DE19527148C1 - Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer RöntgendiagnostikeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines digi
talen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung mit
einer Röntgeneinheit zur Erzeugung von Röntgenbildern, einer
Röntgenbildwandler-Fernsehkette zur Erfassung der Röntgenbil
der, die einen digitalen Bildwandler mit matrixförmig in Zei
len und Spalten angeordneten Bildpunkten und einen Monitor
zur Wiedergabe der vom digitalen Bildsystem verarbeiteten
Röntgenbilder aufweist.
Zunehmend gewinnen beispielsweise die in der DE 43 00 828 A1
beschriebenen digitalen bildgebenden Systeme in der Medizin
technik an Bedeutung, in denen sogenannte digitale Bildwand
ler die bisher eingesetzten analogen Bildwandler ersetzen.
Derartig verwendete Bildwandler, beispielsweise die aus der
DE 43 21 789 A1 bekannten a-Si-Detektoren, lassen sich im
allgemeinen noch nicht fehlerfrei produzieren. Vielmehr sind
neben defekten Pixeln, bzw. Bildpunkten auch noch Gruppen-
(Cluster-), Zeilen- und Spaltenausfälle zu verzeichnen. So
werden beispielsweise Spaltenausfälle durch Unterbrechungen
in den Adreßleitungen verursacht.
Um den Ausschuß an Detektoren zu begrenzen, können die defek
ten Bildpunkte korrigiert werden. Für einen erfolgreiche Kor
rektur wird die Information benötigt, welche Pixel defekt und
welche gut sind.
Bisher wurden mehrere Dunkelbilder (Bilder ohne Strahlung)
und mehrere Sätze von Hellbildern, d. h. objektlosen Bildern
mit Strahlung, mit unterschiedlichen Intensitäten aufgenommen
und durch eine arithmetische Verknüpfung ein Dunkelstrom-kor
rigiertes Bild erzeugt. Aus diesen Bildern wurde dann ver
sucht, die defekten Pixel zu finden. Dies konnte beispiels
weise mit Histogrammen und bestimmten Schwellwerten im
Histogramm-Verlauf oder mit einer Summe von Histogrammen für
unterschiedliche Teilflächen des Bildes oder durch Prüfung
aller Bildpunkte des Bildes mit gewissen Bereichsschranken
erreicht werden.
Alle diese oder ähnliche Verfahren führen jedoch zu Proble
men, wenn sich beispielsweise die elektronischen Gegeben
heiten des Systems bei einem neuen Detektor oder anderen
Betriebsmodi des Detektors verändern, weil sie meist von
einer Vielzahl von Parametern abhingen, die für ein bestimm
tes Detektor-Exemplar erst ermittelt werden müssen.
In einer Parallelanmeldung ist ein Verfahren zur Defekterken
nung bei einem a-Si-Panel beschrieben, bei der zur Erkennung
von defekten Bildpunkten mehrfach auf zwei Bilder, von denen
ein erstes Bild mit Röntgenstrahlung ohne Objekt und ein
zweites Bild ohne Röntgenstrahlung erstellt ist, eine rekur
sive Tiefpaß-Filterung nach-dem Prinzip der unscharfen Maske
mit Trennung der Defekte nach Spalten und Zeilen angewandt
wird.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, das auf einfache Weise
eine pixelgenaue und sichere Erkennung defekter Bildpunkte
ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Erkennung von defekten Bildpunkten wenigstens ein Kalibrier
bild durch eine Filterung in ein Filterbild gewandelt wird,
das einer Defektbestimmung zugeführt wird, so daß ein Defekt
bild erhalten wird, das zur Korrektur eines Originalbildes
verwendet wird.
Erfindungsgemäß kann die Filterung eine Hochpaß-Filterung,
beispielsweise eine zweidimensionale Median-Filterung sein,
bei der zuerst eindimensional in einer ersten Richtung und
dann eindimensional in einer zweiten, zur ersten senkrechten
Richtung gefiltert werden kann.
