DE19511832C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Gradientenstromversorgung für ein Kernspintomographiegerät - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Gradientenstromversorgung für ein KernspintomographiegerätInfo
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Description
Aus der US-Patentschrift 5,245,287 ist eine Gradientenstrom
versorgung für ein Kernspintomographiegerät bekannt, bei der
die Gradientenspule in einem Resonanzkreis betrieben wird.
Durch den resonanten Betrieb der Gradientenspule können
schnelle Stromänderungen realisiert werden, die mit einem li
nearen Gradientenverstärker alleine nicht oder nur mit größ
tem Aufwand zu verwirklichen wären.
Bei Kernspintomographiegeräten ist vielfach eine Einstellmög
lichkeit für Shimströme vorgesehen, um die Homogenität zu
verbessern. Dies kann z. B. bei hohen Anforderungen vor jeder
Messung erforderlich sein. Lineare Homogenitätsterme können
dabei einfach dadurch eingestellt werden, daß den für alle
drei Raumrichtungen vorhandenen Gradientenspulen zusätzlich
zu den von einer Sequenzsteuerung vorgegebenen Gradientenpul
sen ein konstanter Offset-Strom zugeführt wird. Bei einem Be
trieb der Gradientenspule in einem Resonanzkreis scheint dies
nicht möglich zu sein, da ja über einen Kondensator kein
Gleichstrom geführt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Gradientenstromversorgung so auszugestalten,
daß auch im resonanten Betrieb der Gradientenspule ein Off
setstrom eingestellt werden kann. Diese Aufgabe wird erfin
dungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des An
spruchs 6 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis
28 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 bis 5 zur Erläuterung der Problemstellung eine
EPI-Sequenz nach dem Stand der Technik,
Fig. 6 die Lage der abgetasteten Signale im k-Raum
bei einer Sequenz nach den Fig. 1 bis 5,
Fig. 7 eine Schaltungsanordnung als Ausführungs
beispiel der Erfindung,
Fig. 8 den Stromverlauf IG in der Gradientenspule
G ohne Offsetstrom,
Fig. 9 den dazugehörigen Verlauf der Spannung UC
am Kondensator C,
Fig. 10 bis 14 die dazugehörigen Schaltzeitpunkte für die
Schalter T1 bis T4 und die Dioden D1 bis
D4,
Fig. 15 den Stromverlauf IG in der Gradientenspule
G mit Offsetstrom Ioff,
Fig. 16 den dazugehörigen Verlauf der Spannung UC,
Fig. 17 bis 21 die dazugehörigen Schaltzeitpunkte der
Schalter T1 bis T4 und der Dioden D1 bis
D4,
Fig. 22 den Stromverlauf IG für den Fall, daß die
Schalter umgeschaltet werden, wenn der
Strom IG den Offsetstrom Toff erreicht hat,
Fig. 23 den dazugehörigen Spannungsverlauf UG,
Fig. 24 bis 28 die dazugehörigen Schaltzeitpunkte der
Schalter T1 bis T4 und der Dioden D1 bis
D4.
Das Problem der schnellen Gradientenschaltung tritt vor allem
beim sogenannten EPI-(Echo Planar Imaging)-Verfahren auf.
Dieses Verfahren wird daher kurz anhand der Fig. 1 bis 5
erläutert. Gemäß Fig. 1 wird ein Anregungspuls RF zusammen
mit einem Gradienten SS in z-Richtung auf das Untersuchungs
objekt eingestrahlt. Damit werden Kernspins in einer Schicht
des Untersuchungsobjekts angeregt. Anschließend wird die
Richtung des Gradienten SS invertiert, wobei der negative
Gradient SS die durch den positiven Gradienten SS verursachte
Dephasierung der Kernspins rückgängig macht.
Nach der Anregung wird ein Phasencodiergradient PC gemäß
Fig. 3 und ein Auslesegradient RO gemäß Fig. 4 eingeschaltet.
