DE19834820A1 - Emulgatorfreie feindisperse Systeme vom Typ Öl-in-Wasser und Wasser-in-Öl - Google Patents
Emulgatorfreie feindisperse Systeme vom Typ Öl-in-Wasser und Wasser-in-ÖlInfo
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Abstract
Kosmetische oder dermatologische Zubereitungen, die feindisperse Systeme vom Typ Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl darstellen, enthaltend DOLLAR A 1. eine Ölphase, DOLLAR A 2. eine Wasserphase, DOLLAR A 3. Bornitrid, welches sowohl hydrophile als auch lipophile Eigenschaften zeigt, welches also amphiphilen Charakter besitzt und sich daher an der Grenzfläche Wasser/Öl anordnet und DOLLAR A 4. höchstens 0,5 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren DOLLAR A sowie DOLLAR A gegebenenfalls weitere kosmetische oder pharmazeutische Hilfs-, Zusatz- und/oder Wirkstoffe enthaltend.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft emulgatorfreie feindisperse Systeme vom Typ Öl-in-
Wasser und Wasser-in-Öl, bevorzugt als kosmetische oder dermatologische Zuberei
tungen.
Unter Emulsionen versteht man im allgemeinen heterogene Systeme, die aus zwei nicht
oder nur begrenzt miteinander mischbaren Flüssigkeiten bestehen, die üblicherweise als
Phasen bezeichnet werden. In einer Emulsion ist eine der beiden Flüssigkeiten in Form
feinster Tröpfchen in der anderen Flüssigkeit dispergiert.
Sind die beiden Flüssigkeiten Wasser und Öl und liegen Öltröpfchen fein verteilt in
Wasser vor, so handelt es sich um eine Öl-in-Wasser Emulsion (O/W-Emulsion, z. B.
Milch). Der Grundcharakter einer O/W-Emulsion ist durch das Wasser geprägt. Bei einer
Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion, z. B. Butter) handelt es sich um das umge
kehrte Prinzip, wobei der Grundcharakter hier durch das Öl bestimmt wird.
Um die dauerhafte Dispergierung einer Flüssigkeit in einer anderen zu erreichen, ist bei
Emulsionen im herkömmlichen Sinn der Zusatz einer grenzflächenaktiven Substanz
(Emulgator) notwendig. Emulgatoren weisen einen amphiphilen Molekülaufbau auf,
bestehend aus einem polaren (hydrophilen) und einem unpolaren (lipophilen) Molekül
teil, die räumlich voneinander getrennt sind. In einfachen Emulsionen liegen in der einen
Phase feindisperse, von einer Emulgatorhülle umschlossene Tröpfchen der zweiten
Phase (Wassertröpfchen in W/O- oder Lipidvesikel in O/W-Emulsionen) vor. Emulgato
ren setzen die Grenzflächenspannung zwischen den Phasen herab, indem sie an der
Grenzfläche zwischen beiden Flüssigkeiten angeordnet sind. Sie bilden an der Phasen
grenze Öl/Wasser Grenzflächenfilme aus, wodurch dem irreversiblen Zusammenfließen
der Tröpfchen entgegengewirkt wird. Zur Stabilisierung von Emulsionen werden häufig
Emulgatorgemische verwendet.
Herkömmliche Emulgatoren können entsprechend ihrem hydrophilen Molekülteil in ioni
sche (anionische, kationische und amphotere) und nichtionische untergliedert werden:
- - Das wohl bekannteste Beispiel eines anionischen Emulgators ist die Seife, als die man gewöhnlich die wasserlöslichen Natrium- oder Kaliumsalze der gesättigten und ungesättigten höheren Fettsäuren bezeichnet.
- - Wichtige Vertreter der kationischen Emulgatoren sind die quartären Ammonium-Ver bindungen.
- - Der hydrophile Molekülteil nichtionischer Emulgatoren besteht häufig aus Glycerin, Polyglycerin, Sorbitanen, Kohlenhydraten bzw. Polyoxyethylenglykolen und ist mei stens über Ester und Etherbindungen mit dem lipophilen Molekülteil verknüpft. Die ser besteht üblicherweise aus Fettalkoholen, Fettsäuren oder Isofettsäuren.
Durch Variation der Struktur und der Größe des polaren und des unpolaren Molekülteils
lassen sich Lipophilie und Hydrophilie von Emulgatoren in weiten Grenzen verändern.
Entscheidend für die Stabilität einer Emulsion ist die richtige Auswahl der Emulgatoren.
Dabei sind die Charakteristiken aller im System enthaltenen Stoffe zu berücksichtigen.
Betrachtet man z. B. Hautpflegeemulsionen, so führen polare Ölkomponenten und bei
spielsweise UV-Filter zu Instabilitäten. Neben den Emulgatoren werden daher noch
andere Stabilisatoren verwendet, die beispielsweise die Viskosität der Emulsion erhöhen
und/oder als Schutzkolloid wirken.
Emulsionen stellen einen wichtigen Produkttyp im Bereich kosmetischer und/oder der
matologischer Zubereitungen dar.
Kosmetische Zubereitungen werden im wesentlichen zur Hautpflege benutzt. Hautpflege
im kosmetischen Sinn ist in erster Linie, daß die natürliche Funktion der Haut als
Barriere gegen Umwelteinflüsse (z. B. Schmutz, Chemikalien, Mikroorganismen) und
gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen (z. B. Wasser, natürliche Fette, Elektro
lyte) gestärkt oder wiederhergestellt wird. Wird diese Funktion gestört, kann es zu ver
stärkter Resorption toxischer oder allergener Stoffe oder zum Befall von Mikroorganis
men und als Folge zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen kommen.
Ziel der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliches Waschen verursachten Fett- und
Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies ist gerade dann wichtig, wenn das natürli
che Regenerationsvermögen nicht ausreicht. Außerdem sollen Hautpflegeprodukte vor
Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne und Wind, schützen und die Hautalterung
verzögern.
Kosmetische Zubereitungen werden auch als Desodorantien verwendet. Solche Formu
lierungen dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen, der entsteht, wenn der an sich
geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird.
