DE19612680C2 - Kationselektiver Sensor - Google Patents
Kationselektiver SensorInfo
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- G01N27/126—Composition of the body, e.g. the composition of its sensitive layer comprising organic polymers
Description
Die Erfindung betrifft einen kationselektiven Sensor,
der eine kationselektive Beschichtung aufweist. Durch
mit dieser Schicht in Kontakt tretende, nachzuweisen
de Kationen wird eine detektierbare Änderung der
elektrischen Eigenschaften der Schicht hervorgerufen.
Zur Bestimmung von Ionen in Lösungen wird vielfach
die potentiometrische ionenselektive Elektrode ver
wendet (Cammann, K., Die Arbeit mit Ionenselektiven
Elektroden, 2. Aufl., Springer Verlag: Berlin, Hei
delberg, New York, 1977, Seiten 50 bis 105). Ionen
selektive Elektroden sind elektrochemische Sensoren,
mit denen die Konzentration bzw. die Aktivität bes
timmter Ionen mittels einer Potentialdifferenz bes
timmt werden kann. Die ionenselektive Potentialdif
ferenz tritt an der Phasengrenze aktives Elektroden
material/Elektrolyt auf und hängt gemäß der Nernst-
Gleichung von der Aktivität eines bestimmten Ions in
der Lösung ab. Ein Beispiel für derartige Sensoren
sind ionenselektive Feldeffekttransistoren (z. B. DE
29 34 405 C2).
Anders als bei Widerstand und Kapazität haben die
Absolutwerte des elektrischen Potentials keine physi
kalische Bedeutung, da das Potential nur in Bezug auf
einen Referenzwert definiert werden kann. In der
Elektrochemie wird solch ein Referenzwert gewöhnlich
vom Potential der Referenzelektrode geliefert. Die
Notwendigkeit einer Referenzelektrode ist der ent
scheidende Nachteil bei dem Einsatz potentiometris
cher Messungen zur Bestimmung von Ionenaktivitäten in
Lösung.
Eine andere grundlegende Einschränkung bei den poten
tiometrischen Analysemethoden betrifft die Zusammen
setzung der ionenselektiven Membran. Die Anforderun
gen an die Natur der spezifischen Bindung und/oder
der komplexierenden Stellen innerhalb der Membran
sind so zu stellen, daß die Potentialdifferenz an der
Grenzfläche Membran/Lösung selektiv in Abhängigkeit
von der Anwesenheit einer bestimmten Spezies in der
Lösung aufgebaut wird. Zum Beispiel sollte diese Bin
dung nicht zu stark sein, so daß eine genügend
schneller Austausch der detektierten Spezies zwischen
der Membranphase und der Lösung möglich ist.
Neben den potentiometrischen sind die am häufigsten
verwendeten elektrochemischen Analyseverfahren dieje
nigen, die den Stromfluß durch eine passend angefer
tigte oder modifizierte leitende oder halbleitende
Arbeitselektrode messen. Das Potential dieser Elek
trode wird durch das der Referenzelektrode festge
legt. Der gemessene Stromfluß resultiert aus der
elektrochemischen Redoxreaktion, die an der Grenz
fläche Arbeitselektrode/Lösung abläuft. Zusätzlich zu
der erforderlichen Referenzelektrode wird der Einsatz
dieser Meßverfahren noch dadurch eingeschränkt, daß
die gemessene Spezies bei dem an der Arbeitselektrode
angelegten Arbeitspotential elektroaktiv sein muß.
Außerdem muß dieses Potential von dem der störenden
Spezies verschieden sein. Das letztere stellt häufig
ein Problem dar, da viele chemische oder große Grup
pen chemischer Verbindungen sehr ähnliche Redoxeigen
schaften aufweisen. Zum anderen liegen die erforder
lichen Elektrodenpotentiale für viele Verbindungen
außerhalb des praktisch anwendbaren Bereichs.
Zu den zur spezifischen Erkennung von geladenen und
neutralen Spezies meist verwendeten nicht-elekro
chemischen Verfahren gehören die verschiedenen Arten
der Flüssigchromatographie. In diesem Fall wird die
zu analysierende Probe in Kontakt gebracht mit einer
sogenannten stationären Phase, zum Beispiel einer
Polymerschicht, die die detektierte Spezies spezi
fisch bindet oder zurückhält. Die Stärke dieser Bin
dung bestimmt die Retentionszeit des Analyten inner
halb der chromatographischen Säule. Unter Verwendung
maßgeschneiderter stationärer Phasen können sehr
viele Spezies identifiziert werden. Allerdings ist
dieser Typ der analytischen Meßanordnung sehr komplex
und teuer.
Die DE 42 41 438 C2 betrifft einen Gassensor, mit dem
neutrale Atome und Moleküle detektiert werden können.
Eine Möglichkeit zur Bestimmung von Ionen in Lösungen
bilden ionenselektive Optoden. Ionenselektive Verbin
dungen und Indikatoren, welche Strukturelemente ent
halten, die ihre optischen Eigenschaften im UV/VIS-
Bereich ändern, können als Chromoionophore und
Fluoroionophore in entsprechenden ionenselektiven
Sensoren mit einer optischen Signalübertragung ein
gesetzt werden. Eine Übersicht über die
Funktionsweise von ionenselektiven Optoden ist in
folgenden Artikeln wiedergegeben K. Seiler, Ionen
selektive Optodenmembranen, Fluka Chemie AG, Buchs,
Schweiz (1991), ISBN 3-905617-05-6 Seiten 55 bis 74,
W. Morf, K. Seiler, P. P. Sörensen, W. Simon, Ion-
Selective-Electrodes, Vol. 5, Pergammon Press, Oxford,
New York, Akademiai Budapest (1989), S. 141).
Eine Wechselwirkung von Ionen mit den chromophoren
oder fluoreszierenden Komponenten in einer Membran,
welche auf einem optischen Transduktionssystem auf
gebracht ist, führt zu einer Absorption oder Anregung
der Fluoreszenz und es konnten auf diese Weise chemi
sche Sensoren für farblose bzw. nichtfluoreszierende
Substanzen entwickelt werden.
Die optischen Sensorsysteme weisen grundsätzliche
Nachteile auf. So werden die optischen Systeme durch
Umgebungslicht gestört und haben im Vergleich zu
elektrochemischen Sensoren relativ enge dynamische
Meßbereiche. Desweiteren ist die Langzeitstabilität
von immobilisierten Komponenten durch photolytischen
Abbau und Auswaschen begrenzt und die Ansprechzeiten
von optischen Sensoren sind relativ lang. Weitere
Nachteile von ionenselektiven Optoden ist die man
gelnde Kompatibilität mit der Mikroelektronik und die
fehlende Möglichkeit zur Integration.
Die Synthese von chromophoren oder fluoreszierenden
Verbindungen ist sehr zeitaufwendig und kosteninten
siv, welches ebenfalls sehr nachteilig ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung von Ionen in
Lösungen sind Teststäbchen und Testpapiere. Hierbei
handelt es sich um eine mikrochemische Untersuchungs
methode, bei welcher mit dem Auge erkennbare chemi
sche Umsetzungen geringer Mengen von Elementen (in
Form ihrer Ionen) oder Verbindungen erkannt werden
können. Die Analyten werden aufgrund von Farbreaktio
nen (Farbänderungen) erkennbar. Hierbei sind alle für
die spezielle Nachweisreaktion erforderlichen Reagen
zien auf einem Träger aufgebracht und bei einer Ex
position mit einer wäßrigen Analytlösung kann
entsprechend der Intensität oder dem Farbton der
jeweiligen Färbung eine Zuordnung zu einem Kon
zentrationsbereich des jeweiligen Analyten vorgenom
men werden. Die in Testpapieren und Teststäbchen ein
gesetzten Reagenzien für die spezifischen Farbreak
tionen oder Farbänderungen werden auch in
kolorimetrischen Testsystemen eingesetzt. In der
Kolometrie wird die Farbintensität einer Probenlösung
visuell mit der Intensität von Standardlösungen
bekannter Konzentrationen verglichen. Problematisch
und nachteilhaft ist die Genauigkeit bei diesen Bes
timmungsmethoden, welche oft nur halbquantitative
Aussagen liefern. Der Einsatz von Teststreifen in
one-line-Meßsystemen ist nicht möglich, so daß
Teststreifen nicht als Sensor fungieren können. In
der EP 0 153641 A2 wird der Aufbau und das Meßver
fahren von einigen Teststreifen dargestellt.
Eine andere wichtige Klasse der analytischen Verfah
ren zur Detektion von geladenen und ungeladenen Spe
zies in gasförmigem oder flüssigem Medium macht Geb
rauch von der Messung des Widerstandes oder der Kapa
zität. Variationen der Leitfähigkeit oder der dielek
trischen Eigenschaften einer Schicht eines sensitiven
Materials werden in Abhängigkeit von den Wechselwir
kungen mit der detektierten Spezies angezeigt. So
finden im Bereich der Detektion von Gasen Wider
stands- und kapazitive Sensoren eine breite Verwen
dung.
