-
TECHNISCHES GEBIET
-
Ausführungsformen
des hier beschriebenen Gegenstands betreffen allgemein elektromotorische
Antriebssysteme und insbesondere betreffen Ausführungsformen des Gegenstands
Verfahren und Vorrichtungen zum Verringern der Drehmomentwelligkeit
in Elektromotoren, welche in elektrischen und hybridelektrischen Fahrzeugantriebssystemen
eingesetzt werden.
-
HINTERGRUND
-
In
Fahrzeugen mit elektrischen Traktionsmotoren werden Wechselstrommotorantriebe
(AC-Motorantriebe)
dazu benutzt, ein benötigtes
Drehmoment an die Motorwelle zu liefern. Bei den meisten Motorantrieben wird
versucht, einen ausgewogenen Satz reiner Sinusströme an die
Statorwicklungen des Motors zu liefern, um ein konstantes Drehmoment
ohne Verzerrung oder Welligkeit zu erzeugen. Jedoch existiert aufgrund
praktischer Konstruktionsbedingungen eine Welligkeit selbst bei
Erregung mit rein sinusförmigen
Statorströmen. Drehmomentwelligkeit
kann zu Geschwindigkeitsschwankungen führen, Resonanzen in den Antriebssträngen erregen
oder andere unerwünschte
Effekte hervorrufen. Im Fall eines Fahrzeugs kann Drehmomentwelligkeit Fahrzeugoszillationen
oder Geräuschentwicklung
hervorrufen.
-
In
einigen Situationen kann die Drehmomentwelligkeit, die von einem
Motor erzeugt wird, dadurch verringert werden, dass mechanische Änderungen
am Design des Motors gemacht werden, beispielsweise an der Wicklungskonfiguration,
der Geometrie der Statorzähne,
der Geometrie der Rotorbarriere und der Schrägstellung des Rotors. Jedoch
gibt es einen Zielkonflikt zwischen Drehmomentwelligkeit und Drehmomentdichte
des Motors. Deshalb liefert der Motor in allen praktischen Einsätzen eine
bestimmte Drehmomentwelligkeit, wenn ihm ein sinusförmiger Strom
zugeführt
wird. Passive Dämpfungsverfahren,
wie beispielsweise das Versehen des Fahrzeugs mit strukturellen
Verstärkungen
oder schalldämpfenden
Materialien, können
dafür eingesetzt werden,
einige der nachteiligen Auswirkungen einer Drehmomentwelligkeit
zu verringern und akustische Geräuschentwicklung
zu mildern. Jedoch können
diese Dämpfungsverfahren
kostenintensiv sein und gehen das Problem der durch den Motor erzeugten
Drehmomentwelligkeit nicht direkt an.
-
Im
Fall von Hybridfahrzeugen oder elektrischen Fahrzeugen können Überwachungskontroller
der höheren
Ebene Algorithmen wie die aktive Dämpfung einsetzen, die darauf
ausgerichtet sind, das Drehmomentkommando, das dem Wechselstrommotorantrieb
zugeführt
wird, zu modulieren, um die Erregung von Resonanzen in den Antriebssträngen, die
teilweise von der Drehmomentwelligkeit herrühren, zu minimieren. Jedoch können diese
Algorithmen typischerweise nicht bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten
arbeiten, da sie nicht zwischen der Modulation des vom Fahrer angeforderten
Drehmomentkommandos und den durch die Drehmomentwelligkeit des Wechselstrommotors
induzierten Oszillationen unterscheiden können. Alternative Techniken
sind darauf ausgerichtet, einen Oberwellenaufhebungsstrom in das
fundamentale synchrone Bezugssystem zu injizieren. Jedoch gelingt
es mit diesen Techniken nicht, die Effekte der Beschränkungen
für die
Bandbreite des Stromreglers auf das System zu behandeln, wodurch
es gegebenenfalls zu einer verstärkten
Drehmomentwelligkeit kommt.
-
KURZE ZUSAMMENFASSUNG
-
Es
wird ein Verfahren zur Verringerung der Drehmomentwelligkeit in
einem Elektromotor angegeben. Der Elektromotor ist mit einem Inverter
gekoppelt, welcher mit einem stromgeregelten Steuermodul gekoppelt ist,
wobei der Inverter dafür
ausgelegt ist, den Elektromotor anzusteuern. Das Verfahren umfasst
das Empfangen eines Drehmomentkommandos und das Bestimmen eines
Aufhebungsstromkommandos basierend auf dem Drehmomentkommando. Das
Verfahren umfasst weiter das Erzeugen eines Oberschwingungs-Aufhebungskommandos
basierend auf dem Aufhebungsstromkommando, wobei das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
erzeugt wird, um eine Phasenverschiebung und eine Dämpfung,
die durch das stromgeregelte Steuermodul eingeleitet werden, zu
kompensieren, und das Liefern des Oberschwingungs-Aufhebungskommandos
an das stromgeregelte Steuermodul, wobei das stromgeregelte Steuermodul
dafür konfiguriert
ist, den Inverter als Antwort auf das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
und das Drehmomentkommando zu steuern.
-
Es
wird ein Verfahren zur Verringerung der Drehmomentwelligkeit in
einem Elektromotor als Antwort auf ein Drehmomentkommando angegeben.
Der Elektromotor ist mit einem Inverter gekoppelt, welcher mit einem
stromgeregelten Steuermodul gekoppelt ist, wobei der Inverter dafür ausgelegt
ist, den Elektromotor anzusteuern. Das Verfahren umfasst das Bestimmen eines
Oberschwingungs-Aufhebungskommandos basierend auf dem Drehmomentkommando,
wobei das Oberschwingungs-Aufhebungskommando angepasst ist, eine
vom stromgeregelten Steuermodul eingeleitete Phasenverschiebung
zu kompensieren, und das Liefern des Oberschwingungs-Aufhebungskommandos
an das stromgeregelte Steuermodul.
