DE19519528A1 - Vorrichtung zur Aufnahme und Stabilisierung eines Gerätes - Google Patents
Vorrichtung zur Aufnahme und Stabilisierung eines GerätesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme und Stabilisierung
eines Gerätes, insbesondere einer Filmkamera, Videokamera, Videocamcorder
oder dgl., mit einer Halterung für das Gerät, die mit dem Gerät fest ver
bindbar ist, wenigstens einer Trageeinrichtung und/oder wenigstens einer
Stativbefestigung, wobei die Halterung gegenüber der wenigstens einen Tra
geeinrichtung und/oder der wenigstens einen Stativbefestigung um wenigstens
zwei Achsen beweglich ist.
Solche Vorrichtungen sollen die insbesondere bei optischen Geräten im Ge
brauch störenden hochfrequenten Winkelbeschleunigungen eines Gerätes durch
Entkoppelung und Stabilisierung reduzieren, die durch Vibrationen, Stöße
und Bewegungen der Umgebung des Gerätes entstehen. Dies ist beispielsweise
der Fall bei Montage eines Gerätes in oder auf einem bewegten Fahr- oder
Flugzeug, einem Boot oder beim Tragen des Gerätes durch einen Menschen.
Eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art ist aus der US 2,007,215 be
kannt. Dort ist eine Vorrichtung beschrieben, bei der ein Bombenzielgerät
oder eine Kamera auf einer Plattform angebracht ist. Von der Plattform aus
erstrecken sich drei Arme, die in der horizontalen Ebene gleichmäßig ver
teilt sind und die in der Vertikalen von der Plattform aus abwärts geneigt
sind. An den Armen befinden sich jeweils verstellbare Gewichte, mit denen
einerseits die Schwerpunktlage der Vorrichtung mit dem Gerät eingestellt
werden kann und andererseits das Trägheitsmoment von Vorrichtung mit Gerät
um die betroffenen Achsen erhöht werden soll. Die Plattform stützt sich
über ein Spitzenlager auf einem Handgriff ab, der von einer Person getragen
oder in geeigneter Weise z. B. auf einem Fahrzeug befestigt werden kann.
Durch das Spitzenlager ist eine Beweglichkeit der Plattform mit dem darauf
befindlichen Gerät und den Armen um alle drei Raumachsen gewährleistet. Der
Schnittpunkt der Achsen liegt in dem Spitzenlager, d. h. auf der dem Gerät
abgewandten Seite der Halterung. Durch die äußerst geringe Reibung des
Spitzenlagers ist eine wirkungsvolle Entkoppelung des Gerätes von den stö
renden Einflüssen gegeben, die auf den Tragegriff oder die Befestigung aus
geübt werden.
Nachteilig bei dem in der US 2,007,215 beschriebenen Vorrichtung ist, daß
diese durch die abstehenden Arme recht sperrig ist, wodurch sowohl der Ein
satzbereich beschränkt wird, als auch die Gefahr besteht, im Betrieb mit
einem der Arme anzustoßen, was zu unerwünschten Auswirkungen auf das Gerät
führt. Ferner kann eine erwünschte Bewegung des Gerätes nur durch über
brücken des Spitzenlagers erreicht werden, wodurch aber gleichzeitig die
Entkoppelung und Stabilisierung des Gerätes entfällt. Außerdem kann bei
transversalen Beschleunigungen die Plattform von der Lagerspitze springen.
Aus der US 4,474,439 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine Halterung
für eine Filmkamera auf einer Säule montiert ist, die unterhalb der Halte
rung vollkardanisch und um die Längsachse der Säule drehbar mit einer Mon
tageeinrichtung zur Befestigung an einem Kamerawagen, Stativ o. ä. verbunden
ist. Unterhalb der Montageeinrichtung sind an der Säule allerlei Hilfsag
gregate sowie ein Kameramonitor als Gegengewichte zu der Kamera angeordnet.
Diese Hilfsaggregate sind an der Säule verstellbar angeordnet, um die Vor
richtung mit der Kamera ausbalancieren zu können.