Im Gegensatz dazu trifft man nur gelegentlich auf die
Anwendung solcher Sensoren bei chemischen Analysen in
Flüssigkeiten. Die Messungen der totalen Leitfähig
keit von Elektrolytlösungen sind nur von begrenzter
analytischer Bedeutung, weil es ihnen im allgemeinen
an Spezifität mangelt. Dennoch beschreibt R. S. Sethi
et al. in der GB 2204408 A einen konduktometrischen
Enzym-Biosensor, der interdigitale fingerähnliche
Elektroden (IDE) besitzt, welche durch eine Membran
aus immobilisierter Urease abgedeckt werden. In An
wesenheit von Harnstoff in der Testlösung erlaubt die
Verwendung von dicht angeordneten Elektroden die Mes
sung der Leitfähigkeit der Lösung, mit der die Enzym
schicht abgesättigt ist, sofern sich die Leitfähig
keit spezifisch zur Hydrolyse des Harnstoffs verän
dert, die durch die Urease katalysiert wird. Zu den
Schwächen solcher Biosensoren gehört die drastische
Abnahme der Empfindlichkeit des Biosensors mit zuneh
mender Pufferkapazität und/oder Ionenstärke (Leit
fähigkeit) der Lösung.
Die WO 93/06237 beschreibt die Verwendung von IDEs
zur Messung der Leitfähigkeitsänderung einer Schicht
elektroaktiv leitenden Polymers (Polyanilin, Polypyr
rol). Diese Änderungen resultieren aus der Wechsel
wirkung der funktionellen Redoxgruppen des Polymers
mit den in der Lösung anwesenden interessierenden
Spezies oder mit Spezies, die aus einer Enzymreaktion
in der Schicht des immobilisierten Enzyms resul
tieren, welche von oben auf die Schicht des besagten
Polymers aufgebracht wird.
In der US 4,334,880 ist ein analytspezifischer Wider
standsmesser beschrieben, wobei eine elektrisch
leitende- oder halbleitende Schicht aus Polyacetylen
als analytspezifische Schicht dient.
L. S. Raymond et al. beschreibt in der GB 21 37 361
eine Anordnung zur kapazitiven Detektion, die fol
gende Bestandteile enthält:
- 1. einen Kondensator bestehend aus zwei IDE;
- 2. eine erste Schicht aus elektrisch isolier endem Material, die die elektrisch leitende Elektrode abdeckt und gegenüber der zu ana lysierenden Lösung abschirmt;
- 3. eine zweite Schicht eines Materials, die die erste Schicht abdeckt, wobei die zweite Schicht für eine spezifische nicht-wäßrige Substanz in einer Lösung durchlässig ist, welche durch ihr Eintreten in das elektri sche Feld zwischen den IDEs eine Änderung der Kapazität des Kondensators bewirkt.
Die zweite Schicht enthält zum Beispiel das selektiv
für Kaliumionen durchlässige Valinomycin. Die Inter
digitalelektroden messen die Änderungen der Kapazität
als Folge der spezifischen Aufnahme von Ionen in die
Valinomycinschicht.
Die GB 21 37 361 liefert keine Beschreibung der Mem
branzusammensetzung, d. h. es fehlen Angaben zu den
Bedingungen, die notwendig sind, um die erforderliche
Durchlässigkeit der sensitiven zweiten Schicht in
Bezug auf die interessierenden Spezies sicherzustel
len. Andererseits schränken solche Bedingungen in
großem Umfang die Anzahl der detektierbaren Spezies
ein. Die Notwendigkeit der Abschirmung der leitenden
Elektroden durch eine isolierende Schicht erschwert
die Herstellung des Transducers wegen der hohen An
sprüche an die Qualität solch einer Schicht und ver
schlechtert gleichzeitig die Sensorempfindlichkeit.
Ein weiteres Problem ist eine nicht auszuschließende
sprunghafte Änderung der Dielektrizitätskonstanten
der Meßschicht in Abhängigkeit von der Zusammenset
zung der zu analysierenden Lösung.
Ausgehend von den geschilderten Nachteilen des Stan
des der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein neuartiges Sensorkonzept und entspre
chende Sensoren vorzuschlagen, die es erlauben, in
Lösung enthaltene Kationen quantitativ und/oder qua
litativ über eine Absolutmessung, ohne Verwendung von
Referenzelektroden, zu bestimmen und zugleich stören
de Interferenzen von Anionen zu beseitigen, um da
durch die Meßgenauigkeit zu steigern und die Detek
tionsgrenze zu senken.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzei
chnenden Merkmale des Anspruches 1. Die Unteransprü
che zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, einen impedime
trischen kationenselektiven Sensor zu verwenden, der
aus mindestens einer mit der Lösung in Kontakt ste
henden, ionisch leitenden kationenselektiven Schicht
(Membran) aus einem flüssigen, halbfesten oder festen
Material besteht. Diese Schicht steht mit mindestens
einer von mindestens zwei Elektroden in Verbindung.
Die Elektroden können auf einen Träger aufgebracht
sein.
Die Komponenten der kationselektiven Schicht dürfen
mit der Lösung nicht mischbar sein, damit die Schicht
nicht "ausblutet". Bevorzugt wird eine wäßrige Lösung
und eine lipophile, kationselektive Schicht verwen
det. Dabei enthält das hydrophobe Material mindestens
eine hydrophobe, mit der wäßrigen Lösung nichtmisch
bare Substanz, die als Matrix und/oder Lösungsmittel
für weitere Schichtkomponenten dienen kann und die
kationerkennende Kopplungselemente enthält.
Erfindungsgemäß wird weiterhin vorgeschlagen, daß in
der Schicht funktionelle Gruppierungen und/oder Ver
bindungen vorhanden sind, welche als Säure/Base in
protonierbarer Form fungieren können. Sie können in
der Schicht z. B. in Form eines pH-Indikators oder
einer lipophilen Säure oder Base vertreten sein.
Durch die Wahl der Meßbedingungen liegt die Säure/Ba
se-Komponente protoniert in der Membran vor.
Die vorgeschlagene neuartige Schichtzusammensetzung
ermöglicht eine vollkommen neue Funktionsweise der
impedimetrischen kationenselektiven Sensoren. Bei
einem Kontakt der erfindungsgemäßen Sensoren mit der
zu analysierenden Lösung erfolgt Ionenaustausch zwi
schen der kationselektiven Schicht und der Lösung.
Die in der Lösung enthaltenen, zu detektierenden Ka
tionen treten in die kationselektive Schicht ein und
bilden Komplexe mit den in der Schicht anwesenden,
selektiven Kopplungselementen. Gleichzeitig treten
zur Erhaltung der Ladungsneutralität der Schicht Pro
tonen, welche an saure bzw. basische funktionelle
Gruppierungen in der Schicht gebundenen sind, aus der
kationselektiven Schicht in die Lösung aus. Aufgrund
der erfindungsgemäßen Säure/Base-Komponente in der
kationselektiven Schicht braucht also eine zusätzli
che Aufnahme von Anionen aus der Lösung (Anion-Koex
traktion) zur erforderlichen Ladungskompensation
nicht zu erfolgen.
Dies ist von Vorteil, da nie genau bekannt ist, wel
che Anionen im einzelnen und in welchen Mengen zur
Kompensation der Ladung der Kationen aus der Lösung
in die selektive Schicht eintreten und die Sensorei
genschaften damit beeinflussen würden. Besonders gra
vierend ist dieses Problem bei der Analyse biologi
scher Proben und physiologischer Flüssigkeiten, bei
welchen die Anwesenheit einer Vielzahl verschiedener,
sehr lipophiler Anionen seit langem bekannt ist.
Durch Vermeidung störender Anioninterferenzen gewähr
leistet die in der kationsensitiven Schicht vorhan
dene Säure/Base-Komponente also gleichzeitig eine
hohe Meßgenauigkeit und eine niedrige Detektionsgren
ze des Sensors.
Aufgrund der beschriebenen ionischen Prozesse ändern
sich die bulkelektrischen Eigenschaften der Schicht,
was mit der Hilfe der mit der Schicht in Kontakt
stehenden Elektroden nachgewiesen werden kann.
Hierbei ist es nicht entscheidend, ob eine reversible
oder irreversible Kationenaufnahme in die kationen
selektive Schicht stattfindet, da die Messungen der
Schichteigenschaften, wie beispielsweise des Wider
standes oder der Leitfähigkeit, absolute Messungen
sind. Bei irreversiblen Kationenextraktionen bzw.
Bindungen kann der erfindungsgemäße Sensor als Dosi
meter verwendet werden, d. h. die Änderung der elek
trischen Eigenschaften der Membran ist als Summenpa
rameter ("Dosis") der Analytspuren in einem Medium
aufzufassen, dem die Meßanordnung über einen längeren
Zeitraum ausgesetzt ist.
Die erfindungsgemäßen kationenselektiven Sensoren
weisen gegenüber dem Stand der Technik folgende Vor
teile auf:
- 1. Bei den erfindungsgemäßen Sensoren wird keine Re ferenzelektrode benötigt, da die Messungen von elektrischen Eigenschaften wie der Leitfähigkeit oder Admittanz, im Gegensatz zu z. B. Potential messungen in der Potentiometrie, absolute Mes sungen sind.
- 2. Der neuartige Funktionsmechanismus des Sensors beseitigt den störenden Einfluß von Anionen in der Probelösung auf das Sensoransprechverhalten.
- 3. Die Anwendung des Ionenaustausches als neuarti ger Funktionsmechanismus des Sensors verbessert das Ansprechverhalten des Sensors (Reversibili tät, Selektivität, Stabilität).
- 4. Eine breite Palette von neuen Materialien kann für die Sensoroptimierung und Sensorproduktion eingesetzt werden.
- 5. Der neuartige Funktionsmechanismus des Sensors unterdrückt stark den Einfluß der Probematrix auf die Meßergebnisse und erleichtert wesentlich die Probevorbereitung.