-
Es
wird eine Vorrichtung für
einen Kontroller zum Verringern der Drehmomentwelligkeit in einem
Elektromotor als Antwort auf ein Drehmomentkommando angegeben, wobei
der Elektromotor mit einem Inverter gekoppelt ist. Der Kontroller
weist ein stromgeregeltes Steuermodul auf, wobei das stromgeregelte
Steuermodul Steuersignale für
den Inverter als Antwort auf das Drehmomentkommando erzeugt, und
einen Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock,
der mit dem stromgeregelten Steuermodul gekoppelt ist. Der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock
ist dafür
konfiguriert, ein Oberschwingungs-Aufhebungskommando für das stromgeregelte Steuermodul
zu erzeugen, um eine Oberschwingung der Drehmomentwelligkeit zu verringern,
wobei das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
eine durch das stromgeregelte Steuermodul eingeleitete Phasenverschiebung
kompensiert.
-
Diese
Zusammenfassung ist angegeben, um eine Auswahl an Konzepten in vereinfachter
Form vorzustellen, wobei die Konzepte nachstehend in der detaillierten
Beschreibung weiter ausgeführt
sind. Die Zusammenfassung dient nicht dazu, Schlüsselmerkmale oder wesentliche
Merkmale des beanspruchten Gegenstands zu identifizieren, und sie
ist auch nicht dafür
gedacht, als Hilfe beim Bestimmen des Schutzbereichs des beanspruchten
Gegenstands verwendet zu werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Ein
besseres Verständnis
des Gegenstands kann durch Bezug auf die detaillierte Beschreibung
und die Ansprüche
im Zusammenhang mit den nachfolgenden Figuren erzielt werden, wobei
sich gleiche Bezugszeichen in den gesamten Figuren auf ähnliche
Elemente beziehen.
-
1 ist
ein Blockschaubild eines elektromotorischen Antriebssystems gemäß einer
Ausführungsform;
-
2 ist
ein detailliertes Blockschaubild des elektromotorischen Antriebssystems
von 1 für
eine Implementierung eines Bezugssystem vom Typus d-q, welches zusätzliche Komponenten
und Zwischensignale zwischen Komponenten gemäß einer Ausführungsform
zeigt;
-
3 ist
ein Blockschaltbild eines Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblocks
gemäß einer
Ausführungsform;
-
4 ist
ein detailliertes Blockschaltbild des Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblocks von 3 für eine Implementierung
eines Bezugssystems vom Typus d-q,
welches zusätzliche
Komponenten und Zwischensignale zwischen Komponenten gemäß einer
Ausführungsform
veranschaulicht;
-
5 ist
ein Flussdiagramm für
ein Verfahren zum Verringern von Oberwellen der Drehmomentwelligkeit
bei niedrigen Motorgeschwindigkeiten gemäß einer Ausführungsform;
-
6 ist
ein Graph eines sinusförmigen
Stroms, der einem Motor zugeführt
wird, für
einen exemplarischen Fall;
-
7 ist
ein Graph des vom Motor als Antwort auf den sinusförmigen Strom
von 6 erzeugten Drehmoments für einen exemplarischen Fall;
-
8 ist
ein Graph einer schnellen Fouriertransformierten (FFT = engl. fast
Fourier transform) des Motordrehmoments von 7 für einen
exemplarischen Fall;
-
9 ist
ein Graph eines Stromes, der einem Motor zugeführt wird und der eine Oberwellenaufhebungskomponente
unter Verwendung der hier beschriebenen Techniken aufweist, für einen
exemplarischen Fall;
-
10 ist
ein Graph des Drehmoments, das durch den Motor als Antwort auf den
Strom von 9 erzeugt wird, für einen
exemplarischen Fall; und
-
11 ist
ein Graph einer schnellen Fouriertransformierten (FFT) des Motordrehmoments
von 10 für
einen exemplarischen Fall.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
-
Die
folgende detaillierte Beschreibung dient von ihrer Art her nur der
Veranschaulichung und ist nicht dafür gedacht, die Ausführungsformen
des Gegenstands oder die Anwendungen und Einsätze derartiger Ausführungsformen
zu beschränken.
Das Wort ”exemplarisch” bedeutet
nach seiner Verwendung in diesem Text ”als Beispiel, dem Fall oder
der Veranschaulichung dienend”.
Eine beliebige Implementierung, die hier als exemplarisch beschrieben
ist, muss nicht zwingend als bevorzugt oder vorteilhaft gegenüber anderen
Implementierungen gedeutet werden. Darüber hinaus ist nicht beabsichtigt,
durch irgendeine hier ausdrücklich
oder implizit erwähnte
Theorie, welche im vorstehenden technischen Gebiet, im Hintergrund,
in der kurzen Zusammenfassung oder in der folgenden detaillierten
Beschreibung genannt ist, festgelegt zu werden.
-
Techniken
und Technologien können
hier als funktionale und/oder logische Blockkomponenten und mit Bezug
auf symbolische Darstellungen von Operationen, Prozessaufgaben und
Funktionen, die von verschiedenen Computerkomponenten oder Vorrichtungen
ausgeführt
werden, beschrieben sein. Solche Operationen, Aufgaben und Funktionen
werden manchmal als ”computergesteuert”, ”computergestützt”, ”softwareimplementiert” oder ”computerimplementiert” bezeichnet.
In der Praxis können
eine oder mehrere Prozessoreinrichtungen die beschriebenen Operationen,
Aufgaben und Funktionen ausführen,
indem elektrische Signale, die Datenbits an Speicherstellen im Systemspeicher
darstellen, beeinflusst werden oder andere Verarbeitungen von Signalen
ausgeführt
werden. Die Speicherstellen, an denen Datenbits gehalten werden,
sind physikalische Orte, welche spezielle elektrische, magnetische,
optische oder organische Eigenschaften entsprechend den Datenbits
aufweisen. Es ist anzumerken, dass die verschiedenen Blockkomponenten,
die in den Figuren gezeigt sind, durch eine beliebige Anzahl an
Hardware-, Software- und/oder Firmwarekomponenten verwirklicht werden
können,
welche für
die Ausführung
der spezifischen Funktionen konfiguriert sind. Beispielsweise kann eine
Ausführungsform
eines Systems oder einer Komponente verschiedene Komponenten integrierter
Schaltkreise, z. B. Speicherelemente, Elemente für die digitale Signalverarbeitung,
Logikelemente, Nachschlagetabellen oder dergleichen, umfassen, welche
verschiedene Funktionen unter der Steuerung eines Mikroprozessors
oder mehrerer Mikroprozessoren oder anderer Steuereinrichtungen
ausführen
können.
