DE19546027C1 - Vorrichtung zur Entfernung von toxischen Stoffen aus Blut - Google Patents
Vorrichtung zur Entfernung von toxischen Stoffen aus BlutInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Entfernung von toxischen Stoffen
aus Blut nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1; wie sie aus der
DE 41 16 178 C1 bekannt ist.
Zur Entfernung von harnpflichtigen Substanzen und zum Flüssigkeitsentzug
werden beim chronischen Nierenversagen verschiedene Verfahren zur
apparativen Blutreinigung bzw. Blutbehandlung eingesetzt. Bei der
Hämodialyse (HD) überwiegt der diffusive Stofftransport, bei der
Hämofiltration (HF) liegt ein konvektiver Stofftransport über die Membran
vor. Eine Kombination aus beiden Verfahren ist die Hämodiafiltration (HDF).
Bei der Peritonealdialyse (PD) wird kein extrakorporaler Kreislauf benötigt
und das Peritoneum als Kontaktmembran ausgenützt.
Wegen der großen Austauschmengen besteht bei den genannten Verfahren,
sowie auch bei der kontinuierlichen arterio-venösen HF, der kontinuierlichen
veno-venösen HF und der Plasmafiltration (PF) die Notwendigkeit der exakten
Bilanzierung von entzogener Flüssigkeit einerseits zur zugeführten Flüssigkeit
andererseits und der zu ultrafiltrierenden Menge über die gesamte
Behandlungszeit. Zum Stand der Technik gehören gravimetrische und
volumetrische Bilanziersysteme.
Die eingangs erwähnte DE 41 16 178 C1 beschreibt eine Vorrichtung zur Reinigung von Blut mit
volumetrischer Flüssigkeitsbilanzierung für HF-, HDF- und PF-Systeme. Diese
bekannte Blutbehandlungsvorrichtung weist eine Bilanzierkammer auf, die
durch eine flexible Wand in eine erste und eine zweite Bilanzierkammerhälfte
geteilt ist, wobei die erste Kammerhälfte mit einer Filtratleitung und die zweite
Kammerhälfte mit einer Substituatleitung verbunden ist. Von der ersten
Kammerhälfte geht eine Filtratauslaßleitung zu einem Auslaß ab, während von der
zweiten Kammerhälfte eine Substituatauslaßleitung abgeht, die mit dem
Blutkreislauf verbunden ist. Filtrat und Substituat werden der Bilanzierkammer
wechselweise jeweils aus einer in die Filtrat- bzw. Substituatleitung geschaltete
Ausgleichskammer mittels einer Druckeinrichtung zugeführt. Die
Ausgleichskammern werden bei der bekannten Filtrationseinrichtung mit einer
Filtratpumpe bzw. einer Substituatpumpe gefüllt und nach Öffnen von
Absperrklemmen mittels der Druckeinrichtung in die erste bzw. zweite
Bianzierkammerhälfte entleert. Die Absperrklemmen sind dabei so geschaltet, daß
bei zulaufendem Filtrat das Substituat abläuft, während bei zulaufendem
Substituat das Filtrat abläuft. Demzufolge werden wechselweise zwei
Klemmenpaare in die jeweils andere Betriebslage umgeschaltet. Nachteilig ist,
daß bei der Verwendung nur eines Bilanziervolumens ein diskontinuierlicher Fluß
auftritt, der zur Pulsation führt.
Bei Verwendung einer Bilanziereinrichtung in der PD gilt das Prinzip
entsprechend. Hierbei wird jedoch nicht kontinuierlich Substituat zu Filtrat
bilanziert, sondern durch zusätzliche Klemmen und Verbindungen zuerst frisches
Dialysat über beide Bilanzierkammerhälften gefördert und nach Verweilen im
Bauchraum das verbrauchte Dialysat in gleicher Weise in den Abfluß gefördert,
d. h. es erfolgt keine unmittelbare Verdrängung von Substituat durch Filtrat und
umgekehrt. Die Mengenbilanz erfolgt dabei über Addition der Einzelmengen, die
pro Kammerfüllung ab- bzw. zugeführt werden.