Medizinische topische Zusammensetzungen enthalten in der Regel ein oder mehrere
Medikamente in wirksamer Konzentration. Der Einfachheit halber wird zur eindeutigen
Unterscheidung zwischen kosmetischer und medizinischer Anwendung und entspre
chenden Produkten auf die gesetzlichen Bestimmungen der Bundesrepublik Deutsch
land verwiesen (z. B. Kosmetikverordnung, Lebensmittel- und Arzneimittelgesetz).
An sich ist die Verwendung der üblichen Emulgatoren in kosmetischen oder dermatolo
gischen Zubereitungen unbedenklich. Dennoch können Emulgatoren, wie letztlich jede
chemische Substanz, im Einzelfalle allergische oder auf Überempfindlichkeit des
Anwenders beruhende Reaktionen hervorrufen.
So ist beispielsweise bekannt, daß bestimmte Lichtdermatosen durch gewisse Emulga
toren, aber auch durch verschiedene Fette und gleichzeitige Exposition von Sonnenlicht
ausgelöst werden. Solche Lichtdermatosen werden auch "Mallorca-Akne" genannt. Es
hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Menge an üblichen Emulgatoren auf ein Mini
mum, im Idealfall sogar vollständig zu reduzieren.
Eine Reduktion der benötigten Emulgatormenge kann z. B. erreicht werden, wenn aus
genutzt wird, daß feinstverteilte Feststoffteilchen eine zusätzlich stabilisierende Wirkung
haben. Dabei kommt es zu einer Anreicherung des festen Stoffes an der Phasengrenze
Öl/Wasser in Form einer Schicht, wodurch Zusammenfließen der dispersen Phasen ver
hindert wird. Von wesentlicher Bedeutung sind dabei nicht die chemischen, sondern die
Oberflächeneigenschaften der Feststoffpartikel.
Pickering stellte um 1910 Paraffin-Wasser-Emulsionen her, die nur durch den Zusatz
verschiedener Feststoffe wie basisches Kupfersulfat, basisches Eisensulfat oder andere
Metallsulfate stabilisiert wurden. Diese Art von Emulsionen wird daher auch als Picke
ring-Emulsion bezeichnet. Für diese Form von Emulsionen postulierte Pickering die fol
genden Bedingungen:
- 1. Die Feststoffpartikel sind nur dann zur Stabilisierung geeignet, wenn sie deutlich kleiner sind als die Tröpfchen der inneren Phase und nicht zur Agglomeratbildung neigen.
- 2. Wichtige Eigenschaft eines emulsionsstabilisierenden Feststoffs ist außerdem seine Benetzbarkeit. D. h. zur Stabilisierung einer O/W-Emulsion muß der Feststoff beispielsweise leichter von Wasser als von Öl benetzbar sein.
Sozusagen die Urformen von Pickering-Emulsionen tauchten zunächst als uner
wünschte Nebeneffekte bei unterschiedlichen technischen Prozessen auf, wie z. B. bei
der sekundären Erdölförderung, der Extraktion von Bitumen aus Teersand und anderen
Trennungsverfahren, an denen zwei nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten und
feine, dispergierte Feststoffpartikel beteiligt sind. Im allgemeinen handelt es sich hierbei
um W/O-Emulsionen, die durch mineralische Feststoffe stabilisiert werden. Dement
sprechend stand die Untersuchung entsprechender Systeme, wie z. B. der Systeme Öl-
Wasser-Ruß oder Öl-Wasser-Schieferstaub zunächst im Mittelpunkt der Forschungs
aktivitäten.
Grundlegende Untersuchungen haben dabei gezeigt, daß ein Charakteristikum für eine
Pickering-Emulsion ist, daß die Feststoffpartikel an der Grenzfläche zwischen den bei
den flüssigen Phasen angeordnet sind und dort sozusagen eine mechanische Barriere
gegen die Vereinigung der Flüssigkeitströpfen bilden.
Eine relativ neue technische Entwicklung ist es, Pickering-Emulsionen als Grundlage für
kosmetische oder dermatologische Zubereitungen zu verwenden.
Eine Möglichkeit, eine Feststoffstabilisierung in einer kosmetischen oder dermatologi
schen Zubereitung vorzunehmen, ist nach May-Alert (Pharmazie in unserer Zeit, 15.
Jahrg. 1986, Nr. 1, 1-7) beispielsweise, Emulgatorgemische zu verwenden, die sowohl
anionische als auch kationische Tenside enthalten. Da beim Zusammengeben von
Anion- und Kationtensiden immer unlösliche, elektroneutrale Verbindungen ausfallen,
läßt sich durch gezieltes Ausfällen dieser neutralen Tenside in der Grenzfläche
Öl/Wasser eine zusätzliche Feststoffstabilisierung im Sinne einer Pickering-Emulsion
erreichen.
Die Europäische Offenlegungsschrift 0 686 391 beschreibt Emulsionen vom Typ Was
ser-in-Öl, die frei von oberflächenaktiven Substanzen sind und nur durch Feststoffe sta
bilisiert werden. Zur Stabilisierung werden hier sphärische Polyalkylsilsesquioxan-Parti
kel eingesetzt, die einen Durchmesser von 100 nm bis zu 20 µm haben. Diese Emulsio
nen können nach dem oben gesagten als Pickering-Emulsionen bezeichnet werden.
Der Stand der Technik kennt neben den beschriebenen Pickering-Emulsionen weitere
emulgatorfreie, feindisperse kosmetische oder dermatologische Zubereitungen, die im
allgemeinen als Hydrodispersionen bezeichnet werden. Hydrodispersionen stellen Dis
persionen einer flüssigen, halbfesten oder festen inneren (diskontinuierlichen) Lipid
phase in einer äußeren wäßrigen (kontinuierlichen) Phase dar.
