DE19614231A1 - Notfallmeldesystem für Rettungseinsätze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein personenbezogenes Notfallmeldesystem.

Aus der DE 43 21 416 A1 ist ein Fahrzeug-Notfunksystem bekanntgeworden, das als wesentliche Elemente eine Positionsbestimmungseinrichtung, einen Crash-Sensor und einen Notrufsender umfaßt. Mit diesem System wird sichergestellt, daß im Falle eines Unfalls per Funk ein Notrufsignal zusammen mit den momentan abgespeicherten Positionsdaten ausgesendet wird und nach Empfang und Weiterleitung an eine Rettungsleitzentrale ein Rettungseinsatz möglich ist.

Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein personenbezogenes, selbsttätiges Notfallmeldesystem bereitzustellen, das einen schnellen, gezielten Rettungseinsatz zu einer gesundheitlich akut gefährdeten Person ermöglicht.

Die Lösung der Aufgabe ergibt sich durch die Kombination der Merkmale von Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Systems besteht darin, daß die individuellen Daten des jeweiligen Patienten inklusive persönlicher Vorgeschichte und Behandlungsdaten während des Notfalls in einem geeigneten Datenträger abgelegt werden und somit zur Protokollierung des Notfalleinsatzes, für die Weiterbehandlung im Krankenhaus und für zusätzliche Dokumentations- und weitere Auswertungszwecke, wie beispielsweise Leistungsabrechnungen, zur Verfügung stehen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die am Körper des Patienten zu tragende Patientendateneinheit in kompakter Bauweise in einem einheitlichen Gehäuse angeordnet.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der einzigen Figur erläutert, die schematisch ein Ausführungsbeispiel zeigt.

Den Kern des erfindungsgemäßen Systems stellt eine vom Patienten, vorzugsweise direkt am Körper, tragbare kompakte Patientendateneinheit 1 dar, die vorzugsweise in einem einheitlichen kompakten Gehäuse folgende Funktionselemente aufweist:
Die satellitengestützte Positionsbestimmungseinrichtung (Global-Positioning- System = GPS) 2 steht über eine Antenne 7 mit einem Satelliten 8 in Funkverbindung, um während der Betriebsphase der Patientendateneinheit nach Eintritt eines Notfalls des Patienten dessen genaue Position zu ermitteln.

Die Positionsdaten werden durch die Rechen- und Steuereinheit 3 von der Positionsbestimmungseinrichtung 2 abgerufen, sobald ein Notfall des Patienten aufgrund der von der Patientendatenerfassungs- und Auswerteeinheit 4 festgestellten aktuellen Patientendaten vorliegt. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verfügt die Patientendateneinheit 1 über einen zusätzlichen akustischen und/oder optischen Signalgeber 11, 12, welcher den Patienten entsprechend warnt, wenn ein Notfall eintritt. Alternativ oder ergänzend kann auch vorgesehen sein, daß der Patient durch die aktive Betätigung eines (nicht dargestellten) Schaltelementes der Patientendateneinheit 1 einen Notfall über die Rechen- und Steuereinheit 3 auslösen kann.

In jedem Fall ermittelt die Patientendatenerfassungs- und Auswerteeinheit 4 zum einen über geeignete Sensoren und Patientendatenaufnehmer 9 wichtige Patientenparameter in vorgegebenen Zeitabständen, wie beispielsweise Herzfrequenz, Blutdruck und zusätzlich, je nach Vorerkrankung des Patienten spezielle zusätzliche Parameter, wie beispielsweise Herzarrhythmien, die für den Eintritt eines Notfalls und den Notfalleinsatz selbst große Bedeutung haben können. Zusätzlich besitzt die Patientendateneinheit 1 eine Datenträger-Lese- und Schreibeinrichtung 5 zur aktuellen Speicherung und Verfügbarkeit aller relevanten Patientendaten. Der Datenträger ist vorzugsweise ein optischer Datenträger hoher Speicherkapazität, der als individuelle Patientendatei sowohl den aktuellen Status des Patienten als auch dessen Vorgeschichte sowie Krankenversicherungsdaten enthalten kann. Die Datenträger-Lese- und Schreibeinrichtung 5 kommuniziert mit der Rechen- und Steuereinheit 3.

