Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
chirurgische Nadel der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die
zum Nähen
von Gewebe in einem raumbeengten Situs ein sicheres Erfassen und
Fixieren organischen Gewebes in einfacher Weise ermöglicht und
zusätzliche
Gewebeverletzungen wie auch Belastungen des Patienten weitestgehend
ausschließt.
Diese Aufgabe wird mit einer chirurgischen Nadel
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Die Vorteile dieser Lösung
sind insbesondere darin zu sehen, daß die lichte Weite zwischen
der Nadelspitze und dem Nadelöhr
recht klein ist, Nadelspitze und Nadelöhr im wesentlichen aufeinander
zuweisend angeordnet sind und damit organisches Gewebe sicher erfaßt und fixiert
werden kann, auch wenn das zu nähende
Gewebe in einem raumbeengten Situs liegt, schwer erreichbar und
durch andere Gewebeschichten weitestgehend abgedeckt ist. Insbesondere
können
die Fascienränder
im Bereich einer Stichinzision ohne zusätzliche Gewebeverletzungen
sicher erfaßt
und präzise
genäht
werden.
Das Erfassen und Fixieren des Gewebes kann
nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dadurch begünstigt werden,
daß sich
die Nadel in einer Ebene, die senkrecht zur Symmetrieachse verläuft, über etwa
sieben Achtel einer vollen Windung erstreckt.
In besonderen Fällen ist es ferner für das sichere
Erfassen des Gewebes zweckmäßig, wenn sich
die Nadel um die Symmetrieachse schneckenförmig erstreckt. Nach einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erstreckt sich die Nadel spiralförmig um
die Symmetrieachse, so daß die
Nadelspitze und das Nadelöhr
in jeweils einer unterschiedlichen Ebene angeordnet sind, die senkrecht
zur Symmetrieachse liegen, zueinander parallel sind und einen gegenseitigen
Abstand aufweisen, wodurch zusätzlich zu
der lichten Weite in Richtung der Erstreckung der Nadel um die Symmetrieachse
auch eine lichte Weite zwischen der Nadelspitze und dem Nadelöhr in Längsrichtung
der Symmetrieachse realisiert ist. Die lichte Weite in Längsrichtung
der Symmetrieachse ist direkt abhängig vom Abstand der beiden
Ebenen bzw. der Steigung der Spirale. Sie beträgt vorzugsweise etwa ein Drittel
des Durchmessers der Mittellinie der Nadel. Das wirksame lichte
Maß dieser
Nadel wird also zum einen durch die lichte Weite in Umfangsrichtung
der Nadel um die Symmetrieachse und zum anderen durch die lichte
Weite in Längsrichtung der
Symmetrieachse gebildet. Das wirksame lichte Maß ist stets größer als
eine der einzelnen lichten Weiten. Hierdurch ist es möglich, auch
bei Nadeln, die sich über
etwa sieben Achtel einer vollen Windung um die Symmetrieachse erstrecken,
eine wirksames lichtes Maß zu
realisieren, mit dem auch kräftige
zu adaptierende Gewebeteile beider Wundseiten nacheinander bei einer
Nadeldrehung gefaßt
und durch die weitergeführte
Windung, auch unter Spannung, auf der Nadel gehalten werden. Ein
Abgleiten des gefaßten
Gewebes von der Nadel ist auch beim Wechsel des Nadelhalters vom
Nadelöhr
zur Nadelspitze ausgeschlossen. Ebenso ist bei dieser Nadel die
Verwendung eines zweiten Instruments zum Führen und Halten der Nadel überflüssig. Eine
derart ausgebildete Nadel ermöglicht
somit das Nähen
auf engstem Raum und in unübersichtlicher
Tiefe. In der sogenannten Knopfloch-Chirurgie ist das Nähen der Faszie
in der Tiefe einer Trokarinzision leicht möglich. Desgleichen läßt sich
mit einer derart geformten Nadel in der Minimalinvasiven-Chirurgie in der
Weite des Operationssitus Gewebe leicht erfassen, halten und adaptieren.
Nach einer weiteren Ausgestaltung
ist vorgesehen, daß sich
die Nadel korkenzieherartig um die Symmetrieachse erstreckt und
dadurch beide lichten Weiten realisiert sind. Hierdurch kann das
sichere Erfassen des Gewebes insbesondere dann wesentlich begünstigt werden,
wenn der Operationssitus sehr raumbeengt ist. Dabei kann in Abhängigkeit
vom konkreten Fall die zum Nähen
vorangehende Nadelspitze einen kleineren radialen Abstand zur Symmetrieachse
haben als das Nadelöhr.
