DE19801517A1 - Zange für endoskopische Operationen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zange für endoskopische Operationen, die durch einen Trokar in eine Körperhöhle eingeführt werden kann.

Neuerdings wird bei verschiedenen Operationen wie z. B. der Gallenblasenentfer­ nung weitläufig endoskopisch operiert. Eine solche endoskopische Operation er­ folgt ohne großen Einschnitt, wobei mehrere Trokare, nämlich dünne Rohre, in die somatische Schicht eingeführt werden und durch sich hindurch ein chirurgi­ sches Instrument und ein Endoskop eingesetzt werden.

Bei einer endoskopischen Operation sind Zangen wie z. B. eine Greifzange zum Greifen von Organen und eine Schneidzange zum Schneiden von Organen erfor­ derlich. Allgemein sind solche Zangen so ausgebildet, daß zwei Elemente jeweils mit einem Griffstück an einem Ende und einem Zangenstück am anderen Ende miteinander an einem Gelenkpunkt X-förmig drehbar verbunden sind.

Eine Zange wird durch einen Trokar geführt, wobei die Zangenteile an der Spitze geschlossen sind, um den Querschnitt zu verringern. Vorzugsweise in der Kör­ perhöhle können die Zangenstücke weit geöffnet werden.

Wie Fig. 9 zeigt, ist jedoch der Öffnungswinkel θ der vorderen Zangenstücke 91 durch den Innendurchmesser eines Trokars 100 begrenzt. Bei einer bekannten endoskopischen Zange vorstehend beschriebener Art wird der Öffnungswinkel θ durch die beiden Endöffnungen des Trokars 100 begrenzt.

Der Öffnungswinkel 0 ist maximal, wenn sich das Gelenk 92 in der Längsmitte des Trokars 100 befindet, wie es Fig. 9 zeigt. Daher kann

nicht groß sein. Wenn der Trokar 100 nicht unrealistisch dick und kurz ist, kann also ein großer Öff­ nungswinkel θ nicht erzielt werden.

Auch wenn ein kranker Teil etwas groß ist, kann er nicht sicher ergriffen oder ge­ schnitten werden. Daher kann die endoskopische Operation nur unzureichend durchgeführt werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Zange für endoskopische Operationen anzu­ geben, deren Zangenenden weit geöffnet werden können, auch wenn sie durch einen normalen Trokar hindurchgeführt ist.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei einer Zange nach der Erfindung werden die Griffteile und die Zangenteile je­ weils an zwei Gelenken geöffnet bzw. geschlossen, die einen Abstand zueinander haben. Daher können die Zangenteile auch dann weit geöffnet werden, wenn die Zange durch einen normalen Trokar geführt ist, so daß auch ein großes krankes Organ bei einer endoskopischen Operation leicht gegriffen oder geschnitten werden kann.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 die Seitenansicht einer ersten Schneidzange für endoskopische Operationen,

Fig. 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Übertragungsein­ heit der in Fig. 1 gezeigten Schneidzange,

Fig. 3 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Funktion der in Fig. 1 gezeig­ ten Schneidzange,

Fig. 4 eine Seitenansicht der Schneidzange nach Fig. 1 zur Erläuterung der Funktion,

Fig. 5 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Übertragungsein­ heit einer zweiten Zange für endoskopische Operationen,

Fig. 6A und 6B perspektivische Explosionsdarstellungen einer Übertragungseinheit einer dritten Zange für endoskopische Operationen

Fig. 7 eine perspektivische Darstellung einer Übertragungseinheit einer vierten Zange für endoskopische Operationen,

Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer Übertragungseinheit einer fünften Zange für endoskopische Operationen, und

Fig. 9 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Funktion einer vorbekannten Zange für endoskopische Operationen.

In Fig. 1 ist eine Schneidzange als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie wird bei endoskopischen Operationen durch einen Trokar hin­ durchgeführt.

Zwei Griffteile 1 sind gegeneinander um ein erstes Gelenk 3 zu öffnen und zu schließen, das sich an einem Ende zweier Lagerplatinen 2 befindet. Jedes Griff­ teil 1 kann selbständig um das erste Gelenk 3 geschwenkt werden. Ein Finger- Greifring 1a ist im Ende eines jeden Griffteils 1 vorgesehen.