Der Phasencodiergradient PC besteht aus kurzen Einzelpulsen
("Blips"), die bei jedem Polaritätswechsel des Auslesegra
dienten RO eingeschaltet werden. Den Phasencodiergradienten
PC geht jeweils ein Vorphasiergradient PCV in negativer Pha
sencodierrichtung voraus.
Der Auslesegradient RO wird mit ständig wechselnder Polarität
eingeschaltet, wodurch die Kernspins im Wechsel dephasiert
und wieder rephasiert werden, so daß eine Folge von Signalen
S nach Fig. 5 entsteht. Dabei werden bei einer einzelnen An
regung i.a. so viele Signale gewonnen, daß der gesamte Fou
rier-k-Raum abgetastet wird, d. h., die vorliegende Informa
tion zur Rekonstruktion eines vollständigen Schnittbildes
ausreicht. Hierzu ist eine extrem schnelle Umschaltung des
Auslesegradienten RO mit hoher Amplitude erforderlich, die
mit den sonst bei MR-Bildgebung üblicherweise angewandten
Rechteckimpulsen und herkömmlichen steuerbaren Gradientenver
stärkern kaum realisiert werden kann. Eine gebräuchliche Lö
sung des Problems besteht darin, die den Auslesegradienten RO
erzeugende Gradientenspule in einem Resonanzkreis zu betrei
ben, so daß der Auslesegradient RO eine Sinusform aufweist.
Die entstehenden Kernresonanzsignale S werden im Zeitbereich
abgetastet, digitalisiert und die so gewonnenen numerischen
Werte in eine Rohdatenmatrix eingetragen. Die Rohdatenmatrix
kann man als Meßdatenraum, bei dem im Ausführungsbeispiel
vorliegenden zweidimensionalen Fall als Meßdatenebene be
trachten. Dieser Meßdatenraum wird in der Kernspintomographie
als k-Raum bezeichnet. Die Lage der Meßdaten im k-Raum ist in
Fig. 6 durch Punkte schematisch dargestellt. Die für die
Bilderzeugung notwendige Information über die räumliche Her
kunft der Signalbeiträge ist in den Phasenfaktoren codiert,
wobei zwischen dem Ortsraum (also dem Bild) und dem k-Raum
mathematisch der Zusammenhang über eine zweidimensionale Fou
rier-Transformation besteht. Es gilt:
Dabei gelten folgende Definitionen:
ρ = Kernspindichte
γ = gyromagnetisches Verhältnis
Gx = Wert des Auslesegradienten RO
Gy = Wert des Phasencodiergradienten PC
γ = gyromagnetisches Verhältnis
Gx = Wert des Auslesegradienten RO
Gy = Wert des Phasencodiergradienten PC
Beim EPI-Verfahren sind sehr hohe Gradientenamplituden zur
Ortscodierung der Hochfrequenzsignale notwendig. Diese hohen
Gradientenamplituden müssen in kurzen Zeitabständen ein- und
ausgeschaltet werden, damit die notwendige Information gewon
nen werden kann, bevor das Kernresonanzsignal abklingt. Nimmt
man an, daß für eine Projektion (also für ein einzelnes Signal
unter einem Einzelpuls des Auslesegradienten RO) eine Puls
dauer T von einer Millisekunde benötigt wird, ergibt sich
eine Gesamtauslesezeit Tacq von 128 ms für eine 128 × 128 Bild
matrix. Wenn man herkömmliche Rechteckimpulse mit einer Länge
von einer Millisekunde verwenden würde und ein Betrachtungs
fenster (field of view, FOV) von 40 cm annimmt, so ergeben
sich für Rechteckimpulse typische Gradientenamplituden Gx für
den Auslesepuls RO von:
Für Trapezpulse mit einer Anstiegszeit von Trise = 0,5 ms
ohne Auslesen der Signale auf den Rampen ergeben sich noch
größere Gradientenpulse GT.