Die DE 39 18 078 C2 beschreibt eine Vorrichtung zur Einnadel-Dialyse, bei der
während einer arteriellen Saugphase ein Strom unbehandelten Blutes vom
Patienten in die arterielle Leitung und während einer venösen Rückführphase ein
Strom behandelten Blutes durch die venöse Leitung zu dem Patienten geleitet
wird. Es wird vorgeschlagen, stromauf und stromab des Dialysators eine
Ausdehnungskammer vorzusehen und die Vorrichtung zur Einnadel-Dialyse in
vier aufeinanderfolgenden Phasen zu betreiben, nämlich der Saugphase, einer
ersten Übergangsphase, der Rücklaufphase und einer zweiten Übergangsphase.
Während der Saugphase werden die stromauf und stromab des Dialysators
angeordneten Kammern gleichzeitig gefüllt und während der Rücklaufphase
gleichzeitig entleert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Entfernung von
toxischen Stoffen aus Blut mit volumetrischer Flüssigkeitsbilanzierung zu
schaffen, bei der das Auftreten eines pulsativen Flusses weitgehend vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der beanspruchten Vorrichtung zur Entfernung von toxischen Stoffen aus
Blut ist eine Pufferkammer variablen Volumens in die erste und/oder zweite
Auslaßleitung geschaltet. Für den Fall, daß die Pufferkammer in die erste
Auslaßleitung geschaltet ist, wird das Zusatzvolumen immer genau dann
bereitgestellt, wenn die zweite Ausgleichskammer in die zweite
Bilanzierkammerhälfte unter Verdrängung der Flüssigkeit aus der ersten
Bilanzierkammerhälfte entleert wird. Dadurch kann sich die Pufferkammer mit
Flüssigkeit füllen. Wenn hingegen Flüssigkeit in die zweite Ausgleichskammer
fließt, wird das Volumen der Pufferkammer verringert, so daß die darin
befindliche Flüssigkeit langsam ausströmt und eine Glättung des diskontinuierlich
erfolgenden Pulses erreicht wird. Für den Fall, daß die Pufferkammer in die
zweite Auslaßleitung geschaltet ist, wird das Zusatzvolumen immer genau dann
bereitgestellt, wenn die erste Ausgleichskammer in die erste
Bilanzierkammerhälfte unter Verdrängung der Flüssigkeit aus der zweiten
Bilanzierkammerhälfte entleert wird. Zur Glättung des diskontinuierlich
erfolgenden Pulses können aber auch in beiden Auslaßleitungen der
Bilanzierkammer jeweils eine Pufferkammer vorgesehen sein.
Die Unteransprüche sind auf Ausführungsarten der Erfindung gerichtet.
Prinzipiell ist es möglich, das Volumen der Pufferkammer schon unmittelbar vor
dem Entleeren der ersten bzw. zweiten Ausgleichskammer bereitzustellen.
Vorzugsweise wird das Volumen der Pufferkammer aber beim Entleeren der
ersten bzw. zweiten Ausgleichskammer allmählich vergrößert. Für den Fall, daß
das maximale Volumen der Pufferkammer geringer als das Volumen der
jeweiligen Ausgleichskammer ist oder das Volumen der Pufferkammer langsamer
vergrößert wird als das Volumen der Ausgleichskammer abnimmt, kann
sichergestellt werden, daß auch während des Befüllungsvorganges der
Pufferkammer immer Flüssigkeit in die Auslaßleitung strömt.
Zweckmäßigerweise sind die erste und zweite Ausgleichskammer mittels
Kompressionseinrichtungen mit Druck beaufschlagt, so daß sich diese beim
Öffnen der Klemmeinrichtungen selbständig in die jeweilige
Bilanzierkammerhälfte entleeren.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Kompressionseinrichtung der
ersten und zweiten Ausgleichskammer jeweils zwei durch ein Federelement
zusammengedrückte Druckelemente auf, die die Kammer über- bzw.
untergreifen. Ferner sind zwei die Pufferkammer unter- bzw. übergreifende
Druckelemente vorgesehen, wobei die Druckelemente der in die erste bzw.
zweite Auslaßleitung geschalteten Pufferkammer und der zweiten bzw. ersten
Ausgleichskammer derart miteinander gekoppelt sind, daß diese eine
gegenläufige Bewegung ausüben. Dadurch wird erreicht, daß das Volumen der
Pufferkammer beim Entleeren der jeweiligen Ausgleichskammer vergrößert
und beim Befüllen der jeweiligen Ausgleichskammer verringert wird.
