DE1125812B - Handschutz fuer eine Feuerwaffe, insbesondere eine automatische Feuerwaffe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Handschutz für eine Feuerwaffe, insbesondere für eine automatische Feuerwaffe, bestehend aus einem den Lauf konzentrisch umgebenden, mit Bohrungen versehenen Mantelrohr und Abstandsstücken oder Polstücken, die einen um den Lauf angeordneten Hohlraum umschließen.

Es hat sich herausgestellt, daß bei Dauerfeuer ein Lauf einer automatischen Feuerwaffe eine Temperatur von mehr als ca. 540° annehmen kann. Wenn daher die Feuerwaffe mit dem üblichen hölzernen Vorderschaft ausgerüstet wird, besteht die Gefahr, daß der Vorderschaft zu brennen anfängt oder das Holz brüchig wird. Bei Verwendung eines Metallvorderschaftes würde der Vorderschaft zu heiß werden, so daß der Schütze die Feuerwaffe nicht richtig halten kann. Außerdem strömt die vom Vorderschaft abgegebene Wärme in der aufsteigenden Luft nach oben und stört das Zielen mit der Waffe durch die sich bildenden Wärmeschlieren.

Es ist bekannt, zum Schütze eine Feuerwaffe mit einem Metallrohr oder mehreren abgestuften Mantelrohren zu umgeben, das in einem Abstand vom Umfang des Laufes angeordnet ist, und zwischen dem Lauf und dem Mantelrohr einen Hohlraum zum Abführen der durch das Abfeuern entstandenen Wärme an die Luft zu schaffen. Der Hohlraum dient somit zur Kühlung des Laufes. Es ist auch eine Feuerwaffe bekannt, bei der zwischen Lauf und Mantelrohr eine Wärmeschutzmasse eingepreßt ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für den Lauf einer automatischen Feuerwaffe einen wirksamen Handschutz zu schaffen, der billig ist und geringes Gewicht aufweist.

Dies wird dadurch erreicht, daß das den Lauf umgebende Mantelrohr aus einer Außenhaut und einem Kern aus einem Zellularstoff mit geringer Dichte, insbesondere verschäumten thermoplastischen Stoffen, besteht.

Zu weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Innenfläche des aus einem Zellularstoff mit geringer Dichte bestehenden Kernes bzw. der Hohlraum mit einer Metallfolie ausgekleidet sein.

Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die an sich bekannten Abstandsstücke mit Durchlaßöffnungen versehen sein, die den zwischen Lauf und Mantelrohr vorgesehenen Hohlraum mit der Außenluft verbinden.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den Figuren zu entnehmen. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht des Handschutzes, teils in Ansicht, teils geschnitten,

Handschutz für eine Feuerwaffe, insbesondere eine automatische Feuerwaffe

Anmelder:

George Curry Sullivan, Hollywood, Calif. (V. St. A.)

Vertreter: Dr. E. Wiegand, München 15,

und Dipl.-Ing. W. Niemann, Hamburg 1, Ballindamm 26, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 20. Mai 1957 (Nr. 660 103)

George Curry Sullivan, Hollywood, Calif. (V. St. Α.), ist als Erfinder genannt worden

Fig. 2 eine Draufsicht, ebenfalls im Teilschnitt, Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie 3-3 der Fig. 1.

Der Lauf 12 kann aus Stahl, Aluminium oder geschichtetem Aluminiumstahl bestehen.

Zweckentsprechende Abstandsstücke 31 und 32 halten den Handschutz 13 in seiner Lage gegenüber dem Lauf. Das Abstandsstück 31 ist ein ringförmiger Teil mit Durchlaßöffnungen oder radialen Nuten 23. Dadurch wird eine ringförmige Kühlkammer bzw. ein Hohlraum 16 zum Zirkulieren von Kühlluft geschaffen. Das Abstandsstück 32 dient als Verstärkungsendteil für das Ende des Handschutzes 13. Es ist mit Mitteln 33 versehen, um den Handschutz an den Verschlußkasten der Feuerwaffe anzulenken. Die Abstandsstücke 31 und 32 können aus beliebigem zweckentsprechendem Material hergestellt sein, bestehen jedoch vorzugsweise aus Glasfasern, die durch geformtes Phenolharz verstärkt sind.