-
Die
folgende Beschreibung bezieht sich auf Elemente oder Knoten oder
Merkmale, die miteinander ”verbunden” oder ”gekoppelt” sind.
Wenn nicht anders angegeben, so bedeutet ”verbunden” im Gebrauch in diesem Text,
dass ein Element, ein Knoten oder ein Merkmal direkt, jedoch nicht
zwingend mechanisch, mit einem anderem Element, einem anderen Knoten
oder einem anderen Merkmal kombiniert ist (oder damit direkt kommuniziert). Ähnlich bedeutet ”gekoppelt”, wenn
nicht anders angegeben, dass ein Element, ein Knoten oder ein Merkmal
direkt oder indirekt, jedoch nicht zwingend mechanisch, mit einem
anderen Element, einem anderen Knoten oder einem anderen Merkmal
kombiniert ist (oder damit direkt oder indirekt kommuniziert). Somit
können,
auch wenn das Schema in den Figuren eine exemplarische Anordnung
von Elementen darstellen mag, zusätzliche Zwischenelemente, Vorrichtungen,
Merkmale oder Komponenten in einer Ausführungsform des dargestellten
Gegenstands vorhanden sein.
-
Aus
Gründen
der Knappheit ist es möglich,
dass herkömmliche
Techniken, die sich auf einige funktionale Aspekte des Systems (und
die individuellen Operationskomponenten des Systems) beziehen, hier
nicht detailliert beschrieben sind. Darüber hinaus sollen die Verbindungslinien,
die in den verschiedenen hier enthaltenen Figuren gezeigt sind,
exemplarische funktionale Verhältnisse
und/oder physikalische Kopplungen zwischen den verschiedenen Elementen
repräsentieren.
Es ist anzumerken, dass viele alternative oder zusätzliche
funktionale Verhältnisse
oder physikalische Kopplungen in einer Ausführungsform des Gegenstandes
enthalten sein können.
-
Hierin
erörterte
Technologien und Konzepte beziehen sich auf das Reduzieren von Drehmomentwelligkeit
in elektromotorischen Antriebssystemen. Wie hierin verwendet, ist
die Bedeutung von unteren Indizes und oberen Indizes wie folgt:
Untere
Indizes d und q: Maß im
d-q-Bezugssystem. Das d-q-Bezugssystem ist in kartesischen Koordinaten synchron
mit der Rotation eines Rotors im Elektromotor.
Unterer
Index s: | Maß in den
Statorwicklungen des Elektromotors. |
Oberer
Index e: | Maß im rotierenden
(synchronen) Bezugssystem. |
Oberer
Index r: | Maß, das sich
auf den Maschinenrotor bezieht. |
Oberer
Index *: | Angewiesene
Größe |
-
Mit
Bezug auf 1 umfasst ein Elektromotorsystem 5 in
einer exemplarischen Ausführungsform ohne
Beschränkung:
einen Elektromotor 10, eine Energiequelle 11,
einen Inverter 12, ein elektronisches Steuerungssystem 14,
einen Stromkommando-Erzeugerblock 16, einen Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18,
ein Summenglied 19, ein stromgeregeltes Steuermodul 20 und
ein Drehmeldersystem 22.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
ist der Elektromotor 10 mit dem Inverter 12 gekoppelt,
welcher mit der Energiequelle 11 gekoppelt ist. Das elektronische
Steuersystem 14 ist mit dem Stromkommando-Erzeugerblock 16 und
dem Oberschwingungsaufhebungs- Kommandoblock 18 gekoppelt.
Der Stromkommando-Erzeugerblock 16 kann darüber hinaus
mit der Energiequelle 11 gekoppelt sein. Der Ausgang des Stromkommando-Erzeugerblocks 16 und
der Ausgang des Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblocks 18 speisen
das Summenglied 19, welches auch einen Ausgang des stromgeregelten
Steuermoduls 20 empfängt.
Der Ausgang des Summengliedes 19 ist mit dem stromgeregelten
Steuermodul 20 gekoppelt. Das stromgeregelte Steuermodul 20 kann
darüber
hinaus mit dem Elektromotor 10 gekoppelt sein und speist
das Summenglied 19, um eine Rückkopplungsschleife zu erzeugen.
Das Drehmeldersystem 22 ist mit dem Elektromotor 10 gekoppelt
und ist darüber
hinaus mit dem Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 und dem
stromgeregelten Steuermodul 20 gekoppelt, um Information
bezüglich
des Betriebs des Elektromotors 10 bereitzustellen.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
ist der Elektromotor 10 eine Dreiphasen-Wechselstrommaschine (dreiphasige AC-Maschine)
mit einem Rotor und mit Statorwicklungen. In verschiedenen Ausführungsformen
kann der Elektromotor 10 ein Motor mit einem internen Permanentmagneten
(IPM-Motor; IPM = engl. internal permanent magnet), ein Induktionsmotor,
ein Synchron-Reluktanzmotor oder ein anderer geeigneter Motor sein,
wie dies ersichtlich ist. Darüber
hinaus ist anzumerken, dass der hier erörterte Gegenstand nicht auf
Dreiphasenmaschinen beschränkt
ist, sondern für
eine beliebige Anzahl an Phasen ausgelegt werden kann. in einer
exemplarischen Ausführungsform
liefert die Energiequelle 11 elektrische Energie und/oder Spannung
zum Antreiben des Elektromotors 10 an den Inverter 12.