In einer besonders einfachen und störungsunanfälligen Ausführungsform erfolgt
die Kopplung der Druckelemente auf mechanische Weise mittels einer Wippe.
Eines der beiden Druckelemente der Ausgleichskammer bzw. der
Pufferkammer ist hierzu ortsfest angeordnet, während das andere der beiden
Druckelemente verschiebbar geführt ist. Die verschiebbar geführten
Druckelemente sind über ein Verbindungselement gekoppelt, das zwischen
seinen Enden schwenkbar gelagert ist. Durch Veränderung des
Hebelverhältnisses kann das Maß der Veränderung des Volumens der
Pufferkammer eingestellt werden, so daß sich eine optimale Glättung erreichen
läßt.
Da die Gesamtmenge des Fluids in einem Zyklus wegen der
Zwischenspeicherung in der Pufferkammer nicht auf einmal gefördert wird,
dadurch der Gegendruck reduziert wird und sich der Druck automatisch mittels
der Kopplung auf die jeweilige Ausgleichskammer überträgt, kann die
benötigte Federkraft der Kompressionseinrichtung der jeweiligen
Ausgleichskammer reduziert werden.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Blutreinigungsvorrichtung mit einer
Filtrat/Substituat-Bilanziereinrichtung,
Fig. 2 ein Disposable mit einer Bilanzierkammer, einer ersten
Ausgleichskammer, einer zweiten Ausgleichskammer und einer
Pufferkammer in der Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Bilanzierkammer des Disposables von Fig. 2,
Fig. 4 den Systemeinschub der Blutreinigungsvorrichtung zur Aufnahme des
Disposables in der Draufsicht und
Fig. 5 eine Ansicht des Systemeinschubs aus der Richtung des Pfeils V von
Fig. 4.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Entfernung von
toxischen Stoffen aus Blut, in der die wie beansprucht abgeänderte Bilanziereinrichtung in
vorteilhafter Weise Verwendung finden kann. Das Grundprinzip der
Filtrationsvorrichtung ist aus DE 41 16 178 C1 bekannt, auf die ausdrücklich
Bezug genommen wird. Die Filtrationsvorrichtung weist einen Filter 1 auf, der
durch eine semipermeable Membran 2 in eine Blutkammer 3 und eine
Filtratkammer 4 geteilt ist. Die Blutkammer 3 ist an ihrem Einlauf mit einer
zum Patienten führenden Blutzuführleitung 5 verbunden, in die eine Blutpumpe
6 geschaltet ist. In der zum Patienten führenden Blutabflußleitung 7 ist eine
Tropfkammer 8 geschaltet.
Auf der Filtratseite ist die Filtratkammer 4 über eine erste Einlaßleitung 9, in
die eine erste Pumpe 10 und eine erste Ausgleichskammer 11 geschaltet ist,
mit dem Einlaß der ersten Bilanzierkammerhälfte 12 einer durch eine flexible
Wand 13 in zwei Bilanzierkammerhälften geteilten Bilanzierkammer 14
verbunden. Vom Auslaß der ersten Bilanzierkammerhälfte 12 geht eine erste
Auslaßleitung 15 zum Ausguß 16 ab.
Der Einlaß der zweiten Bilanzierkammerhälfte 17 ist über eine zweite
Einlaßleitung 18 mit einer Substituatquelle 19 verbunden. In die zweite
Einlaßleitung 18 ist eine zweite Ausgleichskammer 20 und eine zweite Pumpe
21 geschaltet. Vom Auslaß der zweiten Bilanzierkammerhälfte 17 geht eine
zweite Auslaßleitung 22 zu der venösen Tropfkammer 8 ab. In die zweite
Auslaßleitung 22 ist eine Pufferkammer 23 geschaltet. Stromab der
Pufferkammer 23 befindet sich in der zweiten Auslaßleitung 22 ein
Rückschlagventil 24.
