DE1569290C3 - Biegsame Mehrschichtfolie und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Biegsame Mehrschichtfolie und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Verpackungsfolien sollen eine geringe Durchlässigkeit für Gase und Feuchtigkeit aufweisen. Außerdem
ist es erwünscht, daß solche Folien durchsichtig sind und den Inhalt erkennen lassen.
Verpackungsfolien mit geringer Durchlässigkeit für Gase und Feuchtigkeit auf Basis von Kunststoffolien,
die mit einer Metallschicht kombiniert worden sind, sind bekannt. Die Metallschicht macht jedoch diese
Folien undurchsichtig.
Es sind bereits mehrschichtige, durchsichtige Verpackungsfolien bekannt. So wird in USA.-Patentschrift
3 188 265 ein Verpackungsfilm beschrieben, der durch Verbund von zwei Polymerfolien erhalten
wird. Eine solche Verpackungsfolie ist zwar durchsichtig, jedoch weist sie nicht eine in vielen Fällen
erforderliche ausreichende Undurchlässigkeit für Gase und Feuchtigkeit auf. Verpackungsfolien, die zwischen
einer Grundfolie und einer Deckfolie einen Film aus einem Copolymer des Vinylidenchlorids
aufweisen, sind aus der USA.-Patentschrift 2 824 025 - bekannt. Die Zwischenschicht aus dem Copolymer
des Vinylidenchlorids verleiht solchen Folien sehr gute Eigenschaften hinsichtlich der Gas- und Feuchtigkeitsundurchlässigkeit.
Gleichzeitig wird aber die Durchsichtigkeit einer solchen Verpackungsfolie
ίο durch diese Zwischenschicht stark herabgesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verpackungsfolie zur Verfügung zu stellen, die Schutz des verpackten
Gutes gegen Gase und Feuchtigkeit bietet und die außerdem durchsichtig ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine biegsame Mehrschichtfolie aus einer Grundfolie aus einem organischen
Kunststoff, einem anhaftenden Deckbelag aus einem organischen Kunststoff und einer zwischen der
Grundfolie und dem Deckbelag anhaftenden, zusammenhängenden anorganischen Zwischenschicht, die
dadurch gekennzeichnet ist, das die Mehrschichtfolie durchsichtig ist und die anorganische Zwischenschicht
sich in glasartigem Zustand befindet, durchsichtig ist und eine Dicke von 0,02 bis 2 μ hat.
In der Zeichnug zeigt
F i g. 1 eine mehrschichtige Folie gemäß der Erfindung im Querschnitt, und
F i g. 2 stellt ein Diagramm dar, welches die Beziehungen zwischen der Durchlässigkeit und der
Belagdicke angibt.
Der zur Kennzeichnung des Zwischenbelages verwendete Ausdruck »glasartig« oder »glasartiger Zustand«
bedeutet einen Überzug, der sich im Zustand einer unterkühlten Flüssigkeit oder eines Glases, d.h.
in einem nichtkristallinen festen Zustand befindet, in dem die Moleküle des Belages, wie in einer Flüssigkeit,
regellos angeordnet, aber an Ort und Stelle festgefroren sind und von den sie umgebenden Molekülen
festgehalten werden (vgl. »General Chemistry« von Linus Pauling, 1949, S. 255).
Die ausschlaggebenden Faktoren der anorganischen Zwischensperrschicht sind ihr physikalischer Zustand,
ihre Dicke, ihre Ununterbrochenheit, ihr Widerstand gegen die Einwirkung atmosphärischer Feuchtigkeit
und ihre Lage in der mehrschichtigen Folie.
Der glasartige Zustand der anorganischen Zwischenschicht steht im Gegensatz zu einem kristallinen
Zustand. Während man bisher annahm, daß kristalline Stoffe, wie Quarz, bessere Sperrschichten bilden,
hat sich herausgestellt, daß der glasartige Zustand für eine wirksame Sperrschicht wesentlich ist, wobei
allerdings als weitere Voraussetzung gilt, daß die anorganische, nicht kristalline Zwischenschicht eine
Dicke von nicht mehr als 2 μ aufweist. Eine Dicke von 2 μ entspricht auch der praktischen oberen
Dickengrenze, bei der sich die Folie noch biegen läßt, ohne daß die Sperrschicht Schaden leidet.