Die Energiequelle 11 kann eine Batterie, eine Brennstoffzelle,
einen Doppelschichtkondensator oder eine beliebige andere Energiequelle,
die im Stand der Technik bekannt ist, umfassen. Der Elektromotor 10 läuft als
Antwort auf eine Spannung, die vom Inverter 12 an die Statorwicklungen
angelegt wird, wodurch drehmomenterzeugende Ströme in den Statorwicklungen geschaffen
werden. In einer exemplarischen Ausführungsform liefert der Inverter 12 pulsbreitenmodulierte (PWM
= pulse width modulated) Spannungssignale an jede Phase der Statorwicklungen
und kann eine Anzahl an Transistorenschalterpaaren zum Modulieren
der gelieferten Spannung aufweisen, wie es im Stand der Technik
bekannt ist.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
kann das elektronische Steuersystem 14 verschiedene Sensoren
und Antriebssteuermodule, elektronische Steuereinheiten (ECUs =
engl. electronic control units) oder mindestens einen Prozessor
und/oder einen Speicher mit darin gespeicherten Instruktionen beinhalten (oder
ein anderes computerlesbares Medium, auf dem diese gespeichert sind),
um die nachstehend beschriebenen Verfahren und Prozesse auszuführen. Obwohl
nicht gezeigt, kann das elektronische Steuersystem 14 mit
zusätzlichen
Fahrzeugkomponenten gekoppelt sein, wie es für den Fachmann ersichtlich
ist. In einer exemplarischen Ausführungsform erzeugt das elektronische
Steuersystem 14 ein Drehmomentkommando (T*) als Antwort
auf eine Drehmomentanforderung und liefert das Drehmomentkommando
an den Stromkommando-Erzeugerblock 16 und den Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
erzeugt der Stromkommando-Erzeugerblock 16 ein Synchron-Statorstromkommando
(Is e*) bei einer
elektrischen Grundfrequenz (fe), um den
Elektromotor 10 mit dem angewiesenen Drehmoment zu betreiben.
Gemäß einer
Ausführungsform
wird das Synchron-Statorstromkommando als zwei Komponenten relativ
zum d-q-Bezugssystem, Ids e*
und Iqs e*, verwirklicht,
wie nachstehend noch detaillierter erörtert (siehe 2).
In einer exemplarischen Ausführungsform
basiert das Stromkommando Is e*
auf dem Drehmomentkommando (T*), der Spannung der Energiequelle
(VDC), der Winkelgeschwindigkeit des Motors
(ωr) und gegebenenfalls anderen Betriebsparametern
des Elektromotorsystems 5. Der Stromkommando-Erzeugerblock 16 liefert
das Stromkommando Is e*
an das Summenglied 19.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
liefert der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 ein zweites
Stromkommando (Is e*H) an das Summenglied 19, um Oberschwingungen
der Drehmomentwelligkeit im Elektromotor 10 für ein Vielfaches
oder mehrere Vielfache der elektrischen Grundfrequenz aufzuheben.
Gemäß einer
Ausführungsform
kann das Oberschwingungs-Aufhebungskommando im d-q-Bezugssystem
als Ids e*H und Iqs e*H verwirklicht
werden, wie detaillierter nachstehend noch erörtert (siehe 2).
Der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 ist dafür konfiguriert,
zusätzliche
Aufgaben und Funktionen zu erfüllen,
wie nachstehend noch detaillierter erörtert.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
liefert das stromgeregelte Steuermodul 20 eine gemessene Stromrückmeldung
(Is e) vom Elektromotor 10 an
das Summenglied 19. Der Ausgang des Summengliedes 19 ist
ein Stromfehlerkommando (Is e*err), welches Is e* + Is e*H – Is e repräsentiert.
Gemäß einer
Ausführungsform
erzeugt das stromgeregelte Steuermodul 20 Dreiphasen-Spannungskommandos
basierend auf dem Stromfehlerkommando Is e*err. Das stromgeregelte
Steuermodul 20 liefert die Dreiphasen-Spannungskommandos
an den Inverter 12, um das angewiesene Drehmoment im Elektromotor 10 zu
erzeugen. In einer exemplarischen Ausführungsform reguliert das stromgeregelte
Steuermodul 20 den Strom im Elektromotor 10, wie
nachstehend noch detaillierter erörtert.
-
Mit
nunmehrigem Bezug auf 2 ist in einer exemplarischen
Ausführungsform
das Elektromotorsystem 5 im d-q-Bezugssystem implementiert.
In einer exemplarischen Ausführungsform
beinhaltet das stromgeregelte Steuermodul 20 einen Synchronsystem-Stromregler 24,
einen Synchron/Stationär-Transformationsblock 26,
einen Zweiphasen/Dreiphasen-Transformationsblock 28, einen
Dreiphasen/Zweiphasen-Transformationsblock 30 und
einen Stationär/Synchron-Transformationsblock 32.
Das Drehmeldersystem 22 beinhaltet einen Drehmelder 34 und
einen Drehmelderausgang-Digitalwandler 36.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
ist der Ausgang des Summengliedes 19 mit dem Synchronsystem-Stromregler 24 gekoppelt.
Der Synchronsystem-Stromregler 24 ist mit dem Synchron/Stationär-Transformationsblock 26 gekoppelt,
welcher mit dem Zweiphasen/Dreiphasen-Transformationsblock 28 gekoppelt ist,
der wiederum mit dem Inverter 12 gekoppelt ist. Der Dreiphasen/Zweiphasen-Transformationsblock 30 ist mit
dem Elektromotor 10 gekoppelt und mit dem Stationär/Synchron-Transformationsblock 32,
welcher mit dem Summenglied 19 gekoppelt ist, um wie gezeigt
eine Rückkopplungsschleife
zu erzeugen.
