DE19500382A1 - Verfahren und Einrichtung zum Kompensieren von Substratverzerrungen in einem automatischen optischen Prüfsystem für Leiterplatten - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Kompensieren von Substratverzerrungen in einem automatischen optischen Prüfsystem für LeiterplattenInfo
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Description
Leiterplatten werden in einem fast vollständig automatisier
ten Verfahren hergestellt. Die Schaltungen für eine Leiter
platte werden mit einer computergestützten Entwurfsmaschine
(CAD) erzeugt, die nicht nur ein Schema der Leiterplatte,
sondern auch das Layout für die darauf vorhandenen Anordnun
gen erzeugt. Die Layout-Information wird beispielsweise einem
Laserplotter zugeführt, der die Vorlage zur Herstellung der
Leiterplatte belichtet. Die Vorlage besteht aus einer Reihe
transparenter und undurchsichtiger Bereiche als Merkmale, die
den Anordnungen auf der Leiterplatte entsprechen.
In der Leiterplatte oder der Vorlage können aber Defekte vor
handen sein, die die Leiterplatte unbrauchbar machen. Diese
Defekte können verschiedene Ursachen haben, beispielsweise
Schrumpfung der Vorlage oder Fehler bei der Herstellung.
Viele bekannte Systeme zur Fehlererfassung bei Leiterplatten
vergleichen einfach eine vorgegebene Leiterplatte mit einer
Referenz, die fehlerfrei ist, d. h. mit einer sogenannten
"goldenen" Platte, um während der Herstellung erzeugte
Fehler zu erfassen. Ein solches System erfaßt aber keine Feh
ler in nachfolgenden Leiterplatten, wenn sie gleichfalls in
der goldenen Platte bereits vorhanden sind.
Einige der bekannten optischen Prüfsysteme für Leiterplatten
prüfen Prüfmarken, die auf dem Trägermaterial mit Abstand zu
den Merkmalen angeordnet sind. Die Abmessungen und Positionen
der Prüfmarken auf der Leiterplatte werden mit einer Referenz
verglichen, um den Grad der Schrumpfung oder Dehnung zu be
stimmen. Übersteigt die Abmessungsänderung einen bestimmten
Wert, so wird die mit solchen Systemen geprüfte Leiterplatte
als fehlerhaft angesehen.
Die meisten bekannten Systeme zur automatischen optischen
Prüfung der Leiterplatten sind sogenannte Linealsysteme. In
einer vorgegebenen Abtastzeile analysieren sie abgetastete
Leiterplattenmerkmale pixelweise auf ihre Breite und verglei
chen diese gemessene Breite mit einer Musterbreite. Um einen
Fehler festzustellen, arbeitet eine andere Klasse von Prüfsy
stemen mit einer Kantenauswertung, d. h. sie prüfen Zustands
übergänge über eine Abtastzeile (d. h. weiß zu schwarz), die
Merkmalkanten entsprechen, ohne "Merkmale" als solche zu kon
struieren.
Kantenabhängig arbeitende Übergangssysteme verwenden einen
pixelweisen Vergleich der Pixel in der CAD-Datenbank mit den
auf dem Substrat abgetasteten entsprechenden Pixeln. Damit
ein solches System richtig arbeitet, muß eine sehr hohe Über
einstimmung der abgetasteten und der CAD-Datenbankpixel be
stehen. Dies bedeutet, daß die Position des abgetasteten Pi
xels auf dem Substrat genau derjenigen des CAD-Pixels in der
Datenbank entsprechen sollte. Wird diese Bedingung nicht er
füllt, so kann ein Fehlersignal erzeugt werden.