Die erste Einlaßleitung 9 und die erste Auslaßleitung 15 sowie die zweite
Einlaßleitung 18 und die zweite Auslaßleitung 22 sind mittels
Klemmeinrichtungen 25 bis 28 abklemmbar. Die Bilanzkammer 14, die erste
Ausgleichskammer 11, die zweite Ausgleichskammer 20 und die Pufferkammer
23 sind als flexible Kunststoffbeutel ausgebildet und sind Bestandteil eines
Foliendisposables, das unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 noch im
einzelnen beschrieben wird.
Die erste Ausgleichskammer 11 und die zweite Ausgleichskammer 20 sind
jeweils mit einer Kompressionseinrichtung 29, 30 versehen, die jeweils aus
einer ortsfesten Druckplatte 31, 32 und einer verschiebbar geführten
Druckplatte 33, 34 bestehen, die über ein Federelement 35 bzw. 36
zusammengedrückt sind. Die Druckplattenpaare 31, 33 bzw. 32, 34 über- bzw.
untergreifen die Ausgleichskammern 11, 20 und entleeren diese im
Entleerungsschritt über die Zuleitungen 9, 18 in die Bilanzierkammerhälften
12, 17.
Die erste Pumpe 10 und die zweite Pumpe 21 sowie die Klemmeinrichtungen
25 bis 28 sind über Steuerleitungen mit einer Steuer- und Regeleinheit 37
verbunden. An der Pufferkammer 23 greifen ferner zwei Druckplatten 38, 39
an, wobei die eine Druckplatte 38 ortsfest und die andere Druckplatte 39
verschiebbar geführt ist. Die verschiebbar geführte Druckplatte 39 der
Pufferkammer 23 ist mit der verschiebbar geführten Druckplatte 33 der ersten
Ausgleichskammer 11 über eine im einzelnen noch unter Bezugnahme auf die
Fig. 4 und 5 beschriebenen mechanischen Kopplung verbunden. Die
Druckplatten 33, 39 sind derart gekoppelt, daß diese eine gegenläufige
Bewegung ausüben.
Fig. 2 zeigt das Bilanzier-Foliendisposable mit der Bilanzierkammer 14, der
ersten Ausgleichskammer 11, der zweiten Ausgleichskammer 20 und der
Pufferkammer 23 in der Draufsicht. Das Foliendisposable weist zwei flexibel
im wesentlichen rechteckförmige Kunststoffolien 40, 41 auf, die entlang der
mit den Bezugszeichen 43 versehenen Nahtstellen derart miteinander
verschweißt sind, daß zwischen der oberen und unteren Folie 40, 41 vier
Kammern ausgebildet sind. Im Zentrum befindet sich die Bilanzierkammer 14
mit einer ovalen Form, wobei auf der einen Seite der Bilanzierkammer 14 die
erste Ausgleichskammer 11 und die zweite Ausgleichskammer 20 und auf der
anderen Seite die Pufferkammer 23 angeordnet sind. Die mit Flüssigkeit
gefüllten Kammern 11, 20, 23 haben annähernd das gleiche Volumen.
Die flexible Wand 13, die die Bilanzierkammer 14 in die erste und zweite
Bilanzierkammerhälfte 12, 17 unterteilt, wird durch eine in Fig. 2 mit
gestrichelten Linien angedeutete rechteckförmige Zwischenfolie gebildet, die
im Bereich des Bilanziervolumens zwischen die obere und untere Folie 40, 41
eingelegt ist und unter Ausbildung der beiden Kammerhälften 12, 17 mit den
äußeren Folien 40, 41 verschweißt ist.