-
Mit
erneutem Bezug auf 2 wird in einer exemplarischen
Ausführungsform
das Stromfehlerkommando dem Synchronsystem-Stromregler 24 zugeführt. Der
Synchronsystem-Stromregler 24 reguliert den Motorstrom
durch Bereitstellen von Spannungskommandos so, dass der im Elektromotor 10 gemessene Strom
dem Stromkommando (Is e*
+ Is e*H)
folgt. Die Ausgänge
des Synchronsystem-Stromreglers 24 sind Zwischenspannungskommandos
Vds e* und Vqs e*, welche
von dem Synchron/Stationär-Transformationsblock 26 verarbeitet
werden, der die Rotorposition θr (beispielsweise aus dem Drehmeldersystem 22,
wie nachstehend beschrieben) dazu verwendet, die Spannungskommandos
aus dem Synchronbezugssystem in das stationäre Bezugssystem zu transformieren,
und zwar gemäß einer
herkömmlichen
Koordinatentransformation. Die Ausgänge aus dem Synchron/Stationär-Transformationsblock 26 sind
die zweiphasigen Alpha-Beta-Spannungskommandos Vα* und
Vβ*
des stationären
Bezugssystems. Die Alpha-Beta-Spannungskommandos
werden dann an den Zweiphasen/Dreiphasen-Transformationsblock 28 weitergeleitet,
welcher die Alpha-Beta-Spannungskommandos in die äquivalenten
Dreiphasensignale Va*, Vb*
und Vc* umwandelt. Die Dreiphasenspannungskommandos
Va*, Vb*, Vc* des stationären Bezugssystems sind die
Operationssteuersignale, welche dem Inverter 12 zugeleitet
werden, welcher die Spannungs kommandos verarbeitet und die angewiesenen
Spannungen an Statorwicklungen des Elektromotors 10 anlegt.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
werden zwei (oder drei) Statorphasenströme erfasst und an den Dreiphasen/Zweiphasen-Transformationsblock 30 weitergeleitet.
Der Dreiphasen/Zweiphasen-Transformationsblock 30 wandelt
die Dreiphasenströme
Ia, Ib und Ic in äquivalente
zweiphasige Alpha-Beta-Ströme
Iα und Iβ um. Der
Stationär/Synchron-Transformationsblock 32 transformiert
(unter Einsatz der Rotorposition θr, welche
durch das Drehmeldersystem 22 geliefert werden kann, wie
nachstehend beschrieben) die Alpha-Beta-Ströme
in Größen Ids e, Iqs e des synchronen Bezugssystems, welche, wie
gezeigt, zurück
zum Summenglied 19 geführt
werden, um eine Rückkopplungsschleife
für die
Stromregelung zu schaffen. Die Ausgänge des Summenglieds 19 (d.
h. die Stromfehlerkommandos) sind die Fehlersignale des synchronen
Bezugssystems, welche Eingängen
des Synchronsystem-Stromreglers 24 zugeführt werden.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
umfasst das Drehmeldersystem 22 einen Drehmelder 34, welcher
mit dem Elektromotor gekoppelt ist. Der Ausgang des Drehmelders 34 ist
mit einem Drehmelderausgang-Digitalwandler 36 gekoppelt.
Der Drehmelderausgang-Digitalwandler 36 erzeugt
eine digitale Darstellung der Rotorposition, welche dem Synchron/Stationär-Transformationsblock 26,
dem Stationär/Synchron-Transformationsblock 32 und
dem Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 zugeführt wird.
-
Mit
erneutem Bezug auf 2 misst in einer exemplarischen
Ausführungsform
das Drehmeldersystem 22 die Rotorposition (θr) und die Motorgeschwindigkeit (nr) und stellt die gemessenen Werte anderen
Systemkomponenten zur Verfügung.
Der Drehmelder 34 (oder eine ähnliche Geschwindigkeitserfassungsvorrichtung)
erfasst die Position des Rotors und leitet hierdurch die Geschwindigkeit
des Elektromotors 10 her. Der Drehmelderausgang-Digitalwandler 36 wandelt
die Signale aus dem Drehmelder 34 in digitale Signale (z.
B. ein digitales Motorgeschwindigkeitssignal und ein digitales Rotor-Winkelpositionssignal)
um, wie es im Stand der Technik üblich
ist. Das Drehmeldersystem 22 kann digitale Darstellungen
der Rotorposition und der Motorgeschwindigkeit dem Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18,
dem stromgeregelten Steuermodul 20 und/oder anderen Systemkomponenten,
wie hier beschrieben, zuführen.
-
Für die in 2 dargestellte
Implementierung erzeugt der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 Ids e*H und
Iqs e*H als
Antwort auf das Drehmomentkommando und auf andere Systemparameter.
Beide Ausgänge
des Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblocks 18 werden
in das Summenglied 19 eingespeist. Somit beeinflusst der
Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 den Betrieb
des stromgeregelten Steuermoduls 20.
-
Mit
erneutem Bezug auf 2 führt die Rückkopplungsschleife für die Stromregelung
eine Bandbreitenfrequenzbeschränkung
(d. h. eine Abschneidefrequenz) für das Frequenzansprechverhalten
des stromgeregelten Steuermoduls 20 ein. Die Bandbreitenfrequenz
(fbw) wird zum Teil durch die maximale Schaltfrequenz des
PWM-Inverters 12 und
die Abtastfrequenz des Elektromotorsystems 5 bestimmt,
welches zwei Faktoren sind, die die erreichbare Bandbreite des stromgeregelten
Steuermoduls 20 beschränken.
In einer exemplarischen Ausführungsform
kann sich die Bandbreitenfrequenz im Bereich von 300 bis 500 Hz
bewegen, obgleich sie in anderen Ausführungsformen 1 kHz oder mehr
betragen kann. Die Bandbreitenbeschränkung des stromgeregelten Steuermoduls 20 bringt
Dämpfung
und Phasenverschiebung mit sich, was das Frequenzansprechverhalten
des stromgeregelten Steuermoduls beeinflusst. Dies beschränkt die
Fähigkeit
des Synchronsystem-Stromreglers 24, zuverlässig dem
Oberschwingungs-Aufhebungskommando
zu folgen, wenn sich die angewiesenen Frequenzen an fbw annähern oder
diese übersteigen.