Verzerrungen haben zahlreiche Ursachen. Ein Substrat selbst
kann verzerrt sein, oder die verwendete Vorlage kann mit feh
lerhafter Eichung produziert sein. Andere Faktoren für Unge
nauigkeiten sind Temperatur- oder Feuchteänderungen gegenüber
Idealbedingungen sowie Verzerrungen, die während des Ätzens
des Substrats auftreten können. Die Verzerrung muß dabei
nicht kontinuierlich sein und über das gesamte Substrat oder
eine Tafel verlaufen, sondern kann auch auf einen oder mehre
re Bereiche lokalisiert sein. Ferner kann die Art der Verzer
rung, d. h. radial oder linear ebenso wie die entsprechenden
Größen veränderlich sein. Viele Hersteller für Leiterplatten
verwenden eine Tafel mit 8 bis 12 Leiterplatten. Es ist dabei
völlig verständlich, daß leichte Verzerrungen beispielsweise
in einem Endsubstrat auf der Tafel und/oder eine Fehlausrich
tung der Schaltung auf dem Substrat um ein oder mehrere Pixel
auftreten können.
Ein Verfahren und eine Einrichtung zum Erzeugen einer Daten
bank aus den Original-CAD-Rasterdaten zur Verwendung bei der
Erfassung von Verzerrungen auf Leiterplatten wäre vorteil
haft, wenn dabei eine Korrektur von Substratverzerrungen mög
lich wäre.
Es ist demgemäß Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Einrichtung für die automatische optische Prüfung von Leiter
platten anzugeben, wodurch lokalisierte Verzerrungen eines
Substrats korrigiert werden können.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 oder des Patentanspruchs 7. Vorteilhafte Wei
terbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen. Die Erfin
dung führt auch zu einem neuen Verfahren zur Verwendung einer
Prüfeinrichtung sowie zu einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren geprüften Leiterplatte.
Gemäß der Erfindung enthält eine Einrichtung zum Kompensieren
von Substratverzerrungen bei der automatischen optischen Prü
fung von Leiterplatten eine Vorrichtung zum Empfangen von Pi
xelsignalen einer Merkmaldatenbank mit Nennabmessungen und
-positionen, die auf dem Substrat zu erzeugen sind. Diese Da
tenbanksignale enthalten Signale entsprechend Pixeln, die auf
dem Substrat in einer Folge von Abtastzeilen verteilt sind,
wobei die Merkmale durch Pixelzustandsübergänge markiert
sind. Ferner ist eine Vorrichtung zum Gruppieren der Daten
banksignale in mehrere Signalgruppen vorgesehen, die Muster
abschnitten auf dem Substrat entsprechen, und eine weitere
Vorrichtung dient zum Empfang von Pixelsignalen aus einer
Merkmaldatenbank aus einer Substratabtastung. Das System ent
hält auch eine Vorrichtung zum Gruppieren der Abtast-Daten
banksignale in mehrere Signalgruppen entsprechend Abschnitten
auf dem Substrat und eine Vorrichtung zum Vergleichen einer
Signalgruppe eines Musterabschnitts mit einem ihm entspre
chenden abgetasteten Abschnitt. Ferner ist eine Vorrichtung
vorgesehen zum Erzeugen von Verzerrungsvektorsignalen, die
eine Veränderung der Position eines abgetasteten Pixels ge
genüber der Nenn-Pixelposition angeben, sowie eine Vorrich
tung zum Erzeugen von Signalen für das automatische optische
Prüfsystem, mit der die Positionsveränderung während der Feh
lererfassung ausgeglichen wird.
