DE1625729B2 - Haltevorrichtung für Bremsscheiben einer Mehrscheibenbremse in einem rotierenden Radgehäuse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für die Bremsscheiben einer Mehrscheibenbremse in einem rotierenden einseitig offenen Radgehäuse, dessen Mantel eine Vielzahl in Umfangsrichtung verteilter Aussparungen aufweist, in die korrespondierende, radial ausgerichtete Mitnehmer der Bremsscheiben eingreifen, wobei die Aussparungen — in Umfangsrichtung betrachtet — breiter als die Mitnehmer ausgebildet sind und in die entstehenden Zwischenräume zu beiden Seiten der Mitnehmer ein gestanztes Blechteil unter Abdeckung der Seitenwände der Aussparungen eingesetzt ist und die Mitnehmer in Umfangsrichtung spielfrei aufgenommen werden.

Derartige als Blechteile ausgebildete Haltevorrichtungen sollen einen gleichmäßigen Eingriff und ein gleichmäßiges Tragen sämtlicher Mitnehmer in den sie aufnehmenden Mitnehmernuten erreichen.

Bei einer aus der US-PS 31 91 735 bekannten Halterung für gattungsgemäße Bremsscheiben ist ein für alle Nutaussparungen gemeinsamer Mitnehmer vorgesehen. Für eine solche Halterung ist eine sehr genaue Bearbeitung mit kleinen und kostenaufwendigen Toleranzen erforderlich; außerdem sind sie gegen Beschädigung durch übermäßige Drehkraftbelastungen ungeschützt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Blechteile und die Aussparungen am Radgehäuse so auszubilden, daß die Blechteile, das Radgehäuse und die Bremsscheiben ohne genaue und kostspielige Bearbeitung herstellbar sind und einem möglichst geringen Verschleiß an ihren Berührungsstellen unterliegen. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß in jede der radial offenen U-förmigen Aussparungen ein als

ίο U-förmiger Streifen ausgestanzter Blechbügel unter federnder Vorspannung eingesetzt ist, wobei die beiden Schenkel des Blechbügels an ihren Enden nach hinten zurückgebogene federnde Fortsätze und Haltelappen aufweisen, die die Seitenwände der Aussparungen radial innen und außen umgreifen und mit ihren Kanten an einer Randstufe anliegen, die an zwischen den Aussparungen gebildeten Flanschteilen in Umfangsrichtung verlaufend ausgebildet ist.

Durch die Erfindung wird eine Mehrscheibenbremse geschaffen, bei der zwischen den Mitnehmern und den zugehörenden Nuten große Toleranzen möglich sind. Die entstehenden unterschiedlich großen Zwischenräume werden von den gleich ausgebildeten umgreifenden Haltelappen ausgefüllt, so daß stets ein fester, aber verschleißarmer Sitz gewährleistet ist. Auch kann eine so ausgestaltete Bremse extrem starke Belastungen, wie sie beispielsweise an Flugzeugbremsen bei abgebrochenen Starts auftreten, schadlos aufnehmen; die Bremsscheiben können sich wegen der großen Toleranzen nicht so leicht festfressen.

Die weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß der Blechbügel aus einem federnden Metall gefertigt ist und die nach hinten zurückgebogenen federnden Fortsätze federnde Streifen geringer Durchbiegung darstellen. Ferner kann vorgesehen werden, daß der Boden in der Basis des U-förmigen Blechbügels geringfügig durchgebogen ist und den Blechbügel axial gegen die Randstufe an den Flanschteilen des Radgehäuses verspannt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine ausschnittsweise Draufsicht auf die . Mitnehmer- und Mitnehmernutanordnung.

F i g. 2 eine Schnittansicht gemäß der Linie 2-2 in Fig.l.

In F i g. 1 ist ein teilweise weggebrochenes Radgehäuse 1 wiedergegeben, das drehbar auf einer nicht dargestellten Achse sitzt. Das Gehäuse 1 weist einen sich axial erstreckenden ringförmigen Flansch 4 auf, in dem sich eine Vielzahl von Mitnehmernuten 3 befinden. In diese greift eine entsprechende Vielzahl radial ausgerichteter Mitnehmer 2a beispielsweise zweier drehbarer Bremsscheiben 2 ein, die gegen eine zwischen ihnen angeordnete stationäre Bremsscheibe 11 axial verschiebbar sind. Die Mitnehmernuten 3 sind breiter als die Mitnehmer 2 ausgeführt. In dem dadurch entstehenden Zwischenraum ist ein gestanztes, im wesentlichen U-förmig gebogenes Blechteil in Form eines Blechbügels 5 unter federnder Verspannung eingesetzt, so daß die Seitenwände der Mitnehmernuten 3 abgedeckt und geschützt sind und die Mitnehmer 2a in Umfangsrichtung spielfrei von den Mitnehmernuten aufgenommen werden. Der U-förmige Blechbügel 5 besteht aus federndem Material. Seine Schenkel weisen je einen nach hinten zurückgefaltenen Abschnitt 6 bzw. 7 mit einer geringen Durchbiegung 6a bzw. 7a auf. Durch die federnden Eigenschaften der Schenkel ergibt

sich ein spielfreier Eingriff und ein gleichmäßiges Tragen sämtlicher Mitnehmer 2a in den sie aufnehmenden Mitnehmernuten 3. Um den Blechbügel 5 fest in der Mitnehmernut 3 zu halten, sind an seinen beiden Schenkeln Haltelappen 8 bzw. 9 vorgesehen, die die Seitenwände der Nut umgreifen und an der Kante einer am Flansch 4 umlaufenden Randstufe 10 mit parallel dazu verlaufenden Kanten 8a bzw. 9a der Haltelappen 8 bzw. 9 anliegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Haltevorrichtung für die Bremsscheiben einer Mehrscheibenbremse in einem rotierenden einseitig offenen Radgehäuse, dessen Mantel eine Vielzahl in Umfangsrichtung verteilter Aussparungen aufweist, in die korrespondierende, radial ausgerichtete Mitnehmer der Bremsscheiben eingreifen, wobei die Aussparungen — in Umfangsrichtung betrachtet — breiter als die Mitnehmer ausgebildet sind und in die entstehenden Zwischenräume zu beiden Seiten der Mitnehmer ein gestanztes Blechteil unter Abdekkung der Seitenwände der Aussparungen eingesetzt ist und die Mitnehmer in Umfangsrichtung spielfrei aufgenommen werden, dadurch gekennzeichnet, daß in jede der radial offenen U-förmigen Aussparungen (3) ein als U-förmiger Streifen ausgestanzter Blechbügel (5) unter federnder Vorspannung eingesetzt ist, wobei die beiden Schenkel des Blechbügels (5) an ihren Enden nach hinten zurückgebogene federnde Fortsätze (6,7) und Haltelappen (8, 9) aufweisen, die die Seitenwände der Aussparungen (3) radial innen und außen umgreifen und mit ihrem Kanten (8a, 9a) an einer Randstufe (10) anliegen, die an — zwischen den Aussparungen gebildeten — Flanschteilen (4) in Umfangsrichtung verlaufend ausgebildet ist.

2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechbügel (5) aus einem federnden Metall gefertigt ist.

3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nach hinten zurückgebogenen federnden Fortsätze (6, 7) federnde Streifen geringer Durchbiegung (6a, 7a^ darstellen.

4. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden in der Basis des U-förmigen Blechbügels (5) geringfügig durchgebogen ist und den Blechbügel (5) axial gegen die Randstufe (10) an den Flanschteilen (4) des Radgehäuses (1) verspannt.