- 6. Diese Sensoren erlauben im Gegensatz zu poten tiometrischen Sensoren die Bestimmung von Ana lytkonzentrationen in Lösungen mit sehr hoher Ionenstärke.
- 7. Mit den Sensoren ist eine Messung der Lösungszu sammensetzung in verschlossenen Gefäßen, z. B. in zugeschmolzenen Glasampullen, unter Verwendung von kontaktlosen Meßtechniken möglich.
- 8. Die Sensoren können als hochintegrierte Festkör perkomplettsysteme konstruiert werden. Dies er laubt eine starke Miniaturisierung und gewähr leistet die Kompatibilität zur Mikroelektronik.
Die für die Herstellung der festen oder halbfesten
bzw. porösen Meßelektroden verwendeten leitfähigen
Materialien sind Stoffe, die aufgrund der Beweglich
keit von Elektronen bzw. von Defektstellen Eigen
schaften eines elektrischen Leiters, eines Halblei
ters oder eines Defektstellenleiters aufweisen. Bei
spiele hierfür sind:
- - edle Metalle (Ag, Au, Pt, Pd, ...);
- - andere ausreichend chemisch stabile Metalle (Ni, Ta, Ti, Cr, Cu, V, Al, ...);
- - leitfähige Pasten und Metall- oder Graphitpar tikel enthaltende Epoxidharze;
- - Materialien auf Kohlenstoffbasis (Kohlefasern, Glaskohlenstoff, Graphit);
- - hochdotiertes Silizium (Poly-Si);
- - leitfähige Polymere (Polypyrrol, Polyanilin, Polyacetylen, ...);
- - leitende Polymere, die Metall- oder Graphitpar tikel enthalten.
Die Leiter können freistehend sein, beispielsweise in
der Form von Stäben, Drähten oder Maschen, oder in
Plastik oder andere isolierende Träger derart einge
bettet sein, daß nur die Membrankontaktfläche frei
gelassen wird. Dieser exponierte Teil kann zum Bei
spiel in Form von Scheiben oder Bändern vorliegen.
Alternativ dazu können die Leiter auch auf einem iso
lierenden Träger in Form von dicken oder dünnen
Schichten gebildet werden (die Ausdrücke beziehen sich
auf den etablierten Gebrauch der Ausdrücke Dick
schicht- und Dünnschichttechnologie im Bereich der
Mikroelektronik). Die Herstellung kann beispielsweise
mit Hilfe von Siebdruck, durch chemische oder elek
trochemische Polymerisation oder -abscheidung (das
letztere im Fall von Metallen), durch Vakuumaufdampf
ung, Sputtern oder andere Techniken der Dick- und
Dünnschichttechnologien erfolgen. Die auf einen iso
lierenden Träger aufgebrachten Leiter können zum Bei
spiel in der Form von Bändern, Kreisen, Scheiben oder
Interdigitalelektroden vorliegen. Die Leiter können
auf den selben oder auf entgegengesetzten Seiten des
Trägers angeordnet sein, in einer Ebene oder vertikal
voneinander getrennt.
Die Oberfläche der Meßelektrode muß nicht notwendig
erweise glatt oder poliert sein. Sie kann aufgerauht
sein, um einen besseren Kontakt zur kationselektiven
Schicht herzustellen und um den Grenzflächenwiderstand
zu senken.
Weiterhin kann für den Fall, daß erhöhte elektroche
mische Grenzwiderstände zwischen den Leitern und der
Schicht auftreten, eine zusätzliche Schicht zwischen
den Leitern und der analytselektiven Schicht zur Un
terdrückung des Grenzflächenwiderstandes redoxpaarbil
dende Substanzen angeordnet werden. Derartige, den
Grenzflächenwiderstand unterdrückende, redoxpaarbil
dende Substanzen sind in der CH 677 295 beschrieben.
Auf den Offenbarungsgehalt wird deshalb ausdrücklich
Bezug genommen. Die Schichtdicke der Schicht liegt
typischerweise im Bereich von 0,01 µm bis 100 µm.
Da kein Elektronentransfer zwischen den Elektroden und
der analytspezifischen Schicht während der AC-Messun
gen notwendig ist, ist ein direkter Kontakt, zwischen
der Oberfläche des Leiters und der Schicht nicht er
forderlich. Somit ist es möglich, solche Messungen mit
Elektroden, welche durch einen Luftspalt oder eine
isolierende Schicht von der analytselektiven Schicht
getrennt werden, durch eine kapazitive Kopplung
durchzuführen. Ebenso ist es möglich, die induktive
Kopplung für kontaktlose Messungen der elektrischen
Eigenschaften von Schichten zu nutzen. In diesem Fall
wird die Schicht in einer Spule plaziert, durch die
dann ein Strom fließt. Wirbelströme werden in der
Schicht aufgebaut und bewirken einen Leistungsverlust
in Abhängigkeit von der Schichtleitfähigkeit. Eine
weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung von zwei
Spulen, welche durch einen Kreisstrom in der Probe
verbunden werden.
Weitere geeignete Elektrodenanordnungen und dies
bezügliche Modifikationen sind in der DE 443 727 A1
ausgeführt.
Die erfindungsgemäße kationenspezifische Schicht,
welche kationselektive Kopplungselemente und Kompo
nenten mit Säure/Base-Eigenschaften enthält, kann
verschiedene Zusammensetzungen und Konsistenzen auf
weisen. Vorteilhafterweise kann das Schichtmaterial
beispielsweise aus organischen Flüssigkeiten, Polyme
ren oder Ionentauschern sowie aus Kombinationen dieser
Komponenten bestehen.
Zunächst sollen als Beschichtungsmaterial in Frage
kommende Flüssigkeiten betrachtet werden, wobei auch
entsprechende Mischungen denkbar sind. Als Beispiel
seien folgende Flüssigkeiten genannt: nicht polare
Lösungsmittel wie Tetrachlormethan, Chloroform, Hexan,
Toluol und die meisten aromatischen und ungesättigten
Kohlenwasserstoffe.
Die kationselektive Schicht kann einen oder mehrere
Weichmacher enthalten. Weichmacher sind flüssige oder
feste, indifferente organische Substanzen mit geringem
Dampfdruck, überwiegend solche esterartiger Natur. Sie
können ohne chemische Reaktion, vorwiegend durch ihr
Löse- und/oder Quellvermögen, unter Umständen aber
auch ohne ein solches, mit hochpolymeren Stoffen in
chemisch-physikalische Wechselwirkungen treten und ein
homogenes System mit diesen bilden [DIN 55945 (Dez.
1988)]. Bevorzugt werden Weichmacher, welche lipophile
Eigenschaften aufweisen, verwendet.
Es können unterschiedlichste Weichmacher verwendet
werden, wie z. B. Phtalsäureester, Trimellitsäureester,
aliphatische Dicarbonsäureester, Sebacate, Polyester
aus Adipin-, Sebacin-, Azelain- und Phtalsäure mit
Diolen wie 1,3-Butandiol, 1,2-Propandiol, 1,4-Butan
diol u. a., Phosphate, Fettsäureester, Hydroxycarbon
säureester, epoxidierte Fettsäurederivate insbesondere
Triglyceride und Monoester, Polyamidweichmacher z. B.
Benzolsulfonamide oder p-Toluolsulfonamide oder
langkettige aliphatische Alkohole.
Auch können Gemische aus zwei oder mehreren Weichma
chern zur Plastifizierung der Rezeptorschichten zuge
setzt werden.
Die Verwendung deratiger Weichmacher in ionenselek
tiven Membranen ist in der Literatur beschrieben. Fol
gende, lipophile Eigenschaften aufweisende Weich
macher, seien exemplarisch genannt: Ether, z. B. o-Ni
trophenyloctylether, Ester/Amid-Weichmacher, hierbei
besonders Dicarbonsäure-diesterweichmacher, Tetra-car
bonsäure-tetraesterweichmacher, wobei die veresternde
Komponente ein aliphatischer Alkohol, im allgemeinen
mit mindestens fünf Kohlenstoffatomen, z. B. Bis (2-
ethylhexyl) sebacat, Diester der Phosphorsäure oder
Phosphonsäure.
Viele Weichmacher sind Sauerstoffdonatoren mit weite
ren funktionellen Gruppen, wie z. B.: Bis(2-ethylhexyl
sebacat, Dioctylphathalat, Dibenzylether, Tris-2-
ethylhexyl-phosphate, etc.
Vorteilhafterweise kommen als Bestandteile der kation
spezifischen Schicht auch ein oder mehrere, bevorzugt
mit wäßrigen Lösungen nicht oder nur gering mischbare
Polymere in Betracht.
So wären Polymerisate zu nennen, welche die Polymer
matrix auf dem Transducer, d. h. auf den Elektroden und
dem optionalen Träger, bilden. Bevorzugt sind Homopo
lymerisate oder Copolymerisate, welche aus den Mono
mereinheiten von Alkenen stammen und gegebenenfalls
unpolare oder wenig polare Substituenten tragen:
Als Beispiele für die Substituenten Ri seien genannt:
Ri = -H, -F, -Cl, -Br, -NO2, -COR, -SH, -CN, -COOR
(über das Sauerstoffatom oder Kohlenstoffatom an die
Polymerhauptkette angebunden), Carbonsäurenitrilgrup
pen, Carbonsäureamidgruppen, aliphatische/aromatische
Ethergruppierungen, aromatische/heteroaromatische Res
te. Das Polymermaterial kann von niedermolekularer bis
sehr hochmolekularer Zusammensetzung sein, vor
zugsweise jedoch hochmolekular.