Bei Hydrodispersionen einer flüssigen Lipidphase in einer äußeren wäßrigen Phase
kann die Stabilität beispielsweise dadurch gewährleistet werden, daß in der wäßrigen
Phase ein Gelgerüst aufgebaut wird, in welchem die Lipidtröpfchen stabil suspendiert
sind. Die Deutsche Offenlegungsschrift 44 25 268 beschreibt stabile feindisperse, emul
gatorfreie kosmetische oder dermatologische Zubereitungen vom Typ Öl-in-Wasser, die
neben einer Öl- und einer Wasserphase einen oder mehrere Verdicker aus der Gruppe
der Acrylsäurepolymere, Polysaccharide und deren Alkylether enthalten, wobei für diese
Verdicker eine Grenzflächenspannungserniedrigung nicht meßbar sein darf.
Basierend auf ähnlichen Hydrodispersionen werden in der Deutschen Offenlegungs
schrift 43 03 983 kosmetische oder dermatologische Lichtschutzformulierungen offen
bart, die im wesentlichen frei von Emulgatoren sind, wobei in die Lipidphase der Hydro
dispersion anorganische Mikropigmente eingearbeitet sind, die als UV-Filtersubstanzen
dienen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war, den Stand der Technik um kosmetische oder
dermatologische Zubereitungen zu bereichern, in welchen auf jeglichen Einsatz von
Emulgatoren herkömmlicher Art verzichtet werden kann.
Erstaunlicherweise wird diese Aufgabe gelöst durch
kosmetische oder dermatologische Zubereitungen, die feindisperse Systeme vom Typ
Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl darstellen, enthaltend
- 1. eine Ölphase,
- 2. eine Wasserphase,
- 3. Bornitrid, welches sowohl hydrophile als auch lipophile Eigenschaften zeigt, wel ches also amphiphilen Charakter besitzt und sich an der Grenzfläche Wasser/Öl anordnet und
- 4. höchstens 0,5 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren
sowie
gegebenenfalls weitere kosmetische oder pharmazeutische Hilfs-, Zusatz- und/oder
Wirkstoffe enthaltend.
Es ist erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn die Zubereitungen deutlich weni
ger als 0,5 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren enthalten bzw. sogar gänzlich
emulgatorfrei sind.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen stellen Abmischungen aus Ölen bzw. öllöslichen
Substanzen und Wasser bzw. wasserlöslichen Komponenten dar, die durch den Zusatz
der Bornitridpartikel stabilisiert werden und keinen Emulgator im herkömmlichen Sinn
enthalten müssen. Die Stabilisierung wird dadurch erreicht, daß sich die Bornitridpartikel
an die Tröpfchen der dispersen Phase anlagern und sozusagen eine mechanische
Barriere bilden, die das Koaleszieren, d. h. das Zusammenfließen der Tröpfchen verhin
dert.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen sind in jeglicher Hinsicht überaus befriedigende
Präparate, die erstaunlicherweise höchst variabel in ihrem Wasser Fettphasen-Verhält
nis sind und zudem gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil bieten, daß hohe
Mengen an Ölen in Wasser stabil eingearbeitet werden können. Es war zudem über
raschend, daß bei Befolgung der hiermit offenbarten Lehre zum technischen Handeln
sowohl Pickering-Emulsionen vom Typ Wasser in-Öl als auch Pickering-Emulsionen
vom Typ Öl-in-Wasser hergestellt werden können.
Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise die im folgenden
aufgelisteten Bornitride:
Handelsname | |
erhältlich bei | |
Boron Nitride Powder | Advanced Ceramics |
Boron Nitride Powder | Sintec Keramik |
Ceram Blanche | Kawasaki |
HCST Boron Nitride | Stark |
Très BN® | Carborundum |
Wacker-Bomitrid BNP | Wacker-Chemie |
Vorteilhaft ist es, den mittleren Partikeldurchmesser der verwendeten Bornitridpartikel
kleiner als 20 µm, besonders vorteilhaft kleiner als 15 µm zu wählen.
Pickering-Emulsionen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden ebenfalls vorteilhaft
durch Bornitridpartikel stabilisiert, die oberflächlich wasserabweisend behandelt
("gecoatet") sind, wobei gleichzeitig der amphiphile Charakter gebildet werden bzw.
erhalten bleiben soll.
Eine vorteilhafte Beschichtung der Bornitridpartikel besteht aus Dimethylpolysiloxan
(auch: Dimethicone), einem Gemisch vollmethylierter, linearer Siloxanpolymere, die
endständig mit Trimethylsiloxy-Einheiten blockiert sind. Vorteilhaft sind beispielsweise
die bei der Firma Carborundum unter der Handelsbezeichnung Très BN® UHP 1106
erhältlichen, mit Dimethicone behandelten Bornitridpartikel.
Vorteilhaft ist ferner eine Beschichtung der Bornitridpartikel mit Polymethylhydrogensi
loxan, einem linearen Polysiloxan, welches auch als Methicone bezeichnet wird. Vorteil
hafte, mit Methicone behandelte Bornitridpartikel sind beispielsweise die bei der Firma
Carborundum unter der Handelsbezeichnung Très BN® UHP 1107 erhältlichen.
Es ist ferner vorteilhaft, wenngleich nicht zwingend, die erfindungsgemäßen amphiphilen
Bornitridpartikel mit weiteren amphiphilen Pigmenten zu kombinieren, welche gegebe
nenfalls auch zur Stabilisierung der Pickering-Emulsionen beitragen können.
Solche Pigmente sind beispielsweise mikronisierte, anorganische Pigmente, die gewählt
werden aus der Gruppe der amphiphilen Metalloxide, insbesondere aus der Gruppe
Titandioxid, Zinkoxid, Siliciumdioxid bzw. Silicate (z. B. Talkum), wobei die Metalloxide
sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen können. Dabei ist es im wesentlichen
unerheblich, in welcher der gegebenenfalls natürlich vorkommenden Modifikationen die
verwendeten amphiphilen Metalloxide vorliegen.
Vorteilhaft ist es, den mittleren Partikeldurchmesser der zur Kombination mit Bornitriden
verwendeten Pigmente zwischen 1 nm und 200 nm, besonders vorteilhaft zwischen
5 nm und 100 nm zu wählen.
Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es, die erfindungsgemäßen amphi
philen Bornitridpartikel mit unbehandelten, nahezu reinen Pigmentpartikeln zu kombinie
ren, insbesondere mit solchen, welche auch als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie
und/oder als Absorber von UV-Strahlung in Sonnenschutzmitteln verwendet werden
können. Vorteilhaft sind beispielsweise die bei der Firma Merck erhältlichen Zinkoxid-
Pigmente sowie solche, die unter den Handelsbezeichnungen Zinkoxid neutral bei
Haarmann & Reimer oder NanoX von der Harcros Chemical Group erhältlich sind.
Erfindungsgemäß vorteilhaft ist ferner die Kombination von Bornitridpartikeln mit anor
ganischen Pigmenten, die oberflächlich wasserabweisend behandelt ("gecoatet") sind,
wobei gleichzeitig ein amphiphiler Charakter dieser Pigmente gebildet werden bzw.
erhalten bleiben soll. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen, daß die Pig
mente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophoben Schicht verse
hen werden.
Ein solches Verfahren, das im folgenden am Beispiel von Titandioxid beschrieben wird,
besteht beispielsweise darin, daß die hydrophobe Oberflächenschicht nach einer Reak
tion gemäß
n TiO2 + m (RO)3 Si-R' → n TiO2 (oberfl.)
erzeugt wird. n und m sind dabei nach Belieben einzusetzende stöchiometrische Para
meter, R und R' die gewünschten organischen Reste. Besonders vorteilhafte Kombina
tionspartner sind TiO2-Pigmente, beispielsweise die mit Aluminiumstearat beschichteten,
unter der Handelsbezeichnung MT 100 T bei der Firma TAYCA erhältlichen.
Eine weitere vorteilhafte Beschichtung der Kombinationspartner besteht aus Dimethyl
polysiloxan (auch: Dimethicone), einem Gemisch vollmethylierter, linearer Siloxanpoly
mere, die endständig mit Trimethylsiloxy-Einheiten blockiert sind. Besonders vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Kombination von Bornitriden mit Zinkoxid-
Pigmenten, die auf diese Weise beschichtet werden.
Vorteilhaft ist ferner, wenn die neben Bornitrid verwendeten anorganischen Pigmente
mit einem Gemisch aus Dimethylpolysiloxan, insbesondere Dimethylpolysiloxan mit
einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 350 Dimethylsiloxan-Einheiten, und
Silicagel beschichtet sind, welches auch als Simethicone bezeichnet wird. Es ist insbe
sondere von Vorteil, wenn die anorganischen Pigmente zusätzlich mit Aluminium
hydroxid bzw. Aluminiumoxidhydrat (auch: Alumina, CAS-Nr.: 1333-84-2) beschichtet
sind. Besonders vorteilhafte Kombinationspartner sind Titandioxide, die mit Simethicone
und Alumina beschichtet sind, wobei die Beschichtung auch Wasser enthalten kann. Ein
Beispiel hierfür ist das unter dem Handelsnamen Eusolex T2000 bei der Firma Merck
erhältliche Titandioxid.
Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner die Kombination von Bornitri
den mit einer Mischung verschiedener anorganischer, amphiphiler Pigmenttypen sowohl
innerhalb eines Kristalls, beispielsweise als Eisenmischoxid oder Talkum (Magnesium
silicat), als auch durch Mischung mehrerer Metalloxidtypen innerhalb einer Zubereitung.
Besonders vorteilhafte Kombinationspartner sind Magnesiumsilicate, beispielsweise die
unter der Handelsbezeichnung Talkum Micron bei der Firma Grolmann erhältlichen.
Die erfindungsgemäßen amphiphilen Bornitridpartikel können ferner vorteilhaft mit weite
ren Pigmenten kombiniert werden, beispielsweise mit Titandioxidpigmenten, die mit
Octylsilanol beschichtet sind, und/oder mit Siliciumdioxidpartikeln, die oberflächlich was
serabweisend behandelt sind. Zur Kombination geeignete Siliciumdioxidpartikel sind
beispielsweise sphärische Polyalkylsilsesquioxan-Partikel wie sie in der Europäischen
Offenlegungsschrift 0 686 391 erwähnt werden. Solche Polyalkylsilsesquioxan-Partikel
sind beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Aerosil R972 und Aerosil 200 V
bei der Firma Degussa erhältlich.
Weiter vorteilhaft werden die amphiphilen Bornitridpartikel mit mikrofeinen Polymerparti
keln kombiniert, welche in der Zubereitung in Form von Feststoffen vorliegen. Günstige
Kombinationspartner im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Polycar
bonate, Polyether, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyamide,
Polyacrylate und dergleichen mehr.
Erfindungsgemäß geeignete Kombinationspartner sind beispielsweise mikrofeine Poly
amid-Partikel, insbesondere die unter der Handelsbezeichnung SP-500 bei der Firma
TORAY erhältlichen. Ferner vorteilhaft sind Polyamid 6- (auch: Nylon 6) bzw. Poly
amid 12- (auch: Nylon 12) Partikel. Polyamid 6 ist das aus ε-Aminocapronsäure (6-
Aminohexansäure) oder ε-Caprolactam aufgebaute Polyamid [Poly(ε-caprolactam)], und
Polyamid 12 ist ein Poly(ε-laurinlactam) aus ε-Laurinlactam. Vorteilhaft im Sinne der
vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Orgasol® 1002 (Polyamid 6) und Orgasol®
2002 (Polyamid 12) von der Firma ELF ATOCHEM.
Weitere vorteilhafte mikrofeine Polymerpartikel, welche sich zur Kombination mit den er
findungsgemäßen Bornitridpartikeln eignen, sind mikrofeine Polymethacrylate. Solche
Partikel sind beispielsweise unter der Handelsbezeichnung POLYTRAP® bei der Firma
DOW CHEMICAL erhältlich.
Es ist insbesondere vorteilhaft, wenngleich nicht zwingend, wenn die als Kombinations
partner verwendeten mikrofeinen Polymerpartikel oberflächlich beschichtet sind: Diese
Oberflächenbehandlung kann darin bestehen, daß die Polymerpartikel nach an sich
bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophilen Schicht versehen werden. Vorteil
hafte Beschichtungen bestehen beispielsweise aus Titandioxid (TiO2), Zirkoniumdioxid
(ZrO2) oder auch werteren Polymeren, wie beispielsweise Polymethylmethacrylat.