Bei der Gradientenstromversorgung werden die Anforderungen an
die Spannungsfestigkeit des Gradientenverstärkers mit abnehm
ender Anstiegszeit immer problematischer. Nimmt man an, daß
ein Strom Imax zum Erreichen der maximalen Gradientenstärke
Gmax erforderlich ist, so errechnen sich die aufgrund einer
Induktivität L der Gradientenspule erforderliche Spannung zu:
Hierbei ist der ohmsche Spannungsabfall an der Gradientenspu
le noch nicht berücksichtigt. Für eine Induktivität der Gra
dientenspule von 1 mH und einen maximalen Strom Imax von 200 A
würde die am Ausgang des Gradientenverstärkers erforderli
che Spannung in Abhängigkeit von der Anstiegszeit Trise des
Gradientenstroms folgende Werte annehmen:
Trise = 0,5 ms|U = 400 V | |
Trise = 0,25 ms | U = 500 V |
Trise = 0,1 ms | U = 2000 V |
Dies sind Anforderungen, die ohne Resonanzkreis nur mit gro
ßem Aufwand zu erreichen sind, typischerweise allenfalls
durch Parallel- und Serienschaltung von modularen Gradienten
verstärkern.
Einfacher kann das Problem der kurzen Schaltzeiten gelöst
werden, wenn die betreffende Gradientenspule zusammen mit ei
nem Kondensator in einem Resonanzkreis betrieben wird, wobei
man dann z. B. einen in Fig. 4 dargestellten sinusförmigen
Verlauf des Auslesegradienten RO erhält. Der sinusförmige
Auslesegradient RO führt bei einer Abtastung des Signals in
zeitlich konstanten Intervallen zu einer nicht äquidistanten
Abtastung im k-Raum, was durch die nicht äquidistanten Punkte
in der k-Raum-Darstellung der Rohdatenmatrix RD nach Fig. 6
sichtbar wird.
Wie bereits eingangs erläutert, ist es in vielen Fällen er
forderlich, den eigentlichen Gradientenpulsen einen konstan
ten Gradienten-Gleichstrom zu überlagern, mit dem lineare In
homogenitätsterme des Grundmagnetfelds kompensiert werden
können.
Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltung, bei
der bei entsprechender Ansteuerung auch im resonanten Betrieb
solche Offsetströme erzeugt werden können.
Der Gradientenstrom IG wird von einem Gradientenverstärker GV
gesteuert. Er fließt über die Reihenschaltung einer Gradien
tenspule G und einer Brückenschaltung, die aus vier Schaltern
T1 bis T4 mit jeweils parallel geschalteten Freilaufdioden D1
bis D4 besteht. Dabei liegt diese Brückenschaltung mit einer
Brückendiagonale im Strompfad des Gradientenstroms IG, in der
anderen Brückendiagonale liegt ein Kondensator C. Der Gra
dientenstrom IG wird erfaßt und dem Gradientenverstärker GV
als Istwert zugeführt. Die Stromerfassung erfolgt - wie im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 dargestellt - am einfachsten
durch einen Shunt-Widerstand R im Strompfad.
Der Sollwert für den Gradientenstrom IG wird dem Gradienten
verstärker GV durch eine Gradientensteuerschaltung SG vorge
geben. Diese Gradientensteuerschaltung SG steuert auch eine
Treiberschaltung ST, über die wiederum die einzelnen Schalter
T1 bis T4 angesteuert werden. Die Vorgabe des Stromsollwerts
und der Schaltzeitpunkte für die Schalter T1 bis T4 erfolgt
in Abhängigkeit von einer gewünschten, wählbaren Pulssequenz.
Über eine Offsetstrom-Steuerschaltung SO wird der Gradienten
steuerschaltung SG ein Offsetstrom vorgegeben. Der zur Kom
pensation einer linearen Feldinhomogenität erforderliche Off
setstrom kann z. B. durch ein Verfahren ermittelt werden, wie
es in der US-Patentschrift 5,345,178 beschrieben ist.