Ein Verfahren zum Verwenden bei der Eichung von Einrichtungen
zur Herstellung von Leiterplatten arbeitet mit Erzeugung ei
nes Eichsubstrats mit Merkmalen mit Nennabmessung und -posi
tion. Die Merkmale enthalten Pixel, die über das Eichsubstrat
in einer Folge von Abtastzeilen verteilt sind, wobei sie
durch die Pixelzustandsübergänge markiert sind. Das Verfahren
enthält auch die Schritte des Empfangens von Pixelsignalen,
die eine Merkmaldatenbank mit Nennabmessung und -position an
geben, welche auf dem Eichsubstrat zu erzeugen sind, des Emp
fangens von Pixelsignalen, welche eine Merkmaldatenbank aus
einer Abtastung des Eichsubstrats angeben, und der Gruppie
rung der Abtast-Datenbanksignale in mehrere Signalgruppen
entsprechend den Abschnitten auf dem Substrat. Ferner sind
die Schritte des Vergleichs der Signalgruppe eines vorgegebe
nen Musterabschnitts mit einem entsprechenden abgetasteten
Abschnitt und des Erzeugens von Verzerrungsvektorsignalen für
das automatische optische Prüfsystem vorgesehen, die eine
Veränderung der Position eines abgetasteten Pixels gegenüber
einer Nennposition angeben.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 das Blockdiagramm der Herstellung einer Leiterplatte,
Fig. 2 eine vereinfachte schematische Darstellung eines Li
nienmerkmals für eine Leiterplattenvorlage,
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung einer Leiterplatte, de
ren Oberfläche in mehrere Abschnitte unterteilt ist,
die örtliche Verzerrungsvektoren haben, welche mit
einem automatischen optischen Prüfsystem berechnet
wurden,
Fig. 4a, 4b und 4c jeweils eine vereinfachte Darstellung ei
nes Leiterplattenmerkmals mit horizontalem und verti
kalem Histogramm, das in einem System nach der Erfin
dung berechnet wurde,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Teils eines abge
tasteten Leiterplattenabschnitts und zugeordneter
CAD-Pixelsignale in einem System nach der Erfindung,
und
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Algorithmus für
ein automatisches optisches Prüfsystem.
In Fig. 1 ist in vereinfachter schematischer Darstellung eine
Reihe von Vorrichtungen eines Gesamtsystems 10 gezeigt, das
zur Herstellung einer Leiterplatte dient. Typisch werden die
auf der Leiterplatte zu erzeugenden Schaltungen mit einer
CAD/CAM-Einrichtung 12 erzeugt, die eine Datei generiert,
welche ein Schema des Layouts der Leiterplattenschaltungen
enthält. Die Schaltungen sind in der CAD/CAM-Datei als geome
trische Merkmale konfiguriert. Diese bestehen aus einer Reihe
einfacher Symbole wie Kreise, Rechtecke usw . . Jedes Merkmal
wird aus den Original-CAD-Daten durch Interpretation der CAD-
Datenbefehle in Verbindung mit den CAD-Datenöffnungen als
"Druck" oder "Zeichnen" erzeugt. Ein "Druck"-Befehl bringt
eine Öffnung an eine Einzelposition, während ein "Zeichnen"-
Befehl eine Öffnung von einer Start- zu einer Stopposition
bringt und damit den gesamten Weg zwischen beiden ausfüllt.
Die CAD-Daten sind vektoriell erzeugt.
Bei Block 14 wird diese Datei in einen Prozessor eingegeben,
der das physikalische Layout für die Leiterplatte erzeugt.
Die Datei ist ziemlich groß, daher verwenden die meisten Sy
steme eines der bekannten Datenkompressionsverfahren. Diese
enthalten eine Anzahl durchlauflängencodierter oder äquiva
lenter Formate. Diese Datei wird dann einem Fotoplotter 16
zugeführt, der die zum Herstellen der Leiterplatte erforder
liche Vorlage herstellt. Der Fotoplotter ist typisch ein La
ser-Direktbildgerät. Dieses bewegt den belichtenden Laser
strahl-Abtastpunkt relativ zu einer Schreibplatte und modu
liert den Strahl durch Hell-Dunkel-Tastung gemäß den eingege
benen Daten. Nachdem die Linie gezogen ist, wird die Platte
um einen der Auflösung entsprechenden Betrag (z. B. 0,013 mm)
bewegt und die nächste Linie gezogen. Das Verfahren setzt
sich fort, bis das gesamte Bild auf den Film belichtet ist.
Für ein Leiterplattenbild voller Größe sind 52 000 Abtastungen
mit jeweils 40 800 Bit, 5000 Byte oder 2500 Worten mit 16 Bit
vorgesehen. Schließlich wird bei Block 18 die Leiterplatte
mit bekannten Einrichtungen hergestellt.
Um die Leiterplatte auf Defekte zu prüfen, wird eine mit To
leranzen versehene Version der CAD-Daten in Form einer kom
primierten Datei 13 einem Fehlererfassungssystem 20 für Lei
terplatten zugeführt. Wie noch beschrieben wird, werden in
diesem System die Daten zurück in das Rasterformat dekompri
miert, um ein Referenzbild der Leiterplatte zu erzeugen. Die
ses wird mit dem hier beschriebenen System zum Vergleich mit
dem abgetasteten Bild der Leiterplatte verwendet, um Defekte
zu lokalisieren, die nachfolgend an einer Prüfstation 22 er
faßt werden.
