magensaft von ; wenigen Minuten bis zu maximal 6 Minuten.
in Wasser oder künstlichem Magensaft von 37"0C einen Zerfall von
Die erhaltenen Tabletten können"zum Schutz gegen Umwelteinflüsse
wie z.B. Feuchtigkeit j Licht usw. und zur Geschmackskaschierung
nach in der Pharmazie üblichen Verfahren mit einer Film- oder Drageedecke (gegebenenfalls aromatisiert) .überzogen xverden.
BAD ORIGINAL
4098-24/1.054
- 6 - HOE 72/F 3 "Λ
Tabletten zu 5OO mg oder 1000 mg Cephalexin
Z us amme ns e 1 7. un ■;:
Cephalexin 90,6 %
einschließlich überdosierung
kristalline Zellulose 6,4·%
Ultraarnylopektin 2,1 %
Magnesiumstearat ■ 0,9 %
100,0 %
Herstellung:
In einem Schnellmischer wird aus den obengenannten Substanzen
eine Mischung hergestellt und ein Granulat mit einer Korngröße zwischen 2,0 und 0,3 mm bereitet.
Die granulierte Mischung wird auf einem Tablettenrundläufer zu
gewölbten Oblongtabletten mit Bruchrille bei einer Geschwindigkeit
von 2000 bis 3000 Tabletten/Minute verpreßt.
Die Tabletten zerfallen in künstlichem Hagensaft von 37 C in
maximal 3 Minuten.
Die Formlinge können mit einem gegebenenfalls aromatisierten Filmoder
DrageeUberzug versehen werden.
Tabletten zu 500 mg oder 1000 mg Cephalexin
BAD ORIGINAL
409824/1054
Zusammensetzung:
_ 7 —
Cephalexin einschließlich überdosierung
HOE 72/F 374
90,7 ■%
Milchzucker
C -z ot
Ultraamylopektin
2,1
Magnesiumstearat
-Herstellung:
0,9
10O5O %
In einem Schnellmischer wird aus den obengenannten Substanzen eine
Mischung hergestellt und ein Granulat mit einer Korngröße zwischen 2,0 und 0,3 "mm bereitet.
Die granulierte .Mischung wird auf einem Tablettenrundläufer zu
gewölbten Oblongtabletten mit Bruchrille bei einer Geschwindigkeit
von ca. 2000 bis 3000 Tabletten/Minute verpreßt.
,0,
.Die Tabletten zerfallen in künstlichem Magensaft von 37 C in
maximal 5 bis 6 Minuten.
Die Formlinge können mit einem gegebenenfalls aromatisierten Filmoder
Drageeüberzug versehen- werden.
Tabletten zu 5OO mg oder 1000 mg Cephalexin
Zusammensetzung:
Cephalexin einschließlich überdosierung
93,-0 %
Maisstärke
3,5 %
Talkum
3,0 %
40 9 8 2.4/ 10 54
BAD ORIGINAL
IiOIC 72/K 37't
Magnesiumotearat 0,5 %
100,0 %
Herstellung:
In einem Schnellmischer wird aus den obengenannten Substanzen eine
Mischung hergestellt und ein Granulat mit einer Korngröße zwischen 2,0 und 0,3 min bereitet.
Die granulierte Mischung wird auf einem Tablettenrundläufer zu
gewölbten Oblongtab lettern mit Bruchrille bei einer Geschwindigkeit von ca. 2000 bis 3000 Tabletten/Minute verpreßt.
Die Tabletten zerfallen in künstlichem Magensaft von 37 C in maximal 5 bis 6 Minuten.
Die Formlinge können mit einem gegebenenfalls aronatisierten FiIm-
oder Drageeüberzug versehen werden.
BAD ORIGINAL
A 0 9 8 2 Iv I 1 0 S L
Claims (1)
- HOE 72/F 37k Patentansprüche1. Hochdosierte oral applizierbare Antibiotika-Zubereitung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ und 5 bis 15 % eines Hilfsstoffgemisches2. Zubereitung gemäß Anspruch 1, gekenzeichnet durch einen Gehalt an 85 bis 95 ^Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ10 bis 2,5 I kristalline Cellulose 3 bis 1,5 % Ultraamylopektin 2 bis 1,0 % Magnesiumstearat3. Zubereitung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an85 bis 93 % Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ8 bis 4,0 % Milchzucker5 bis 2,0 % Ultraamylopektin2 bis 1,0 % Magnesiumstearatk. Zubereitung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an85 bis 95 % Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ 8 bis 2,6 % Stärke bzw. Stärkederivat 5 bis 2,0 % Talkum 2 bis 0,4 % Magnesiumstearat5. Zubereitung gemäß Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Antibiotikum Cephalexin enthält.6. Verfahren zur Herstellung von hochdosierten Formungen mit Antibiotika vom Cephalosporin-Typ, dadurch gekennzeichnet, daß man den Wirkstoff mit 5 bis 15 % eines Hilfsstoffgemisches vermischt und gegebenenfalls nach vorheriger Granulation zu Tabletten verpreßt und gegebenenfalls mit einem geeigneten überzug versieht.7. . Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge folgende Stoffe in folgenden Konzentrationen enthalten:409824/1054 BAD ORIGINAL7259646HOE 72/F 37'.Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ 85 - 95,0 Iokristalline Zellulose 10 - 2,5 %Ultraamylonoktin 3 - 1,5 %Magnesiumstearat 2 - 1,0 %8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge folgende Stoffe in folgenden Konzentrationen enthalten:Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ 85 -*935Ο %Milchzucker 8 - 4,0%Ultraamylopektin 5 - 2,0 %Magnesiumstearat 2 - 1,0 %9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge folgende Stoffe in folgenden Konzentrationen enthalten:Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ 85 - 95 >0 %Stärke bzw. Stärkederivat 8 - 2,6 %Talkum 5 -' 2,0 #Magnesiums tearat 2 - 0,'l %10. Verfahren gemäß Ansprüchen 2 bis ^), dadurch gekennzeichnet, daß als Antibiotikum vom Cephalosporin-Typ Cephalexin eingesetzt wird.BAD ORIGINAL409824/ 1 054
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
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