Wenn nun die Rechen- und Steuereinheit 3 durch Vergleich gespeicherter, vorgegebener Grenzwerte mit den mit Hilfe von Sensoren über Patientendatenaufnehmer 9 ermittelten aktuellen Patientenparametern eine für die Definition eines Notfalls relevante Zustandsänderung des Patienten feststellt, wird automatisch ein Notruf ausgesendet:
Die Rechen- und Steuereinheit 3 gibt in diesem Fall ein Freigabesignal an den Notrufsender 6, der über die Antenne 7 per Funk ein Notrufsignal zusammen mit den momentan von der Positionsbestimmungseinrichtung 2 abgerufenen Positionsdaten des Patienten sowie mit durch die Rechen- und Steuereinheit 3 ausgewählten Patientendaten absendet. Das Notruffunksignal mit den Positionsdaten und den ausgewählten Patientendaten wird von der Antenne der nächstgelegenen Rettungsleitstelle/Notrufzentrale 10 direkt empfangen. Alternativ wäre auch die Nutzung der nächstliegenden Basisstation eines zugehörigen Mobilfunknetzes möglich.

Mit Hilfe der übermittelten Positions- und Patientendaten ist ein schneller und gezielter Rettungseinsatz für den individuellen Patienten und aufgrund seiner persönlichen Indikation möglich, beispielsweise durch den Einsatz medizinischer Fachkräfte und die Bereitstellung spezieller Medikamente und Geräte im einzusetzenden Rettungswagen, Notarztwagen oder Rettungshubschrauber.

Nach Erreichen des Unfallortes kann der Datenträger mit den Patientendaten aus der Patientendateneinheit 1 entnommen werden und in eine geeignete, korrespondierende Lese- und Schreibeinheit in der Rettungseinheit eingeführt werden, um damit die Notfallbehandlung während des Rettungseinsatzes und auch für die nachfolgenden Behandlungen im Krankenhaus oder während der Rehabilitation protokollieren, dokumentieren und auswerten zu können. Anschließend können die für die weitere Verwendung der Patientendateneinheit 1 am Patienten gewünschten Daten gezielt auf dem Datenträger bereitgestellt werden, beispielsweise kritische Grenzwerte für relevante Patientenparameter, so daß damit der weitere Einsatz der Patientendateneinheit 1 mit Hilfe des individuellen Patienten-Datenträgers für einen Notfalleinsatz sichergestellt ist. Die Patientendateneinheit 1 wird vorzugsweise durch wiederaufladbare Akkumulatoren oder Batterien netzunabhängig betrieben.

Claims (5)

1. Personenbezogenes Notfallmeldesystem, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

• a) Eine tragbare Patientendateneinheit (1) enthält,
• b) eine satellitengestützte (GPS) Positionsbestimmungseinrichtung (2), welche verbunden ist
• c) mit einer Patientendaten-Erfassungs- und Auswerteeinheit (4) über
• d) eine Rechen- und Steuereinheit (3), wobei diese mit
• e) einem Notrufsender (6) verbunden ist, welcher im Notfall Patientendaten und -positionen an einen Notrufempfänger (10) sendet.

2. Personenbezogenes Notfallmeldesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionsbestimmungseinrichtung (2), die Patientendaten-Erfassungs- und Auswerteeinheit (4), die Rechen- und Steuereinheit (3) und der Notrufsender (6) in einem einheitlichen Gehäuse angeordnet sind.

3. Personenbezogenes Notfallmeldesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Patientendateneinheit (1) eine Lese- und Schreibeinrichtung (5) für magnetische oder optische Datenträger aufweist, die mit der Rechen- und Steuereinheit (3) verbunden ist.

4. Personenbezogenes Notfallmeldesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger mit den Patientendaten zur Protokollierung des Notfalleinsatzes, für die klinische Behandlung oder für die medizinische Auswertung verwendet wird.

5. Personenbezogenes Notfallmeldesystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Patientendateneinheit (1) zusätzlich über akustische und/oder optische Signalgeber (11, 12) verfügt welche im Notfall aktiviert werden.