Die erste Einlaßleitung 9, die erste Auslaßleitung 15, die zweite Einlaßleitung
18 und die zweite Auslaßleitung 22 sind im Bereich des Bilanzierdisposables
als Folienkanäle ausgebildet, in denen in Fig. 2 nicht dargestellte
Kunststoffschläuche eingelegt sind, die mit der oberen und unteren Folie 40,
41 verschweißt sind. Die eingelegten Kunststoffschläuche verhindern nicht nur
ein Kollabieren der Schlauchkanäle, sondern schaffen auch Klemmstellen 44,
die sich druckdicht mittels der Klemmeinrichtungen 25 bis 28 abdichten lassen.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Bilanzierkammer 14 des ungefüllten
Bilanzierdisposables. Die Zwischenfolie 13 ist mit ihrem äußeren Rand mit den
Rändern der Ober- und Unterfolie 40, 41 verschweißt und in der
Bilanzierkammer zwischen den äußeren Folien frei beweglich. Da sich wegen
der Flexibilität der Kunststoffolien ein konstantes Volumen nicht genau
einhalten läßt, wird das Bilanziervolumen durch eine feste äußere Form
definiert. Das Bilanzierdisposable wird daher in einen Systemeinschub
eingesetzt, der Bestandteil der Blutreinigungsvorrichtung ist.
Fig. 4 zeigt den aufgeklappten Systemeinschub in der Draufsicht, in den das
Bilanzierdiposable passend eingelegt werden kann. Der Systemeinschub weist
zwei Aufnahmekörper 45, 46 mit jeweils einer im Bereich des
Bilanziervolumens vorgesehenen Vertiefung 47 bzw. 48 auf. Die Vertiefungen
47, 48 der beiden Aufnahmekörper 45, 46 sind im Zentrum der beiden
Aufnahmekörper angeordnet. Der obere und untere Aufnahmekörper 45, 46
des Systemeinschubs sind mit einem längslaufenden Klemmrand 49 versehen,
der die Randbereiche des Disposables fixiert. Wird das Volumen zwischen der
Oberfolie 40 und der Zwischenfolie 13 der Bilanzierkammer 14 mit Flüssigkeit
gefüllt, so wird bei entsprechendem Öffnen und Schließen der Ein- und
Ausgänge der Kammer 14 durch Umschlagen der Zwischenfolie 13 das andere
Volumen zwischen der Zwischenfolie 13 und der Unterfolie 41 infolge der
Verdrängung entleert. Damit sich die Ober- und Unterfolie 40, 41 des
Disposables dicht an die Schalen der Aufnahmekörper 45, 46 anlegen können,
sind in den Aufnahmekörpern Entlüftungsöffnungen vorgesehen. Zu beiden
Seiten der Vertiefungen 47, 48 sind in dem unteren Aufnahmekörper 45
jeweils zwei parallele Führungskanäle 50 zur Aufnahme der Ein- und
Auslaßkanäle vorgesehen. Ferner sind innerhalb der Führungskanäle vier
Stößel 51 angeordnet, die mit Klemmkanten 52 zusammenwirken, die sich auf
der Höhe der Stößel in dem oberen Aufnahmekörper 46 befinden. Mit den
elektromagnetisch betätigbaren Stößeln 51 können die Klemmstellen 44 der
Kanäle des Disposables druckdicht abgeklemmt werden. Seitlich neben den
Stößeln 51 bzw. den Klemmkanten 52 sind in dem unteren und oberen
Aufnahmekörper 45, 46 Einsatzstücke 53, 54, 55 für die erste und zweite
Ausgleichskammer 11, 20 sowie für die Pufferkammer 23 vorgesehen. Am
Boden der Einsatzstücke 53, 54 für die erste und zweite Ausgleichskammer 11,
20 sind die verschiebbar geführten und federnd vorgespannten Druckplatten 33,
34 angeordnet, mit denen die Ausgleichskammern 11, 20 des Disposables
stetig mit Druck beaufschlagt werden.
Die Druckplatte am Boden des Einsatzstücks 55 der Pufferkammer 23 ist mit
der Druckplatte 33 der ersten Ausgleichskammer 11 derart mechanisch
gekoppet, daß diese eine gegenläufige Bewegung ausübt, d. h., wenn die
verschiebbar geführte Druckplatte 33 der ersten Ausgleichskammer 11
angehoben wird, senkt sich die verschiebbar geführte Druckplatte 39 der
Pufferkammer 23 und umgekehrt.