Aber auch der umgekehrte Fall ist möglich.
Das zu adaptierende Gewebe läßt sich
noch leichter erfassen, wenn das Nadelende, dem die Spitze zugeordnet
ist, in einem noch engeren Radius um die Symmetrieachse verläuft, als
es der eigentlichen Korkenzieherform entspricht, wobei dieses Nadelende
zusätzlich
auch noch in Längsrichtung
der Symmertrieachse in Richtung des Nadelöhrs abgebogen sein kann.
Die Handhabung der Nadel läßt sich
dadurch verbessern, daß das
Nadelende, dem das Nadelöhr zugeordnet
ist, in einem noch engeren Radius um die Symmetrieachse verläuft, als
es der eigentlichen Korkenzieherform entspricht, wobei dieses Nadelende
zusätzlich
auch noch in Längsrichtung
der Symmertrieachse in Richtung der Nadelspitze abgebogen sein kann.
In besonders einfacher Weise kann
eine zusätzliche
lichte Weite zwischen Nadel und Nadelöhr in Längsrichtung der Symmetrieachse
dadurch realisiert werden, daß mindestens
einer der Endbereiche, dem die Nadelspitze oder das Nadelöhr zugeordnet sind,
in Längsrichtung
der Symmetrieachse von dem anderen Endbereich wegweisend abgebogen
ist.
Weitere Merkmale der Erfindung sowie
die aus diesen resultierenden Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an
einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
In der zugehörigen
Zeichnung zeigen in schematischer und vergrößerter Darstellung:
1:
die Vorderansicht einer Ausführungsform
der chirurgischen Nadel,
2:
die Draufsicht nach 1,
3:
die Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform der chirurgischen
Nadel,
4:
die Draufsicht einer sich spiralförmig erstreckenden chirurgischen
Nadel,
5:
die Draufsicht einer sich korkenzieherförmig erstrechenden chirurgischen
Nadel und
6;
die Draufsicht einer letzten Ausführungsform der chirurgischen
Nadel.
Die chirurgische Nadel 1, Fig. 1 und 2, ist entlang einer Mittellinie 2 um
eine Symmetrieachse 3 gebogen. Die Nadel 1 erstreckt
sich, der Mittellinie 2 folgend, in einer zur Symmetrieachse
senkrechten Ebene im wesentlichen kreisförmig von einer Nadelspitze 4 zu
einem Nadelöhr 5,
wobei sich die Nadel 1 auch elliptisch oder in vergleichbarer
geometrischen Gestalt erstrecken kann. Diese Erstreckung der Nadel 1 entlang
der Mittellinie 2 reicht lediglich über einen Teilbereich eines
Vollkreises, mindestens über
drei Viertel und vorzugsweise etwa sieben Achtel desselben, so daß entlang
der Mittellinie 2 die Nadelspitze 4 und das Nadelöhr 5 einen gegenseitigen Abstand
aufweisen, durch den eine lichte Weite 6 gebildet ist.
Wegen dieses recht kleinen lichten Weite 6 und der im wesentlichen
aufeinander zuweisenden Ausrichtung der Nadelenden mit der Nadelspitze 4 bzw.
dem Nadelöhr 5 ist
gewährleistet,
daß zu
nähende
Geweberänder,
beispielsweise die Fascienränder
der Stichinzision eines Trokars, sicher erfaßt und auf der Nadel 1 während des
weiteren Nähvorgangs
fixiert werden können.
Ein Abgleiten bzw. Zurückschnellen
des Gewebes von der Nadel 1 ist in einfacher Weise und
problemlos auch dann sichergestellt, wenn das Nähen in raumbeengter Tiefe eines Operationssitus
erfolgen muß.
Das Nadelöhr 5 dient der Aufnahme
eines nicht dargestellten chirurgischen Garns. Es ist aber auch
möglich,
daß das
Garn in anderer Weise an der Nadel fixiert ist, beispielsweise auch
unlösbar
durch Kleben, Schweißen
und dgl..
Eine chirurgischen Nadel 7, Fig. 3, erstreckt sich um
eine Symmetrieachse 8 auf einer zu letzterer senkrechten
Ebene schneckenförmig,
wobei eine Nadelspitze 9 einen größeren radialen Abstand zu der
Symmetrieachse 8 hat, als das Nadelöhr 10. Mit dieser
Nadel 7 kann das Erfassen des Gewebes erleichtert werden,
da die beim Nähen
vorangehende Nadelspitze 9 in radialer Richtung der Nadel 7 zum Nadelöhr 10 vorsteht.