In Fig. 2 ist eine vereinfachte schematische Darstellung ei
nes Linienmerkmals der Leiterplattenvorlage gezeigt, das über
mehrere Pixel und mehrere Abtastzeilen verläuft. Wie vorste
hend erwähnt, enthält eine CAD-Datenbank das digitale Bild
der Linie sowie die anderen Merkmale der Leiterplatte, wobei
jedes Merkmal vorausgewählte Pixel enthält, die eine vorgege
bene Adresse oder Position innerhalb des Bereichs der Leiter
plattenvorlage haben. In Fig. 2 ist das Merkmal 24 darge
stellt. Jedes Pixel hat eine Zentralposition, die einen vor
bestimmten Abstand zu benachbarten Pixeln hat. Substratver
zerrungen verändern diesen Abstand. Wenn sich die Verzerrung
über das Substrat erstreckt, führt dies dazu, daß auch kleine
Verzerrungen falsche Fehlersignale auf gesamten Substraten
oder Schaltungen erzeugen, weil einfach der kumulative Effekt
der Verzerrung über die Tafel hinweg auftritt. Je größer die
Tafel ist, um so empfindlicher ist sie für Verzerrungen.
Während des optischen Prüfprozesses wird die Vorlage abgeta
stet, was zu einem Bild führt, das auf dem als Merkmal 26 des
Substrats 28 dargestellt ist. Wenn die Zentralpositionen der
Pixel beispielsweise leicht gegenüber den idealen Positionen
versetzt sind, so ist das aktuelle Leiterplattenmerkmal rela
tiv zu der Nennposition versetzt. In Fig. 2 ist das abgeta
stete Merkmal 26 um einen Abstand 30, 32 entsprechend zwei
Pixeln nach links und entsprechend einem Pixel nach oben re
lativ zu dem CAD-Merkmal 24 verschoben. Bekannte automatische
optische Prüfsysteme würden einen Fehler für die in Fig. 2
gezeigte Situation nach einem Vergleich der abgetasteten mit
den CAD-Daten zurückweisen, da die Zentralpositionen der Pi
xel in den CAD- und den abgetasteten Daten ausreichend unter
schiedlich sind.
Die Erfindung vermeidet dieses Problem durch Unterteilen der
Tafel oder des Substrats 34 gemäß Fig. 3 in mehrere gleiche
Abschnitte, deren Abmessungen in diesem Beispiel etwa 2,5 cm × 2,5 cm
sind. Das System bestimmt die beste Passung durch
einen Vergleich ausgewählter Pixel, die auf dem Substrat ab
getastet wurden, mit den entsprechenden Pixeln aus der CAD-
Datenbank. Ein lokaler Verzerrungsvektor 38 wird für jeden
Abschnitt erzeugt und dient dann zur Aufstellung eines Ver
zerrungsabbilds (map) der Tafel oder des Substrats, das ge
prüft wurde. Das System erzeugt einen Korrekturfaktor für je
den Abschnitt, der vorzugsweise in einer Suchtabelle gespei
chert wird. In Fig. 3 liegt die örtliche Verzerrung längs der
Abschnittskante 39 und könnte beispielsweise durch eine Rippe
oder eine Kerbe in dem Substrat erzeugt sein.
Die Prüfmethode mit einem pixelweisen Vergleich ist für Sy
steme mit Übergangsprüfung geeignet und erfordert, daß das
abgetastete Bild genau zu dem CAD-Bild paßt. Öffnungen, Brücken,
"Mäusebisse", Vorsprünge, Nadelstiche und Spritzer sind
echte Defekte, die ein Fehlersignal veranlassen. Über- und
unterbemessene Merkmale sollten wie auch fehlplazierte Merk
male unter einem Schwellenwert liegen. Die meisten Leiter
plattenhersteller klassieren fehlplazierte Merkmale nicht als
echte Fehler, wenn die Plazierung innerhalb eines vorgegebe
nen Toleranzbereichs liegt. Das Merkmal "Abstandstoleranz"
ist typischerweise viel größer als das Merkmal
"Größentoleranz" und wird durch Betrachtung von Schichten
diktiert. Das hier beschriebene System arbeitet mit pixelwei
sem CAD-Referenz-Vergleich und toleriert verzerrte Proben.