Die Mindestdicke soll 0,02 μ nicht unterschreiten, weil sonst die anorganische Zwischenschicht nicht
mehr zusammenhängend ist und dann nicht mehr wirksam als Sperrschicht dient.
Das Sperrvermögen von Belägen als Funktion der Dicke ist in F i g. 2 erläutert. Das Diagramm zeigt
die Durchlässigkeit für Sauerstoff und die Durch
lässigkeit für Helium
als Funktion der Dicke
eines Belages aus Siliciummonoxyd auf einer 25,4 μ dicken, biaxial orientierten, wärmefixierten Folie aus
3 4
Polyalkylenterephthalat. Die Siliciummonoxydbeläge Die bevorzugten Grundfolien sind orientierte,
werden durch Aufdampfen von Siliciummonoxyd im wärmefixierte Polyesterfolien, orientierte, lineare
Vakuum unter Erhitzung mittels eines Elektronen- Polypropylenfolien, Folien aus Mischpolymerisaten
Strahls aufgetragen, und die Dicke wird, wie nach- aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen, Folien
stehend beschrieben, gemessen. Die Durchlässigkeits- 5 aus Polyvinylfluorid und aus Polyimiden. Jede dieser
werte sind in Barrer-Einheiten angegeben: Folien liefert die erforderliche optimale mechanische
Festigkeit und Dauerhaftigkeit. Es können aber auch
cm3 (bei NTP) · cm Dicke andere Folien, z. B. solche aus Zellglas, Polyamiden,
1 Barrer = 10~10
—— —— Celluloseacetat und linearem Polyäthylen, verwendet
cm* Flache · Sek. · cm Hg Druck lo werden_ wie dem Fachmann Scannt ist, können bei
einigen dieser Stoffe besondere Verfahren erforder-
Diese Messung wird nach der ASTM-Prüfnorm lieh sein. Cellulosefolien lassen sich z. B. wegen des
D-1434-58 durchgeführt. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, langsamen Entweichens von Feuchtigkeit und Weich-
daß die Durchlässigkeit für beide Gase umgekehrt machern nur schwer in einem Vakuumverdampfer
proportional mit der Dicke des Belages unter 0,03 μ 15 beschichten.
zunimmt und daß die Durchlässigkeit bei Dicken von Als Ausgangsstoffe für die Siliciumoxydüberzüge
: etwa 0,01 μ und weniger gleich ist wie diejenige der können Siliciummonoxyd (SiO) oder Siliciumdioxyd
I unbeschichteten Folie. (Es ist zu bemerken, daß der (SiO2) verwendet werden, während für Aluminium-
i Durchlässigkeitswert der unbeschichteten Folie, d. h. oxydüberzüge Aluminiumtrioxyd (Al2O3) verwendet
! der Kontrollfolie für Helium, durch Multiplizieren 20 wird. Zirkoniumoxydüberzüge können ebenfalls auf-
I .. , τ, , . l .., ■ ν Ci ι getragen werden. Andere anorganische Stoffe, die
• mit dem Faktor -^r- gegenüber seiner wahren Stel- -djt-cj j.ji- · j
0,03 5 5 gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind
lung versetzt worden ist, um seine Beziehung zu den diejenigen anorganischen Verbindungen, die sich
i Heliumwerten in dem Diagramm zu zeigen.) durch Verdampfen in wasserunempfindliche, durch-
Die Zusammenhängende Natur der anorganischen 25 sichtige, glasartige Überzüge verwandeln lassen. Bei-
Uberzüge kann als praktisch undurchbrochene Be- spiele für verschiedene Verbindungen, die sich so
i deckung der ganzen Oberfläche durch eine Glasur verarbeiten lassen, sind Salze, wie Blei(II)-chlorid
j bezeichnet werden, zum Unterschied von einer (PbCl2), Silberchlorid (AgCl) und Calciumsilicat,
I Dispersion oder Wucherung von aus Einzelteilchen welches als Mischoxyd abgeschieden wird.