Eine Bestimmung der Defekte kann erfindungsgemäß durch Ermit
telung der Histogrammverteilung erfolgt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn folgende Verfah
rensschritte angewandt werden:
- a) führe Hochpaß-Filterung eines Kalibrierbildes durch,
- b) bestimme den Histogrammkern und
- c) ermittele Defekte der Bildpunkte außerhalb des Histogrammkernes.
Alternativ kann zur Hochpaß-Filterung eine Tiefpaß-Filterung
des Kalibrierbildes durchgeführt und das derart erhaltene
Filterbild von dem Kalibrierbild subtrahiert werden.
Ein besonders einfaches und schnelles Verfahren erhält man,
wenn das Kalibrierbild einer Korrektur bereits gefundener
Defekte unterworfen wird, wenn das Korrekturbild durch eine
Tiefpaß-Filterung in ein Filterbild gewandelt wird, das von
dem Kalibrierbild subtrahiert wird, und wenn das derart
erhaltene Differenzbild zur Defektbestimmung einem Schwel
lenvergleich zugeführt wird, so daß ein Defektbild erhalten
wird, das zur Korrektur des Kalibrierbild verwendet wird.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Schwelle für
den Schwellenvergleich durch Bestimmung der Histogrammvertei
lung des Differenzbildes ermittelt wird. Erfindungsgemäß kann
die Tiefpaß-Filterung nach dem Prinzip der unscharfen Maske
durchgeführt sein.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn folgende Verfah
rensschritte angewandt werden:
- a) korrigiere im Originalbild bereits gefundene Defekte,
- b) führe Tiefpaß-Filterung des korrigierten Bildes durch,
- c) bilde die Differenz von dem Originalbild und dem Bild mit Tiefpaß-Filterung,
- d) untersuche diese Differenz nach neuen Defekten und
- e) wiederhole den Vorgang, wenn neue Defekte gefunden wurden.
Als Kalibrierbilder können erfindungsgemäß ein Hell- und ein
Dunkelbild, ein Rausch- und ein Signalbild verwendet werden,
wobei die Kalibrierbilder aus einer Serie von aufeinander
folgender Kalibrierbilder bestehen können.
Eine genaue Ermittelung von weiteren Kalibriersignalen kann
erfolgen, wenn die Erkennung defekter Bildpunkte auch in
einer Referenzzone durchgeführt wird.
Als Röntgenbildwandler mit defekten Bildpunkten kann erfin
dungsgemäß ein Bildwandler aus amorphem Silizium (aSi) oder
ein Röntgenbildverstärker mit angekoppeltem CCD-Bildwandler
verwendet werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Röntgendiagnostikeinrichtung nach dem Stand der
Technik mit einem digitalen Bildsystem zur Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 die allgemeinen Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 3 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
In der Fig. 1 ist eine bekannte Röntgendiagnostikeinrichtung
mit einer Röntgenröhre 1 dargestellt, die von einem Hochspan
nungsgenerator 2 betrieben wird. Die Röntgenröhre 1 sendet
ein Röntgenstrahlenbündel 3 aus, das einen Patienten 4 durch
dringt und auf einen Röntgenbildwandler 5 entsprechend der
Transparenz des Patienten 4 geschwächt als Röntgenstrahlen
bild fällt. Der Röntgenbildwandler 5 ist mit einem digitalen
Bildsystem 6 und einen daran angeschlossenen Monitor 7 zur
Wiedergabe des Röntgenstrahlenbildes verbunden. Das digitale
Bildsystem 6 kann in bekannter Weise eine Verarbeitungsschal
tung, Wandler, Differenzstufen und Bildspeicher aufweisen.
Bei einer derartigen Röntgendiagnostikeinrichtung kann der
Röntgenbildwandler 5 aus einer Photodioden-Matrix oder aus
einem oder mehreren CCD-Bildsensoren bestehen, die mit einem
Röntgenbildverstärker oder einer Szintillatorschicht aus
einem gegenüber Röntgenstrahlen empfindlichen Leuchtstoff
gekoppelt sind. Der Röntgenbildwandler 5 kann aus wasser
stoffhaltigem amorphem Silizium (aSi : H) bestehen.