Von den genannten Homopolymerisaten bzw. Copolymeri
saten auf der Basis von Monomereinheiten, die von
Alkenen stammen, sind speziell diejenigen bevorzugt,
welche ein Vinylhalogenid- oder Vinylidenhalogenid
homo- oder copolymerisat sind. In diesen Homo- bzw.
Copolypolymerisaten ist das Halogenatom bevorzugt ein
Chloratom.
Des weiteren kommen als Polymermatrix der festen oder
halbfesten Membran auch weitere folgende Polymermate
rialien (und entsprechende Homo-, Copolymerisate oder
Derivate) in Betracht: Polyvinyle, wie Polyvinyl
chlorid, Polyvinylstearat oder Polyvinylacetat Poly
metacrylsäureester, Cellulosederivate wie Cellulose
ester und Celluloseether, Polyethylenoxide, Polyamide,
Polyimide, Polyester, Polyether, Polyphenole, Polysty
role, Polyurethane, Polycarbonate, Polypyrrole,
Polyaniline, Polyacethylene, Polysiloxane, Siliciumha
ltige Polymere wie Silikone, halogenierte Silikone
oder Silane, Polyacroleine, Polyacryle, Polyacryl
nitrile, Polyethylenen, halogenierte Polymere, Poly
ene, Polyethylenglycole, Polyglycole, Polyharnstoffe,
Polyisocyanate, Polyisocyanide, Polyisoprene, Polyke
tone, Polymaleinsäure(derivate), Polysaccharide, Poly
ole, Polypeptide, Polyphenylen, Polypropylene, Lignin
oder Chitin.
Ebenso können modifizierte, copolymerisierte Polymere
oder Polymergemische aus zwei oder mehreren Polymeren
oder copolymerisierten Polymeren als Bestandteil der
kationenselektiven Schicht eingesetzt werden.
Vorteilhafterweise kann das hydrophobe Material aus
einer Kombination von Polymeren und Weichmachern be
stehen.
Aus Polymeren hergestellte Schichten können organi
sche, lipophile, wasserunlösliche Flüssigkeiten, vor
zugsweise Ether und Ester aliphatischer Alkohole, ent
halten. Die Selektivität der hydrophoben Schicht kann
modifiziert werden durch Änderungen in der
Schichtzusammensetzung und Beschaffenheit der einzel
nen Komponenten.
Die kationselektive Schicht kann auch eine poröse
Matrix/Träger (z. B. Filterpapiere, Gewebe, mikroporö
ses Glas, Keramik) zur Stabilisierung der anderen Kom
ponenten beinhalten. Die Verwendung einer porösen
Matrix/Trägers bewirkt dazu noch die Homogenisierung
der einzelnen Komponenten.
Ein wesentlicher Bestandteil der kationselektiven
Schicht sind die kationselektiven Kopplungselemente.
Im Sinn der Erfindung umfaßt der Begriff Kopplungs
elemente alle Verbindungen bzw. Reste und funktionelle
Gruppierungen, die in der Lage sind, die in der zu
untersuchenden Lösung enthaltenen Kationen zu binden
oder komplexieren.
Die kationspezifische Schicht kann einerseits aus
Flüssigkeiten und/oder Polymeren bestehen, die selbst
entsprechende Kopplungselemente zur selektiven Ex
traktion von Kationen aufweisen. Andererseits ist es
aber auch möglich, daß die Schicht, wie vorstehend
beschrieben, Polymermaterialien und/oder organische
Flüssigkeiten enthält und daß zusätzlich kationselek
tive Kopplungselemente zugegeben werden.
Die kationselektiven Kopplungselemente sind in der
Lage, selektiv mit Kationen aus einer wäßrigen Probe
lösung, welche in Kontakt mit der kationselektiven
Schicht steht, Komplexe zu bilden und damit spezifisch
Kationen aus der Lösung in die Schicht aufzunehmen.
Unter kationenselektiven Kopplungselementen werden
gemäß der vorliegenden Erfindung u. a. funktionelle
Gruppen, Ionenaustauscher, komplexierende Gruppen,
oder Chelatgruppen, Käfigverbindungen (z. B. Podanden,
Koronanden, Polyether, Cyclophane, Kronenether, An
tibiotika, Cyclodextrine), natürliche und synthetische
Polypeptide, Lipide und Tenside verstanden.
Die Kopplungselemente können komplexbildende Weich
macher sein oder Weichmacher, die Chelate bilden kön
nen. Sie enthalten entsprechende chelatisierende
funktionelle Gruppen in kovalenter Bindung am Weich
macher. Komplexbildung dieser Gruppen mit Ionen kann
sowohl intra- als auch intermolekular erfolgen. Als
Beispiel seien hier Weichmacher wie cis-N,N,N-tet
raisobutyl-1,2-cyclohexandicarboxamide und Dioctyl
phosphonat als Li+-selektive Weichmacher genannt.
Die kationspezifische Schicht kann kationenselektive
Kopplungsstellen aufweisende Polymeren beinhalten,
welche Kationen selektiv aus der Lösung in die Schicht
extrahieren können. Die kationselektive Schicht ist
vorzugsweise ein Ionenleiter.
Vorteilhafterweise können die Polymere komplexbildende
Polymere sein, z. B. polymere Chelatbildner. Sie ent
halten entsprechende chelatisierende funktionelle
Gruppen in kovalenter Bindung an Polymeren, die un
vernetzt oder vernetzt sein können. Komplexbildung
dieser Gruppen mit Ionen kann sowohl intra- als auch
intermolekular erfolgen. Komplexbildende Gruppen (Li
ganden) üblicher komplexbildenden Polymere sind Imino
diessigsäure-, Hydroxychinolin-, Thioharnstoff-,
Guanidin-, Dithiocarbamat-, Hydroxamsäure-, Amid
oxim-, Aminophosphorsäure-, (cycl.) Polyamino-, Mer
capto-, 1,3-Dicarbonyl-, Thio-, Cyano-, u. Kronen
ether-Reste mit z. T. sehr spezifischen Aktivitäten
gegenüber Ionen unterschiedlicher Metalle.
Basispolymere der komplexbildenden Polymere sind neben
Polystyrolen, Polyacrylate, Polyacrylnitrile,
Polyvinylalkohole Polyethylenimine und Polysiloxane.
Die Herstellung der komplexbildenden Polymere erfolgt
vorzugsweise in polymeranalogen Reaktionen an ver
netzten Polyvinyl-Verbindungen.
Durch polymeranaloge Reaktionen können komplexbildende
Polymere sowohl aus natürlichen Polymeren wie Cel
lulose, Stärke, Lignin oder Chitin als auch aus modi
fizierten natürlichen Polymeren, z. B. Huminsäure,
gewonnen werden. Ebenso können die Verbindungen kova
lent an das Polymer gebunden sein, wie Käfigverbindun
gen (z. B. Cyclophane, Kronenether, Antibiotika,
Cyclodextrine), natürliche oder synthetische Polypep
tide, Lipide und Tenside. Beispiele für solche Poly
mere sind Polysaccharide mit aktiven Liganden, Poly-
Kronenether, Polykronenvinyle, Polyethercopolymere und
Polyacrylate, Polysaccharide und Polysiloxane mit ak
tiven Liganden.
Tenside, kolloidales Gold, Graphit, Glas oder anorga
nische Mikropartikel oder Perlen können, eingeschlos
sen in den Polymerfilmen, als molekulare Carrier die
nen.
Die selektive Bindung von neutralen oder geladenen
Spezies, z. B. Alkalimetallionen, Mg2+, Ca2+ oder Über
gangsmetallionen, an spezifisch funktionelle Gruppen
in der Polymerschicht kann die Änderung der Morpholo
gie und der Porengröße bewirken und zwar
- a) Zu-/Abnahme der Quervenetzung des Matrix polymers oder
- b) Konformative, moleküle Änderung der Kompo nenten der Membranschicht.
Änderungen der Morphologie können zur Änderung der
elektrischen Eigenschaften der Membranschicht führen,
z. B. der ionischen Leitfähigkeit. Dies ist der Fall
bei einigen Gelen, Proteinen, besonders Rezeptor-Pro
teinen, Lipiden und Tensiden, welche funktionelle
Gruppen enthalten, die fähig sind, Kationen zu binden.
Ebenso können Polymerfilme verwendet werden, die ko
valent an das Polymergrundgerüst angebundene Liganden
enthalten, welche Kationen zu komplexieren vermögen.
Diese Filme können quervernetzt werden, z. B. durch
Übergangsmetallionen, wenn diese Ionen Komplexe oder
Chelate mit den im Polymer enthaltenen Liganden an
verschiedenen Stellen der Polymerkette bilden.
Kationen-Rezeptor-Polymerschichten, z. B. Mehrphasen
polymerschichten, die sensitiv gegenüber Ca2+ sind,
können Poly-L-Glutaminsäureketten in einem Block-Co
polymer enthalten.
Unter den Molekülen, welche fähig sind, konformative
Änderungen, induziert durch Kationenbindung, vorzuneh
men, seien Polyionen wie Proteine und synthetische
oder natürliche Polypeptide zu nennen. Besonders die
zwei Klassen der polyanionischen Makromoleküle, Pro
teoglycane und saure Glycoproteine, zeigen, z. B. für
Natrium und Calcium, die oben genannten Charakteris
tika. Diese Makromoleküle stellen Polyanionen dar und
zwar entsprechend ihrer carboxylierten, sialischen
oder Sulfatgruppen.