Besonders vorteilhafte mikrofeine Polymerpartikel im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise die nach dem in der US-Patentschrift 4,898,913 beschriebenen
Verfahren zur hydrophilen Beschichtung hydrophober Polymerpartikel erhältlichen.
Der mittlere Partikeldurchmesser der als Kombinationspartner verwendeten mikrofeinen
Polymerpartikel wird vorzugsweise kleiner als 100 µm, besonders vorteilhaft kleiner als
50 µm gewählt. Dabei ist es im wesentlichen unerheblich, in welcher Form (Plättchen,
Stäbchen, Kügelchen etc.) die verwendeten Polymerpartikel vorliegen.
Die erfindungsgemäßen amphiphilen Bornitridpartikel werden ferner vorzugsweise mit
amphiphilen modifizierten Polysacchariden kombiniert, welche keine verdickenden
Eigenschaften zeigen.
Solche amphiphilen Polysaccharide sind beispielsweise durch Umsetzung von Stärke
mit mono-, bi- oder polyfunktionellen Reagenzien bzw. Oxidations-Mitteln in weitgehend
polymeranalog verlaufenden Reaktionen erhältlich.
Diese Reaktionen basieren im wesentlichen auf Umwandlungen der Hydroxy-Gruppen
der Polyglucane durch Veretherung, Veresterung oder selektive Oxidation. Dabei ent
stehen z. B. sogenannte Stärkeether und Stärkeester der allgemeinen Strukturformel
worin R beispielsweise ein Wasserstoff und/oder einen Alkyl- und/oder Aralkylrest (im
Fall der Stärkeether) oder ein Wasserstoff und/oder einen organischen und/oder anor
ganischen Säure-Rest (im Fall der Stärkeester) darstellen kann. Stärkeether und
Stärkeester sind vorteilhafte Kombinationspartner im Sinne der vorliegenden Erfindung.
Besonders vorteilhaft ist es, die erfindungsgemäßen Bornitridpartikel mit Stärkeethern
zu kombinieren, z. B. mit solchen, die durch Veretherung von Stärke mit Tetramethylol
acetylendiharnstoff erhältlich sind und welche als Amylum non mucilaginosum (nicht
quellende Stärke) bezeichnet werden.
Insbesondere vorteilhaft ist ferner die Kombination von erfindungsgemäßen Bornitrid
partikeln mit Stärkeestern und/oder deren Salzen, beispielsweise mit Natrium- und/oder
Aluminiumsalzen niedrigsubstituierter Halbester der Stärke, insbesondere mit Natrium
Stärke n-Octenylsuccinat der Strukturformel (I), worin R sich durch die folgende Struktur
auszeichnet
und welches z. B. unter der Handelsbezeichnung Amiogum® 23 bei der Firma
CERESTAR erhältlich ist sowie mit Aluminium Stärke Octenylsuccinat, insbesondere mit
den unter den Handelsbezeichnungen Dry Flo® Elite LL und Dry Flo® PC bei der Firma
CERESTAR erhältlichen.
Vorteilhaft ist es, den mittleren Partikeldurchmesser der zur Kombination mit den erfin
dungsgemäßen amphiphilen Bornitridpartikel verwendeten, modifizierten Polysaccharide
kleiner als 20 µm, besonders vorteilhaft kleiner als 15 µm zu wählen.
Die Liste der genannten modifizierten Polysaccharide, die mit den amphiphilen Borni
tridpartikel kombiniert werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein. Modi
fizierte Polysaccharide, die im Sinne der vorliegenden Erfindung vorteilhafte Kombina
tionspartner darstellen, sind auf zahlreichen, an sich bekannten Wegen, sowohl chemi
scher als auch physikalischer Natur erhältlich. Zur Herstellung solcher Polysaccharide
sind auch neue Wege prinzipiell denkbar. Wesentlich dabei ist, daß die modifizierten
Polysaccharide amphiphile Eigenschaften zeigen und daß sie nicht verdickend wirken.
Vorteilhaft in allen vorgenannten Fällen ist es, die Gesamtkonzentration aller Pigmente
größer als 0,1 Gew.-%, besonders vorteilhaft zwischen 0,1 Gew.-% und 30 Gew.-%
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen zu wählen, wobei die Konzentration
an Bornitrid - ebenfalls bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen - im Sinne
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise aus dem Bereich 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
vorteilhaft 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% zu wählen ist.
Die erfindungsgemäßen Pickering-Emulsionen können als Grundlage für kosmetische
oder dermatologische Formulierungen dienen. Diese können wie üblich zusammen
gesetzt sein und beispielsweise zur Behandlung und zur Pflege der Haut, als Lippen
pflegeprodukt, als Deoprodukt und als Schmink- bzw. Abschminkprodukt in der dekorati
ven Kosmetik oder als Lichtschutzpräparat dienen. Zur Anwendung werden die erfin
dungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen in der für Kosme
tika üblichen Weise auf die Haut in ausreichender Menge aufgebracht.
Entsprechend können kosmetische oder topische dermatologische Zusammensetzun
gen im Sinne der vorliegenden Erfindung, je nach ihrem Aufbau, beispielsweise verwen
det werden als Hautschutzcreme, Reinigungsmilch, Sonnenschutzlotion, Nährcreme,
Tages- oder Nachtcreme usw. Es ist gegebenenfalls möglich und vorteilhaft, die erfin
dungsgemäßen Zusammensetzungen als Grundlage für pharmazeutische Formulierun
gen zu verwenden.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können
kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen ver
wendet werden, z. B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Substanzen zum Ver
hindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Ver
dickungsmittel, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen,
Fette, Öle, Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder derma
tologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elek
trolyte, organische Lösemittel oder Silikonderivate.
Eine erstaunliche Eigenschaft der erfindungsgemäßen Zubereitungen ist, daß diese
sehr gute Vehikel für kosmetische oder dermatologische Wirkstoffe in die Haut sind,
wobei vorteilhafte Wirkstoffe Antioxidantien sind, welche die Haut vor oxidativer Bean
spruchung schützen können.