In den Fig. 8 bis 14 ist zunächst eine Schaltersteuerung
und der daraus resultierende Verlauf des Gradientenstroms IG
sowie die Spannung UC am Kondensator C dargestellt, wie man
sie ohne Offsetstrom anwendet. Dabei werden gemäß Fig. 10
zunächst die Schalter T1 und T3 eingeschaltet, so daß bei
konstanter Ausgangsspannung am Gradientenverstärker GV ein
linear ansteigender Strom IG durch die Gradientenspule G
fließt. Zum Zeitpunkt t1 werden die Schalter T1 und T3 geöff
net. In der Gradientenspule G mit der Induktivität L ist zu
diesem Zeitpunkt die induktive Energie
EL = 1/2 L·IGmax
gespeichert. Zum Zeitpunkt t1 übernehmen die Freilaufdioden
D1, D4 den von der Gradientenspule G getriebenen Strom, so
daß der Kondensator C geladen wird. Die in der Gradientenspu
le G gespeicherte induktive Energie ist zum Zeitpunkt t₂ voll
auf den Kondensator C übergegangen, so daß dieser bei einer
Kapazität C die kapazitive Energie
EC = 1/2 C·UCmax²
speichert. In dieser Zeit geht der Gradientenstrom IG auf
Null und die Spannung am Kondensator C auf UCmax. Zum Zeit
punkt t₂ werden die Schalter T2, T3 geschlossen, so daß der
Kondensator C entladen wird und die gespeicherte Energie an
die Gradientenspule G abgibt. Dabei fließt ein negativer
Strom IG bis zu einem Maximalwert IGmax. Zum Zeitpunkt t₃
ist wieder die gesamte Energie aus dem Kondensator C in die
Gradientenspule G umgeladen, so daß die Spannung UC auf Null
sinkt.
Zum Zeitpunkt t₃ übernehmen die Freilaufdioden D2, D3 den von
der Gradientenspule G getriebenen Strom, so daß wieder der
Kondensator C aufgeladen wird.
Der dargestellte Schaltzyklus wird fortgeführt, wobei sich
durch das Umladen zwischen Kondensator C und Gradientenspule
G ein sinusförmiger Verlauf des Gradientenstroms IG ergibt.
Wesentlich für die nachfolgend beschriebene Möglichkeit der
Aufschaltung eines Offsetstroms ist dabei, daß die Spannung
am Kondensator C unipolar ist, d. h., daß die Spannung UC zwi
schen Null und einem positiven Maximalwert UCmax schwankt.
Bei der obengenannten Darstellung wurde von einem verlust
freien Resonanzkreis ausgegangen. Ohmsche Verluste werden da
durch ausgeglichen, daß der Gradientenverstärker GV die Ver
lustenergie nachliefert, indem er bei Abweichungen zwischen
dem Istwert des Gradientenstroms IG und dessen Sollwert aus
gangsseitig eine Spannung liefert, die die Energieverluste
ausgleicht.
Die Brückenschaltung nach Fig. 7 bietet außerdem die Mög
lichkeit, die Gradientenspule G unter Umgehung des Kondensa
tors C direkt an den Gradientenverstärker GV anzuschließen
und damit einen unbegrenzt langen Gleichstrom zu treiben, was
im Resonanzbetrieb nicht möglich wäre. Gemäß Fig. 14 wird
dieser Betriebszustand dadurch erreicht, daß zum Zeitpunkt t₇
die Schalter T1 und T3 eingeschaltet werden. Damit fließt der
vorher vorhandene Strom IG gemäß Fig. 8 konstant weiter, wo
bei lediglich der ohmsche Spannungsabfall durch eine entspre
chende Spannung am Ausgang des Gradientenverstärkers GV aus
geglichen werden muß. Am Ladezustand des Kondensators C än
dert sich in diesem Betriebszustand nichts.