Wenn die oben beschriebenen Polymerfilme dispergierte,
leitende Partikel enthalten, bewirkt die Kontraktion
des Films eine Zunahme der Film-Leitfähigkeit entspre
chend des erhöhten Kontaktes zwischen den Partikeln.
Die leitenden Partikel haben vorzugsweise eine Größe
kleiner als 10 µm, idealerweise kleiner als 1 µm und
bestehen z. B. aus einem Halbleiter, Metall oder Gra
phit.
Die analytspezifische Schicht kann eine geordnete
Struktur haben (d. h. die Komponenten des Mediums bil
den eine flüssige Kristallphase), eine teilweise ge
ordnete (z. B. bei den Multi-Doppelstrukturen von Fil
men, die aus polyionischen Komplexen gebildet werden)
oder eine amorphe. Bei der Extraktion des Analyten in
die Membranphase ist eine Auswirkung auf die Kondi
tionierung der Membranphase möglich, z. B. eine Desor
ganisierung, wodurch deren bulkelektrische Eigenschaf
ten beeinflußt werden.
Die oben erwähnten Multi-Doppelstrukturen können z. B.
aus polyionischen Komplexen zwischen quartären Ammo
niumionen einschließlich Tensiden und Lipiden und aus
Polyionen, wie z. B. Polystyrolsulphonat und Polyvinyl
sulphonat gebildet werden. Die Komponenten solch eines
Films sind beispielsweise Dioctadegyldimethylam
moniumbromid (2C18N+2CBr-) und Natriumpolystyrol
sulphonat (PSS-Na+).
Die kationenspezifische Schicht kann zu den bereits
angeführten Polymermaterialien und/oder Flüssigkeiten
noch zusätzlich kationenselektive Kopplungselemente
enthalten.
Als derartige Komplexbildner sind bevorzugt Komplex
bildner für Kationen zu nennen, welche eine Komplexie
rung sowie eine Transfer-Beweglichkeit von Kationen in
der hydrophoben kationselektiven Schicht ermöglichen.
Diese Komplexbildner können lipophile Eigenschaften
aufweisen und mit Kationen geladene Komplexe bilden.
Gegebenenfalls stellen Ionenaustauscher ebenfalls Kom
ponenten in der Schicht dar, welche die Beweglichkeit
von Ionen innerhalb der Schicht bewirken.
Viele Beispiele für obengenannte kationenselektive
Komponenten mit lipophilen Eigenschaften sind in der
Literatur beschrieben und werden in ionenselektiven
Membranen in ionenselektiven Sensoren eingesetzt.
Als Beispiele für kationenselektive Komponenten seien
hier zyklische Komplexbildner für Kationen z. B. Mak
rozyclen wie Kronenether (Alkaliselektivität), natür
liche Antibiotika (Valinomycin - Kaliumselektivität,
Nonactin - Ammoniumselektivität) sowie nichtzyklische,
z. B. Dicarbonsäurediamide (hohe Selektivitäten
gegenüber Alkali-/Erdalkaliionen), Tridodecylamin (H+-
Sensitivität), Koronanden, Podanden, Polyether und
Kryptanden genannt.
Ionenaustauscher und ionische Polymere können eben
falls als sensitives Schichtmaterial in vorteilhafter
Weise verwendet werden, sofern der Ionenaustausch
gegen das detektierte Ion eine Veränderung der elek
trischen Eigenschaften der Schicht zur Folge hat.
In dieser Erfindung wird die Definition eines Ionen
austauschers gemäß RÖMPP CHEMIE LEXIKON, Georg Thieme
Verlag Stuttgart, 9. Auflage, 1989, Bd. 3, Seite 2026-
2028 verwendet.
Das charakteristische Merkmal eines Ionenaustauschers
und ionischen Polymers ist die Anwesenheit einer gro
ßen Menge an hydrophilen Gruppen, die an das Polymer
gebunden sind. Diese Gruppen können in Kationenaus
tauschharzen z. B. -SO3H und -COOH sein. Solche Poly
mere, z. B. Persulfonpolymere wie Nation oder Eastman
Kodak AQ-Polymere, können auch wesentliche hydrophobe
Bereiche enthalten. Dadurch werden Filme mit hetero
gener Struktur gebildet, mit getrennt hydrophilen und
hydrophoben Regionen. Charakteristisch für diese Ma
terialien ist die Tatsache, daß sie sich durch den
Einschluß von Wasser selbst innerlich verdünnen und
eine lokale Ionisation verhindern, woraus eine Leit
fähigkeit nahe der von wäßrigen Elektrolyten resul
tiert.
Als Ionenaustauscher eigenen sich z. B. Tetraalkylammo
niumsalze, kationische Metallkomplexe, Dialkylphospha
te, Tetraarylborate und deren Salze, z. B. Tetraphenyl
borat und dessen Silber- und Alkalisalze, wie Natri
umtetraphenylborat, enthalten. Die Phenylkerne der
Tetraphenylborate können unsubstituiert sein oder
substituiert, vorzugsweise monochlorsubstituiert in
Parastellung.
Der Begriff "ionische Polymere" (Definition gemäß
RÖMPP CHEMIE LEXIKON, Georg Thieme Verlag Stuttgart,
9. Auflage, 1989, Bd. 3, Seite 2038) bezieht sich nach
der vorliegenden Erfindung auf Polymere, die an das
oder in das Grundgerüst des Polymers angebundene ba
sische oder saure funktionelle Gruppen besitzen. Als
ionische Gruppen der ionischen Polymere können u. a.
Salze von Sulfonsäure-, Phosphonsäure-, Carboxy-, Am
monium- oder Phosphoniumgruppen fungieren.
Vorteilhafterweise können die die sensitive Schicht
bildenden Ionomere im besonderen folgenden Gruppen
angehören: Copolymere von Ethylen, Acryl- oder Meta
crylsäure, Carboxielastomere, Terpolymere, Terpoly
mer, Ethylen-Propylen-Diensulfonat, substituierte
Polyvinyle wie Polyacrylate, im besonderen Polyace
tate oder Butyrale oder Polyvinylimidazole, Perfluoro
polymere, im besonderen Perfluorosulfonate sowie
Polyampholyte.
Neben den bisher beschriebenen Komponenten und Kop
plungselementen in der kationselektiven Schicht kommen
auch alle in der DE 44 37 274 A1 beschriebenen Sub
stanzen in Frage.
Nachfolgend wird auf die in der kationselektiven
Schicht vorhandene, erfindungsgemäße Säure/Base-Kom
ponente näher eingegangen. Unter dem Begriff Säure/
Base-Komponente im Sinne der Erfindung werden u. a.
funktionelle Gruppierungen und chemische Verbindungen
verstanden, welche in Folge der Abgabe/Aufnahme von zu
detektierenden Kationen in der kationselektiven
Schicht als Protonendonator/akzeptor fungieren und
Protonen abzugeben oder aufzunehmen vermögen. Die Säu
re/Base-Komponente kann aufgrund der Ankopplung an
andere Komponenten der kationselektiven Schicht oder
wegen ihrer eigenen hohen Lipophilie nicht oder nur
gering mit wäßrigen Lösungen mischbar sein.
Durch die Wechselwirkung der zu detektierenden Katio
nen mit den in der Schicht anwesenden kationerkennen
den Kopplungselementen und die daraus resultierende
Protonenaufnahme oder -abgabe der Säure/Base-Kompo
nente zur Erhaltung der Ladungsneutralität, entsteht
eine meßbare Änderung der elektrischen Eigenschaften
der kationenselektiven Schicht.
Die Meßbedingungen und/oder die Zusammensetzung der
selektiven Schicht sind dabei so gewählt, daß die
entsprechenden funktionelle Gruppierungen und chemi
sche Verbindungen mit Säure/Base-Eigenschaften in der
kationenselektiven Schicht vorzugsweise in protonier
ter Form vorliegen.
Die Säure/Base-Komponenten besitzen bevorzugt eine
Säurekonstante pKs im Bereich von 3 bis 12. Idealer
weise weist die Säure/Base-Komponente einen pKs-Wert
von ungefähr 6 bis 8 auf.
Vorteilhafterweise kann jede Komponente des
schichtbildenden, hydrophoben Materials funktionelle
Gruppierungen aufweisen, welche in der Schicht als
Säure/Base fungieren können.
Die in der selektiven Schicht anwesenden Säure/Base-
Komponenten können auch bevorzugt durch zusätzlich
zugegebene lipophile Säuren oder Basen vertreten sein.
Als lipophile Säure oder Base können z. B. pH-Indika
toren fungieren. Diese können chemisch entsprechend
modifiziert sein können, so daß sie eine geeignete
Lipophilie aufweisen. Diese Modifikation kann durch
Ankopplung von Benzyl- oder anderen Resten sowie durch
Ankopplung einer oder mehreren Alkan-Ketten mit einer
Kettenlänge von vorzugsweise 4 bis 20 oder mehr Koh
lenwasserstoffatomen erfolgen. Moleküle, welche sich
als pH-Indikatoren eignen, sind in vielen Standard
werken beschrieben worden. So kommen z. B. phenolische
Verbindungen wie p-Nitrophenol oder auch Verbindungen
aus der Klasse der Indikatoren und ihrer Derivate, wie
Verbindungen und Derivate des Fluorescein, Fluores
cinester, 7-Hydroxy-Cumarin, Resorufine, Flavone,
Pyren-3-ol, oder auch Komponenten wie 7-(n-decyl)-2-
methyl-4-(3',5'-dichlorophen-4'-on)indonaph
tol dafür in Frage (vgl. auch US 493,951 und US 493,
981).