Diese als "Steadicam" bekannte Vorrichtung hat sich zur Entkoppelung und
Stabilisierung professioneller Filmkameras bewährt. Die Vorrichtung ist
jedoch ebenfalls sehr sperrig. Aufgrund des hohen Gewichts von annähernd 20
kg mit Kamera kann die Vorrichtung nur von kräftigen Personen und nur mit
einem Tragegestell längere Zeit abgesetzt von einem Kamerawagen, Stativ
oder einem entsprechend ausgerüsteten Fahrzeug eingesetzt werden.
Aus der US 4,946,272 ist eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art be
kannt, bei der eine Videokamera oder dgl. auf einer Halteplatte befestigbar
ist, wobei die Halteplatte fest mit einem bogenförmigen Ausleger verbunden
ist, der sich von der Halteplatte aus nach vorn unten erstreckt. Die Halte
platte stützt sich über eine X/Y-Justierung um die Vertikale schwenkbar auf
ein Kardangelenk, das an einem Handgriff montiert ist. Am Ende des Ausle
gers, der sich unter dem Handgriff bis hinter das hintere Ende der Halte
platte erstreckt, befindet sich als Gegengewicht ein Batterie- oder Akku
pack. Etwa auf der Hälfte ist der Ausleger durch ein Scharnier geteilt, mit
dem der Ausleger zum Transport zusammenklappbar ist. An dem Scharnier ist
ein weiteres Akku- oder Batteriepack als Gegengewicht und zudem noch ein
LCD-Monitor zur Bildkontrolle fest angebracht.
Durch die X/Y-Justierung und gegebenenfalls Anbringen von Zusatzgewichten
kann die Vorrichtung mit der Videokamera in gewissen Grenzen ausbalanciert
werden. Der Schwerpunkt der Vorrichtung einschließlich der darauf montier
ten Kamera soll so eingestellt werden, das sich ein stabiles Gleichgewicht
ergibt, d. h. unter dem Schnittpunkt der Achsen im Kardangelenk liegen. Eine
solche Vorrichtung ist unter der Bezeichnung Steadicam JR′ auf dem Markt
bekannt.
Aufgrund des weit nach hinten und unten ausladenden Auslegers besteht auch
bei dieser Vorrichtung die Gefahr, im Betrieb mit dem Ausleger anzustoßen,
was zu unerwünschten Auswirkungen auf das Gerät führt. Eine erwünschte Be
wegung des Gerätes kann auch hier nur durch überbrücken der Lagerung
erreicht werden, wodurch aber gleichzeitig die Entkopplung und Stabilisie
rung des Gerätes wegfällt. Ferner kann die Vorrichtung nicht auf einem Sta
tiv o. ä. abgesetzt werden, da hierbei der Ausleger im Weg ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der ein
gangs erwähnten Art bereitzustellen, bei der die Nachteile der bekannten
Vorrichtungen nicht oder nur vermindert auftreten.
Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung der ein
gangs erwähnten Art, bei der der Schnittpunkt der Achsen in einem räumli
chen Bereich liegt, der typischerweise von einem mit der Halterung verbun
denen Gerät eingenommen wird.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Vorrichtung ist eine sehr viel
kompaktere Gesamtanordnung möglich, als bei den bekannten Vorrichtungen.
Dadurch wird nicht nur der Einsatzbereich einer solchen Vorrichtung mit
darauf angebrachtem Gerät erweitert, sondern auch der Platzbedarf der be
triebsfertigen Vorrichtung ist sehr viel geringer. Damit ist z. B. bei Ge
brauch einer Videokamera mit der Vorrichtung auch die Gefahr weitestgehend
beseitigt, bei Schwenks, Kamerafahrten oder bei beengten Platzverhältnis
sen, z. B. in einem Kfz oder Flugzeug, mit der Vorrichtung irgendwo anzusto
ßen und damit die Kamera zu erschüttern, was zu unbrauchbaren Bildresulta
ten führen würde.