Erfindungsgemäß enthalten die Zubereitungen vorteilhaft eines oder mehrere Antioxi
dantien. Als günstige, aber dennoch fakultativ zu verwendende Antioxidantien können
alle für kosmetische und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder ge
bräuchlichen Antioxidantien verwendet werden. Es ist dabei vorteilhaft, Antioxidantien
als einzige Wirkstoffklasse zu verwenden, etwa dann, wenn eine kosmetische oder der
matologische Anwendung im Vordergrund steht, wie z. B. die Bekämpfung der oxidati
ven Beanspruchung der Haut. Es ist aber auch günstig, die erfindungsgemäßen Stiftzu
bereitungen mit einem Gehalt an einem oder mehreren Antioxidantien zu versehen,
wenn die Zubereitungen einem anderen Zweck dienen sollen, z. B. als Desodorantien
oder Sonnenschutzmittel.
Besonders vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend aus
Aminosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole
(z. B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Car
nosin und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, β-Carotin,
Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und
deren Derivate (z. B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere
Thiole (z. B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-
Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-,
Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthio
dipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide,
Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthionin
sulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathionin
sulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis µmol/kg), ferner
(Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin),
α-Hydroxysäuren (z. B. Citronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallen
säure, Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesät
tigte Fettsäuren und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure
und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin C und Deri
vate (z. B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat), Tocopherole und
Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A-palmitat) sowie
Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure, Furfurylidenglucitol, Camosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol,
Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajarethsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harn
säure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z. B.
ZnO, ZnSO4), Selen und dessen Derivate (z. B. Selenmethionin), Stilbene und deren De
rivate (z. B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Deriva
te (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser ge
nannten Wirkstoffe.
Die Menge der vorgenannten Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
erfindungsgemäßen Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, beson
ders bevorzugt 0,05-20 Gew.-%, insbesondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitung.
Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist
vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001-10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Sofern Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate, bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder
die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem
Bereich von 0,001-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu
wählen.
Erfindungsgemäß können die Wirkstoffe (eine oder mehrere Verbindungen) auch sehr
vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der lipophilen Wirkstoffe, insbesondere aus
folgender Gruppe:
Acetylsalicylsäure, Atropin, Azulen, Hydrocortison und dessen Derivaten, z. B. Hydrocor tison-17-valerat, Vitamine, z. B. Ascorbinsäure und deren Derivate, Vitamine der B- und D-Reihe, sehr günstig das Vitamin B1, das Vitamin B12 das Vitamin D1, aber auch Bisabolol, ungesättigte Fettsäuren, namentlich die essentiellen Fettsäuren (oft auch Vi tamin F genannt), insbesondere die gamma-Linolensäure, Ölsäure, Eicosapentaensäu re, Docosahexaensäure und deren Derivate, Chloramphenicol, Coffein, Prostaglandine, Thymol, Campher, Extrakte oder andere Produkte pflanzlicher und tierischer Herkunft, z. B. Nachtkerzenöl, Borretschöl oder Johannisbeerkernöl, Fischöle, Lebertran aber auch Ceramide und ceramidähnliche Verbindungen und so weiter.
Acetylsalicylsäure, Atropin, Azulen, Hydrocortison und dessen Derivaten, z. B. Hydrocor tison-17-valerat, Vitamine, z. B. Ascorbinsäure und deren Derivate, Vitamine der B- und D-Reihe, sehr günstig das Vitamin B1, das Vitamin B12 das Vitamin D1, aber auch Bisabolol, ungesättigte Fettsäuren, namentlich die essentiellen Fettsäuren (oft auch Vi tamin F genannt), insbesondere die gamma-Linolensäure, Ölsäure, Eicosapentaensäu re, Docosahexaensäure und deren Derivate, Chloramphenicol, Coffein, Prostaglandine, Thymol, Campher, Extrakte oder andere Produkte pflanzlicher und tierischer Herkunft, z. B. Nachtkerzenöl, Borretschöl oder Johannisbeerkernöl, Fischöle, Lebertran aber auch Ceramide und ceramidähnliche Verbindungen und so weiter.
Vorteilhaft ist es auch, die Wirkstoffe aus der Gruppe der rückfettenden Substanzen zu
wählen, beispielsweise Purcellinöl, Eucerit® und Neocerit®.
Die Liste der genannten Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen, die in den erfindungs
gemäßen Pickering-Emulsionen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht
limitierend sein.
Günstig sind auch kosmetische und dermatologische Zubereitungen, die in der Form
eines Sonnenschutzmittels vorliegen. Vorzugsweise enthalten diese mindestens eine
UV-A-Filtersubstanz und/oder mindestens eine UV-B-Filtersubstanz und/oder minde
stens ein weiteres anorganisches Pigment aus der Gruppe der Oxide des Eisens, Zirko
niums, Siliciums, Mangans, Aluminiums, Cers und Mischungen davon sowie Abwand
lungen, bei denen die Oxide die aktiven Agentien sind.
Es ist aber auch vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindungen, solche kosmeti
schen und dermatologischen Zubereitungen zu erstellen, deren hauptsächlicher Zweck
nicht der Schutz vor Sonnenlicht ist, die aber dennoch einen Gehalt an UV-Schutzsub
stanzen enthalten. So werden beispielsweise in Tagescremes gewöhnlich UV-A- bzw.
UV-B-Filtersubstanzen eingearbeitet.
Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen Substanzen enthalten, die UV-
Strahlung im UV-B-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen
z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu
stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich der ultravioletten Strah
lung schützen.