Die Möglichkeit, durch Schließen der Schalter T1 und T3 einen
Gleichstrom unbegrenzt langer Dauer durch die Gradientenspule
G fließen zu lassen, eignet sich jedoch nicht zur Erzeugung
des gewünschten Offsetstroms, da dieser Gleichstrom nicht dem
Wechselstrom im resonanten Betrieb überlagert werden kann.
Zur Erzeugung eines Offsetstromes Ioff ist vielmehr eine An
steuerung der Schaltung nach den Fig. 15 bis 21 erforder
lich. Gemäß Fig. 17 werden zunächst wieder die Schalter T1
und T3 geschlossen und durch eine konstante Ausgangsspannung
am Gradientenverstärker GV ein linearer Stromanstieg erzeugt.
Bei gleicher gewünscht er Stromamplitude durch die Gradienten
spule G von 2 IGmax ist hier eine Aufladung der Gradienten
spule bis zum Strom IGmax + Ioff erforderlich. Zum Zeitpunkt
t₁ werden die Schalter T1 und T3 geöffnet, so daß der von der
Induktivität der Gradientenspule G getriebene Strom IG nun
über den Kondensator C fließt und diesen auflädt. Zum Zeit
punkt t₂ ist der Gradientenstrom IG auf Null abgesunken und
die induktive Energie der Gradientenspule G in den Kondensa
tor C in Form von kapazitiver Energie umgewandelt. Da die
Gradientenspule gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
22 mit einem um den Offsetstrom Ioff höheren Strom geladen
war, stellt sich auch eine höhere Spannung UCmax′ ein. In
Fig. 16 ist dieser Zustand mit 1 bezeichnet.
Zum Zeitpunkt t₂ des Nulldurchgangs des Gradientenstroms IG
werden die Schalter T2, T3 geschlossen. Damit wird der Kon
densator C wieder entladen und der Gradientenstrom IG steigt
an. Allerdings erfolgt die Entladung des Kondensators UC
hierbei nicht vollständig, da bereits zum Zeitpunkt t₃, wo
der Kondensator C noch eine Restladung und damit eine Span
nung UCR aufweist, die Schalter T2, T3 wieder ausgeschaltet
werden. Dieser Zustand ist im Spannungsdiagramm nach Fig. 16
mit 2 bezeichnet. Die zum Zeitpunkt t₂ im Kondensator C ge
speicherte Energie wird also nicht vollständig in die Gra
dientenspule G umgeladen.
Mit dem Ausschalten der Schalter T2, T3 zum Zeitpunkt t₃ wer
den die Dioden D2, D3 leitend. Damit fließt der von der Gra
dientenspule G getriebene Strom über den Kondensator C und
lädt diesen wieder auf. Zum Zeitpunkt t₄ des Stromnulldurch
gangs (also im Punkt 3 nach dem Spannungsdiagramm gemäß Fig.
16) weist der Kondensator wieder dieselbe Ladung wie im Punkt
1 und damit wieder die Spannung UCmax′ auf, da die dem Kon
densator zwischen t₂ und t₃ entnommene Energie zwischen t₃
und t₄ gerade wieder zugeführt wird.
Zum Zeitpunkt t₄ werden die Schalter T1 und T4 eingeschaltet,
so daß durch die Spannung UC am Kondensator C ein ansteigen
der Strom durch die Gradientenspule G getrieben wird. Da im
Kondensator C im Punkt 3 dieselbe Energie zur Verfügung steht
wie im Punkt 1, wird in der Gradientenspule G wieder der
Strom IGmax + Ioff erzielt, bis die Kondensatorspannung UC
zum Zeitpunkt t₅ im Punkt 4 nach Fig. 16 auf Null sinkt. Da
mit beginnt der Schaltzyklus wieder von vorne.
Kennzeichnend für die beschriebene Ansteuerung ist also, daß
man die Kondensatorspannung UC nur bei jeder zweiten Halbwel
le auf Null gehen läßt, während bei den dazwischen liegenden
Halbwellen eine Restspannung UCR verbleibt, bevor der Konden
sator C wieder durch den von der Gradientenspule G getriebe
nen Strom IG aufgeladen wird.