Durch den Entfall von Gegengewichten und aufgrund der nunmehr möglichen
kompakten Bauweise ist die Gesamtmasse einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gegenüber den bekannten Vorrichtungen sehr viel geringer, wodurch sich
nicht nur der Transport vereinfacht, z. B. zu Fuß, per Fahrrad, Pferd, Mo
torrad oder in einem Kanu, sondern auch insbesondere Amateurfilmern der
Einsatz einer entfesselten Kamera über einen längeren Zeitraum möglich
wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung gekennzeichnet durch ein erstes Halteelement, das mit der Hal
terung verbunden ist, ein zweites Halteelement, das mit dem ersten Haltee
lement um eine erste Achse schwenkbar verbunden ist, und ein drittes Hal
teelement, das mit dem zweiten Halteelement um eine zweite Achse schwenkbar
verbunden ist, und das mit der wenigstens einen Trageeinrichtung und/oder
der wenigstens einen Stativbefestigung verbunden ist, wobei das dritte Hal
teelement mit der wenigstens einen Trageeinrichtung und/oder der wenigstens
einen Stativbefestigung vorzugsweise um eine dritte Achse schwenkbar ver
bunden ist.
Durch die Auflösung der dreiachsigen Lagerung in die Anordnung der Halte
elemente kann eine besonders kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Vor
richtung erreicht werden.
Zweckmäßigerweise ist die wenigstens eine Trageeinrichtung zugleich eine
Stativbefestigung. Durch diese Funktionsintegration können Bauteile und
Gewicht gespart werden, zudem kann eine Umrüstung von Hand- auf Stativbe
trieb, wie sie z. B. bei den Steadicams erforderlich ist, vermieden werden.
Um bei Einsatz einer Videokamera als Gerät die laufende Aufnahme über einen
von der Videokamera abgesetzten Monitor besonders gut überwachen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn an der wenigstens einen Trageeinrichtung und/oder
der wenigstens einen Stativbefestigung wenigstens eine Befestigungseinrich
tung für einen Videomonitor oder dgl. vorgesehen ist. Durch die Anbringung
eines Monitors an einer Trageeinrichtung und/oder einer Stativbefestigung
kann nicht nur der Monitor ohne Einfluß auf die zu entkoppelnde Kamera be
liebig verstellt werden, sondern ein so für optimale Betrachtung einge
stellter Monitor verändert seine Position zum Betrachter während der Auf
nahme, z. B. bei Schwenks, nicht.
Um auch bei wechselnden Geräten eine optimale Ausbalancierung der Vorrich
tung ohne zusätzliche Gewichte zu erhalten, ist es zweckmäßig, wenn die
Halterung entlang wenigstens einer der Achsen in ihrer räumlichen Lage zum
Schnittpunkt einstellbar ist.
Dabei ist es für eine einfache Fertigung von Vorteil, wenn die Halterung
entlang zwei der drei Achsen in ihrer Lage gegenüber dem ersten Halteele
ment einstellbar ist, insbesondere wenn zugleich die Halterung mit dem er
sten Halteelement in ihrer Lage entlang der dritten Achse einstellbar ist.
Je nach Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es aber auch
zweckmäßig sein, wenn die Halterung entlang einer der drei Achsen in ihrer
Lage gegenüber dem ersten Halteelement einstellbar ist, daß die Halterung
mit dem ersten Halteelement in ihrer Lage entlang einer zweiten der drei
Achsen einstellbar ist und daß die Halterung mit dem ersten Halteelement
und dem zweiten Halteelement in ihrer Lage entlang der dritten Achse ein
stellbar ist.
Durch die Einstellbarkeit von Schwerpunkt von Gerät und mit diesem fest
verbundener Vorrichtungsteile zum Schnittpunkt der Achsen kann zudem die
Charakteristik der Vorrichtung auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt
werden. Durch Einstellung eines indifferenten Gleichgewichts, d. h. Zusam
menfallen von Schwerpunkt und Schnittpunkt der Achsen, kann z. B. ein Pen
deleffekt bei hohen Querbeschleunigungen unterdrückt werden. Bei Einstel
lung des Schwerpunkts deutlich unter den Schnittpunkt der Achsen kann eine
verbesserte Entkopplung bei langsamen Winkeländerungen erreicht werden.