j bestehenden Stoffen. Nach der Methode der Tief- 3° Silberchlorid wird bei längerer Lichteinwirkung
I winkelmikroskopie im reflektierten Licht gelingt es, leicht trüb, vielleicht infolge der photochemischen
! zusammenhängende und nicht zusammenhängende Bildung von feinteiligem metallischem Silber. Ferner
f Überzüge für die Zwecke der Erfindung aufzulösen. ist bekannt, daß viele Stoffe, die sonst allen Anforde-
i Im allgemeinen kann festgestellt werden, daß anorga- rangen gemäß der Erfindung entsprechen, farbig
I nische Stoffe, die auf Oberflächen durch Ausfällen 35 sind, und dies muß natürlich in Betracht gezogen
j aus einer Flüssigkeit abgeschieden werden, aus Ein- werden. Zum Beispiel ergeben die Oxyde des Eisens
zelteilchen bestehen und nicht die verbesserten Sperr- gelbrote Überzüge. Deshalb muß bei der Auswahl
Schichteigenschaften gemäß der Erfindung liefern. des jeweiligen Stoffes darauf geachtet werden, daß
! Ebenso sind Überzüge, die durch kurzen Kontakt mit er für den Endverwendungszweck geeignet ist.
■ den Dämpfen des aufzutragenden Stoffes zustande 40 Der verschweißbare Deckbelag kann aus beliebii
kommen und als Verankerungsmittel für Druck- gen, zu diesem Zweck bekannten und für die jeweils
; farben oder Deckbeläge zufriedenstellend sein mögen, beabsichtigte Verschweißungsmethode geeigneten
• im allgemeinen nicht gleichmäßig genug verteilt, um Stoffen bestehen. Es hat sich herausgestellt, daß die
die erfindungsgemäße Verbesserung zu ergeben. Sperrschichteigenschaften des verschweißbaren Deck-
i Selbstverständlich soll die anorganische, glasartige 45 belages, wenn sich dieser über der anorganischen
; Zwischenschicht widerstandsfähig gegen die Einwir- Zwischenschicht befindet, die ihrerseits an der
■ kung von atmosphärischer Feuchtigkeit sein, weil Grundfolie anhaftet, in synergistischer Weise gegeni
anderenfalls unter der Wirkung der atmosphärischen über den ursprünglichen Sperrschichteigenschaften
j Feuchtigkeit eine Veränderung der Zwischenschicht des Deckbelagmaterials verbessert werden. Zum
I eintritt und die Zwischenschicht dann von den 50 Beispiel ergibt sich die Gesamtdurchlässigkeit einer
j Außenschichten ablöst. Borax oder Boroxyd sind mehrschichtigen Folie nach R. Bhargava und Mit-I
darum weniger geeignet als anorganische Zwischen- arbeitern (TAPPI, 40, 1957, S. 564) aus der Gleii
schicht. chung
: Vorzugsweise besteht die anorganische Zwischen-
■■ schicht aus einem Oxyd des Siliciums oder des Alu- 55 τ I1 t3
j miniums, insbesondere aus Siliciummonoxyd. ~ = ~r—r ~—H ——
j Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der er- ° x ** "3
■ findungsgemäßen Mehrschichtfolie besteht darin, daß
I die zusammenhängende, anorganische Zwischen- in der die einzelnen Symbole die folgenden Bedin-
I schicht auf die Grundfolie durch Aufdampfen im 60 gungen haben:
ι Vakuum aufgetragen wird und dann der Deckbelag
i durch Strangpressen aus der Schmelze aufgebracht
j wird. Der anorganische Ausgangsstoff für die Bildung T = Gesamtdicke der mehrschichtigen Folie,
! der Zwischenschicht wird vorzugsweise beim Auf- P — Durchlässigkeit der mehrschichtigen Folie,
dampfen durch elektrische Widerstandsheizung er- 65 P1, P,
hitzt. Vorteilhaft ist es auch, den anorganischen Aus- und P3 = Durchlässigkeiten der Einzelschichten,
gangsstoff für die Zwischenschicht beim Aufdampfen tv t.2
1 mittels Elektronenstrahlen zu erhitzen. und C1 = Dicken der Einzelschichten.
Die synergistische Verbesserung der Deckschicht ergibt sich daraus, daß die Durchlässigkeit der mehrschichtigen
Folie wesentlich geringer ist, als sie sich auf Grund der obigen Gleichung aus den Durchlässigkeiten
und Dicken der Einzelschichten errechnet. Diese Wirkung ergibt sich aus den Beispielen 4
bis 9.