Bei derartigen Bildwandlern können mehrere Bildpunkte der
Bildpunkt-Matrix defekt sein. Es können einzelne Bildpunkte,
mehrere Zeilen und/oder Spalten übergreifende Gruppen von
Bildpunkten (Cluster), ganze Zeilen oder Spalten defekt sein.
Was sind nun defekte Bildpunkte? Dazu muß sozusagen das "nor
male" Verhalten der Pixel bestimmt werden. Ungleichmäßig
keiten in der Bestrahlung durch die Röntgenröhre 1 oder des
verwendeten Szintilators bilden sich normalerweise nur in
niedrigen Ortsfrequenzen des Kalibrierbildes ab. Des weiteren
sind die Rauschanteile im Kalibrierbild unerwünscht und kön
nen unberücksichtigt bleiben. Der erste Ansatz wäre somit als
Normal die mit einem nicht zu kleinem Kernel mit beispiels
weise einer Kernelgrößen von 31×31 bestimmte unscharfe Maske
als Rechteckfilter des Kalibrierbildes zu definieren. Leider
werden dabei die Defekte aufgrund der Mittelung sozusagen auf
ihre Umgebung verschmiert, wodurch auch Nachbarpixel mit
beeinflußt werden.
Besser eignet sich ein Medianfilter für diesen Fall. Aller
dings weist dieser vor allem bei größeren Kerneln eine recht
hohe Rechenzeit auf. Diese läßt sich teilweise vermindern
indem man den zweidimensionalen Filter in zwei eindimensio
nalen Filterungen aufteilt, die in Zeilen- und Spaltenrich
tung getrennt nacheinander durchgeführt werden. Der Unter
schied gegenüber dem echten zweidimensionalen Filter ist
gering und für diesen Zweck vernachlässigbar.
Anhand der Fig. 2 wird das allgemeine erfindungsgemäße
Verfahren dargestellt. Ein Kalibrierbild 10 wird einer
Hochpaß-Filterung 11 unterworfen. Das erhaltene Filterbild 12
wird einer Defektbestimmung 13 zugeführt, als deren Ergebnis
ein Defektbild 14 vorliegt, das sämtliche defekte Bildpunkte
kennzeichnet. Mit diesem Defektbild 14 kann eine Korrektur 15
eines Originalbildes 16 mit Röntgenstrahlung erfolgen, so daß
man ein korrigiertes Röntgenbild 17 erhält. Die Korrektur 15
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die defekten
Bildpunkte durch eine lineare Interpolation benachbarter
Bildpunkte ersetzt wird.
In Fig. 3 ist nun ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren
wiedergegeben. Es werden vier verschiedene Bilder als Kali
brierbilder 10 verwendet, ein Rausch-Dunkelbild 20, ein
Signal-Dunkelbild 21, ein Signal-Hellbild 22 und ein Rausch-
Hellbild 23. Dabei bedeutet Dunkelbild ein Bild bzw. eine
Bildserie ohne jegliche Belichtung und ein Hellbild ein Bild
bzw. eine Bildserie mit gleichförmiger Belichtung ohne Unter
suchungsobjekt. Als Rausch-Bild wird die Streuung oder Vari
anz σ2 jeweils für jedes Pixel einer Bildserie und als Signal
ebenfalls jeweils für jedes Pixel der Mittelwert einer Serie
von Bildern gewertet. Auch ein Signal eines Dunkelbildes der
Referenzzone 24 wird entsprechend erfaßt.
Die Dunkel-Referenzzone des verwendeten a-Si-Detektors am
linken Bildrand, dem Zeilenanfang, bedarf einer besonderen
Behandlung. Diese ist licht- und strahlungsdicht abgedeckt,
so daß auch im Hellbild kein zusätzliches Signal entsteht.