Für manche Einsatzzwecke, z. B. bei Kurvenfahrt mit einem Fahrzeug oder Sei
tenwind, kann es zweckmäßig sein, wenn die Beweglichkeit der Halterung um
wenigstens eine der Achsen einschränkbar ist. Dies läßt sich besonders ein
fach erreichen, wenn die Einschränkbarkeit der Beweglichkeit der Halterung
durch eine einstellbare Reibpaarung erfolgt.
Um eine gezielte Bewegung des Gerätes bei möglichst geringem Einfluß auf
die Stabilisierung und Entkopplung zu ermöglichen, ist die Halterung zweck
mäßigerweise durch wenigstens ein Betätigungselement um wenigstens eine der
Achsen bewegbar.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die zweite
Achse annähernd senkrecht zu der ersten Achse angeordnet und die dritte
Achse jeweils annähernd senkrecht zu der ersten Achse und zu der zweiten
Achse angeordnet.
Für eine gute Zugänglichkeit von Bedienungselementen eines mit der Vor
richtung verbundenen Gerätes ist es günstig, daß wenigstens ein Halteele
ment einen L-förmigen Bügel umfaßt, insbesondere, daß wenigstens das erste
Halteelement einen L-förmigen Bügel umfaßt.
Für eine besonders wirkungsvolle Stabilisierung und Entkoppelung eines Ge
rätes ist es zur Verringerung von Biegemomenten an den Lagerstellen vor
teilhaft, wenn wenigstens ein Halteelement einen U-förmigen Bügel umfaßt,
insbesondere, wenn das zweite und dritte Halteelement jeweils einen U-för
migen Bügel umfaßt.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung mit drei L-förmigen Halteelementen;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit zwei U- und einem L-förmigen Halteelement;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit zwei U-förmigen Halteelementen als erstem und
drittem Halteelement; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer X/Y-Einstelleinrichtung zwischen Halte
rung und erstem Halteelement und einer Höheneinstelleinrichtung
zwischen erstem Halteelement und zweitem Halteelement sowie je
einem Betätigungselement für erwünschte Bewegungen um die Hoch-
und Querachse der Vorrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zur Aufnahme und Stabilisierung ei
ner Videokamera 1 weist eine nicht näher dargestellte Halterung 2 für die
Videokamera 1 auf, die mit der Videokamera 1 über eine herkömmliche Stativ
schraube 3, die vorzugsweise ein übliches ¼′′-Gewinde aufweist, fest ver
bindbar ist. Die Halterung 2 ist mit einem ersten L-förmigen Bügel 4 als
erstem Halteelement verbunden. Der erste L-förmige Bügel 4 ist über ein
Lager 5 um eine Längsachse 6 schwenkbar mit einem zweiten L-förmigen Bügel
7 verbunden. Der zweite L-förmige Bügel 7 ist seinerseits wieder über ein
weiteres Lager 5 mit einem dritten L-förmigen Bügel 8 um eine Querachse 9
schwenkbar verbunden. Der dritte L-förmige Bügel 8 stützt sich über ein
Axiallager 10 um eine Hochachse 11 schwenkbar auf einen Tragegriff 12.
Wie gut zu erkennen ist, liegt der Schnittpunkt der drei vorzugsweise zu
einander rechtwinklig angeordneten Achsen, um die die Halterung 2 beweglich
ist, in einem räumlichen Bereich, der durch die mit der Halterung 2 verbun
dene Videokamera 1 eingenommen wird.