Die Auswahl von lipophilen Säuren oder Basen ist nicht
auf pH-Indikatoren beschränkt. Fast alle funktionellen
Gruppierungen und Verbindungen, welche die erforder
lichen Protonendonator/akzeptoreigenschaften besitzen,
können, gegebenenfalls nach einer entsprechenden
chemischen Modifizierung, als erfindungsgemäße
Säure/Base-Komponente im Sinn der Erfindung in der
kationselektiven Schicht eingesetzt werden.
Weitere Beispiele geeigneter Verbindungsklassen sind
Fettsäuren, Lipide und Tenside mit schwach sauren oder
basischen Eigenschaften.
Weitere Komponenten mit sauren oder basischen Eigen
schaften können z. B. auch 9-(Dimethylamino)-5-octade
canoylimino-5H-benzo[a]phenoxazin, 3-Hydroxy-4-(4-
nitrophenolazo)phenyloctadecanoat oder entsprechende
Derivate sein.
Im Sinn der Erfindung ist unter dem Begriff Säure/Ba
se-Komponente auch eine Kombination von mehreren Kom
ponenten (chemischen Verbindungen) zu verstehen, deren
Reaktion bei der Wechselwirkung der zu detektierenden
Kationen mit in der Schicht anwesenden kationerkennen
den Kopplungselementen eine meßbare Änderung der
elektrischen Eigenschaften der kationenselektiven
Schicht bewirken.
Die kationenspezifische Schicht kann auf einen Träger,
z. B. auf Silizium mit einer Passivierungsschicht aus
Si3N4 oder SiO2, auf Glas, Metall, Keramik, Saphir,
Plastik oder Polymer, in Form von Filmen aufgebracht
wird. Die Techniken des Aufbringens einer Polymer
membranschicht sind dabei aus dem Stand der Technik
bekannt. Als geeignete Abscheidungsverfahren wären
u. a. zu nennen die Abscheidung aus der Lösung,
Auftropfen, Dip-Coating, Spraying, chemische-, photo
chemische- oder elektrochemische Polymerisation, Spin-
Coating oder Photolithographie.
Die kationselektive Schicht weist vorzugsweise fol
gende Verhältnisse der einzelnen Schichtkomponenten
auf:
- - 20-80 Gew.-% Polymermaterial,
- - 20-80 Gew.-% Weichmacher,
- - 1-10 Gew.-% Kationenselektive Kopplungselemente,
- - 1-10 Gew.-% Komponente mit Säure/Base-Eigenschaf ten, vorzugsweise 1-5 Gew.-%
Gegebenenfalls ist in den Membranen noch eine weitere
Komponente, beispielsweise ein Ionenaustauscher mit 1-
10 Gew.-%, anwesend.
Prinzipiell alle chemische Verbindungen (Weichmacher,
Polymere, Ionenaustauscher, kationenselektiver Kom
plexbildner, Ionophore, Chromoionophore, lipophile
pH-Indikatoren und andere), welche gemäß des Standes
der Technik zur Herstellung von potentiometrischen
Elektroden, ionenselektiven Optoden oder Teststreifen
verwendet werden können, lassen sich auch für die Her
stellung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen kation
spezifischen Polymermembranschichten einsetzen. Eine
Übersicht über entsprechende Schichtkomponenten kann
den folgenden Quellen zu entnommen werden: CRC
Handbook of ion-selective electrode: selectivity coe
fficients/ Ed. Umezawa Y., CRC Press: Boca Raton,
1990; in Produktbroschüren, Selectophore (ionophores
for ion-selective electrodes and optodes) und Quats,
Crowns and Polyesters der Firma Fluka Chemie AG; Vög
tle F., Cyclophan-Chemie, Stuttgart: Teubner, 1990,
Seiten 34 bis 112, etc.
Als nächstes sollen die Meßbedingungen näher erläutert
werden. Für die Analyse mit Hilfe der in dieser Erfin
dung vorgeschlagenen Kationensensoren kann gegebenen
falls eine Anpassung des pH-Wertes der zu analysieren
den, wäßrigen Probe zu einem bestimmten Wert erforder
lich sein. Das ist besonders für Wasserproben in An
wendungsbereichen der Industrie und Umwelt zu berück
sichtigen.
Diese Anpassung kann beispielsweise durch die Verdün
nung der Probe mit einer Pufferlösung mit einem bekan
ntem pH-Wert erfolgen, welches eine Standardmethode
der Probevorbereitung darstellt. Die dafür eingesetz
ten Pufferzusammensetzungen und einzelnen chemischen
Komponenten sind aus Standardnachschlagwerken bekannt.
Generell werden für die Vorbereitung von Pufferlösun
gen wasserlösliche schwache Säuren oder Basen ein
gesetzt, welche z. B. aus Produktkatalogen
von Fa. Merck und Fa. Fluka zu entnehmen sind. Als
Beispiele seien folgende Puffer genannt: Tris(hydro
xymethyl)aminomethan, ,N,-bis-(2-hydroxyethyl) glycine,
Acetat/Essigsäure, kombinierte Puffer aus Borat/
Citrat/Dihydrogenphosphat, etc.
Vorzugsweise sollte der pH-Wert der wäßrigen Probelö
sung auf oben beschriebene Weise im Bereich von 3 bis
11, besonders bevorzugt zwischen 6 und 8 liegen.
Für die online Analyse kann die erforderliche Probe
vorbereitung durch eine standardisierte Zugabe der
Konditionierungspuffer (Konditionierungslösung) erfol
gen.
Vorteilhafterweise können die vorgeschlagenen Ionen
sensoren als Wegwerfsensoren oder als eine Art von
Teststreifen mit elektronischer Datenerfassung ein
gesetzt werden. In diesem Fall kann der Sensor ober
halb der kationenselektiven Schicht zusätzlich noch
eine Schicht besitzen, die aus trockenen und löslichen
Puffersubstanzen, welche gegebenenfalls in eine poröse
Trägermatrix eingebracht werden können, besteht. Nach
dem Kontakt mit beispielsweise einer wäßrigen Lösung
löst sich die obere Schicht auf, wodurch die erforder
liche Einstellung des pH-Wertes der Probelösung er
folgt.
Bei Bedarf kann auch die Osmolalität (ionische Stärke)
der Probe zu einem Standardwert angepaßt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen und anhand der
Zeichnungen. Es zeigen
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer ersten Ausfüh
rungsform eines kationselektiven Sensors mit einer
kationspezifischen Schicht;
Fig. 2 den schematischen Aufbau der zweiten Ausfüh
rungsform eines kationselektiven Sensors als Test
streifen;
Fig. 3 beispielhafte Meßelektroden-Anordnungen, bei
denen die Leiter in Form von dicken oder dünnen
Schichten gebildet sind; und
Fig. 4 schematisch den Aufbau der Meßelektroden in
Form von Interdigitalelektroden und eine Meßanordnung
für die Messung der Admittanz des Sensors.
Fig. 1 zeigt im Schnitt den schematischen Aufbau eines
erfindungsgemäßen kationselektiven Sensors 1. Der Sen
sor 1 steht in direktem Kontakt mit der Lösung 4 und
ist dabei so aufgebaut, daß die analytspezifische
Schicht 3 auf einem inerten Träger 7 aufgebracht ist.
Die Schichtdicke der sensitiven Schicht 3 kann dabei
im Bereich von 0,01 µm bis 1 mm liegen. In der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1 weisen die Elektroden 5, 6 einen
direkten Kontakt mit der Schicht 3 auf. Diese
Schicht hat im Beispielfall nach Fig. 1 folgende Zu
sammensetzung:
- - 64 Gew.-% Polymermaterial
- - 32 Gew.-% Weichmacher
- - 2 Gew.-% kationenselektive Kopplungselementen
- - 2 Gew.-% Komponenten mit Säure/Base-Eigenschaf ten.
Fig. 2 zeigt nun analog zum Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines erfindungsge
mäßen Sensors als Teststreifen 2. In der Ausführungs
form nach Fig. 2 ist ein weitere Schicht 8 auf der
kationenselektiven Schicht 7 vorgesehen. Die Schicht 8
enthält lösliche Puffersubstanzen und optional weitere
Komponenten, welche für die Probevorbereitung erfor
derlich sind. Nach dem Kontakt mit einer wäßrigen Lö
sung, löst sich die Schicht 8 auf, wodurch die erfor
derliche Einstellung des pH-Wertes und gegebenenfalls
ionischen Stärke der Probelösung erfolgt. Die Schicht
8 besteht im Beispielfall aus Filterpapier, das die
getrockneten Komponenten des Phosphatpuffers oder
TRIS-Puffers enthält und weist eine Schichtdicke von
0,01 µm bis 1 mm auf.
In Fig. 3 sind beispielhaft Meßanordnungen bestehend
aus kationselektiven Sensor mit zwei Elektroden 5, 6
und einem Meßgerät 9 dargestellt. Hinsichtlich der
praktischen Durchführung von Leitfähigkeitsmessungen
kann zwischen zwei grundlegenden Typen von Meßzellen
unterschieden werden:
- 1. Beide Leiter 5, 6 werden von der Schicht 3 über deckt, die auf diese Weise eine kontinuierliche Bulkphase bildet (Fig. 3a);
- 2. Jeder der Leiter 5, 6 wird durch die Schicht 3 separat übergedeckt, die Schichten bilden keine kontinuierliche Bulkphase (Fig. 3b). Es kann auch nur ein Leiter durch die Schicht 3 abgedeckt sein.