Vorbekannte Systeme kompensierten globale Verzerrungen durch
ein Verfahren, das als "rubber sheeting" von CAD-Daten be
kannt ist. Dieses Verfahren arbeitet mit Abtastung vorbe
stimmter Richtpunkte auf jedem Substrat vor der Prüfung. Die
daraus erhaltenen Bilder werden mit CAD-Bildern der Richt
punkte verglichen, um die genaue Tafelplazierung und einen
globalen Verzerrungswert zu bestimmen. Drei Richtpunkte, bei
spielsweise die Punkte 40 bis 44 in Fig. 3, werden an den Ta
felgrenzen festgelegt. Während der Prüfung tastet das System
automatisch jeden Punkt ab und berechnet einen Wert für li
neare Dehnung und Schrumpfung. Dieser Prozeß erfordert etwa
20 Sekunden. Eine Anwendung dieser Technik zur Bestimmung
örtlicher Verzerrungen ist unpraktisch. Für ein Teilungsgit
ter von 2,5 cm sind für eine Tafel von 45 × 60 cm Größe bei 5
Sekunden für die Abtastung und Verarbeitung eines jeden
Richtpunktes mehr als 30 Minuten erforderlich. Eine manuelle
Auswahl dieser Punkte würde noch mehr Zeit erfordern.
Das hier beschriebene Kompensationssystem unterstützt die
globalen Verzerrungskorrekturtechniken und kann in bereits
vorhandene Prüfprozesse leicht integriert werden. Nach einer
globalen Kompensation erfolgt die Substratabbildung durch Ab
tasten von Abschnitten mit einer Seitenlänge von 2,5 cm. Wäh
rend des Vergleichs der abgetasteten mit den CAD-Daten werden
ausgewählte Signalgruppen der CAD-Datenbank längs der Abtast
zeile um einen Betrag positionsverschoben, der etwa gleich
dem Abschnittsverzerrungsvektor ist. Die verschobenen und die
abgetasteten Daten werden nochmals verglichen. Für jeden Ab
schnitt wird das Verfahren wiederholt, bis eine bestmögliche
Passung erreicht wird, so daß ein Vergleich der abgetasteten
mit den CAD-Daten dann frei von Versetzungsfehlern ist. Der
endgültige Betrag der Pixelverschiebung für die Kompensation
wird in dem Verzerrungsabbild gehalten.
Dem Fachmann ist geläufig, daß ein Verzerrungsabbild auch zur
Darstellung von Problemen im Herstellprozeß der Leiterplatte
benutzt werden kann. Ein geeichtes Substrat o. ä. mit bekann
ten Eigenschaften kann unter Anwendung der Erfindung abgeta
stet werden. Jede Abweichung von der Idealposition eines
Merkmals zeigt einen Defekt bei dem Herstellungsprozeß an.
Beispielsweise kann eine einfache Querverzerrung ein Zeichen
für eine Einrichtung sein, die außerhalb der Toleranz arbei
tet.
Bei einer typischen Leiterplatte ist die Pixelgröße 0,013 mm
bei CAD-Abschnitten oder Korrekturbereichen mit 2000 Pixeln
in X-Richtung (Streifen-Abwärtsrichtung) und 2016 Pixeln in
Y-Richtung (Streifen-Querrichtung). Abtastabschnitte haben
2032 Pixel in X-Richtung und 2048 Pixel in Y-Richtung. Das
hier beschriebene System führt eine Rechnung durch, um den
genauen 2000 × 2016-Pixelbereich mit dem Abtastabschnitt zu
bestimmen, der am besten zu dem entsprechenden CAD-Datenab
schnitt paßt. Wenn keine örtliche Verzerrung existiert, soll
ten die CAD-Daten zu dem zentralen 2000 × 2016-Pixelbereich
passen. Bei Vorliegen einer örtlichen Verzerrung können die
CAD-Daten zu einem Bereich passen, der orthogonal gegenüber
der Nennposition verschoben ist. Fig. 5 zeigt ein Beispiel
hierfür. Dabei liegt über einem Abtastabschnitt 46 ein CAD-
Datenabschnitt 48.