Durch die Verwendung L-förmiger Bügel ist eine besonders gute Zugänglich
keit von üblicherweise auf einer Seite angeordneten Bedienungselementen
einer mit der Vorrichtung verbundenen Videokamera 1 gegeben. Bei entspre
chender Dimensionierung der L-förmigen Bügel läßt sich durch ineinander
klappen der Bügel die Vorrichtung für den Transport ohne damit verbundener
Videokamera 1 flach zusammenlegen. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn
die Vorrichtung z. B. in einem Rucksack oder einer Fototasche mitgenommen
werden soll.
An dem Tragegriff 12, der auf seiner Unterseite eine nicht dargestellte
übliche Gewindebuchse zur Befestigung auf einem handelsüblichen Stativ auf
weisen kann, ist über eine nicht näher dargestellte Befestigungseinrich
tung, z. B. einen üblichen ISO-Zubehörschuh, ein Videomonitor 13 angebracht.
Durch die Anbringung des Videomonitors 13 an dem Tragegriff 12 kann nicht
nur der Videomonitor 13 ohne Einfluß auf die zu entkoppelnde Videokamera 1
beliebig verstellt werden, sondern ein so für optimale Betrachtung einge
stellter Videomonitor 13 verändert seine Position zum Betrachter während
der Aufnahme nicht, auch wenn sich die Videokamera 1 z. B. bei Schwenks ge
genüber dem Tragegriff 12 bewegt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind für eine
besonders wirkungsvolle Stabilisierung und Entkoppelung der Videokamera 1
durch Verringerung von Biegemomenten und damit der Reibung in den Lagern 5
das zweite und dritte Halteelement jeweils als U-förmiger Bügel 14 ausge
bildet und über zwei Lager 5 miteinander verbunden.
Eine Weiterbildung dieser Anordnung zeigt Fig. 3, bei der das erste und
dritte Halteelement jeweils als U-förmige Bügel 14 ausgebildet und über
zwei Haltebügel 15 als zweite Halteelemente miteinander verbunden sind.
Eine solche Ausbildung kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn eine
sehr leichtgewichtige Videokamera 1 mit der Vorrichtung verbunden werden
soll. Durch deren geringe Trägheitsmomente um die drei Achsen ist nämlich
der Einfluß der Lagerreibung auf die Qualität der Stabilisierung und Ent
koppelung der Videokamera 1 von Störungen, die über den Tragegriff 12 ein
geleitet werden, besonders groß.
Um auch bei wechselnden Geräten eine optimale Ausbalancierung der Vorrich
tung ohne zusätzliche Gewichte zu erhalten, ist es zweckmäßig, wenn die
Halterung 2 entlang wenigstens einer der Achsen 6, g oder 11 in ihrer räum
lichen Lage zum Schnittpunkt einstellbar ist. Eine solche Ausführungsform
der Erfindung zeigt Fig. 4. Um dabei eine einfache Fertigung zu ermögli
chen, ist die Halterung 2 entlang der Längsachse 6 und der Querachse 9 je
weils durch eine Gewindespindel 16 in ihrer Lage gegenüber dem ersten L-
förmigen Bügel 4 einstellbar. Der erste L-förmige Bügel 4 ist über eine
weitere Gewindespindel 16 entlang der Hochachse 11 gegenüber einem Lager
bock 17 einstellbar, der das Lager 5 aufnimmt, über das der erste L-förmige
Bügel 4 mit dem zweiten L-förmigen Bügel 7 verbunden ist.
Durch die Einstellbarkeit von Schwerpunkt von Gerät und mit diesem fest
verbundener Vorrichtungsteile, also Halterung 2, Stativschraube 3, Gewinde
spindeln 16, erstem L-förmigem Bügel 4 und Lagerbock 17, zum Schnittpunkt
der Achsen 6, 9, 11 kann zudem die Charakteristik der Vorrichtung auf den
jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt werden. Durch Einstellung eines indiffe
renten Gleichgewichts, d. h. Zusammenfallen von Schwerpunkt und Schnittpunkt
der Achsen 6, 9, 11, kann z. B. ein Pendeleffekt bei hohen Querbeschleuni
gungen unterdrückt werden. Bei Einstellung des Schwerpunkts deutlich unter
den Schnittpunkt der Achsen 6, 9, 11 kann eine verbesserte Entkoppelung bei
langsamen Winkeländerungen erreicht werden.