Zwei Zangenteile 4 haben jeweils eine Schneidkante 4a und sind gegeneinander um ein zweites Gelenk 5 zu öffnen und zu schließen, das sich am anderen Ende der Lagerplatinen 2 befindet, welche also einen Abstand zum ersten Gelenk 3 erzeugen. Das Öffnen und Schließen der Griffteile 1 wird auf die Zangenteile 4 mit einer Übertragungseinheit 10 übertragen, die längs der Lagerplatinen 2 ange­ ordnet ist.

Fig. 2 zeigt eine Explosionsdarstellung der Übertragungseinheit 10. Die Lager­ platinen 2 sind zwei äußere Seitenplatten. In jeder Seitenplatte 2 sind an den Gelenken 3 und 5 Achslöcher vorgesehen. Achsen 11 und 12 sind an den Gelen­ ken 3 und 5 durch die Achslöcher hindurchgeführt und in Achslöcher 1b und 4b in den Griffteilen 1 und den Zangenteilen 4 jeweils lose eingesetzt. Daher können die Griffteile 1 und die Zangenteile 4 jeweils um die Achse 11 und 12 geschwenkt werden.

Der gelagerte Teil eines jeden Griffteils 1 und Zangenteils 4 hat eine Plattenform, die an dem Achsloch 1b bzw. 4b zentriert ist. Die Enden von stabartigen Armen 13 koppeln die Plattenteile 1c der Griffteile 1 mit den Plattenteilen 4c der Zangen­ teile 4 und sind im jeweiligen Plattenteil drehbar gelagert.

Zwei Arme 13 sind so angeordnet, daß sie jeweils einen Griffteil 1 mit einem Zangenteil 4 verbinden. Wenn die Griffteile 1 an der gelagerten Seite gegenseitig geöffnet oder geschlossen werden, wird diese Operation auf die Zangenteile 4 über die Arme 13 übertragen, so daß diese gleichfalls geöffnet bzw. geschlossen werden.

In den Plattenteilen 1c und 4c sind Aussparungen 14 und 15 vorgesehen, damit die Arme 13 sich in dem erforderlichen Schwenkbereich nicht gegenseitig stören.

Die Aussparungen 14 und 15 sind so ausgebildet, daß der Schwenkbereich der Zangenteile 4 so reguliert wird, daß die Arme 13 an den Seitenflächen der Aus­ sparungen 14 und 15 anschlagen, wenn die Zangenteile 4 um das zweite Gelenk 5 geschwenkt werden.

Fig. 3 zeigt schematisch die Funktion der in Fig. 1 dargestellten Zange, wenn sie bei einer endoskopischen Operation durch den Trokar 100 hindurchgeführt ist. Der Öffnungswinkel θ der Zangenteile 4 wird durch den Innendurchmesser des Trokars 100 begrenzt, insbesondere durch die Breite der beiden Endöffnungen.

Das erste und das zweite Gelenk 3 und 5 sind an Stellen angeordnet, die den beiden Endöffnungen näher liegen als die Mitte des Trokars 100. Daher kann

größer sein, so daß die Zangenteile 4 weit geöffnet werden können.

Bei einer endoskopischen Operation kann also auch ein großer kranker Teil leicht gegriffen oder geschnitten werden, wenn die Zange durch einen normalen Trokar 100 hindurchgeführt ist. Ist der Abstand zwischen den beiden Gelenken 3 und 5 nicht kleiner als die Länge des Trokars 100, so wird der Öffnungswinkel θ durch die Abmessungen des Trokars 100 nicht begrenzt.

Wie Fig. 4 zeigt, können die Griffteile in übereinstimmender Richtung um das er­ ste Gelenk 3 geschwenkt werden. Dadurch werden die Zangenteile 4 auch ge­ meinsam um das zweite Gelenk 5 geschwenkt. Daher können Operationen wie Greifen und Schneiden leicht auch bei einem kranken Teil durchgeführt werden, das sich nicht vor dem Trokar 100 befindet.

Fig. 5 zeigt eine zweite Zange für endoskopische Operationen. Eines der Griffteile 1 und eines der Zangenteile 4 sind miteinander über den Arm 13 in derselben Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel gekoppelt, das andere Griffteil und das andere Zangenteil sind einstückig über eine Kopplungsplatte 18 verbunden.