Enthalten die erfindungsgemäßen Emulsionen UV-B-Filtersubstanzen, können diese öl
löslich oder wasserlöslich sein. Erfindungsgemäß vorteilhafte öllösliche UV-B-Filter sind
z. B.:
- - 3-Benzylidencampher-Derivate, vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyliden)campher, 3- Benzylidencampher;
- - 4-Aminobenzoesäure-Derivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2- ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- - Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester, 4-Meth oxyzimtsäureisopentylester;
- - Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure(2-ethylhexyl)ester, Salicylsäure(4- isopropylbenzyl)ester, Salicylsäurehomomenthylester,
- - Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2- Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2, 2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
- - Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäuredi(2-ethylhe xyl)ester,
- - hinsichtlich der C3-Achse des Triazingrundkörpers symmetrisch oder unsymmetrisch substituierte Triazinderivate, vorzugsweise 4,4',4"-(1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)- tris-benzoesäure-tris(2-ethylhexylester) (symmetrisch) sowie 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin, 2,4-Bis-{[4-(3- sulfonato)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin- Natriumsalz, 2,4-Bis-{[4-(3-(2-Propyloxy)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl-6- (4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin, 2,4-Bis-{[4-(2-ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6- [4-(2-methoxyethyl-carboxyl)-phenylamino]-1,3,5-triazin, 2,4-Bis-{[4-(3-(2-propyloxy)- 2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-[4-(2-ethyl-carboxyl)-phenylamino]-1,3,5- triazin, 2,4-Bis-{[4-(2-ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(1-methyl-pyrrol-2-yl)-1,3,5- triazin, 2,4-Bis-{[4-tris(trimethylsiloxy-silylpropyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxy phenyl)-1,3,5-triazin, 2,4-Bis-{[4-(2"-methylpropenyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4- methoxyphenyl)-1,3,5-triazin, 2,4-Bis-{[4-(1',1',1',3',5',5',5'-Heptamethylsiloxy-2- methyl-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin (unsymme trisch),
- - Benzotriazolderivate, vorzugsweise 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4- (1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol)
- - sowie an Polymere gebundene UV-Filter.
Vorteilhafte wasserlösliche UV-B-Filtersubstanzen sind z. B.:
- - Salze der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihr Natrium-, Kalium- oder ihr Tri ethanolammonium-Salz, sowie die Sulfonsäure selbst;
- - Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenme thyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und deren Salze.
Die Liste der genannten UV-B-Filter, die in den erfindungsgemäßen Pickering-Emulsio
nen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein.
Es kann auch von Vorteil sein, in erfindungsgemäßen Pickering-Emulsionen UV-A-Filter
zu verwenden, die bisher üblicherweise in kosmetischen Zubereitungen enthalten sind.
Bei diesen Substanzen handelt es sich vorzugsweise um Derivate des Dibenzoyl
methans, insbesondere um 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion
und um 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)propan-1,3-dion.
Weitere vorteilhafte UV-A-Filtersubstanzen sind die Phenylen-1,4-bis-(2-benzimi
dazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure:
und ihre Salze, besonders die entsprechenden Natrium-, Kalium- oder Triethanol
ammonium-Salze, insbesondere das Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-
tetrasulfonsäure-bis-natriumsalz:
sowie das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol und dessen Salze
(besonders die entprechenden 10-Sulfato-Verbindungen, insbesondere das ent
sprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz), das auch als Ben
zol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-Sulfonsäure) bezeichnet wird und sich
durch die folgende Struktur auszeichnet:
Vorteilhafte UV-Filtersubstanzen sind ferner sogenannte Breitbandfilter, d. h. Filtersub
stanzen, die sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlung absorbieren.
Ein vorteilhaft zu verwendender Breitbandfilter ist beispielsweise das Ethylhexyl-2-
cyano-3,3-diphenylacrylat (Octocrylen), welches von BASF unter der Bezeichnung
Uvinul® N 539 erhältlich ist und sich durch folgende Struktur auszeichnet:
Auch Zubereitungen, die UV-A-Filter bzw. sogenannte Breitbandfilter enthalten, sind Ge
genstand der Erfindung. Es können die für die UV-B-Kombination verwendeten Mengen
eingesetzt werden.
Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen außerdem als Grundlage für kos
metische Desodorantien bzw. Antitranspirantien eingesetzt werden, so daß die vorlie
gende Erfindung in einer besonderen Ausführungsform Pickering-Emulsionen als
Grundlage für kosmetische Desodorantien betrifft.
Kosmetische Desodorantien dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen, der entsteht,
wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird. Den
üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde.
In sogenannten Antitranspirantien kann durch Adstringentien - vorwiegend Aluminium
salze wie Aluminiumhydroxychlorid (Aluchlorhydrat) - die Bildung des Schweißes redu
ziert werden.
Durch die Verwendung antimikrobieller Stoffe in kosmetischen Desodorantien kann die
Bakterienflora auf der Haut reduziert werden. Dabei sollten im Idealfalle nur die Geruch
verursachenden Mikroorganismen wirksam reduziert werden. Der Schweißfluß selbst
wird dadurch nicht beeinflußt, im Idealfalle wird nur die mikrobielle Zersetzung des
Schweißes zeitweilig gestoppt.
Auch die Kombination von Adstringentien mit antimikrobiell wirksamen Stoffen in ein und
derselben Zusammensetzung ist gebräuchlich.
Alle für Desodorantien bzw. Antitranspirantien gängigen Wirkstoffe können vorteilhaft
genutzt werden, beispielsweise Geruchsüberdecker wie die gängigen Parfümbestand
teile, Geruchsabsorber, beispielsweise die in der Patentoffenlegungsschrift DE-P 40 09
347 beschriebenen Schichtsilikate, von diesen insbesondere Montmorillonit, Kaolinit, Ilit,
Beidellit, Nontronit, Saponit, Hectorit, Bentonit, Smectit, ferner beispielsweise Zinksalze
der Ricinolsäure. Keimhemmende Mittel sind ebenfalls geeignet, in die erfindungs
gemäßen W/O-Emulsionsstifte eingearbeitet zu werden. Vorteilhafte Substanzen sind
zum Beispiel 2,4,4'-Trichlor 2'-hdroxydiphenylether (Irgasan), 1,6-Di-(4-chlorphenylbi
guanido)-hexan (Chlorhexidin), 3,4,4'-Trichlorcarbonilid, quatemäre Ammoniumverbin
dungen, Nelkenöl, Minzöl, Thymianöl, Triethylcitrat, Famesol (3,7,11-Trimethyl-2,6,10-
dodecatrien-1-ol) sowie die in den Patentoffenlegungsschriften DE-37 40 186, DE-
39 38 140, DE-42 04 321, DE-42 29 707, DE-43 09 372, DE-44 11 664, DE-195 41 967,
DE-195 43 695, DE-195 43 696, DE-195 47 160, DE-196 02 108, DE-196 02 110, DE-
196 02 111, DE-196 31 003, DE-196 31 004 und DE-196 34 019 und den Patentschrif
ten DE-42 29 737, DE-42 37 081, DE-43 24 219, DE-44 29 467, DE-44 23 410 und DE-
195 16 705 beschriebenen Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen. Auch Natrium
hydrogencarbonat ist vorteilhaft zu verwenden.