Sie dient dazu, das Zeilenrauschen zu vermindern und kleine
Transienten im Offset zu korrigieren. Auch hier müssen
Defekte erkannt werden, damit diese nicht die Zeilenkorrektur
verfälschen. Als Kriterium bezüglich des Signals muß hier der
(Dunkelstrom-)Offset alleine dienen. Die Defektschranken kön
nen hier sogar etwas enger gesteckt werden, da einige zusätz
liche Defekte nicht die Bildinformation schmälern, auf der
anderen Seite aber würden hier nicht erkannte Defekte die
Minderung des Zeilenrauschens zunichte machen. Zeilen mit
zuwenig guten Pixeln werden als ganzes als defekt erklärt.
Die beiden Rauschbilder 20 und 23, das Signalbild der Refe
renzzone 24 sowie die Differenz 25 der Signalbilder 21 und 22
werden einer zweidimensionalen Hochpaß-Filterung, einer
Median-Filterung 26 bis 29 unterworfen. Bei einer derartigen
Median-Filterung wird im Gegensatz zum einfachen Rechteckfil
ter in der Umgebung eines Bildpunktes nicht der Mittelwert
gebildet, sondern wird der, nachdem alle in der Umgebung
gefundenen Werte sortiert wurden, in der Mitte liegende Wert
als Filterwert genommen. Einzelne, weit vom Mittelwert ent
fernte Werte, die wahrscheinlich Defekte sind, haben so prak
tisch keinen Einfluß auf den Filterwert. So wie beschrieben
hat der Filter einen Tiefpaß-Charakter. Den Hochpaß-Charakter
erhält man durch einfache Subtraktion des Ausgangswertes vom
Originalwert.
Aus den Filterwerten wird die Histogrammverteilung 30 bis 33
ermittelt und anschließend aus diesem Histogramm die Defekt
bestimmung 34 bis 37 durchgeführt. Dies erfolgt derart, daß
jeweils der Kern der Histogrammverteilung 30 bis 33 ermittelt
wird, das heißt, der Bereich, der sich um das Maximum der
gausförmigen Kurve erstreckt. Durch einfache Erweiterung die
ses Bereiches um einen Faktor werden die defekten Bildpunkte
ermittelt, die außerhalb dieses Bereiches liegen.
Die Ausgangssignale der Defektbestimmungen 34 bis 37 werden
einer Oder-Verknüpfung 38 zugeführt, an deren Ausgang das
Defektbild 14 liegt.
Anhand der Fig. 4 wird nun eine Alternativlösung des erfi
ndungsgemäßen Verfahrens beschrieben, die sich insbesondere
durch geringen Rechenaufwand auszeichnet. Die Median-Filte
rung wird hier durch eine Iteration ersetzt, die den Recht
eckfilter benutzt. Ansonsten bleiben die Verarbeitungs
schritte gleich. Das Kalibrierbild 10, das jeweilige
Signal- oder Rauschbild 20 bis 24, wird einer Defektkorrektur 40
zugeführt, in der bereits erkannte defekte Bildpunkte bei
spielsweise mit einer linearen Interpolation korrigiert wer
den. Mach einer Tiefpaß-Filterung 41 mit einem Rechteckfilter
wird das Filterbild 42 einer Subtraktion 43 mit dem Kali
brierbild 10 unterworfen. Durch diese Tiefpaß-Filterung 41
und anschließende Subtraktion 43 erhält man ein gefiltertes
Signal, ähnlich wie durch die Hochpaß-Filterung 11. Aus dem
Subtraktionsbild 44 werden über einen Schwellenvergleich 48
neue Defekte gefunden, die in das Defektbild 14 eingetragen
werden. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt.
Die Tiefpaß-Filterung 41 durch ein Rechteckfilter mit einem
nicht zu kleinem Kernel durchgeführt, wobei das Rechteckfil
ter um einen Bildpunkt einen arithmetischen Mittelwert bil
det.
Zur Einstellung der Schwelle wird aus dem Subtraktionsbild
44 das Histogramm 45 ermittelt, aus dem der Kernbereich 46
bestimmt wird. Die Bereichserweiterung 47 um einen Faktor
bestimmt dann die Höhe der Schwelle für den Schwellenver
gleich 48 der defekten Bildpunkte.
