DE2055658B2 - Verfahren zur Sterilisation von medizinischen Gewebeklebstoffen - Google Patents
Verfahren zur Sterilisation von medizinischen GewebeklebstoffenInfo
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Description
COOR'
in der R und R' gleich oder verschieden sind und eine gerade oder verzweigtkettige Alkylgruppe
von 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine HaIoalkyl-,
Aryl-, Cyclohexyl- oder Phenylgruppe bedeuten, oder von monomeren oder oligomeren
Estern der «-Cyanoacrylsäure der allgemeinen Formel
CH2=C-COOR
CN
in der R eine gerade oder verzweigtkettige Alkylgruppe von 1 bis 16 Kohlenstoffatomen oder eine
Alkoxyalkyl-, Acyloxalkyl-, Haloalkyl-, eine Cyclohexyl-, Phenyl- oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis
16 Kohlenstoffatomen bedeutet, ungefärbt oder gefärbt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gewebcklebstoff auf Temperaturen von — 300C
und darunter abgekühlt und sodann einer ionisierenden Beslrahlung unterworfen wird.
CN
20
25
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sterilisation und Keimverringerung von medizinischen Gewebeklebstoffen
mittels ionisierender Strahlung von monomeren oder oligomeren Verbindungen, wodurch die
Polymerisation dieser Verbindungen verhindert wird, wobei als monomere Verbindungen die monomeren
Ester der «-Cyanoacrylsäure mit der Formel
40 Schwefeldioxid, Stickoxid, Bortrifiuorid, Fluorwasserstoff
sowie mit 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent emes phenolischsn Polymerisationsinh.bitors des freien
Radikal-Typs wie Hydrochinon, Tnmethylhydrochinon Hydrochinonmonomethyläther, butyliertes
Hydroxyanisol, Pyrogallol, l,l-Di-2-naphihol, 2,6-Ditert
-butyl-p-kresol. stabilisiert sind, vorzugsweise mit
einer Mischuna von Schwefeldioxid und Hyarochinon, ζ B n-Butyl-u-cyanocrylat oder Dimethylenmalonat,
welche mit 0 01% Schwefeldioxid und 0,01 Gewichtsprozent Hydrochinon stabilisiert sind, eingeset7t werdCDiesc
bekannten Gewebeklebstoffe haben sich besonders als chirurgische Klebemassen geeignet erwiesen
sind aber für diese Zwecke nur in vollkommen steriler Form, auch frei von Baktenensporen, wie
Tetanus und Gasbrand, verwendbar. Da diese monomeren Verbindungen sehr leicht polymerisieren, sind
die bisher üblichen Verfahren wie Dampfsterilisation.
Hitzesterilisation, Gasbehandlung, Sterilfiltration und ionisierende Bestrahlung bei Raumtemperatur vollkommen
unbrauchbar. Sie führen jeweils innerhalb kürzester Frist zu auspolymerisierten, festen Verbinduneen
die als Klebstoff völlig ungeeignet sind.
Aufsabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren
zu finden, bei dem die geforderte Sterilität mittels ionisierender Strahlung erreicht wird, ohne eine vorzeitige
Polymerisation auszulösen bzw. ungünstige Klebeeiiienschaften hervorzurufen. Außerdem soll dieses
Verfahren die Stabilität innerhalb eines Zeitraumes von mindestens 1 Jahr nicht vermindern. Ferner
soll der Sterilisationsschritt erst durchgeführt werden nach versandfertiger Verpackung des Klebestoffes,
um Sekundärinfektionen mit Sicherheit auszuschließen
Der Schwerpunkt des Verfahrens liegt in der vollkommenen Inaktivierung der Bakteriensporen.