Fig. 15 zeigt, daß sich mit der beschriebenen Ansteuerung
ein Gradientenstrom IG einstellt, der sich aus einem konstan
ten Offsetstrom Ioff als Gleichanteil und einer überlagerten
Wechselstromanteil der annähernd eine Sinusform aufweist, zu
sammensetzt.
Auch bei diesem Betriebsfall ist es möglich, durch Ansteue
rung der Schalter T1, T3 gemäß Fig. 17 z. B. in einem Zeit
intervall zwischen t₇ und t₈ die Gradientenspule durch Ein
schalten der Schalter T1, T3 direkt mit dem Gradientenver
stärker GV zu verbinden und damit unabhängig vom sinusförmi
gen Strom und vom Offsetstrom einen beliebig langen Gleich
strom fließen zu lassen.
Auch bei dem hier dargestellten Betrieb mit Offsetstrom gilt,
daß der Gradientenverstärker aufgrund einer sich einstellen
den Abweichung zwischen Sollwert und Istwert des Gradienten
stroms IG ausgangsseitig eine Spannung liefert, die zusätz
lich zum Resonanzkreis, z. B. zum Ausgleich von ohmschen Ver
lusten, erforderlich ist.
In den Fig. 22 bis 28 sind Strom- und Spannungsverläufe
sowie Schaltzustände für den Fall dargestellt, daß die Um
schaltung der Schalter T1 bis T4 nicht zum Zeitpunkt des
Nulldurchgangs des Gradientenstroms IG erfolgt, sondern wenn
der Gradientenstrom IG den Offsetstrom Ioff erreicht, wenn er
also ohne Berücksichtigung des Offsetstroms Ioff durch Null
gehen würde. Dies kann bei direkter Ansteuerung durch eine
Gradientenstromsteuerschaltung einfacher sein, da dann nicht
der tatsächliche Nulldurchgang erfaßt werden muß.
Der Aufladevorgang über die Schalter T1, T3 und die Strom
übernahme durch die Dioden D1, D4 erfolgt wie beim vorher be
schriebenen Ausführungsbeispiel. Die Schalter T2, T3 werden
jedoch etwas früher und die Schalter T1, T4 etwas später ein
geschaltet als im vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Dies führt dazu, daß die Maximalspannung in jeder zweiten
Halbwelle (im Spannungsdiagramm nach Fig. 23 also im Punkt
3) etwas kleiner ist als in den anderen Halbwellen (im Aus
führungsbeispiel also im Punkt 1). Wie im vorhergehenden Aus
führungsbeispiel wird der Abschaltzeitpunkt der Transistoren
T2, T3 so gewählt, daß in jeder zweiten Halbwelle die Span
nung UC am Kondensator C nicht ganz auf Null geht (also z. B.
in den Punkten 2 und 5 gemäß dem Spannungsdiagramm nach Fig.
23). Auch mit dieser Ansteuerung ist somit die Einstellung
eines Offsetstroms Ioff möglich.
Mit der beschriebenen Anordnung gelingt es also überraschen
derweise, auch im resonanten Betrieb einer Gradientenspule
einen konstanten Gleichanteil des Gradientenstroms IG, also
einen Offsetstrom Ioff einzustellen. Damit können über die
Gradientenspulen lineare Inhomogenitätsterme in den drei
Raumrichtungen eines Magneten korrigiert werden. Gesonderte
Shimspulen sind für diese Kompensation nicht erforderlich.