Im Interesse eines günstigen Durchsatzes verwendet die Erfin
dung zwei orthogonale eindimensionale Histogramme der zweidi
mensionalen Bilder. Fig. 4a bis 4c zeigen diesen Prozeß. Das
Merkmal 50 enthält Linienelemente 52, 54, die in einem Be
reich 56 eines Substrats rechtwinklig zueinander liegen. Die
Schwarzpixel-Zählschritte für jede horizontale Zeile werden
summiert, um ein Histogramm für die X-Achse zu bilden, wäh
rend die Schwarzpixel-Zählschritte für jede Spalte summiert
werden, um ein Histogramm für die Y-Achse zu bilden. Dies ist
durch Kurven 58 und 60 dargestellt. Das X- und das Y-Histo
gramm werden kreuz-korreliert, um eine optimale Verschiebung
für eine beste Passung zu bestimmen. Um den Durchsatz für ei
ne vorgegebene Prüfung zu erhöhen, werden CAD-Bildprojektio
nen vorausberechnet und mit der Referenzbild-Datenbank ge
speichert. Gleichfalls für höheren Durchsatz kann die maxima
le Pixelverschiebung auf weniger als 16 Pixel gesetzt werden,
um den Suchraum für die Kreuz-Korrelation zu begrenzen. Ande
re Techniken, z. B. mit einem zweidimensionalen Algorithmus
für beste Passung, können angewendet werden.
Ein einzelner "Streifen" einer Leiterplatte wird mit mehreren
Abschnitten oder Korrekturbereichen in einer Richtung über
das Substrat hinweg gebildet. Eine Streifenverarbeitung wird
Abschnitt für Abschnitt durchgeführt. Für jeden Abschnitt er
folgt eine Verzerrungskompensation, gefolgt von einem pixel
weisen Vergleich. Die CAD-Datensignale bilden die Referenz- oder
Musterabschnitte und sind ohne Überlappung konfiguriert.
Abtastsignale für die Abschnitte haben dieselbe X-Mitte mit
den entsprechenden CAD-Abschnitten, überlappen sich jedoch in
X-Richtung, um sich der Verschiebung gegenüber dem Nennwert
anzupassen. In dem Ausführungsbeispiel ist die Streifenlänge
am Anfang und am Ende um 16 Pixel verlängert, um das Ver
schieben gegenüber der Nennposition für den ersten und den
letzten Abschnitt zu ermöglichen.
Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel ist so aufgebaut,
daß die Verzerrung während der Abtastung des Substrats be
stimmt wird, dies ist jedoch in gleicher Weise während einer
Vorabtastung möglich. Die Verzerrungskompensation erfolgt
entweder in einem "Lernbetrieb", wo die Verzerrung nur für
ein erstes Substrat oder eine Tafel einer größeren Menge be
rechnet wird. Die Daten des ersten Substrats werden gespei
chert und für die restliche Menge erneut verwendet. Alterna
tiv kann die Verzerrungskompensation auch für jedes oder nur
einige Substrate einer vorgegebenen Menge durchgeführt wer
den. Die Betriebsart kann manuell gewählt werden, während das
System arbeitet.
Die gesamte Arbeitsweise des Kompensationssystems ist schema
tisch in Fig. 6 gezeigt. Der Algorithmus 62 wird für jeden
Abschnitt eines Substrats ausgeführt. Zunächst wird das
Substrat abgetastet, um eine Abtast-Datenbank 64 zu erzeugen.