Für den Fall 1 (siehe Fig. 3a) können das Verhältnis
zwischen den charakteristischen Abmessungen der
Schicht 3 (Dicke - d) und denen der Leiter 5, 6 (ge
ringster Abstand zwischen den Leitern a, größte Breite
der Leiter entlang der Verbindungslinie b) betreffend
zwei charakteristische Fälle aufgeführt werden:
- 1. 1.1. entweder a oder b oder beide sind größer als d;
- 2. 1.2. a und b sind beide kleiner als d.
Die Fälle 1.1 und 2 sind in dem Sinne ähnlich, daß bei
solchen Anordnungen die Veränderung der Leitfähigkeit
der getesteten Lösung, in welche die Sensorsonde ein
taucht, zum gemessenen Sensor-Output-Signal beiträgt.
Die Messungen der spezifischen Ionenkonzentration sind
jedoch auch in diesem Fall noch möglich, wenn:
- - Die Untergrundleitfähigkeit der Probe konstant ist;
- - Die Leitfähigkeit der Probe sehr viel größer ist als die Leitfähigkeit der verwendeten ka tionenselektiven Membranen;
- - Die Sensor-Charakteristika in einer Standard lösung bekannter oder eingestellter Leitfähig keit vor und nach der Messung in einer Lösung bestimmt wurden;
- - parallele Messungen der Leitfähigkeit der probe gemacht und im betracht gezogen wurden.
Der Fall 1.2 entspricht der Situation, wenn der Anteil
der Volumenleitfähigkeit der Probe am Sensor-Output-
Signal minimal ist, so daß das gemessene Signal
hauptsächlich der Volumenleitfähigkeit der ionenselek
tiven Membran entspricht.
Die Elektroden können beispielsweise als Drahtelek
troden ausgestaltet sein. Als vorteilhaft erweist sich
dabei die äußerst einfache und kostengünstige Herstel
lung.
Scheibenelektroden haben den Vorteil der einfachen
Erneuerung der Sonde durch Polieren der Meßoberfläche
der Elektroden.
Eine bevorzugte Konstruktionsmöglichkeiten der Sen
sorelektroden bilden Interdigitalelektroden, wie in
Fig. 4 dargestellt.
Zwei Interdigitalelektroden (IDE) oder Leitungsbänder
5, 6 werden auf ein isolierendes Substrat 7 aufge
bracht (Fig. 4). Das letztere kann ein Polymerband
(zum Beispiel Polyimid), Glas, Keramik (zum Beispiel
geschmolzenes Aluminium oder Sital) Saphir oder pas
siviertes Silizium sein. Die Elektrodenmaterialien
können aus ionisch-, elektronisch- oder halbleitenden
Materialien bestehen.
Die den messenden Teil mit den Kontaktflächen des Sen
sorchips verbindenden Bereiche der Elektroden müssen
durch eine elektrisch isolierende Schicht 10 abgedeckt
sein. Die Passivierungsschicht 10 läßt nur den
elektrischen Abgriff und die sensitive Fläche der
Elektrode 5, 6 freiläßt. Diese Passivierungsschicht 10
kann z. B. ein Polymerfilm sein (hochtemperaturver
netztes Polyimid oder Photowiderstände) oder ein anor
ganischer Film aus beispielsweise pyrolytischem
Silikonoxid, CVD-Silikonnitrid oder aufgebrachtem
Glas.
Der Vorteil bei der Verwendung einer IDE liegt in der
Möglichkeit der dichten Anordnung der Elektroden (die
Abmessungen a und b können bis in den Submikromaßstab
hinein verringert werden) bei gleichzeitig großer
Peripherie, was zu einer Erhöhung der Sensitivität der
Leitfähigkeitsmessungen auf einer geringen Fläche
führt. Die niedrigste erreichbare Grenze für die Ab
messungen a und b liegt bei ca. 0.1 µm, 2 µm bzw. 50
µm, wenn Elektronen-Photolithographie, optische Pho
tolithographie bzw. Siebdrucktechnologie zur Elektro
denherstellung angewandt werden. Die Dicke h der
Elektroden liegt bevorzugt in einem Bereich von 0.01
µm bis 10 µm.
Die kationenselektive Schicht 3 wird auf der Meßfläche
der IDE aufgebracht, welche frei von Passivierung ist.
Die Membran muß die gesamte sensitive Fläche der
Elektroden 5, 6 abdecken. Da die elektrische Leitfäh
igkeit der ionenselektiven Membran eher niedrig ist
(ihr Widerstand kann eine Höhe von 108 Ω.cm2 errei
chen), machen sogar kleine, der Lösung direkt ausge
setzte Teile der Elektrode eine zuverlässige Messung
der Membranleitfähigkeit unmöglich, weil ihr Wider
stand geringer ist als der Membranwiderstand selbst,
und sie somit den Stromfluß im Meßkreis kurzschließen
können.
Die Abmessungen von a, b und h sollten möglichst so
gewählt werden, daß das Verhältnis 1.2 (s. o.) erfüllt
wird, das heißt die Membrandicke d sollte größer sein
als a sowie b und h. Die Dicke der den zentralen Teil
des Chips bedeckenden Passivierungsschicht sollte vor
zugsweise größer sein als die der Meßmembran. Für
diesen Fall stören Veränderungen in der Untergrund
leitfähigkeit der Probe in geringstem Umfang die Mes
sung der Leitfähigkeit der ionenselektiven Membran.
Die Erfindung umfasst nicht nur Einzel-, sondern auch
Multianalytsonden, die durch das Vereinigen bzw. Inte
grieren von Mehrfachelektroden auf einer Sensoreinheit
oder einem Träger hergestellt werden und mit für
verschiedene Kationen spezifischen Schichten überzogen
sind. Sensoren mit mäßiger Selektivität können eben
falls in einer Multisensoreinheit integriert werden,
was zum Erhalt von sogenannten "Finger-Prints" führt,
die den unterschiedlichen Zusammensetzungen der
Probenlösung entsprechen. Nachträglich kann unter
Anwendung verschiedener Methoden der Mustererkennung
den jeweiligen Ansprechmustern eine entsprechende
Probenzusammensetzung zugeordnet werden. Die bevor
zugte Konstruktion des Multisensors basiert auf der
Verwendung von mikroelektronischen Chips mit der er
forderlichen Anzahl an Interdigitalelektrodenpaaren,
wobei jedes Paar mit der geeigneten Membran überzogen
ist. Solch eine Konstruktionsweise hat den Vorteil der
technologischen Kompatibilität mit IC-Technologien
sowie der Einfachheit der Miniaturisierung.
Mit den Sensoren, die gemäß der Ausführungsbeispiele
nach Fig. 1 und nach Fig. 2 hergestellt wurden, sind
Leitfähigkeitsmessungen durchgeführt worden.
Für die Messung der Materialleitfähigkeit sind mehrere
Techniken verfügbar, grundsätzlich unterteilbar in DC-
und AC-Techniken (Cooper, W. D., Helfrick, A. DE.,
Elektrische Meßtechnik, VCH: Weinheim, Basel, Cam
bridge, New York, 1989, Seiten 1 bis 14). Die AC-Tech
niken werden im allgemeinen bevorzugt, da sie eine
Erniedrigung des Verhältnisses von Signal zu Rauschen
erlauben und, besonders im vorliegenden Fall der ioni
schen Leitfähigkeit, eine Konzentrationspolarisation
in der Nähe der Elektrodenoberflächen verhindern.
Alternativ können Messungen der Bulkleitfähigkeit von
Schichten mittels der bipolaren Pulstechniken, be
schrieben bei Johnson, D. E. und Enke C. G., Bipolar
pulse technique for fast conductance measurements,
Analytical chemistry, 1970, v. 42, p. 329-335,
durchgeführt werden. Die Vorteile dieser Technik be
stehen darin, daß die Messungen schnell durchgeführt
werden können (bis zu 10 µs) und unabhängig von paral
lelen und seriellen Streukapazitäten sind.
Eine der einfachsten für die Messung der Admittanz
(Impedanz) des Sensors und damit der Leitfähigkeit der
Meßmembran verwendeten elektrischen Anordnungen ist in
Fig. 4 dargestellt.
Der Lastwiderstand RL wird mit dem zu untersuchenden
Sensor in Reihe geschaltet und der Spannungsabfall an
RL liefert das Ausgangssignal. Beim Anlegen einer AC-
Eingangsspannung ist die bevorzugte Bedingung für den
Einsatz einer solchen Anordnung diejenige, daß inner
halb des verwendeten Frequenzbereichs der Eingangs
spannung die Impedanz ZSensor des getesteten Sensors
wesentlich größer sein sollte als RL. In diesem Fall
ist der Stromfluß Richtung Lastwiderstand hauptsäch
lich von der Impedanz des Sensors bestimmt und kann
leicht nach der Formel
I(ω) = Uout(ω)/RL (1)
berechnet werden. Hier ist ω die Winkelfrequenz der
Eingangsspannung Uin und Uout ist die Ausgangsspannung.
Wenn eine AC-Eingangsspannung angelegt wird, ist so
wohl die Amplitude als auch die Phase des Ausgangssig
nals (Spannung oder Strom) frequenzabhängig. Die
Dispersion (Frequenzabhängigkeit) des Ausgangssignals
ist unter den oben festgelegten Bedingungen haupt
sächlich durch die AC-Impedanz des getesteten Sensors
bestimmt.