Bei Dauerfeuer kann Luft in die Durchlaßöffnungen 23 eintreten, zur Kühlung rings um den Lauf 12 zirkulieren und den Hohlraum 16 durch eine oder mehrere Auslaßöffnungen 11 verlassen. Diese sind an der Oberseite und der Unterseite des Vorderschaftes 13 vorgesehen. Die Kühlluft kann auch durch die unteren Öffnungen 11 eintreten. Der Hohlraum 16 ist mit einer Metallfolie 14 ausgekleidet. Diese Metallfolie 14 mit einer Dicke von vorzugsweise etwa 0,003" reflektiert die Wärme, die vom Lauf, der den Hohl-

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raum 16 durchsetzt, abgegeben wird, so daß das Mantelrohr des Handschutzes 13 möglichst wenig Wärme aufnehmen kann.

Das Mantelrohr 13 besteht aus weiteren zwei Schichten. Die Außenfläche des Mantelrohres 13 wird vorzugsweise durch eine aus Glasfaser verstärkte Haut 15 aus Kunststoff gebildet. Zwischen der Metallfolie 14 und der Glasfaserhaut 15 befindet sich eine Schicht 10 aus Isocyanatschaum zur Wärmeisolation. Die Abstandsstücke 31 und 32 werden fest mit dem geschiehteten Mantelrohr zu einer Einheit verbunden. Der Handschutz ist am Mantelrohr mit parallel zum Lauf verlaufenden Wellungen 17 versehen, die durch Pressen oder Gießen hergestellt werden. Die Wellungen 17 tragen zur Verstärkung des Handschutzes bei und schaffen gleichzeitig einen ausgezeichneten Griff zum Festhalten der Feuerwaffe während des Feuerns und eine große Oberfläche für die Wärmeabfuhr.

Ein thermoplastischer Schaum aus Isocyanat mit einer Dichte von ca. 0,4 ist mit Erfolg verwendet worden. Unter »thermoplastischer Schaum« ist jedoch nicht nur dieses besondere Material gemeint, sondern auch andere poröse Stoffe, die ähnliche Eigenschaften haben.

Ein thermoplastischer Schaum ist in dieser An-Wendung besonders vorteilhaft, weil er an Ort und Stelle verschäumt und verarbeitet werden kann. Der Kern haftet sowohl an der Außenhaut 15 an als auch an der inneren Metallfolienschicht. Dadurch wird ein zähes wärmewiderstandsfähiges, als Ganzes nicht poröses Erzeugnis gebildet.

Die Festigkeit des Handschutzes wird durch das beschriebene Verkleben der einzelnen Schichten untereinander und mit den Abstandsstücken beträchtlich erhöht.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Handschutz für eine Feuerwaffe, insbesondere eine automatische Feuerwaffe, bestehend aus einem den Lauf konzentrisch umgebenden, mit Bohrungen versehenen Mantelrohr und Abstandsstücken oder Paßstücken, die einen um den Lauf angeordneten Hohlraum umschließen, dadurch gekennzeichnet, daß das den Lauf (12) umgebende Mantelrohr (13) aus einer Außenhaut (15) und einem Kern aus Zellularstoff (10) mit geringer Dichte, insbesondere einem verschäumten thermoplastischen Stoff, besteht.

2. Handschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche des Kernes (10) bzw. der Hohlraum (16) mit einer Metallfolie (14) ausgekleidet ist.

3. Handschutz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an sich bekannten Abstandsstücke (31, 32) mit Durchlaßöffnungen (23) versehen sind.

4. Handschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhaut (15) aus glasfaserverstärktem Kunststoff besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 632408, 415 117,
660, 349 247, 83 953;

österreichische Patentschrift Nr. 67 466;
schweizerische Patentschrift Nr. 62/1888.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

O 209 519/81 3.62