Der heißverschweißbare Deckbelag (in der Praxis erfolgt die Verschweißung durch gleichzeitige Einwirkung
von Wärme und Druck) besteht vorzugsweise aus verzweigtkettigem Polyäthylen, Mischpolymerisaten
des Vinylidenchlorids, Nitrocellulose oder Polyamiden. Für durch Lösungsmittel aktivierte
Verschweißungen ist Nitrocellulose ein gutes Beispiel, wobei die Aktivierung mit Hilfe von Ketonen,
wie Methyläthylketon oder Aceton, Estern, wie Butylacetat oder Äthylacetat, oder Gemischen aus
Äthern und Alkoholen erfolgt. Selbstklebende Klebstoffe bestehen in erster Linie aus Mischpolymerisaten
des Vinylacetats.
Ein 3 m langer und 15,24 cm breiter Streifen aus einer 25,4 μ dicken, biaxial orientierten, wärmefixierten
Polyäthylenterephthalatfolie wird im Vakuumverdampfer mit Siliciummonoxyd beschichtet.
Das Siliciummonoxyd besitzt einen besonderen, für die optische Beschichtung bestimmten Reinheitsgrad.
Die Folie wird mit Hilfe von Walzen mit einer Geschwindigkeit von 7,6 cm/Min, in einem Abstand
von 30,5 cm an der Verdampfungsquelle vorbeigeführt. Hierbei ist zu jedem Zeitpunkt eine Folienlänge
von 20,3 cm dem verdampfenden Material ausgesetzt, und die Folie bewegt sich ständig. Das
Siliciummonoxyd wird zunächst zu einem groben Pulver zerstoßen und dann in einen Porzellantiegel
eingebracht, in dem sich 0,76 mm dicke Wolframdrahtspulen befinden. Das an der Pumpleitung mit
Hilfe eines umgekehrten Ionisationsmanometers nach Bayard-Alpert gemessene Vakuum beträgt
5 · 10~6 mm Hg (Torr). Die beschichtete Folie wird
dann durch Strangpressen aus der Schmelze mit einem verzweigtkettigen Polyäthylenharz beschichtet,
welches einen zusammenhängenden, verschweißbaren Belag auf der mit Siliciumoxyd beschichteten
Oberfläche bildet.
Die Beschichtungsdicken werden durch Röntgenfluoreszenz gemessen. Hierbei wird Chromstrahlung
mit einer Heliumbahn und einem Analysatorkristall aus Äthylendiamintartrat unter Verwendung eines
Diffraktometers mit einem Strömungszähler angewandt. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird gemäß
der USA.-Patentschrift 2147180 bestimmt. Die Gasdurchlässigkeiten werden in einer volumetrischen
Zelle gemäß der ASTM-Prüfnorm D-1434-58 bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben. Die Durchlässigkeit für Sauerstoff ist 30mal geringer als
diejenige der Grundfolie allein; die Wasserdampfdurchlässigkeit ist mehr als lOOmal geringer.
Eine 20,3 μ dicke orientierte Polypropylenfolie wird gemäß Beispiel 1 behandelt. Die Ergebnisse
finden sich in Tabelle I. Die Durchlässigkeitswerte für Wasserdampf und für Sauerstoff sind 8mal niedriger
als diejenigen der Grundfolie.
Beispiel 1
Orientierte Polyesterfolie
Orientierte Polyesterfolie
Grundfolie Mit SiO
beschichtet
beschichtet
Mit SiO
und PÄ***
beschichtet
und PÄ***
beschichtet
Beispiel 2 Orientierte Polypropylenfolie
Grundfolie
Mit SiO beschichtet
Mit SiO und PÄ*** beschichtet
Nominelle Foliendicke, μ
SiO-Belag, μ
Polyäthylenbelag, μ
Durchlässigkeit für Helium *
Durchlässigkeit für O2 *
Durchlässigkeit für Wasserdampf **
Abziehfestigkeit der Heißverschwei-
ßung, g/3,81 cm
* Barrer-Einheiten.