Für manche Einsatzzwecke, z. B. bei Kurvenfahrt mit einem Fahrzeug, kann es
zweckmäßig sein, wenn die Beweglichkeit der Halterung um wenigstens eine
der Achsen einschränkbar ist. Dies läßt sich besonders einfach erreichen,
wenn die Einschränkbarkeit der Beweglichkeit der Halterung durch eine ein
stellbare Reibpaarung erfolgt, wie sie aus üblichen Stativ-Kinoköpfen be
kannt ist. Auf die Darstellung solcher Klemmungen wurde hier verzichtet.
Auch die Befestigungseinrichtung für einen Videomonitor 13 ist in der Dar
stellung in Fig. 4 der besseren Übersicht wegen weggelassen.
Um eine gezielte Bewegung eines Gerätes bei möglichst geringem Einfluß auf
die Stabilisierung und Entkoppelung zu ermöglichen, ist die Vorrichtung mit
einer Betätigungseinrichtung versehen, die in einem entsprechen ausgebilde
ten oberen Bereich 18 des Tragegriffes 12 angeordnet ist.
Die Betätigungseinrichtung umfaßt einen Kombihebel 19 mit einem Knopf 20
zur Betätigung des Kombihebels 19 z. B. mit einem Finger. Der Kombihebel 20
ist gegen die Kraft einer nicht dargestellten Feder in einer Richtung quer
zur Hochachse 11 in den oberen Bereich 18 des Tragegriffes 12 eindrückbar,
wobei sich ein oberer Abschnitt 21 mit seinem gabelförmigen Ende 22, das
mit einem geeigneten Reibbelag ausgekleidet sein kann, gegen einen säulen
artigen Abschnitt 23 des dritten L-förmigen Bügels 8 bewegt. Durch die Rei
bung zwischen dem gabelförmigen Ende 22 und dem säulenartigen Abschnitt 23
wird die Wirkung des Axiallagers 10 im gewünschten Umfang aufgehoben und
die Vorrichtung samt darauf montiertem Gerät folgt im entsprechenden Maße
einer Drehbewegung des Tragegriffes 12.
Der Kombihebel 19 ist ferner in den als Langlöcher ausgebildeten Durchbrü
chen 24 in dem oberen Bereich 18 des Tragegriffes 12 in Richtung der Hoch
achse 12 beweglich. Über ein Langloch in einem löffelförmigen Abschnitt 25
steht der Kombihebel 19 mit einer senkrechten Schubstange 26 in Verbindung,
die durch das Axiallager 10 und den säulenartigen Abschnitt 23 des dritten
L-förmigen Bügels 8 hindurchgeführt ist. Mit einem durch entsprechende
Kröpfungen bedingten Parallelversatz greift die Schubstange 26 über eine
Langlochverbindung 27 an den zweiten L-förmigen Bügel 7 an.
Durch eine senkrechte Bewegung von Knopf 20, Kombihebel 19 und damit auch
Schubstange 26 kann eine entsprechende Bewegung des zweiten L-förmigen Bü
gels 7 um die Querachse 9 bewirkt werden.
Aus der vorstehenden Beschreibung und der Darstellung eines Ausführungsbei
spiels wird deutlich, daß sich die Erfindung nicht auf die in den Ansprü
chen oder der Beschreibung genannten Merkmalskombinationen beschränkt, son
dern im Rahmen der Erfindung auch andere Kombinationen der aufgeführten
Merkmale denkbar sind.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Aufnahme und Stabilisierung eines Gerätes (1), insbe
sondere einer Filmkamera, Videokamera, Videocamcorder oder dgl., mit
einer Halterung (2) für das Gerät (1), die mit dem Gerät (1) fest
verbindbar ist,
wenigstens einer Trageeinrichtung (12) und/oder
wenigstens einer Stativbefestigung,
wobei die Halterung (2) gegenüber der wenigstens einen Trageeinrichtung (12) und/oder der wenigstens einen Stativbefestigung um wenigstens zwei Achsen (6, 9) beweglich ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt der Achsen (6, 9) in einem räumlichen Bereich liegt, der typischerweise von einem mit der Halterung (2) verbundenen Gerät (1) eingenommen wird.