Die Admittanz des Sensors kann berechnet werden mit
der Formel
Der erste Term auf der rechten Seite stellt den Real
teil der Sensorsadmittanz
dar, der proportional zum gemessenen Ausgangssignal
ist und mit Hilfe von Gleichung 3 berechnet werden
kann, vorausgesetzt daß RL und die Amplitude der Ein
gangsspannung Uinp bekannt sind.
Bei einigen Meßgeräten wird statt der Admittanz Y die
Impedanz Z des Sensors gemessen. Die Impedanz Z eines
Systems stellt den Kehrwert zur dazugehörigen Admit
tanz dar. Impedanzmessungen können daher ebenfalls zur
Charakterisierung der Leitfähigkeit einer Meßmembran
angewandt werden.
Um die Änderungen der Membranleitfähigkeit verfolgen
zu können, werden in der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Messungen der Admittanz, oder alter
nativ einer Phasen-Komponenten des Ausgangssignals der
Meßanordnung aus Fig. 4 verwendet. Diese Werte hängen
ebenfalls von der Frequenz ab, und diese Abhängigkeit
kann in den verschiedenen Frequenzbereichen variieren.
Die übliche Betriebsfrequenz wird unter Einbeziehung
dieser Faktoren mit dem Ziel der Optimierung der Sen
sorempfindlichkeit, der Verringerung des Aufwands hin
sichtlich der die Meßeinrichtungen sowie der
Unterdrückung unspezifischer Störungen ausgewählt. Der
bevorzugte Arbeitsbereich liegt bei Frequenzen zwis
chen 100 Hz und 100 kHz.
Zwei identische Paare von interdigitalen Dünnschicht-
Metallelektroden aus Ni, Pt oder Au werden durch Va
kuumaufdampfung auf ein 0,5 mm dickes Keramiksubstrat
hergestellt. Die Abmessungen eines Sensorchips liegen
bei 5 mm × 20 mm. Jeder Elektrodenfinger ist ca. 10 µm
breit und ca. 1 mm lang mit ca. 10 µm Abstand zwi
schen den Elektrodenfingern eines Paares. Die sensiti
ve Fläche eines jeden einen impedimetrischen Transdu
cer bildenden Elektrodenpaares beträgt ca. 1 mm2. Um
die sensitive Fläche des Sensors abzugrenzen, wird der
zentrale Teil des Chips mit einer Schicht Dow Corning
Silikongummi verkapselt. Das vollständige Chip-Layout
ist in Fig. 4 schematisch dargestellt.
Als Polymermaterial wird hochmolekulares Polyvinyl
chloridhomopolymerisat verwendet, Weichmacher ist
o-Nitrophenyloctylether. Als kaliumselektives Kopp
lungselement wird eine aus dem Stand der Technik be
kannte Komponente verwendet, das natürliche Anti
biotikum Valynomycin. Als Komponente mit sauren und
basischen Eigenschaften wird ETH 2412, 3-Hydroxy-4-(4-
nitrophenolazo)phenyloctadecanoat eingesetzt. Alle
Komponenten können von der Firma Fluka (Buchs) bezogen
werden.
Die kationenselektive Schicht hat folgende Komposi
tion: 5,5 mg ETH 2412, 15 mg Valinomycin, 160 mg
o-Nitrophenyloctylether, 80 mg PVC. Diese Komposition
wird in 3 ml Tetrahydrofuran gelöst und durch Ein
tauchen des Sensors in diese Lösung auf die sensitive
Fläche des Transducers aufgebracht.
Die Probelösung wird mit einem Universalpuffer (10 mM
NaH2PO4, 6,6 mM Zitronensäure, 21,5 mM Na2B4O7) versetzt
und mit verdünnter H2SO4 auf einen pH-Wert von 5
eingestellt.
Claims (27)
1. Kationselektiver Sensor zur qualitativen und/
oder quantitativen Bestimmung von Kationen in
einer wäßrigen Lösung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kationselektive Sensor mindestens eine, mit der wäßrigen Lösung (4) in Kontakt stehende, ionisch leitende, kationspezifische Schicht (3) aus einem flüssigen, festen oder halbfesten Material enthält,
daß diese Schicht (3) Kopplungselemente enthält, welche die Kationen selektiv aus der Lösung ent fernen, so daß sich durch Kationenaufnahme die elektrischen Eigenschaften wie Widerstand, Leit fähigkeit, Admittanz oder Impedanz der Schicht (3) ändern,
daß die kationselektive Schicht (3) mindestens eine Säure/Base-Komponente enthält, welche mit der wäßrigen Lösung (4) nicht oder nur gering mischbar ist,
und daß der Sensor mindestens zwei Elektroden (5, 6), von denen mindestens eine mit der ka tionspezifischen Schicht (3) in Verbindung steht, umfaßt.
dadurch gekennzeichnet,
daß der kationselektive Sensor mindestens eine, mit der wäßrigen Lösung (4) in Kontakt stehende, ionisch leitende, kationspezifische Schicht (3) aus einem flüssigen, festen oder halbfesten Material enthält,
daß diese Schicht (3) Kopplungselemente enthält, welche die Kationen selektiv aus der Lösung ent fernen, so daß sich durch Kationenaufnahme die elektrischen Eigenschaften wie Widerstand, Leit fähigkeit, Admittanz oder Impedanz der Schicht (3) ändern,
daß die kationselektive Schicht (3) mindestens eine Säure/Base-Komponente enthält, welche mit der wäßrigen Lösung (4) nicht oder nur gering mischbar ist,
und daß der Sensor mindestens zwei Elektroden (5, 6), von denen mindestens eine mit der ka tionspezifischen Schicht (3) in Verbindung steht, umfaßt.
2. Kationselektiver Sensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente in Form von funk
tionellen Gruppierungen mit Säure/Base-Eigen
schaften in der kationselektiven Schicht (3)
vorhanden ist.
3. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente in Form von min
destens einer chemischen Verbindung mit Säure/
Base-Eigenschaften in der kationselektiven
Schicht (3) vorhanden ist.
4. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente an eine weitere
Komponente der kationselektiven Schicht (3) ge
bunden ist.
5. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente lipophil ist.
6. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente eine lipophile
Säure oder lipophile Base ist.
7. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente eine Säurekonstan
te pKs im Bereich von 3 bis 12 besitzt.
8. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente eine Säurekonstan
te pKs im Bereich von 6 bis 8 besitzt.
9. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente ein pH-Indikator
oder ein Derivat eines pH-Indikators ist.
10. Kationselektiver Sensor nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet,
daß der pH-Indikator oder das Derivat lipohil
ist.
11. Kationselektiver Sensor nach einem der Ansprüche
9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der pH-Indikator oder das Derivat durch An
kopplung von Benzyl-Resten oder Alkan-Ketten
lipophil modifiziert ist.
12. Kationselektiver Sensor nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente eine phenolische
Verbindung, wie p-Nitrophenol, eine Verbindung
oder ein Derivat des Fluorescein, des Fluores
cinester, des 7-Hydroxy-Cumarin, der Resorufine,
der Flavone, des Pyren-3-ol oder eine Komponen
te, wie 7-(n-decyl)-2-methyl-4-(3',5'-dichloro
phen-4'-on)indonaphtol, ist.
13. Kationselektiver Sensor nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente eine Fettsäure,
ein Lipid, ein Tensid oder ein Derivat dieser
Substanzen ist.
14. Kationselektiver Sensor nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure/Base-Komponente 3-Hydroxy-4-(4-
nitrophenolazo)phenyloctadecanoat ist.
15. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die kationselektive Schicht (3) mindestens
eine der Komponenten organische Flüssigkeit,
Weichmacher, Ionenaustauscher, Polymer, Träger
material oder eine beliebige Kombination dieser
Komponenten enthält.
16. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die kationselektive Schicht (3) lipophil
ist.
17. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die kationselektive Schicht (3) eine Dicke
zwischen 0,01 µm und 1 mm aufweist.
18. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die kationselektive Schicht (3) 20-80 Gew.-%
Polymermaterial, 20-80 Gew.-% Weichmacher, 1-10
Gew.-% kationselektive Kopplungselemente und 1-10
Gew.-% Säure/Base-Komponenten enthält.
19. Kationselektiver Sensor nach Anspruch 18, da
durch gekennzeichnet,
daß die kationselektive Schicht (3) 1-10 Gew.-%
Ionentauscher enthält.
20. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die kationselektive Schicht (3) auf einen
inerten Träger (7) aufgebracht ist.
21. Kationselektiver Sensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der kationselektiven Schicht (3) eine
weitere Schicht (8) aufgebracht ist.
22. Kationselektiver Sensor Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet,
daß die weitere Schicht (8) mindestens eine lös
liche Puffersubstanz enthält.
23. Kationselektiver Sensor nach Anspruch
21 oder 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Schicht (8) mindestens eine der
Probenvorbereitung dienende Komponente enthält.
24. Kationselektiver Sensor nach einem der Ansprüche
21 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Schicht (8) einen die kation
selektive Schicht (3) stabilisierenden, porösen
Träger oder eine entsprechende Matrix enthält.
25. Kationselektiver Sensor nach einem der Ansprüche
21 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß einzelne Komponenten der weiteren Schicht
(8) in der wäßrigen Lösung (4) löslich sind und
den pH-Wert und/oder die ionische Stärke der
Lösung (4) einstellen.
26. Kationselektiver Sensor nach einem der Ansprüche
21 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Schicht (8) eine Dicke zwischen
0,01 µm und 1 mm aufweist.
27. Kationselektiver Sensor nach einem der vorheri
gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor als Teststreifen (2) ausgeführt
ist.
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