DE19510583C1 - Implantierbare Infusionspumpe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine implantierbare Infusions­ pumpe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, wie sie beispielsweise aus der DE 26 04 113 C2 be­ kannt ist. Aus der US 4 820 273 ist weiter eine Infusi­ onspumpe bekannt, bei der eine als "bladder" (Blase) bezeichnete Membran ein Medikamentenraum zu einem Druckraum hin begrenzt.

Die gattungsgemäßen Infusionspumpen werden Patienten implantiert, die einen ständigen Bedarf an Zufuhr eines Arzneimittels haben, beispielsweise Schmerzpatienten und Spastikern.

Die bekannten Infusionspumpen sind in der Herstellung sehr aufwendig. Das Gehäuse besteht regelmäßig aus Ti­ tan, das zur Bewirkung der Dichtigkeit lasergeschweißt ist. Die Anforderungen an die Reinheit und Sterilität des Innenraumes des Gehäuses sind extrem hoch. Die Her­ stellung derartiger Infusionspumpen ist daher sehr teu­ er.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kosten­ günstig herzustellende Infusionspumpe zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, die Unteransprüche geben vor­ teilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine solche Infusi­ onspumpe, und

Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II von Fig. 1.

Die Infusionspumpe weist ein Gehäuse 10 auf, das aus Kunststoff gefertigt ist. Das Gehäuse 10 nimmt einen Balg 12 auf, der ein einen Dampfdruck erzeugendes Treibmittel aufnimmt. Der verbleibende Raum 14 nimmt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei aus einem nachgiebigen Kunststoff gefertigte Beutel 22 auf, die jeweils ein Arzneimittel beinhalten. Der von den Beu­ teln 22 nicht belegte Teil des Raumes 14 ist mit einer das Material der Beutel und des Gehäuses nicht angrei­ fenden Flüssigkeit, beispielsweise Glyzerin, gefüllt. Die Flüssigkeit ist dabei so ausgewählt, das sie etwa aus dem Balg 14 austretendes Treibmittel chemisch bin­ det, damit dieses nicht durch das Kunststoffgehäuse in den Körper des Patienten eindringen kann.

Das Gehäuse 10 trägt weiter eine Drosselstrecke 16, an die sich ein Anschluß für einen Katheter 20 anschließt.

Die nach der Implantation der Infusionspumpe zu der Haut des Patienten weisenden oberen Fläche des Gehäuses 10 ist mit einer der Anzahl der aufzunehmenden Beutel 22 entsprechenden Anzahl von Ausnehmungen 26 versehen, die einen aus einem von einer Nadel durchdringbaren, in das Material der Kunststoff-Beutel 22 eingebrachte er­ ste Stopfen 18 aufnehmen. Durch diese erste Stopfen 18 hindurch können die Kunststoff-Beutel 22 mit dem dem Patienten applizierenden Arzneimittel aufgefüllt wer­ den.

Die Kunststoff-Beutel sind weiter mit in deren Material eingebrachten zweiten Stopfen 24 versehen, die als Kup­ plungsstück zu der Drosselstrecke 16 hin dienen.

Die von dem Balg 12 aufgenommene einen Dampfdruck er­ zeugende Flüssigkeit übt einen Druck auf die Beutel 22 aus, wobei dieser Druck durch die diesen umgebende Flüssigkeit gleichmäßig verteilt wird. Bei Eröffnung der Drosselstrecke tritt somit eine definierte Menge des Arzneimittels aus den Beuteln 22 in das Katheter aus und damit in den Körper des Patienten ein.

Bei der hier vorgeschlagenen Ausbildung einer Infusi­ onspumpe sind die Anforderungen an die Reinheit und Sterilität des Innenraums des Gehäuses weitaus gerin­ ger, da das zu applizierende Arzneimittel nicht mit der Gehäusewandung selbst in Verbindung tritt. Bei dem be­ vorzugten Ausführungsbeispiel besteht weiter nicht das Erfordernis der absoluten Dichtigkeit des Gehäuses, da das Arzneimittel ja von dem Beutel aufgenommen wird und das Treibmittel bei Auftreten einer Undichtigkeit des Balgs von der den Beutel umgebenden Flüssigkeit gebun­ den wird.

Claims (7)

1. Implantierbare Infusionspumpe, mit einem Gehäuse (10), das einen eine einen Dampfdruck erzeugendes Treibmittel aufnehmenden Balg (12) aufnimmt und einen ein Arzneimittel auf nehmenden Raum (14) ausbildet und mit einer Drosselstrecke (16) und einem Anschluß (18) für einen Katheter (20) versehen ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Raum (14) wenigstens einen das Arz­ neimittel beinhaltenden, aus einem nachgiebigen Kunst­ stoff gefertigten Beutel (22) aufnimmt, der mit einem mit der Drosselstrecke (16) verbundenen Kupplungsstück (24) versehen ist.

2. Infusionspumpe nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gehäuse (10) aus Kunststoff gefertigt ist.

3. Infusionspumpe nach einem der vorangehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (14) zur Auf­ nahme von mehr als einem Beutel (22) ausgebildet ist.

4. Infusionspumpe nach einem der vorangehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Implanta­ tion zu der Haut des Patienten weisende obere Fläche des Gehäuses (10) mit einer der Anzahl der Beutel (22) entsprechenden Anzahl von Ausnehmungen (16) versehen ist, die einen aus einem von einer Nadel durchdringba­ ren ersten Stopfen (18) aufnehmen.

5. Infusionspumpe nach einem der vorangehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsstück (24) als in das Material des Kunststoff-Beutels (22) eingebrachter zweiter Stopfen ausgebildet ist.

6. Infusionspumpe nach einem der vorangehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß der von dem Beutel (22) nicht belegte Teil des Raums (14) mit einer Flüs­ sigkeit gefüllt ist.

7. Infusionspumpe nach einem der vorangehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit die Eigenschaft der Bindung des Treibmittels hat.