wenigstens einer Trageeinrichtung (12) und/oder
wenigstens einer Stativbefestigung,
wobei die Halterung (2) gegenüber der wenigstens einen Trageeinrichtung (12) und/oder der wenigstens einen Stativbefestigung um wenigstens zwei Achsen (6, 9) beweglich ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt der Achsen (6, 9) in einem räumlichen Bereich liegt, der typischerweise von einem mit der Halterung (2) verbundenen Gerät (1) eingenommen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
ein erstes Halteelement (4), das mit der Halterung (2) verbunden ist,
ein zweites Halteelement (7, 14), das mit dem ersten Halteelement (4) um eine erste Achse (6) schwenkbar verbunden ist, und
ein drittes Halteelement (8, 14), das mit dem zweiten Halteelement (7, 14) um eine zweite Achse (9) schwenkbar verbunden ist, und das mit der wenigstens einen Trageeinrichtung (12) und/oder der wenigstens einen Stativbefestigung verbunden ist.
ein zweites Halteelement (7, 14), das mit dem ersten Halteelement (4) um eine erste Achse (6) schwenkbar verbunden ist, und
ein drittes Halteelement (8, 14), das mit dem zweiten Halteelement (7, 14) um eine zweite Achse (9) schwenkbar verbunden ist, und das mit der wenigstens einen Trageeinrichtung (12) und/oder der wenigstens einen Stativbefestigung verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte
Halteelement (8, 14) mit der wenigstens einen Trageeinrichtung (12)
und/oder der wenigstens einen Stativbefestigung um eine dritte Achse
(11) schwenkbar verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Trageeinrichtung (12)
zugleich eine Stativbefestigung ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an der wenigstens einen Trageeinrichtung (12)
und/oder der wenigstens einen Stativbefestigung wenigstens eine
Befestigungseinrichtung für einen Videomonitor (13) oder dgl.
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (2) entlang wenigstens einer der
Achsen (6, 9, 11) in ihrer räumlichen Lage zum Schnittpunkt
einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (2) entlang zwei der drei Achsen (6, 9, 11) in ihrer Lage
gegenüber dem ersten Halteelement (4) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (2) mit dem ersten Halteelement (4) in ihrer Lage entlang
der dritten Achse (11) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (2) entlang einer der drei Achsen (6, 9, 11) in ihrer Lage
gegenüber dem ersten Halteelement (4) einstellbar ist, daß die
Halterung (2) mit dem ersten Halteelement (4) in ihrer Lage entlang
einer zweiten der drei Achsen (6, 9, 11) einstellbar ist und daß die
Halterung (2) mit dem ersten Halteelement (4) und dem zweiten
Halteelement (7) in ihrer Lage entlang der dritten Achse (11)
einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beweglichkeit der Halterung (2) um wenigstens
eine der Achsen (6, 9, 11) einschränkbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einschränkbarkeit der Beweglichkeit der Halterung (2) durch eine
einstellbare Reibpaarung (22, 23) erfolgt.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (2) durch wenigstens ein
Betätigungselement (19, 20) um wenigstens eine der Achsen (6, 9, 11)
bewegbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Achse (9) annähernd senkrecht zu der
ersten Achse (6) angeordnet ist, und die dritte Achse (11) jeweils
annähernd senkrecht zu der ersten Achse (6) und zu der zweiten Achse
(9) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Halteelement einen L-förmigen
Bügel (4, 7, 8) umfaßt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
das erste Halteelement einen L-förmigen Bügel (4, 7, 8) umfaßt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Halteelement einen U-förmigen
Bügel (14) umfaßt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
und dritte Halteelement jeweils einen U-förmigen Bügel (14) umfaßt.
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