Fig. 5 zeigt den Systemeinschub in der Seitenansicht. Der untere
Aufnahmekörper 45 wird von einem Rahmen 56 getragen, der die
Antriebselemente 57, 58 für die Stößel 52, die Kompressionseinrichtungen 29,
30 mit den beiden mittels Druckfedern vorgespannten Druckplatten und eine
Platine für die Steuerungs- und Regeleinheit 37 aufnimmt. Die mechanische
Kopplung der verschiebbar geführten Druckplatte 33 der ersten
Ausgleichskammer 11 und der verschiebbar geführten Druckplatte 39 der
Pufferkammer 23 erfolgt über eine Wippe 59. Diese weist ein
Verbindungselement 60 auf, das an einem Tragelement 61 zwischen seinen
beiden Enden in der Mitte schwenkbar gelagert ist und mit seinen Enden an
den Führungsstangen 62, 63 der Druckplatten 33, 39 angreift. Wenn die erste
Ausgleichskammer 11 befüllt wird und sich die Druckplatte 33 entgegen der
Kraft der Druckfeder 35 nach unten gedrückt wird, wird die Druckplatte 39
der Pufferkammer 23 angehoben. Andererseits führt ein Absenken der
Druckplatte 39 der Pufferkammer 23 zu einem Anheben der Druckplatte 33
der ersten Ausgleichskammer 11.
Nachfolgend wird der Ablauf der Bilanzierung beschrieben. Zunächst wird die
erste Ausgleichskammer 11 mittels der ersten Pumpe 10 befüllt. Nach Öffnen
der Klemmeinrichtung 27 in der ersten Einlaßleitung 9 entleert sich die flexible
erste Ausgleichskammer 11 unter dem Druck der Druckplatte 33 in die erste
Bilanzierkammerhälfte 12. Die einströmende Flüssigkeit verdrängt das in der
zweiten Bilanzierkammerhälfte 17 vorhandene Fluid. Beim Entleeren der ersten
Ausgleichskammer 11 vergrößert sich das Volumen der Pufferkammer 23
durch Absenken der Druckplatte 39 in dem Maße, wie sich das Volumen der
ersten Ausgleichskammer 11 durch Anheben der Druckplatte 33 verringert.
Das aus der zweiten Bilanzierkammerhälfte 17 austretende Fluid füllt teilweise
die Pufferkammer 23 und fließt dann ab. Nachdem das Bilanziervolumen völlig
gefüllt ist, beginnt sich die erste Ausgleichskammer 11 wieder zu füllen und
die zweite Ausgleichskammer 20 entleert sich unter Verwerfung des Fluids in
das Bilanziervolumen. Beim Füllen der ersten Ausgleichskammer 11 wird die
verschiebbar geführte Druckplatte 33 abgesenkt. Durch die mechanische
Kopplung über die Wippe 59 hebt sich gleichzeitig die verschiebbar geführte
Druckplatte 39 der Pufferkammer 23, so daß die im Zusatzvolumen befindliche
Restflüssigkeit herausgedrückt wird. Dadurch bleibt der Fluß auch beim
Befüllen der ersten Ausgleichskammer 11 bestehen, bis im nächsten Takt
wieder neue Flüssigkeit aus dem Bilanziervolumen nachfließt. Der dafür
notwendige Druck wird durch die Ausdehnung der ersten Ausgleichskammer
11 geliefert. Auf diese Weise wird eine Glättung des diskontinuierlich
erfolgenden Pulses erreicht.