Die CAD-Datenbank 66 mit den auf der Leiterplatte zu erzeu
genden Merkmalen wurde zuvor erzeugt. Die Signale der CAD- und
der Abtast-Datenbank werden in Abschnitten gruppiert, wo
bei jeder Abschnitt auf einen gemeinsamen Ursprung zentriert
ist. Wie vorstehend bemerkt, sind die Abtast-Abschnitte etwas
größer als die entsprechende CAD-Datenbank (Block 68). Die
Abtast- und die Datenbanksignale für jeden Abschnitt werden
unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Histogrammana
lyse (Block 70) verglichen, und bei Block 72 wird ein örtli
cher Verzerrungsvektor berechnet. Danach wird ein Korrektur
faktor für Abtastzeilen innerhalb des jeweiligen Abschnitts
mit den CAD-Datenbanksignalen kombiniert, vor der Fehlerer
fassung für dieses Substrat sowie für andere Substrate dieser
Menge, wenn die Bedienungsperson dies wählt (Block 74).
Claims (14)
1. Verfahren zum Kompensieren (62) von Substratverzerrungen
in einem automatischen optischen Prüfsystem (20) für Lei
terplatten, bei dem Pixelsignale aus einer Merkmaldaten
bank (66) mit Nennabmessungen und -positionen für die
Merkmalerzeugung auf einem Substrat (28) gemäß einer Pi
xelverteilung in einer Folge von Abtastzeilen empfangen
werden, wobei die Merkmale (24) durch Pixelzustandsüber
gänge markiert sind, gekennzeichnet durch Gruppieren der
Datenbanksignale in eine Anzahl Nenn-Signalgruppen (48)
entsprechend gleichartigen vorgegebenen Abschnitten (36)
des Substrats (28), Empfangen von Pixelsignalen einer
Merkmaldatenbank (64) aus einer Substratabtastung, Grup
pieren (68) dieser Abtast-Datenbanksignale in eine Anzahl
Signalgruppen (46) entsprechend den Abschnitten (36) des
Substrats (28), Vergleichen (70) einer Nenn-Signalgruppe
(48) eines Abschnitts (36) mit einer Abtast-Signalgruppe
(46) eines entsprechenden abgetasteten Abschnitts (36),
Erzeugen (72) von Verzerrungs-Vektorsignalen (38), die
eine Variation der jeweils abgetasteten Pixelposition
gegenüber der zugehörigen Nenn-Pixelposition (30, 32) an
geben, und Erzeugen von Signalen für das Prüfsystem zum
Entfernen der Variation während der Fehlererfassung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die abgetasteten und die vorgegebenen Abschnitte (36) je
weils ein zentrales Pixel enthalten, um das die Signal
gruppen (46, 48) der abgetasteten und der vorgegebenen
Abschnitte (36) zentriert werden, daß die Position der
Nenn-Signalgruppe (48) relativ zu derjenigen der Signal
gruppe (46) des abgetasteten Abschnitts (36) um minde
stens ein Pixel verstellt wird, und daß dann bestimmt
wird, ob die verstellte Pixelgruppenposition zu einer ge
ringeren Pixelverschiebung als die zentrierte Pixelposi
tion des vorgegebenen Abschnitts führt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Histogrammsignale (58, 60) für einen Gesamtwert von Merk
malpixeln über eine der Dimensionen des Abschnitts (56)
berechnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Histogrammsignale (58, 60) für jede orthogonale Rich
tung der Abschnitte (36) erzeugt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine verstellte Pixelposition abhängig davon gewählt
wird, welche der verstellten Pixelpositionen die maximale
Korrelation der berechneten Histogramm-Gesamtwerte er
gibt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei der Gruppierung die Daten
banksignale des jeweiligen Abschnitts in Signalgruppen
(48) gruppiert werden, deren Dimensionen in Pixeln größer
als die der abgetasteten Signalgruppen (46) sind.