-
Mit
nunmehrigem Bezug auf die 3 und 4 erzeugt
der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 in
einer exemplarischen Ausführungsform
ein Oberschwingungs-Aufhebungskommando
Is e*H, um
eine Drehmomentwelligkeit zu reduzieren, welche von einer identifizierten
Oberschwingung H der Welligkeit hervorgerufen wird. In einer exemplarischen
Ausführungsform
beinhaltet der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18,
ohne Begrenzung, Folgendes: einen Aufhebungsstrom-Kommandoblock 38,
einen Größenkompensationsblock 40,
einen Phasenkompensationsblock 42, einen Deaktivierungsblock 44 und einen
Rechtwinkligkeitskonversionsblock 46. Der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 kann
als Eingänge
ein Drehmomentkommando (T*), eine Rotorposition (θr), eine Motorgeschwindigkeit (nr),
eine elektrische Winkelgeschwindigkeit (ωe =
2πfe), die Stromreglerbandbreite (ωbw) und/oder die aufzuhebende Oberschwingung
(H) der Welligkeit aufweisen. Wie in 4 gezeigt,
kann der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 im
d-q-Bezugssystem verwirklicht und/oder implementiert sein.
-
In
der veranschaulichten Ausführungsform
ist der Aufhebungsstrom-Kommandoblock 38 mit dem Größenkompensationsblock 40 und
dem Phasenkompensationsblock 42 gekoppelt. Der Ausgang
des Größenkompensationsblocks 40 ist
mit dem Eingang des Deaktivierungsblocks 44 gekoppelt.
Der Ausgang des Deaktivierungsblocks 44 und der Ausgang
des Phasenkompensationsblocks 42 sind mit dem Rechtwinkligkeitskonversionsblock 46 gekoppelt.
Wie in 2 gezeigt, ist der Ausgang des Rechtwinkligkeitskonversionsblocks 46 mit
dem Summenglied 19 gekoppelt. In einer exemplarischen Ausführungsform
kompensiert der Größenkompensationsblock 40 die
Dämpfung
des stromgeregelten Steuermoduls 20 und der Phasenkompensationsblock 42 kompensiert
die Phasenverschiebung des stromgeregelten Steuermoduls 20,
wie nachstehend detaillierter beschrieben.
-
Mit
nunmehrigem Bezug auf 5 kann in einer exemplarischen
Ausführungsform
der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock dafür konfiguriert sein, einen
Drehmomentwelligkeits-Reduktionsprozess 500 sowie zusätzliche
Aufgaben, Funktionen und Operationen auszuführen, wie nachstehend beschrieben. Die
verschiedenen Aufgaben können
durch Software, Hardware, Firmware oder eine beliebige Kombination derselben
ausgeführt
werden. Zum Zweck der Veranschaulichung kann sich die folgende Beschreibung
auf Elemente beziehen, die vorstehend mit Bezug auf die 1 bis 4 genannt
wurden. In der Praxis können die
Aufgaben, Funktionen und Operationen durch verschiedene Elemente
des beschriebenen Systems ausgeführt
werden. Es ist anzumerken, dass eine beliebige Anzahl an zusätzlichen
oder alternativen Aufgaben enthalten sein kann und in ein umfassenderes
Verfahren oder einen umfassenderen Prozess integriert sein kann,
welcher zusätzliche
Funktionalitäten
aufweist, die hier nicht detailliert beschrieben sind.
-
Mit
erneutem Bezug auf 5 und mit bleibendem Bezug auf
die 3 und 4 wird in einer exemplarischen
Ausführungsform
eine aufzuhebende Oberschwingung H der Welligkeit identifiziert
(Aufgabe 502). Gemäß einer
Ausführungsform
ist H ein ganzzahliges Vielfaches, das eine Oberschwingung der elektrischen
Grundfrequenz, welche die Drehmomentwelligkeit verursacht, repräsentiert.
In einer exemplarischen Ausführungsform
kann die Oberschwingung der Welligkeit basierend auf charakteristische
Motorbetriebseigenschaften vorbestimmt und in dem Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 vorkonfiguriert
werden. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
kann die Oberschwingung der Welligkeit außerhalb des Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblocks 18 erzeugt
werden (d. h. dem Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 von einem
elektronischen Steuersystem oder einem anderen Fahrzeugsteuermodul
aus zugeführt
werden). In einer exemplarischen Ausführungsform erzeugt der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 das
Oberschwingungs-Aufhebungskommando
basierend auf der identifizierten Oberschwingung der Welligkeit.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
ist der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 dafür konfiguriert,
ein Drehmomentkommando T* zu empfangen (Aufgabe 504). Das
Drehmomentkommando kann dem Aufhebungsstrom-Kommandoblock 38 vom
elektronischen Steuersystem oder einem anderen Steuermodul innerhalb
eines Fahrzeugs aus als Antwort auf eine Benutzerforderung nach
einem Drehmoment (z. B. ein Fahrzeuglenker, der ein Gaspedal drückt) zugeführt werden.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
bestimmt der Aufhebungsstrom-Kommandoblock 38 ein Aufhebungsstromkommando
basierend auf dem Drehmomentkommando (Aufgabe 506). Der
Aufhebungsstrom-Kommandoblock 38 liefert ein Aufhebungsstromkommando
für die
Oberschwingungsfrequenz (H·fe) basierend auf dem Drehmomentkommando und
vorbestimmten charakteristischen Drehmomenteigenschaften des Elektromotors.
Die charakteristischen Drehmomentwelligkeitseigenschaften des Elektromotors
sind eine komplexe Funktion des Motordesigns, einschließlich der
Laminationsgeometrie des Stators und des Rotors und der Wicklungskonfiguration.
In einer exemplarischen Ausführungsform
können
die vorbestimmten charakteristischen Drehmomentwelligkeitseigenschaften
entweder empirisch oder durch die Finite-Element-Methode (FEA =
engl. finite element analysis) bestimmt werden. Gemäß einer
Ausführungsform
bestimmt der Aufhebungsstrom-Kommandoblock 38 das
Aufhebungsstromkommando durch Empfangen des Aufhebungsstromkommandos
aus einer Nachschlagetabelle 39, welche gespeicherte Stromaufhebungskommandos
entsprechend einem Bereich an möglichen
Eingangs drehmomentkommandos enthält. In einer anderen Ausführungsform
kann der Aufhebungsstrom-Kommandoblock 38 das Aufhebungsstromkommando
bestimmen, indem eine Polynomkurvenanpassung am Drehmomentkommando
ausgeführt
wird. In der exemplarischen Ausführungsform
ist das Aufhebungsstromkommando ein polares Maß mit einer Größe (M) und
einem Aufhebungsphasenwinkel (Φ),
wie in 4 markiert.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
erzeugt der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock
18 das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
durch Modifizieren der Größe des Aufhebungsstromkommandos
basierend auf der Frequenz der identifizierten Oberschwingung der
Welligkeit, um die Dämpfung des
stromgeregelten Steuermoduls zu kompensieren (Aufgabe
508).