** g/100 m2Std.
*** PÄ = Polyäthylen.
** g/100 m2Std.
*** PÄ = Polyäthylen.
25,4
1,0
0,03
130
130
0,6
0,08 0,003
nicht verschweißbar 0,6
50,8
0,04
0,0006
1
50,8
0,04
0,0006
1
1200
20,3
4,1
0,5
40
0,5
40
0,3
nicht verschweißbar
0,3 50,8 0,025 0,06 5
1000
. 65 gemäß Beispiel 1 mit einem Belag bzw. mit zwei
Beispiele 3 bis S Belägen beschichtet, um die synergistische Wirkung
Grundfolien aus orientiertem, wärmefixiertem für die dreischichtige Folie aufzuzeigen. Die Ergeb-
Polyäthylenterephthalat werden nach den Verfahren nisse finden sich in Tabelle III.
Beispiel
6 I 7
6 I 7
Deckbelag
Gesamtdicke, μ '.·....
SiO-Belag, μ
Deckbelag, μ
Durchlässigkeit für Sauerstoff,
Barrer,
Barrer,
gemessen
vorausgesagt
keiner
27,9 0,7
0,0012
VPÄ*
76,2 0,7
48,3
0,0018 0,0032
keiner
25,4
0,06
0,06
0,002
VPÄ
68,6
0,06
0,06
43,2
0,0023
0,0054
0,0054
keiner
12,7 0,06
0,0044
VPÄ
58,4 0,06
45,7
0,006 0,020
* Verzweigtkettiges Polyäthylen, durch Strangpressen aus der Schmelze auf den anorganischen Überzug aufgetragen.
** Die Durchlässigkeit von-Polyäthylen für Sauerstoff beträgt nach C.J.Major, »Modem Plastics«, Juli 1962, S. 135, 1,1 bis 4,7; den vorliegenden Berechnungen wurde ein Wert von 2,0 zugrunde gelegt.
** Die Durchlässigkeit von-Polyäthylen für Sauerstoff beträgt nach C.J.Major, »Modem Plastics«, Juli 1962, S. 135, 1,1 bis 4,7; den vorliegenden Berechnungen wurde ein Wert von 2,0 zugrunde gelegt.
Beispiele 9 bis 12
20 lässigkeiten für Wasserdampf vor und nach den-Biegen
bestimmt werden. Die Ergebnisse finden sich Grundfolien aus orientiertem, wärmefixiertem in Tabelle IV. Man sieht, daß die mit zwei Beläger.
Polyäthylenterephthalat mit Nenndicken von 19 bzw. beschichtete Folie gemäß der Erfindung wesentlich
25,4 μ werden gemäß Beispiel 1 mit einem Belag dauerhafter ist als die gleiche, jedoch nur mit dei
bzw. mit zwei Belägen versehen, worauf die Durch- 25 anorganischen Sperrschicht versehene Grundfolie.
12
10
13
Gesamtdicke, μ
SiO-Belag, μ ■.:■
Durchlässigkeit für Wasserdampf *, g/100 mVStd.,
ohne Biegung
20 Biegungen **
Polyester 19 μ
+ VPÄ-Deckbelag***
17,8 0,1
14 57
Polyester 19 μ
+ VPÄ-
Deckbelag
66
0,08
0,08
7
11
11
Polyester 25,4 μ
27,9
0,06
0,06
15
49
49
Polyester 25,4 μ
H-VPÄ-
Deckbelag
71,1 0,06
12 11
* IPV-Methode nach Du Pont (vgl. USA.-Patentschrift 2147180).
** Gelbo Flex Test nach P. A. Gelber und Mitarbeitern, »Modem Packaging«, Januar 1952 S. 125.
*** Verzweigtkettiges Polyäthylen.
*** Verzweigtkettiges Polyäthylen.
Einzelne Blätter einer 25,4 μ dicken, orientierten, wärmefixierten Polyäthylenterephthalatfolie werden 5°
durch Bedampfen mittels Elektronenstrahlen mit glasartigen, durchsichtigen anorganischen Belägen
beschichtet. Die Elektronenstrahlpistole wird mit 500 Watt betrieben. Die Elektronen haben eine
Energie von 5 bis 20 kV. Die vom Elektronenstrahl 55
getroffene Fläche beträgt weniger als 1,6 cm2. Da Vakuum in der Kammer beträgt 2 · 10~e Torr. De
Abstand vom Ziel der Elektronenstrahlen bis zu Folie beträgt 30,5 cm, und das Ziel ist in einen
Graphitboot untergebracht. Diese anorganische; Zwischenschichten werden gemäß Beispiel 1 mit ver
schweißbaren Deckbelägen versehen, wobei praktisc": gleichwertige Ergebnisse erzielt werden. Diese sin<
in Tabelle V zusammengestellt.