7. Einrichtung zur Kompensation von Substratverzerrungen für
ein automatisches optisches Prüfsystem für Leiterplatten,
mit einer Vorrichtung zum Empfangen von Pixelsignalen aus
einer Merkmaldatenbank (66) mit Nennabmessungen und -po
sitionen für die Merkmalerzeugung auf einem Substrat (28)
gemäß einer Pixelverteilung in einer Folge von Abtastzei
len, wobei die Merkmale (24) durch Pixelzustandsübergänge
markiert sind, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum
Gruppieren (68) der Datenbanksignale in eine Anzahl Si
gnalgruppen (48) entsprechend gleichartigen vorgegebenen
Abschnitten (36) des Substrats (28), eine Vorrichtung zum
Empfangen von Pixelsignalen einer Merkmaldatenbank (64)
aus einer Substratabtastung, eine Vorrichtung zum Grup
pieren (68) dieser Abtast-Datenbanksignale in eine Anzahl
Signalgruppen (46) entsprechend den Abschnitten (36) des
Substrats (28), und eine Vorrichtung zum Vergleich einer
Nenn-Signalgruppe (48) eines Abschnitts (36) mit einer
Abtast-Signalgruppe (46) eines entsprechenden abgetaste
ten Abschnitts (36), eine Vorrichtung zum Erzeugen von
Verzerrungsvektorsignalen (38), die eine Variation der
jeweils abgetasteten Pixelposition gegenüber der zugehö
rigen Nenn-Pixelposition (30, 32) angeben, und eine Vor
richtung zum Erzeugen von Signalen für das Prüfsystem zum
Entfernen der Variation während der Fehlererfassung.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die abgetasteten und die vorgegebenen Abschnitte (36) je
weils ein zentrales Pixel enthalten, und daß eine Vor
richtung zum Zentrieren der Signalgruppen (46, 48) der
abgetasteten und der vorgegebenen Abschnitte (36) um die
zentralen Pixel, eine Vorrichtung zum Verstellen der
Nenn-Signalgruppe (48) relativ zu der Signalgruppe (46)
des abgetasteten Abschnitts um mindestens ein Pixel und
eine Vorrichtung zum Bestimmen vorgesehen sind, ob die
verstellte Pixelposition zu einer geringeren Größe der
Pixelverschiebung als die zentrierte Pixelposition des
vorgegebenen Abschnitts führt.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung zum Berechnen von Histogrammsignalen (58,
60), die den Gesamtwert von Merkmalpixeln über eine der
Dimensionen eines Abschnitts (56) angeben.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung zum Erzeugen der Histogrammsignale (58, 60)
für jede orthogonale Richtung der Abschnitte (36).
11. Einrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung zum Auswählen einer verstellten Pixelposition
eines Abschnitts abhängig davon, welche der verstellten
Pixelpositionen die maximale Korrelation der berechneten
Histogramm-Gesamtwerte ergibt.
12. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vorrichtung zum Gruppieren der Datenbanksignale des
jeweiligen Abschnitts (48) in Signalgruppen vorgesehen
ist, deren Dimensionen in Pixeln größer als die der Si
gnalgruppen (46) eines abgetasteten Abschnitts (36) sind.
13. Leiterplatte, hergestellt unter Anwendung des Substrat
kompensationsverfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
14. Verfahren zur Eichung einer Leiterplatten-Herstellein
richtung (18), bei dem ein Eichsubstrat mit Merkmalen
(50) mit Nennabmessungen und -positionen erzeugt wird,
wobei die Merkmale aus Pixeln in einer Verteilung über
mehrere Abtastzeilen des Eichsubstrats bestehen und durch
Pixelzustandsübergänge markiert werden, wobei Pixelsi
gnale aus einer Merkmaldatenbank (12) mit Nennabmessungen
und -positionen für die Merkmalerzeugung auf dem Eich
substrat und Pixelsignale aus einer Merkmaldatenbank (50)
nach einer Substratabtastung empfangen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Datenbanksignale in eine Anzahl
Nenn-Signalgruppen (48) entsprechend gleichartigen vorge
gebenen Abschnitten (36) des Eichsubstrats gruppiert wer
den, daß die Abtast-Datenbanksignale in eine Anzahl Si
gnalgruppen (46) entsprechend den Abschnitten (36) des
Substrats gruppiert werden, daß eine Nenn-Signalgruppe
(48) eines Abschnitts mit einer entsprechenden Signal
gruppe (46) eines abgetasteten Abschnitts verglichen
wird, und daß für das automatische optische Prüfsystem
(20) Verzerrungsvektorsignale erzeugt werden, die eine
Variation der Abtast-Pixelposition gegenüber der zugehö
rigen Nenn-Pixelposition angeben.
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