Das stromgeregelte Steuermodul kann als ein einpoliger Tiefpassfilter
mit einem Pol bei der Bandbreitenfrequenz (ω
bw =
2πf
bw) modelliert werden, wobei die Verstärkung des
Stromreglers folgendes Frequenzansprechverhalten aufweist:
Dementsprechend wird die
Dämpfung
verstärkt
(oder die Größe der Verstärkung verringert
sich), wenn Kommandofrequenzen, die dem stromgeregelten Steuermodul
zugeführt
werden, zunehmen (d. h. ω→ω
bw). In einer exemplarischen Ausführungsform
erzeugt der Größenkompensationsblock
40 zur
Kompensation der Dämpfung
eine angepasste Größe (M') durch Multiplizieren
der Größe mit einem
Kompensationsfaktor, so dass
Mit Bezug auf
4 kann
der Größenkompensationsblock
40 einen
Verstärkungskompensations-Operationsblock
41 enthalten,
der mit einem ersten Multiplizierer
43 gekoppelt ist, welcher
die Größe M des
Aufhebungsstromkommandos als Eingang empfängt. Der Verstärkungskompensations-Operationsblock
41 evaluiert
und liefert das Ergebnis
an den ersten Multiplizierer
43, um M' zu erzeugen. Gemäß einer Ausführungsform kann
die Bandbreitenfrequenz des stromgeregelten Steuermoduls vorbestimmt
werden, und der Größenkompensationsblock
40 kann
entsprechend vorkonfiguriert werden.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
erzeugt der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock 18 das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
durch Modifizieren des Aufhebungsphasenwinkels, um die Phasenverschiebung
des stromgeregelten Steuermoduls (Aufgabe 510) zu kompensieren.
Wie vorstehend erörtert,
kann das stromgeregelte Steuermodul als ein einpoliger Tiefpassfilter
mit einem Pol bei der Bandbreitenfrequenz (ωbw =
2πfbw) modelliert werden, so dass die Phasenverschiebung
des stromgeregelten Steuermoduls durch γ = tan–1(H × ωe/ωbw) bestimmt wird. Mit Bezug auf 4 kann
der Phasenkompensationsblock 42 einen Phasenkorrekturblock 45 beinhalten,
welcher tan–1(H × ωe/ωbw) evaluiert, um γ zu erzeugen. Zusätzlich muss
die Lage der identifizierten Oberschwingung der Welligkeit berücksichtigt
werden, indem ein Oberschwingungsphasenwinkel entsprechend der Oberschwingungsposition
hinzugefügt
wird, und zwar bestimmt durch H × θr,
was durch einen zweiten Multiplizierer 47 erzeugt werden
kann. In einer exemplarischen Ausführungsform modifiziert der
Phasenkompensationsblock 42 den Aufhebungsphasenwinkel
durch Addieren einer Kompensierenden Phasenverschiebung und eines
Oberschwingungsphasenwinkels, wobei der Oberschwingungsaufhebungs-Phasenwinkel
durch Φ' = Φ + γ + H × θr bestimmt wird.
-
Mit
erneutem Bezug auf 4 ist in einer exemplarischen
Ausführungsform
der Deaktivierungsblock 44 dafür konfiguriert, das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
zu unterbinden, wenn die Motorgeschwindigkeit (nr)
größer ist
als eine Schwellenwertgeschwindigkeit (nth)
(Aufgaben 512, 514). In dieser Hinsicht kann der
Deaktivierungsblock 44 mit einem Maßstabfaktorblock 49 und
einem dritten Multiplizierer 51 implementiert sein, welcher
M' als Eingang empfängt. Der
Maßstabfaktorblock 49 berechnet
einen Maßstabfaktor
dn, welcher dem dritten Multiplizierer 51 zugeführt wird,
um das Oberschwingungs-Aufhebungskommando zu unterbinden, wenn die
Geschwindigkeit zunimmt. Wenn die Geschwindigkeit zunimmt, nimmt
die elektrische Grundfrequenz (fe) zu, wodurch
bewirkt wird, dass sich die Frequenz des Oberschwingungs-Aufhebungskommandos
(d. h. H·fe) der Schaltfrequenz des Inverters annähert. An
einem bestimmten Punkt erreicht das Verhältnis der Oberschwingungsfrequenz
zur Schaltfrequenz ein Niveau, bei dem das Oberschwingungs-Aufhebungskommando nicht
länger
wirksam ist, und zwar aufgrund von Pulsverhältnisbeschränkungen (Pulsverhältnis =
Verhältnis der
Oberschwingungsfrequenz zur ausgegebenen PWM-Frequenz). Dementsprechend
wird das Oberschwingungs-Aufhebungskommando deaktiviert, wenn die
Geschwindigkeit zunimmt.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
kann das Drehmeldersystem 22 die Motorgeschwindigkeit nr dem Deaktivierungsblock 44 zuführen. In
alternativen Ausführungsformen
kann die Motorgeschwindigkeit basierend auf nr =
120·fe/p berechnet werden, wobei p Anzahl an Polen
im Elektromotor ist. In einer exemplarischen Ausführungsform
wird die Größe des Oberschwingungs-Aufhebungskommandos
durch Multiplizieren der angepassten Größe mit einem Maßstabfaktor
modifiziert, um das Oberschwingungs-Aufhebungskommando reibungslos zwischen
einer ersten Geschwindigkeit (n1) und der
Schwellenwertgeschwindigkeit zu unterbinden. Beispielsweise kann
der Maßstabfaktor
dn linear von 1 bei der Geschwindigkeit
n1 bis 0 bei der Schwellenwertgeschwindigkeit
nth (und bei auf diese folgenden Geschwindigkeiten)
variieren, so dass für
nth ≥ nr ≥ n1 gilt: M'' = dn × M'.