Diese Iteration zur Bestimmung der defekten Bildpunkte weist
gegenüber der Median-Filterung geringere Rechenzeiten auf.
Der Vorteil der Median-Filterung jedoch ist, daß man mit
einem Schritt das gewünschte Defektbild erhält.
Die Rechenzeiten der Median-Filterung lassen sich durch
folgende Maßnahme beschleunigen.
Bei der Orginal-Median-Filterung muß der Kern um jedes Pixel
sortiert werden, d. h. im Falle eines 30*30 Kerns in einem
1000*1000 Bild muß 106 mal ein Feld von 900 Werten sortiert
werden, so daß sich zusammen 900*106 Sortierwerte ergeben.
Wird dagegen die Median-Filterung nach x und y aufgeteilt und
zweimal hintereinander eine Median-Filterung gebildet, indem
einmal mit einem Kern von 30*1 und dieses Ergebnis dann mit
einem Kern von 1*30 gefiltert wird. Dann sind nur 2*106 Fel
der von 30 Werten zu sortieren, so daß sich 60*106 Sortier
werte ergeben, so daß sich 15 mal weniger Sortierwerte als
vorher ergeben.
Will man trotzdem, wegen der schnelleren Berechenbarkeit, mit
der unscharfen Maske arbeiten, muß man den Einfluß der Defek
te auf ihre Nachbarschaft vermindern. Dies wird erfindungs
gemäß durch folgende Iteration gelöst:
- a) korrigiere im Kalibrierbild bereits gefundene Defekte, beispielsweise mit linearer Interpolation, die z. B. mit einfachen Schwellen gefunden wurden, die ein Signal nahe der Bereichsgrenzen des A/D-Wandlers haben, da die Kali brierbilder normalerweise weit innerhalb dieser Grenzen aufgenommen werden,
- b) führe eine Tiefpaß-Filterung des korrigierten Bildes durch,
- c) bilde Differenz vom ursprünglichen Kalibrierbild und Tiefpaß-gefilterten, korrigierten Bild,
- d) bestimme aus dem Histogramm der Differenz Schwellen für Defekte, wobei im Histogramm bereits gefundene Defekte unberücksichtigt bleiben,
- e) finde neue Defekte und füge sie den bereits gefundenen hinzu und
- f) wiederhole Iteration bis kaum noch neue Defekte gefunden werden.
Bezüglich der Schwellwertfindung kann beispielsweise angenom
men werden, daß der Kernbereich des Histogramms in einer Nor
malverteilung, der 50% aller Pixel enthält, 0,675 Mal der
Standardabweichung entspricht. Bei einer Erweiterung dieses
Bereiches um beispielsweise einen Faktor 7 sind bei einer
Normalverteilung nur noch 3*10-5 aller Werte außerhalb zu
finden. Pixel, die trotzdem noch außerhalb zu finden sind,
sind mit hoher Wahrscheinlichkeit defekt.
Das Histogramm nähert sich durch die Iteration der Normalver
teilung an, da immer mehr bereits gefundene Defekte ausge
schlossen und im Histogramm nicht mehr berücksichtigt werden.
Der Vorteil dieser Methode liegt in der automatischen Anpas
sung der Schwellen an die im Kalibrierbild vorhandenen norma
len Rauschwerte der Pixel.
Die Verfahren werden erfindungsgemäß bei einem a-Si-Detektor
für die Kalibrierung verwendet. Ein derartiger Detektor kann
beispielsweise eine Matrix von 1024 Zeilen und 1080 Spalten
aufweisen. Die Referenzzone kann aus den Bildpunkten Nr. 0
bis 79 bestehen, wobei beispielsweise Nr. 1 bis 64 davon ver
wendet werden und mindestens 16 nicht defekt sein sollten.
Der A/D-Wandler kann eine Tiefe von 12 Bit aufweisen.