Die Liste der genannten Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen, die in den erfindungs
gemäßen Pickering-Emulsionen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht
limitierend sein.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Desodorantien können in Form von aus norma
len Behältern auftragbaren wasserhaltigen, kosmetischen Zubereitungen vorliegen.
Die Menge der Antitranspiranswirkstoffe oder Desodorantien (eine oder mehrere Verbin
dungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,01 bis 30 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,1-20 Gew.-%, insbesondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge
wicht der Zubereitung.
Die erfindungsgemäßen Stifte sind ferner hervorragende Vehikel für dermatologische
Wirkstoffe. Insbesondere eignen sie sich als Träger für gegen Akne wirksame Substan
zen. Akne ist eine Hauterkrankung mit verschiedenen Formen und Ursachen, gekenn
zeichnet durch nicht entzündliche und entzündliche Knötchen, ausgehend von ver
stopften Haarfollikeln (Komedonen), die zur Pustel-, Abszeß- und Narbenbildung führen
kann. Am häufigsten ist die Acne vulgaris, die vorwiegend in der Pubertät auftritt.
Ursächliche Bedingungen für die Acne vulgaris sind die Verhornung und Verstopfung
der Haarfollikel-Mündung, die vom Blutspiegel der männlichen Sexualhormone abhän
gige Talgproduktion und die Produktion freier Fettsäuren und gewebeschädigender
Enzyme durch Bakterien (Propionibacterium acnes).
Daher ist es vorteilhaft, den erfindungsgemäßen Zubereitungen gegen Akne wirksame
Substanzen zuzugeben, die beispielsweise gegen Propionibactedum acnes wirksam
sind (etwa solche, die in DE-OS 42 29 707, DE-OS 43 05 069, DE-OS 43 07 976, DE-
OS 43 37 711, DE-OS 43 29 379 beschrieben werden), aber auch andere gegen Akne
wirksame Substanzen, beispielsweise all-trans-Retinsäure, 13-cis-Retinsäure und ver
wandte Stoffe) oder antientzündliche Wirkstoffe, beispielsweise Batylalkohol (α-Octa
decylglycerylether), Selachylalkohol (α-9-Octadecenylglycerylether), Chimylalkohol (α-
Hexadecylglycerylether) und/oder Bisabolol sowie Antibiotika und/oder Keratolytika.
Keratolytika sind Stoffe, die verhomte Haut (wie z. B. Warzen, Hühneraugen, Schwielen
und dergleichen mehr) erweichen, damit sich diese leichter entfernen läßt oder damit sie
abfällt bzw. sich auflöst.
Alle gängigen gegen Akne wirksamen Substanzen können vorteilhaft genutzt werden,
insbesondere Benzoylperoxid, Bituminosulfonate (Ammonium-, Natrium- und Calcium-
Salze von Schieferöl-Sulfonsäuren), Salicylsäure (2-Hydroxybenzoesäure), Miconazol
(1-[2-(2,4-Dichlorbenzyloxy)-2-(2,4-dichlorphenyl)-ethyl]-imidazol) und Derivate, Adapa
len (6-[3-(1-Adamantyl)-4-methoxyphenyl]-2-naphthoesäure), Azelainsäure (Nonandi
säure), Mesulfen (2,7-Dimethylthianthren, C14H12S2) sowie Aluminiumoxid, Zinkoxid
und/oder feinverteilter Schwefel.
Die Menge der Antiaknemittel (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen
beträgt vorzugsweise 0,01 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1-20 Gew.-%, ins
besondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie
einzuschränken. Die Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezo
gen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Zubereitungen.
Claims (8)
1. Kosmetische oder dermatologische Zubereitungen, die feindisperse Systeme vom
Typ Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl darstellen, enthaltend
- 1. eine Ölphase,
- 2. eine Wasserphase,
- 3. Bornitrid, welches sowohl hydrophile als auch lipophile Eigenschaften zeigt, welches also amphiphilen Charakter besitzt und sowohl in Wasser als auch in Öl dispergierbar ist und
- 4. höchstens 0,5 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren.
2. Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie emulgatorfrei
sind.
3. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß weitere kosmetische oder pharmazeutische Hilfs-, Zusatz- und/oder Wirk
stoffe enthalten sind.
4. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Gehalt an Bornitrid zwischen 0,1 Gew.-% und 30 Gew.-% ist, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
5. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der mittlere Partikeldurchmesser der verwendeten Bornitridpartikel kleiner
als 20 µm, besonders vorteilhaft kleiner als 15 µm ist.
6. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß neben Bornitrid weitere Pigmente enthalten sind, insbesondere modifizierte
Polysaccharide und/oder mikrofeine Polymerpartikel und/oder mikronisierte, anor
ganische Pigmente, die gewählt werden aus der Gruppe der amphiphilen Metall
oxide, insbesondere aus der Gruppe Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxide bzw. Eisen
mischoxide, Siliciumdioxid bzw. Silicate, wobei die Pigmente sowohl einzeln als
auch im Gemisch vorliegen können.
7. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, enthaltend einen oder
mehrere Zusatz- oder Wirkstoffe, gewählt aus der Gruppe der Antioxidantien
und/oder UV-Schutzmittel.
8. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, enthaltend einen oder
mehrere Zusatz- oder Wirkstoffe, gewählt aus der Gruppe der Adstringentien
und/oder antimikrobiell wirksamen Stoffe und/oder gegen Akne wirksamen Stoffe.
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