Verdampfter Stoff | Verdampfungsquelle | — | Dicke des Belages, μ |
Durchlässig für Sauerstoff |
;keit, Barrer für Helium |
MgO | Norton-Magnesit 12 M | 0,2 | — - | 0,16 | |
Al2O3 | Norton-Alundum Nr. 4186 | 0,15 | 0,0018 | 0,04 | |
SiO2 | Gereinigter Sand (Baker) | 0,20 | 0,0014 | 0,7 | |
ZrO2 | Geschmolzener stabilisierter Zirko- | 1,6 | 0,01 | 0,4 | |
nit (Norton) | |||||
keiner | — | 0,03 | 1,0 |
409 516/14
ίο
Die Grundfolie braucht nicht aus einem Polyester oder aus Polypropylen zu bestehen. Es werden Folien
von anderer chemischer Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 beschichtet. Hierbei bestehen die Grundschichten
aus einem Polyimid bzw. einem perfluorierten Mischpolymerisat. Der aufgedampfte Überzug ist
durchsichtig und vermindert die Durchlässigkeit, wie aus Tabelle VI ersichtlich. Eine Polyimjdfolie mit
einer anorganischen Sperrschicht und einem Deckbelag aus einem perfluorierten Polymerisat, wie sie
in der Tabelle angegeben ist, kann zur Herstellung eines spiralförmig gewickelten Rohres verwendet
werden, wobei die sich überlappenden Ränder der Folie verschweißt werden. Solche Rohre eignen sich
für die Verwendung innerhalb weiter Temperaturbereiche und sind gegen die meisten strömenden
Medien inert.
Eine mit einem durchsichtigen anorganischen Belag beschichtete Grundfolie kann gemäß der Erfindung
mit einem spinngebundenen (spun-bonded), urtgewebten Vlies zu einem Schichtkörper zusammengefügt
werden, der eine reißbeständige biegsame Sperrschicht bildet. Die Durchsichtigkeit der Grundfolie
und des Oxydüberzuges ist wichtig für die Zur-;
Schaustellung von aufgedruckten Mustern auf unges webten Vliesen. Dies wird durch Beispiel 16 erläutert.
Gründfölie
icke, μ | Belag | Dicke, μ | Durchlässig für Sauerstoff |
skejtj Barrer für Helium |
23,1 | keiner | _ | 0,06 | 2,4 |
SiO | 0,25 | 0,005 | 0,27 | |
25,4 | keiner | — | 3,5 | 44 |
SiO | 0,18 | 0,62 | 5,5 |
Polyimid * ,
Perfluorierter Mischpolyester **
* Polyimidfolie, hergestellt aus Pyrömellithsäürediänhydrid und 4,4'-Diämlnodiphenyläther.
** Mischpolymerisat aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen,
Eine mit Siliciummonoxyd beschichtete, 20,3 μ dicke Folie aus biaxial orientiertem Polypropylen
wird im Walzenmund einer Schmelzbeschichtungsvorrichtung mit einem spinngebundenen (spunbonded) Vlies1 aus linearem Polyäthylen kombiniert,
welches ein Flächengewicht von 33,9 g/ma besitzt.
Der Siliciummonoxydbelag befindet sich auf der Seite des spinngebundenen Vlieses und wird mittels einer
12,7 μ digken Schicht aus einer Schmelze von verzweigtkettigem
Pqlyäthyteii zum Anhaften gebracht. Die Schichtstoffherstellung erfolgt mit einer Geschwindigkeit
von 13,7 m/Min, unter Verwendung eines Luftspaltes von 3,8 cm bei 330° Cs einer
Quetschwälzentemperatur yön 50° C, einer Kühlwalzentemperatur
von 40° C und einem Walzendruck von 44,7 kg/cm Walzenbreite. Anschließend
wird die andere Seite der Folie zwecks Erzielung der Haftfestigkeit mit einer Flamme aus Propan und
an Sauerstoff angereicherter Luft behandelt. Dann wird diese Seite aus der Schmelze mit einer 25,4 μ
dicken Schicht aus verzweigtkettigem Polyäthylen mit einer Geschwindigkeit von 12,2 m/Min, beschichtet.