Zur Kalibrierung werden immer eine Serie Dunkel- und eine
Serie Hellbilder aufgenommen. Folgende Schritte werden ange
wendet:
- - Alle Bilder werden auf Einhaltung der Grenzen des A/D-Wandlers untersucht. Da bei der Aufnahme der Kalibrier bilder sichergestellt sein muß, daß nirgends eine Über schreitung des Digitalisierungsbereichs des A/D-Wandlers auftritt, sind Pixel, die trotzdem ein Signal nahe der Grenzen des A/D-Wandlers aufweisen, sicher defekt. Diese Defekte sind ein guter Ausgangspunkt für die oben beschriebenen Iteration.
- - Die Bilder jeder Serie werden gemittelt, sowie das Rau schen in den Pixel berechnet wird. Die vier resultierenden Bilder werden der oben beschriebenen Defekterkennung zuge führt. Bei kurzen Kalibrierserien kann man das Rauschen Zeilen- und Spaltenweise mitteln.
- - Nur in der Referenzzone stützt sich die Defekterkennung nur auf die Offsetwerte, da durch die Abdeckung kein anderweitiges Signal erzeugt werden kann. Defekte werden mittels der oben beschriebenen Median-Filterung bzw. Iteration erkannt. Zeilen mit zu vielen Defekten in der Referenzzone werden ausgesondert. Einige irrtümlich als defekt erkannte Pixel sind hier nicht so gravierend. An ders im eigentlichen Bild, wo möglichst viel Information erhalten bleiben sollte.
Alle vier Bilder können mit dem oben angeführten Verfahren
auf Defekte untersucht werden. Allerdings wird man beim
Signal besser nur die Differenz von Hell- und Dunkelbild
untersuchen, da der (Dunkelstrom-)Offset allein kein gutes
Defektkriterium sein muß, da er später bei der Aufnahme
leicht korrigiert werden kann.
Als wichtigster Schritt bei der Defekterkennung erwies sich
die Untersuchung der Rauschwerte, da in Bildfolgen stark
rauschende oder blinkende Pixel oder gar flackernde Zeilen
und Spalten enorm den Bildeindruck stören. Beim Signal fallen
diese nicht unbedingt auf, da sich durchaus ein normaler Mit
telwert einstellen kann. Auch eine Defekterkennung, die sich
im wesentlichen nur auf die Rauschwerte stützte, zeigte sehr
gute Ergebnisse.
Bei kurzen Serien kann die Statistik über die Rauschwerte
recht schlecht sein. Hier bietet sich dann an, über bestimmte
Pixelgruppen bis hin zu Zeilen und Spalten zu mitteln. Aller
dings können so keine einzelnen Defekte mehr erkannt werden.
Andererseits kann nach Mittelung über Zeilen/Spalten eindi
mensional weitergearbeitet werden, so daß der Medianfilter
wieder anwendbar ist.
Gegenüber früheren Verfahren, die sich hauptsächlich auf die
Signalwerte stützten, wurden mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren wesentlich weniger Bildpunkte unnötigerweise als de
fekt erkannt, wobei sich aber der Bildeindruck wesentlich
verbesserte. Letzteres ist wohl der zusätzlichen Rauschun
tersuchung zuzuschreiben.
Der Detektor wird in mehreren, unterschiedlich empfindlichen
Modi betrieben, was auch Einfluß auf das Rauschen der Pixel
hat. Trotzdem zeigte sich das Verfahren unempfindlich dage
gen, da alle Schwellen automatisch berechnet werden, bzw.
relativ zu berechneten Werten eingestellt werden.
Alle beschriebenen Verfahrensschritte können anstelle durch
eine das Bildsystem 6 steuernde Software auch als
Hardware-Lösung durchgeführt werden.
Die Erkennung und Korrektur defekter Bildpunkte kann effi
zient in Hardware realisiert oder von einem Multi-Prozessor
system ausgeführt werden, wobei hier die Einzel-Prozessoren
optimal einsetzbar sind.