Das Rückschlagventil 24 in der zweiten Auslaßleitung 22 stromab der
Pufferkammer 23 verhindert in der unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebenen
Ausführungsform einer Vorrichtung zur Entfernung von Giftstoffen aus Blut
bei Entwässerungszyklen einen deutlichen Druckabfall. Sobald die erste
Ausgleichskammer nämlich entleert wird, gibt diese das zusätzliche
Puffervolumen über die Kopplung frei. Bei einem Entwässerungszyklus wird
dieses Volumen aber nicht durch das Substituat eingenommen, sondern füllt
sich durch den venösen Gegendruck von der Tropfkammer 8 her mit Luft oder
Blut, wobei der Druck in der Tropfkammer 8 absinkt. Dieser Druckabfall wird
durch das Rückschlagventil 24 im richtigen Augenblick verhindert. Alternativ
kann aber auch ein Absperrventil vorgesehen sein, das die Zuleitung zum
extrakorporalen Kreislauf bei Bedarf schließt.
Bei der oben beschriebenen Ausführungsform ist ferner zu beachten, daß die
Federkraft der Kompressionseinrichtung 30 der zweiten Ausgleichskammer 20
nicht stärker dimensioniert sein darf als die Federkraft der
Kompressionseinrichtung 29 der ersten Ausgleichskammer 11, damit die
Bilanzierkammer 14 bei Entwässerungszyklen, d. h. bei Zyklen, bei denen eine
Filtration ohne Substitution erfolgt, richtig entleert werden kann.
Die eine Bilanzierkammer, Klemmeinrichtungen, Ein- und Auslaßleitungen und
mindestens eine Pufferkammer sowie eine Steuereinheit aufweisende
Bilanziereinrichtung kann auch in vorteilhafter Weise in einer Vorrichtung zur
Peritonealdialyse Verwendung finden, mit der zyklisch
Peritonealdialysierflüssigkeit in exakt bilanzierter Weise einem Patienten
zugeführt bzw. entnommen werden kann. Hierzu werden die beiden
Einlaßleitungen 9, 18 zu einer gemeinsamen Einlaßleitung zusammengeführt
und die beiden Auslaßleitungen 15, 22 werden zu einer gemeinsamen
Auslaßleitung zusammengeführt, wobei die Dialysierflüssigkeit über die
gemeinsame Einlaßleitung wechselweise in die erste und zweite
Bilanzierkammerhälfte 12, 17 geleitet wird und über die gemeinsame
Auslaßleitung dem Peritonealraum des Patienten zugeführt wird. Bei einem
derartigen Peritonealdialysegerät wird vorteilhafterweise eine Pufferkammer in
die erste und eine Pufferkammer in die zweite Auslaßleitung geschaltet.
Alternativ kann aber auch eine Pufferkammer nach der Zusammenführung in
die gemeinsame Auslaßleitung geschaltet werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Entfernung von toxischen Stoffen aus Blut mit
einer Bilanzierkammer (14), die durch eine flexible Wand (13) in eine
erste mit einer ersten Einlaßleitung (9) verbundenen und eine zweite mit
einer zweiten Einlaßleitung (18) verbundenen Bilanzierkammerhälfte (12,
17) geteilt ist, wobei von der ersten Bilanzierkammerhälfte (12) eine erste
Auslaßleitung (15) abgeht und von der zweiten Bilanzierkammerhälfte (17)
eine zweite Auslaßleitung (22) abgeht,
Klemmeinrichtungen (25 bis 28) zum Absperren der Einlaßleitungen (9, 18) und Auslaßleitungen (15, 22),
einer Steuereinheit (37) zum Aktivieren der Klemmeinrichtungen (25 bis 28) und
einer in die erste Einlaßleitung (9) geschalteten ersten Ausgleichskammer (11) und einer in die zweite Einlaßleitung (18) geschalteten zweiten Ausgleichskammer (20),
dadurch gekennzeichnet,
daß in die erste und/oder zweite Auslaßleitung (15, 22) der Bilanzierkammer (14) eine Pufferkammer (23) geschaltet ist, deren Volumen veränderbar ist, wobei eine Kopplungseinrichtung (60) vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, daß das Volumen der in die erste bzw. zweite Auslaßleitung (15 bzw. 22) geschalteten Pufferkammer (23) in Abhängigkeit von dem Volumen der zweiten bzw. ersten Ausgleichskammer (20 bzw. 11) derart veränderbar ist, daß das Volumen der Pufferkammer unmittelbar vor dem Entleeren oder beim Entleeren der zweiten bzw. ersten Ausgleichskammer vergrößert und beim Befüllen der zweiten bzw. ersten Ausgleichskammer verringert wird.