Diese Aufeabc wird durch ein Verfahren zur Sterilisation
von medizinischen Gewebeklebstoffen auf der Basis von Verbindungen der allgemeinen Formel
CH,
45 COOR
COOR'
CH2 = C-COOR
worin R eine Alkylgruppe von 1 bis 16 Kohlenstoffatomen, eine substituierte Alkylgruppe, wie eine
Alkoxyalkyl-, Acyloxalkyl-, Haloalkyl-, eine Cyclohexyl-, Phenyl- oder Alkenylgruppe von 2 bis 16 Kohlenstoffatomen
bedeutet, oder monomere Ester der Methylenmalonsäure mit der Formel
CH2 = C
COOR
COOR'
55
60
worin R und R' die gleiche oder eine voneinander verschiedene gerad- oder verzweigtkettige Alkylgruppe
von 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Haloalkyl-Aryl-Cyclohexyl-
oder Phenylgruppe bedeutet, welche mit 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent eines gasförmigen,
sauren Inhibitors vom Typ der Lewis-Säuren, wie in der R und R' gleich oder verschieden sind und
eine gerade oder verzweigtkettige Alkylgruppe von 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Haloalkyl-,
Aryl-, Cyclohexyl- oder Phenylgruppe bedeuten, oder von monomeren oder oligomeren Estern der u-Cyanoacrylsäure
mit der allgemeinen Formel
CH2=C-COOR
CN
CN
in der R eine gerade oder verzweigtkettige Alkylgruppe von 1 bis 16 Kohlenstoffatomen oder eine
Alkoxyalkyl-, Acyloxalkyl-, Haloalkyl-, eine Cyclohexyl-, Phenyl- oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis
16 Kohlenstoffatomen bedeutet, ungefärbt oder gefärbt gelöst, bei dem der Gewebeklebstoff auf Temperaturen
von -300C und tiefer abgekühlt und sodann einer ionisierenden Bestrahlung unterworfen wird.
Mittels ionisierender Strahlung werden die Bakteriensporen abgetötet, wobei z. B. nach einer Dosis
von 1,5 Mrad Co60-Gammastrahlung keine derartigen
Sporen mehr nachweisbar waren. Es wurde gefunden, daß eine Sterilisation des Klebers in seiner flüssigen
Form mittels ionisierender Strahlung diesen zur Unbrauchbarkeit schädigt. Nur bei einer Bestrahlung
des reinen oder auch gefärbten Klebestoffes, bei Temperaturen, die seinen festen Aggregatzustand
gewährleisten, tritt keinerlei Schädigung desselben ein, weder hinsichtlich seiner chirurgischen Brauchbarkeit
noch seiner Viskosität, Klebeeigenschaften ι ο und Stabilität, wobei Temperaturen von -30cC
und darunter angewandt wurden.
Man kann den Klebstoff aber auch nach üblichen Methoden zur Keimverringerung behandeln und
dann das erfindungsgemäße Verfahren zur voliständigen Keimfreimachung verwenden. In diesem Fall
kommt man mit geringeren Bestrahlungsdosen und höheren Temperaturen aus. Das Gleiche gill auch in
Fällen, wo der Klebstoff nicht vollständig keimfrei zu sein braucht, die Temperaturen brauchen dabei nicht
unbedingt unter den Erstarrungspunkt gesenkt werden.
Neben den Anthrachinonen und Diazinen können tuch Farbstoffe der folgenden Typen verwendet
werden: Azofarbstoffe, Zyaninfarbsloffe, Triarylmethanfarbstoffe usw.
Unter Keimen werden in der vorliegenden Erfindung Bakterien, Sporen, Bazillen, Pilze usw. verstanden.
Die Abkühlung kann mittels flüssiger Luft, flüssigem
Stickstoff, flüssigem Wasserstoff oder flüssigem Helium erfolgen.
Es ist bekannt, die Entkeimung von Gegenständen, insbesondere Nahrungsmitteln, mit Gammastrahlen
durchzuführen. Bekannt ist auch, daß man Polymerisation durch Temperaturerniedrigung verzögern und
gegebenenfalls unterbinden kann. Die Erfindung liegt jedoch in der Kombination zweier Merkmale, nämlich
in einer Abkühlung des medizinischen Gewebeklebstoffes auf - 30° C und tiefer und einer anschließenden
Bestrahlung mit ionisierender Strahlung.
Die Anwendung einer Kühlung auf tiefe Temperatur 4<und
einer Sterilisation durch Strahlung bei dieser Temperatur ist nur bei Nahrungsmitteln bekannt. Zur
Sterilisation von Gewebeklebstoffen muß man komplizierte Maßnahmen durchführen und erreicht doch
nur eine unvollständige Entkeimung. Der so erhaltene Gewebeklebstoff ist schwierig zu handhaben und in
seinen Eigenschaften wesentlich verändert.