Claims (16)
1. Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems (6)
einer Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer Röntgeneinheit
(1, 2) zur Erzeugung von Röntgenbildern, einer Röntgenbild
wandler-Fernsehkette (5 bis 7) zur Erfassung der Röntgenbil
der, die einen digitalen Bildwandler (5) mit matrixförmig in
Zeilen und Spalten angeordneten Bildpunkten und einen Monitor
(7) zur Wiedergabe der von dem digitalen Bildsystem (6) ver
arbeiteten Röntgenbilder aufweist, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Erkennung von defekten
Bildpunkten wenigstens ein Kalibrierbild (10) durch eine Fil
terung (11) in ein Filterbild (12) gewandelt wird, das einer
Defektbestimmung (13) zugeführt wird, so daß ein Defektbild
(14) erhalten wird, das zur Korrektur (15) eines Originalbild
(16) verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Filterung (11) eine
Hochpaß-Filterung mit einem Median-Filter (26 bis 29) durch
geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine zweidimensionale
Median-Filterung (26 bis 29) zuerst eindimensional in einer
ersten Richtung und dann eindimensional in einer zweiten, zur
ersten senkrechten Richtung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Defekt
bestimmung (13) durch Ermittlung der Histogrammverteilung (30
bis 33) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ge
kennzeichnet durch folgende Verfah
rensschritte:
- a) führe Hochpaß-Filterung eines Kalibrierbildes durch,
- b) bestimme den Histogrammkern und
- c) ermittele Defekte der Bildpunkte außerhalb des Histo grammkernes.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Hochpaß-Filterung (11)
eine Tiefpaß-Filterung (41) des Kalibrierbildes (10) durch
geführt und das derart erhaltene Filterbild (42) von dem
Kalibrierbild (10) subtrahiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kalibrierbild (10) einer
Korrektur (40) bereits gefundener Defekte unterworfen wird,
daß das Korrekturbild durch eine Tiefpaß-Filterung (41) in
ein Filterbild (42) gewandelt wird, das von dem Kalibrierbild
(10) subtrahiert wird, und daß das derart erhaltene Dif
ferenzbild (44) zur Defektbestimmung einem Schwellenvergleich
(48) zugeführt wird, so daß ein Defektbild (14) erhalten
wird, das zur Korrektur (40) des Kalibrierbild (10) verwendet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schwelle für den Schwel
lenvergleich (48) durch Bestimmung der Histogrammverteilung
(45) des Differenzbildes (44) ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Tief
paß-Filterung (41) nach dem Prinzip der unscharfen Maske
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, ge
kennzeichnet durch folgende Verfah
rensschritte:
- a) korrigiere im Originalbild bereits gefundene Defekte,
- b) führe Tiefpaß-Filterung des korrigierten Bildes durch,
- c) bilde die Differenz von dem Originalbild und dem Bild mit Tiefpaß-Filterung
- d) untersuche diese Differenz nach neuen Defekten und
- e) wiederhole den Vorgang, wenn neue Defekte gefunden wur den.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß als Kali
brierbilder (10) ein Hell- (22, 23) und ein Dunkelbild (20,
21) verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß als Kali
brierbilder (10) ein Rausch- (20, 23) und ein Signalbild (21,
22) verwendet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß eine Serie
von aufeinanderfolgenden Kalibrierbildern (10) verwendet
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Erken
nung defekter Bildpunkte auch in einer Referenzzone (25)
durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Rönt
genbildwandler (5) mit defekten Bildpunkten ein Bildwandler
aus amorphem Silizium ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Rönt
genbildwandler (5) mit defekten Bildpunkten ein Röntgenbild
verstärker mit angekoppeltem CCD-Bildwandler ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19527148A DE19527148C1 (de) | 1995-07-25 | 1995-07-25 | Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung |
US08/682,028 US5617461A (en) | 1995-07-25 | 1996-07-16 | Method for the operation of a digital imaging system of an X-ray diagnostic apparatus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19527148A DE19527148C1 (de) | 1995-07-25 | 1995-07-25 | Verfahren zum Betrieb eines digitalen Bildsystems einer Röntgendiagnostikeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19527148C1 true DE19527148C1 (de) | 1997-01-09 |
Family
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