Eine Nadel 11, Fig. 4, verläuft entlang
einer Mittellinie 12 um eine Symmetrieachse 13 spiralförmig und
erstreckt sich dabei ebenfalls über
etwa sieben Achtel einer vollen Windung. Dabei sind eine Nadelspitze 14 und
ein Nadelöhr 15 jeweils
in einer unterschiedlichen zur Symmetrieachse 13 senkrechten Ebene
angeordnet. Beide Ebenen weisen in Längsrichtung der Symmetrieachse 13 einen
gegenseitigen Abstand auf; so daß auch die Nadelspitze 14 und das
Nadelöhr 15 zusätzlich zu
dem Abstand, durch den eine lichte Weite 16 gebildet ist,
auch einen Abstand in Längsrichtung
der Symmetrieachse 13 aufweist, durch welchen eine lichte
Weite 17 gebildet ist. Die lichte Weite 17 ist
direkt abhängig
vom Abstand der beiden Ebenen bzw. der Steigung der Spirale. Vorzugsweise
beträgt
der Abstand beider Ebenen etwa ein Drittel des Durchmessers der
Mittellinie 12. Ein wirksames lichtes Maß zwischen
der Nadelspitze 14 und dem Nadelöhr 15 wird also zum
einen durch die lichte Weite 16 in Umfangsrichtung der
Nadel 11 um die Symmetrieachse 13 und zum anderen
durch die lichte Weite 17 in Längsrichtung der Symmetrieachse 13 gebildet.
Das wirksame lichte Maß ist
stets größer als
eine der einzelnen lichten Weiten 16, 17. Hierdurch
wird eine wirksames lichte Maß realisiert, mit
dem auch kräftige
zu adaptierende Gewebeteile beider Wundseiten nacheinander bei einer
Nadeldrehung gefaßt
und durch die weitergeführte
Windung, auch unter Spannung, auf der Nadel 11 gehalten
werden können.
Ein Abgleiten des gefaßten
Gewebes von der Nadel 11 ist auch beim Wechsel des Nadelhalters
vom Nadelöhr 15 zur
Nadelspitze 14 ausgeschlossen. Eine derart ausgebildete
Nadel 11 ermöglicht
somit das Nähen
auf engstem Raum und in unübersichtlicher
Tiefe. In der sogenannten Knopfloch-Chirurgie ist das Nähen der
Faszie in der Tiefe einer Trokarinzision mit der Nadel 11 leicht
möglich. Desgleichen
läßt sich
mit einer derart geformten Nadel 11 in der Minimalinvasiven-Chirurgie
in der Weite des Operationssitus Gewebe leicht erfassen, halten und
adaptieren.
Beim Nähen, bei dem die Nadel 11 im
wesentlichen um die Symmetrieachse 13 gedreht wird, steht
die vorangehende Nadelspitze 14 in Längsrichtung der Symmertieachse 13,
zur übrigen
Nadel 11 vor. Hierdurch kann das Erfassen des Gewebes erheblich
begünstigt
werden, insbesondere in den Fällen,
in denen zu nähenden
Fascienrändern
benachbarte Fettgewebeschichten dick sind.
Das Erfassen des organischen Gewebes kann
ferner mit einer chirurgischen Nadel 18, Fig. 5, erleichtert werden, die sich
entlang einer Mittellinie 19 korkenzieherförmig um
eine Symmetrieachse 20 erstreckt. Eine Nadelspitze 21 hat
dabei zu der Symmetrieachse 19 einen größeren radialen Abstand als ein
Nadelöhr 22.
Denkbar und in einzelnen vorteilhaft ist es auch, wenn die korkenzieherartige
Ausbildung der Nadel 18 umgekehrt ausgebildet ist, derart,
daß der
radiale Abstand des Nadelöhrs 22 zur
Symmetrieachse 20 größer als
der der Nadelspitze 21 ist. Auch bei dieser Nadel 18 weisen
die Nadelspitze 21 und das Nadelöhr 22 zusätzlich zu
dem gegenseitigen Abstand, durch den eine lichte Weite 23 gebildet wird,
einen gegenseitigen Abstand in Längsrichtung der
Symmetrieachse 19 auf, durch den eine lichte Weite 24 gebildet
ist. Diese beträgt
vorzugsweise etwa die Hälfte
des radialen Abstands der Nadelspitze 21 zur Symmetrieachse 19.