Klemmeinrichtungen (25 bis 28) zum Absperren der Einlaßleitungen (9, 18) und Auslaßleitungen (15, 22),
einer Steuereinheit (37) zum Aktivieren der Klemmeinrichtungen (25 bis 28) und
einer in die erste Einlaßleitung (9) geschalteten ersten Ausgleichskammer (11) und einer in die zweite Einlaßleitung (18) geschalteten zweiten Ausgleichskammer (20),
dadurch gekennzeichnet,
daß in die erste und/oder zweite Auslaßleitung (15, 22) der Bilanzierkammer (14) eine Pufferkammer (23) geschaltet ist, deren Volumen veränderbar ist, wobei eine Kopplungseinrichtung (60) vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, daß das Volumen der in die erste bzw. zweite Auslaßleitung (15 bzw. 22) geschalteten Pufferkammer (23) in Abhängigkeit von dem Volumen der zweiten bzw. ersten Ausgleichskammer (20 bzw. 11) derart veränderbar ist, daß das Volumen der Pufferkammer unmittelbar vor dem Entleeren oder beim Entleeren der zweiten bzw. ersten Ausgleichskammer vergrößert und beim Befüllen der zweiten bzw. ersten Ausgleichskammer verringert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und
zweite Ausgleichskammer (11, 20) jeweils von stetig auf sie Druck
ausübenden Kompressionseinrichtungen (29, 30) beaufschlagt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompressionseinrichtungen (29, 30) der ersten und zweiten
Ausgleichskammer (11, 20) jeweils zwei durch ein Federelement (35, 36)
zusammengedrückte, die Kammer über- bzw. untergreifende
Druckelemente (31, 33; 32, 34) aufweisen, und daß zwei Druckelemente
(38, 39) vorgesehen sind, welche die in die erste bzw. zweite
Auslaßleitung (15 bzw. 22) geschaltete Pufferkammer (23) unter- bzw.
übergreifen, wobei die Kopplungseinrichtung (60) die Druckelemente (38,
39) der in die erste bzw. zweite Auslaßleitung (15 bzw. 22) geschalteten
Pufferkammer und die Druckelemente (31, 33) der zweiten bzw. ersten
Ausgleichskammer (20 bzw. 11) derart koppelt, daß die Druckelemente
(38, 39) eine gegenläufige Bewegung ausüben, wodurch das Volumen der
in der ersten bzw. zweiten Auslaßleitung (15, 22) geschalteten
Pufferkammer (23) beim Entleeren der zweiten bzw. ersten
Ausgleichskammer (20 bzw. 11) vergrößert und beim Befüllen der zweiten
bzw. ersten Ausgleichskammer verringert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine
der beiden Druckelemente (31, 32, 38) der ersten und zweiten
Ausgleichskammer (11, 20) und der in der ersten bzw. zweiten
Auslaßleitung (15, 22) geschalteten Pufferkammer (23) ortsfest angeordnet
und die jeweils andere der beiden Druckelemente (33, 34, 39) verschiebbar
geführt ist, wobei die Kopplungseinrichtung ein zwischen seinen Enden
schwenkbar gelagertes Verbindungselement (60) ist, über das das
verschiebbar geführte Druckelement (39) der in der ersten bzw. zweiten
Auslaßleitung (15 bzw. 22) geschalteten Pufferkammer (23) und das
verschiebbar geführte Druckelement (33) der zweiten bzw. ersten
Ausgleichskammer (20, 11) mechanisch miteinander gekoppelt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß stromab der in der ersten bzw. zweiten Auslaßleitung (15 bzw. 22)
geschalteten Pufferkammer (23) in der ersten bzw. zweiten Auslaßleitung
(15, 22) ein Rückschlagventil (24) oder ein Absperrventil vorgesehen ist.
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