Die Schmelztemperatur beträgt 330° C, der Luftspalt 3,8 cm, die Temperatur der Quetschwalze
105Θ C, die Temperatur der Kühlwalze 40° C und
der Walzendruck 44,7 kg/cm Walzenbreite. Die Eigenschaften dieser Probe (Nr. 1) weiden in Tabelle
VII mit denjenigen eines Schichtkörpers verglichen, der unter den gleichen Bedingungen* jedoch
unter Ersatz des Polypropylens, durch eiiie, 12,7 μ
dicke, biaxial orientierte Polyäthylenterephthalatfolie (Nr. 2) hergestellt ist. Als Kontrollprobe. dient ein
Schichtkörper aus Aluminiumfolie und linearem
4s Polyäthylen,* der in ähnlicher Anordnung aiii einem
spmngebundenen Vlies z,üsamjiie;ng;efügt ist.
Schichtkörper | 1 LPÄ/VPÄ/SiO/OPP/VPÄ |
2 LPÄ/VPÄ/SiQ/OPÄT/VPÄ |
3 LPÄ/VPÄ7A1/VPÄ |
Dicke, μ ..,...,.,,,...,,,,,,<<
ä Zugfestigkeit, kg/cm2! ,,,.,..,,.., Dehnung, Vo ,,., .,.,....<·. Elastizitätsmodul, kg/cm? ...,,... Zerreißfestigkeit nach Elmendorf,g Berstfestigkeit nach M u 11 e η, kg Pneumatische Stößfestigkejt, kg/cm Durchlässigkeit für O2," nach 20 Biegungen * g/100 m2/Std. nach 20 Biegungen * |
4,8 858/584 38/42 1Q264/7382 122/176 37,19 6,57 0,64 0,72 |
4,5 724/548 30/49 12304/9632 150/179 70,76 4,47 0,42 0,05 |
4,5 555/506 49/34 14343/13007 504/510 36,74 4,76 0,01 4,70 |
LPÄ = Lineares Polyäthylen, gebunden an spinngebundenes Vlies mit 33,9 g/m2 Flächengewicht.
VPÄ = 12,7 μ dicke Folie aus verzweigtkettigem Polyäthylen mit 25,7 μ dicker Deckschicht aus linearem Polyäthylen.
Lineares Polyäthylen.
20,3 μ dicke Folie aus orientiertem Polypropylen.
12,7 μ dicke Folie aus orientiertem Polyäthylenterephthalat.
Die Aluminiumfolie ist 11,4 μ dick.
Gelbo Flex Test.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
LPÄ =
OPP =
OPÄT =
Claims (6)
1. Biegsame Mehrschichtfolie aus einer Grundfolie aus einem organischen Kunststoff, einem
anhaftenden Deckbelag aus einem organischen Kunststoff und einer zwischen der Grundfolie und
dem Deckbelag anhaftenden, zusammenhängenden, anorganischen Zwischenschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrschichtfolie durchsichtig ist und die anorganische Zwischenschicht
sich in glasartigem Zustand befindet, durchsichtig ist und eine Dicke von 0,02 bis 2 μ
hat.
2. Mehrschichtfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganische Zwischenschicht
aus einem Oxyd des Siliciums oder des Aluminiums besteht.
3. Mehrschichtfolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganische Zwischenschicht
aus Siliciummonoxyd besteht.
4. Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtfolie nach Ansprüchen I bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusammenhängende, anorganische Zwischenschicht auf die Grundfolie
durch Aufdampfen im Vakuum aufgetragen und der Deckbelag sodann durch Strangpressen aus
der Schmelze aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der anorganische Ausgangsstoff
für die Zwischenschicht beim Aufdampfen durch elektrische Widerstandsheizung erhitzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der anorganische Ausgangsstoff
für die Zwischenschicht beim Aufdampfen mittels Elektronenstrahlen erhitzt wird.
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