Zum leichteren Erfassen des zu adaptierenden
Gewebes kann sich in nicht dargestellter Weise ein Nadelende, dem
die Nadelspitze 21 zugeordnet ist, auch in einem noch engeren
Radius um die Symmetrieachse 19 erstrecken, als es der
Fortführung der
gewählten
Korkenzieherform entspricht. Dabei kann dieses Nadelende zusätzlich auch
noch in Längsrichtung
der Symmetrieachse 19 in Richtung des Nadelöhrs 22 abgebogen
sein. Ebenso ist es möglich,
daß in
gleicher Weise ein Nadelende, dem das Nadelöhr 22 zugeordnet ist,
in einem engeren Radius, als es der eigentlich gewählten Korkenzieherform
entspricht, um die Symmetrieachse 19 erstreckt und dieses
Nadelende zusätzlich
in Richtung der Nadelspitze 21 umgebogen ist.
Eine Nadel 25, Fig. 6, ist im wesentlichen
wie die im Ausführungsbeispiel
gemäß 1 dargestellt ausgebildet.
Sie erstreckt sich von einer Nadelspitze 26 im wesentliche
in einer zu einer Symmetrieachse 28 senkrechten Ebene kreisförmig um
die Symmetrieachse 28 zu einem Nadelöhr 29. Gegenüberliegende
Endbereiche der Nadel 25, die einmal der Nadelspitze 26 und
einmal dem Nadelöhr 29 zugeordnet sind,
sind in Längsrichtung
der Symmetrieachse 28 voneinander wegweisend abgebogen,
wodurch ein zusätzlicher
gegenseitiger Abstand der Nadelspitze 26 und des Nadelöhrs 29 in
Längsrichtung
der Symmetrieachse 28 realisiert ist. Dieser entspricht
einer lichten Weite 30, die somit in einfachster Weise
realisiert ist. Selbstverständlich
ist es im Sinne der Erfindung, die lichte Weite 30 durch
Abbiegung nur eines der Endbereiche auszubilden.
Im Sinne der Erfindung sind auch
Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsbeispiele.
Ebenso sind die unterschiedlichsten Erstreckungsformen der Nadelkörper, kreisförmig, elliptisch
und dgl., denkbar. Auch können
die lichten Weiten 6, 16, 17, 23, 24, 30, 31, 32 in
Abhängigkeit
vom Einzelfall unterschiedlichst dimensioniert sein. Eine weitere
Modifikation ist denkbar, bei der sich die spiralförmige oder
korkenzieherförmige
Ausbildung über
mehrere Windungen erstreckt. Dadurch erscheint eine sehr symmetrisch
Perforation des organischen Gewebes möglich, wobei das chirurgisches Garn
nacheinander durch mehrere Perforationen geführt und mittels einer Knotenstelle
verschlossen werden kann.
Zum Nähen wird die Nadel 1, 7, 11,18, 25 so positioniert
und mittels eines nicht dargestellten Nadelhalters gehalten, daß die Symmetrieachse 3, 8, 13, 20, 28 im
wesentlichen in Längsrichtung
einer Stichinzision angeordnet und leicht zu dieser geneigt ist. Das
Nähen erfolgt
danach, indem die Nadel 1, 7, 11,18, 25 mittels
des Nadelhalters um die Symmetrieachse 3, 8, 13, 20, 28 gedreht
und entlang der Symmetrieachse 3, 8, 13, 20, 28 und
der Stichizision geführt
wird, so daß mit
der Nadelspitze 4, 9, 14,21, 26 voran
die Fascie benachbart zur Stichinzision an gegenüber und hintereinander liegenden
Stellen ergriffen, perforiert und nachfolgend durch die Perforation das
chirurgischen Garn hindurch gezogen werden kann. Mit jeder vollständige Drehung
der Nadel 1, 7, 11 ,18, 25 werden
zwei zur Stichinzision gegenüberliegende
und in Längsrichtung
der Stichinzision hintereinander liegende Stellen der Fascie perforiert.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Nadel 11, 18, 25 infolge
der vorlaufenden Nadelspitze 14, 21, 26 und
der lichten Weite 16, 24, 30 mittels
des Nadelhalters in Längsrichtung
der Symmetrieachse 13, 19, 28 stets hinter
der Nadelspitze 14, 21, 26 gehalten und
geführt
werden kann, so daß die
Handhabung der Nadel 11, 18, 25 gewissermaßen von
außerhalb
der Stichinzision möglich
ist. Ein zusätzlicher Raumbedarf
für den
Nadelhalter im Bereich der Stichinzision kann dadurch erheblich
minimiert werden.