Von der bekannten Sterilisation von Nahrungsmitteln bei tieferen Temperaturen durch Bestrahlung
auf die Erfindung zu schließen ist nicht möglich. Nahrungsmittel lassen sich mit Gewebeklebstoffen
nicht vergleichen. Nahrungsmittel bestehen jeweils aus einer Vielzahl von chemischen Verbindungen verschiedenster
Art, die auf eine Bestrahlung sehr unterschiedlich reagieren und sich gegenseitig beeinflussen.
Die Wirkungen bei der Bestrahlung von Nahrungsmitteln liegen im wesentlichen auch nicht in einer
Polymerisation, sondern darin, daß einzelne Moleküle ionisiert werden und sich zu anderen Molekülen
gruppieren und in der Bildung der sehr reaktionsfreudigen Radikale des Wassers, die dann einen Teil
der Moleküle oxidieren oder reduzieren. Die Sterilisation mittels Bestrahlung bei tieferen Temperaturen
wird dabei im wesentlichen auch nur durchgeführt, um Geschmacksänderungen soweit wie möglich zu
vermeiden, weil bei gefrorenen Nahrungsmitteln die Geschmacksänderungen nach der Bestrahlung nicht
so stark sind, wie bei einer Bestrahlung bei Raumtemperatur.
0,5 g eines monomeren Esters der -cCyanoacrylsäurc
mit der Formel
CH2 = C-COO-QH9
CN
wurden in einer Glasampulle auf - 196 C abgekühlt, wobei dieser vollkommen erstarrte. Bei derselben
Temperatur wurde er einer Behandlung mit 2,4 Mrad ^Co-Str.-'.hlung unterworfen. Nach dem langsamen
Auftauen des Präparates wurde die gleiche Viskosität und die gleichen Klebeeigenschaften wie vor der
Bestrahlung festgestellt.
Ein Klebstoff wie unter Beispiel I beschrieben, jedoch angefärbt mit einem Anthrachinonfarbstoff,
wurde bei" -80 C 1,5 Mrad 60Co-Gammastrahlung
exponiert. Nach dem Auftauen zeigte der Kleber, bei sonst unveränderten Eigenschaften, eine Zunahme
seiner Viskosität um 10%.
Ein Klebstoff wie unter I beschrieben wurde bei Raumtemperatur einer Gammastrahlendosis von
0,2 Mrad exponiert, wobei er vollkommen auspolymerisierte.
1.0 g eines monomeren Diesters der Melhylanmalonsäure
mit der Formel
COO — C4H9
CH7 =
COO — C4H9
angefärbt mit einem Diazinfarbstoff (nach Colour-Index Teil I, Nr. 102) wurde in einer Polyäthylenfolie
auf -182' C abgekühlt und einer /i-Strahlung unterworfen.
Nach dem Auftauen des Klebers zeigten sich keine Änderungen in seiner Eigenschaft.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Sterilisation von medizinischen Gewebdclebstoffen auf der Basis von Verbindüngen der allgemeinen FormelCH1 =COOR
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT1074269 | 1969-11-17 | ||
AT1074269 | 1969-11-17 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2055658A1 DE2055658A1 (de) | 1971-06-03 |
DE2055658B2 true DE2055658B2 (de) | 1975-10-23 |
DE2055658C3 DE2055658C3 (de) | 1976-05-26 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006027305A1 (de) * | 2006-06-06 | 2007-12-13 | Aesculap Ag & Co. Kg | Sterilisierte Cyanoacrylatverpackung |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006027305A1 (de) * | 2006-06-06 | 2007-12-13 | Aesculap Ag & Co. Kg | Sterilisierte Cyanoacrylatverpackung |
DE102006027305B4 (de) * | 2006-06-06 | 2016-12-22 | Aesculap Ag | Verfahren zur Sterilisation einer gasdurchlässigen und keimdichten Verpackung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA948828A (en) | 1974-06-11 |
DE2055658A1 (de) | 1971-06-03 |
US3704089A (en) | 1972-11-28 |
JPS4916102B1 (de) | 1974-04-19 |
GB1281457A (en) | 1972-07-12 |
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Legal Events
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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