-
In
einer exemplarischen Ausführungsform
wandelt der Rechtwinkligkeitskonversionsblock 46 das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
von einem polaren Maß (mit
der Größe M'' und der Phase Φ') in ein rechtwinkliges Maß um (Aufgabe 516).
In einer exemplarischen Ausführungsform
erzeugt der Rechtwinkligkeitskonversionsblock 46 das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
im synchronen d-q-Bezugssystem, wobei Ids e*H = M''·cosΦ' und Iqs e*H = M''·sinΦ'. Mit Bezug auf 4 kann
der Rechtwinkligkeitskonversionsblock 46 als ein Sinusoperatorblock 53,
ein Kosinusoperatorblock 55, ein vierter Multiplizierer 57 und
ein fünfter
Multiplizierer 59 verwirklicht werden. Der Sinusoperatorblock 53 und
der Kosinusoperatorblock 55 empfangen jeweils den Oberschwingungsaufhebungs-Phasenwinkel Φ' und führen die
Sinus- bzw. Kosinusoperatorfunktion an Φ' aus. Der vierte Multiplizierer 57 empfängt den
Ausgang des Sinusoperatorblocks 53 und M'' als Eingänge und erzeugt Iqs e*H. Der fünfte Multiplizierer 59 empfängt den
Ausgang des Kosinusoperatorblocks 55 und M'' als Eingänge und erzeugt Ids e*H. Der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock
liefert das Oberschwingungs-Aufhebungskommando über das
Summenglied 19 an das stromgeregelte Steuermodul (Aufgabe 518). Der
Drehmomentwelligkeits-Reduktionsprozess 500 wird kontinuierlich
ausgeführt
und die Schleife, die durch die Aufgaben 504, 506, 508, 510, 512, 514, 516 und 518 definiert
ist, kann sich wiederholen und auf Veränderungen im System reagieren,
beispielsweise auf Veränderungen
des Drehmomentkommandos T* oder der Rotorposition.
-
Mit
nunmehrigem Bezug auf die 6 bis 11 zeigt
das Motordrehmoment für
einen exemplarischen Fall eine Welligkeitskomponente gemäß 7,
wenn der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock nicht aktiv ist
und ein sinusförmiger
Strom, wie er in 6 gezeigt ist, dem Motor zugeführt wird. 8 veranschaulicht
eine schnelle Fouriertransformierte (FFT) der Drehmomentwelligkeit
von 7, welche eine Drehmomentwelligkeit offen legt,
die durch eine dominante Oberschwingung der elektrischen Grundfrequenz entsprechend
der 12. Oberschwingung erzeugt wird. Wie in 9 gezeigt,
ist, wenn der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock mit H = 12
aktiviert wird, der dem Motor zugeführte Strom eher verzerrt als
rein sinusförmig,
und dies ist das Ergebnis des Oberschwingungsaufhebungsstroms, der
dem stromgeregelten Steuermodul zugeführt wird. Als Antwort auf das
Oberschwingungs-Aufhebungskommando erzeugt der Motor ein gleichmäßigeres
Drehmoment, und Oszillationen der Drehmomentwelligkeit werden merklich
verringert, wie in 10 gezeigt. Wie in 11 gezeigt,
offenbart eine FFT des Motordrehmoments von 10, dass
der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock mit H = 12 effektiv
die 12. Oberschwingung aufhebt.
-
Es
ist anzumerken, dass die gezeigte exemplarische Ausführungsform
nur dem Zweck der Veranschaulichung dient, und das Elektromotorsystem
kann so angepasst werden, dass es zusätzliche Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblöcke, oder
der Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblock kann so angepasst werden
(z. B. durch Vervielfältigen
der individuellen Komponentenblöcke),
dass zusätzliche
Oberschwingungen angegangen werden können und die Drehmomentwelligkeit
weiter reduziert wird. Somit können
in alternativen Ausführungsformen
mehrere Oberschwingungsaufhebungs-Kommandoblöcke dazu verwendet werden,
mehrfache Oberschwingungen aufzuheben.
-
Ein
Vorteil der vorstehend beschriebenen Verfahren und/oder Systeme
liegt darin, dass das Elektromotorsystem ein gleichmäßigeres
Drehmoment bei niedrigen Motorgeschwindigkeiten aufweist. Darüber hinaus
ermöglicht
eine Kompensation der Dämpfung
und Phasenverschiebung, die durch das stromgeregelte Steuermodul
eingeleitet werden, dass das Oberschwingungs-Aufhebungskommando
zuverlässig
vom Synchronsystem-Stromregler verfolgt werden kann, wenn die elektrische
Grundfrequenz zunimmt. Andere Ausführungsformen können Systeme
und Verfahren, wie sie vorstehend beschrieben wurden, in verschiedenen
Arten von Automobilen, verschiedenen Fahrzeugen (z. B. Wasserfahrzeugen
und Luftfahrzeugen) oder überhaupt
in verschiedenen mechanischen Systemen verwenden, so wie sie auch
in jeder Situation implementiert werden können, in der eine Oberschwingungswelligkeit
des Drehmoments besteht.
-
Während mindestens
eine exemplarische Ausführungsform
in der vorstehenden detaillierten Beschreibung angegeben wurde,
ist anzumerken, dass eine große
Anzahl an Variationen existiert. Es ist auch anzumerken, dass die
hierin beschriebene exemplarische Ausführungsform oder die exemplarischen
Ausführungsformen
nicht dafür
gedacht sind, den Schutzbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration
des beanspruchten Gegenstands auf irgendeine Weise zu beschränken. Eher
gibt die vorstehende detaillierte Beschreibung dem Fachmann eine
geeignete Anleitung an die Hand, um die beschriebene Ausführungsform
oder die beschriebenen Ausführungsformen
zu implementieren. Verschiedene Änderungen
können
bezüglich
der Funktion und der Anordnung von Elementen gemacht werden, ohne
den Schutzbereich zu verlassen, wie durch die beigefügten Ansprüchen definiert
ist, was zum Zeitpunkt des Einreichens der Anmeldung bekannte Äquivalente
einschließt.