Bei dieser Konfiguration wird nur ein Zangenteil 4 mit dem Griffteil 1 betätigt, das Öffnen und Schließen der Zangenteile 4 kann aber mit einer einfachen Konstruk­ tion der Übertragungseinheit 10 realisiert werden.

Bei dieser zweiten Zange für endoskopische Operationen wird der Schwenkbe­ reich der Zangenteile 4 durch das Anschlagen des Arms 13 an der Aussparung 15 des Zangenteils 4 begrenzt. Eine solche Konstruktion kann auch bei einer Zange für endoskopische Operationen der nachstehend beschriebenen Art ein­ gesetzt werden.

Fig. 6A und 6B zeigen eine dritte Zange für endoskopische Operationen. Die Übertragungseinheit 10 wird durch Stifte 21 gebildet, die jeweils vom Ende der Griffteile 1 abstehen, welche um das erste Gelenk 3 geschwenkt werden, sowie durch Längsnuten 22a oder Langlöcher 22b, die jeweils in den Enden der Zan­ genteile 4 vorgesehen sind, welche um das zweite Gelenk 5 geschwenkt werden.

Die Längsnuten 22a oder Langlöcher 22b sind in den Endteilen der Zangenteile 4 in Längsrichtung angeordnet. Die Stifte 21 haben eine solche Dicke, daß sie in den Längsnuten 22a oder den Langlöchern 22b ohne Spiel und auch ohne Wi­ derstand bewegt werden können.

Wenn die Griffteile 1 an dem ersten Gelenk 3 gegenseitig geöffnet oder ge­ schlossen werden, wird diese Betätigung auf die Zangenteile 4 über die Stifte 21 und die Längsnuten 22a oder Langlöcher 22b übertragen, so daß die Zangenteile 4 gegenseitig geöffnet bzw. geschlossen werden.

Fig. 8 zeigt eine fünfte Zange für endoskopische Operationen, die als Greifzange verwendet wird. Hierbei sind ringtellerförmige Halteteile 4d an den vorderen En­ den der Zangenteile 4 vorgesehen. Die Halteteile können auch jede andere ge­ eignete Form haben. Eine der vorstehend beschriebenen Übertragungseinheiten kann als Übertragungseinheit dieser fünften Zange vorgesehen sein.

Claims (10)

1. Zange für endoskopische Operationen mit zwei Griffteilen, die an einem er­ sten Gelenk gegenseitig zu öffnen und zu schließen sind, und mit zwei gleichfalls zu öffnenden und zu schließenden Zangenteilen, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Zangenteile an einem zweiten, mit Abstand zum er­ sten Gelenk angeordneten Gelenk gelagert sind, und daß eine Übertra­ gungseinheit zwischen dem ersten und dem zweiten Gelenk angeordnet ist, die das Öffnen und Schließen der Griffteile auf die Zangenteile überträgt.

2. Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungs­ einheit durch einen Trokar hindurchführbar ist.

3. Zange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertra­ gungseinheit einen Arm enthält, der mit einem ersten Gelenkteil an einem Griffteil und mit einem zweiten Gelenkteil an einem Zangenteil gekoppelt ist.

4. Zange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertra­ gungseinheit einen Stift an einem ersten Gelenkteil und eine Langnut an einem zweiten Gelenkteil enthält, in der der Stift geführt ist.

5. Zange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertra­ gungseinheit eine Zahnung zur Kopplung mit einem Griffteil und eine Zah­ nung zur Kopplung mit einem Zangenteil enthält.

6. Zange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß eines der Zangenteile auf einer Linie zu dem anderen Zangenteil hin schwenkbar ist, die das erste Gelenk mit dem zweiten Gelenk verbindet.

7. Zange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die Übertragungseinheit einen den Schwenkbereich der Zangentei­ le begrenzenden Anschlag hat.

8. Zange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß eines der Griffteile und eines der Zangenteile miteinander fest ver­ bunden sind.

9. Zange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die Zangenteile Scherenteile sind.

10. Zange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die Zangenteile Greifteile sind.