Die Höhe des Offsetstroms ist zwar begrenzt, da der Konden
sator C auch bei jeder zweiten Halbwelle (also in den Punkten
2 und 5 nach den Fig. 16 und 23) in gewissem Umfang entla
den werden muß. In der Praxis sind aber die Offsetströme sehr
viel kleiner als die Gradientenpulse, so daß der Einstellbe
reich für den Offsetstrom Ioff völlig ausreicht.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erzeugung eines Gradienten-Offsetstromes
(Ioff) bei einem Kernspintomographiegerät, bei dem eine Gra
dientenspule (G) über eine erste Diagonale einer Brücken
schaltung mit vier Schaltern (T1 bis T4) und jeweils dazu
parallelgeschalteten Freilaufdioden (D1 bis D4) mit einem
steuerbaren Gradientenverstärker (GV) verbunden ist, und wo
bei in die zweite Brückendiagonale der Brückenschaltung ein
Kondensator (C) geschaltet ist, der zusammen mit der Gradien
tenspule (G) einen Resonanzkreis bildet, wobei die Schalter
(T1 bis T4) derart angesteuert werden, daß durch die Gradien
tenspule (G) als Gradientenstrom (IG) ein Wechselstrom
fließt, der so über den Kondensator (C) geleitet wird, daß
dieser bei gleicher Spannungspolarität periodisch aufgeladen
und entladen wird, wobei ein Gradientenoffset-Strom (Ioff)
durch eine Ansteuerung der Schalter (T1 bis T4) derart er
zeugt wird, daß bei jeder positiven oder jeder negativen
Halbwelle des Gradientenstromes (IG) eine unvollständige Ent
ladung des Kondensators (C) erfolgt, und wobei der Gradien
tenverstärker (GV) neben einem ohmschen Spannungsabfall im
Stromkreis eine durch die unvollständige Entladung des Kon
densators (C) hervorgerufene Spannungsdifferenz zwischen Kon
densatorspannung (UC) und Spannung an der Gradientenspule
(UG) aufbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch den Gradientenoffset
strom ein linearer Fehler des Grundmagnetfeldes korrigiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Brückenschaltung
ein Schalterwechsel vom Ladezustand des Kondensators (C) in
den Entladezustand und umgekehrt erfolgt, wenn der Gradien
tenstrom (IG) mit dem überlagerten Offsetstrom (Ioff) durch
Null geht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Brückenschaltung
ein Schalterwechsel vom Ladezustand des Kondensators (C) in
den Entladezustand und umgekehrt erfolgt, sobald der Gradien
tenstrom (IG) ohne Berücksichtigung des Offsetstroms (Ioff)
Null ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß vor Beginn
einer Meßsequenz die Gradientenspule (G) bei entladenem Kon
densator (C) mit einem Strom gespeist wird, der gleich der
maximalen Amplitude (IGmax) des Gradientenstroms (IG) mit dem
überlagerten Offsetstrom (Ioff) ist.
6. Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, beinhaltend:
- - eine Gradientenstromsteuereinheit (SG), die einen Stromsollwert für einen Gradientenstrom (IG) mit über lagertem Gleichstromoffset vorgibt,
- - einen Gradientenverstärker (GV), der in Abhängigkeit von der Differenz des Stromsollwertes von der Gradienten stromsteuereinheit (SG) und einem Stromistwert (IG) eine Ausgangsspannung liefert,
- - eine Brückenschaltung mit vier Schaltern (T1 bis T4) und dazu jeweils parallel geschalteten Freilaufdioden (D1 bis D4), in deren einer Diagonale ein Kondensator (C) geschaltet ist und deren andere Diagonale zwischen einer Gradientenspule (G) und dem Gradientenverstärker (GV) liegt,
- - eine Offsetstromsteuerschaltung (SO), die der Gradien tenstromsteuereinheit (SG) einen Offsetstrom vorgibt,
- - eine Treiberschaltung (ST), die von der Gradientenstrom steuereinheit (SG) angesteuert wird und die bei vorgege benem Offsetstrom (Ioff) die Schalter (T1 bis T4) derart ansteuert, daß jeweils bei positiven oder negativen Halbwellen des Gradientenstroms (IG) keine vollständige Entladung des Kondensators (C) erfolgt.
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