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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell die Festkörperumschaltung
von Wechselstrom und insbesondere ein Festkörperrelais zum Schalten von Wechselstrom
auf eine Last, die eine reaktive Komponente aufweist, mit reduzierter
elektromagnetischer Interferenz (EMI) oder reduziertem Rauschen, sowie
ein Verfahren zum Betätigen
des Relais.
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Bei
steigender Verwendung von elektronischen/computerisierten Steuer-,
Mess- und Regelsystemen an Bord von Luft- und Raumfahrzeugen wird
es immer wichtiger, die elektromagnetischen Interterenzen (EMI)
oder das Rauschen zu minimieren, die/das erzeugt werden/wird, wenn
Wechselstrom auf elektrische Lasten geschaltet wird. Solche EMI können die
Luftfahrtelektronik negativ beeinflussen, insbesondere wenn sie
im Zuge der Wechselstromleitungen erzeugt werden. Antiparallel geschaltete Festkörperschalter,
wie beispielsweise Feldeffekttransistoren (FETs), werden in Festkörperrelais
bei einer Vielzahl von Anwendungen für die Wechselstromumschaltung
verwendet. Bisher ist bei diesen Anwendungen versucht worden, die
Festkörperschalter
oder FETs der Festkörperrelais
gleichzeitig bei Nullspannung an den FET-Schaltern und/oder bei Nullstrom
in den Schaltern zu schalten. Aufgrund von Ungenauigkeiten beim
Timing erfolgt kein exaktes Schalten bei einer Nullspannung und/oder
bei einem Nullstrom, was dazu führt,
dass EMI inhärent
durch die Wechselstromumschaltung erzeugt werden. Diese Ungenauigkeiten
beim Timing werden noch verstärkt,
wenn die Netzfrequenz schwankt oder unbekannt ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Festkörperrelais
bereitzustellen, mit dem die Nachteile des dem Stand der Technik
entsprechenden Festkörperrelais
dadurch eliminiert werden, dass eine Wechselstromumschaltung bei
minimaler Erzeugung von EMI ermöglicht
wird. Das Bereitstellen eines Festkörperrelais, das nicht von der
Genauigkeit beim Schalt-Timing oder konstanten oder bekannten Netzfrequenzen
abhängig
ist, ist höchst wünschenswert.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen von Anspruch
1 bzw. 11.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen genauer erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Schaltschema einer konzeptionellen Ausführungsform der Erfindung;
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2-5 verschiedene
Schaltungskonfigurationen der in 1 gezeigten
Ausführungsform zum
Beschreiben einer exemplarischen Operation;
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6 und 7 detailliertere
Schaltschemata der in 1 gezeigten Ausführungsform;
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8A-8G Zeit-Wellenformen
zum Beschreiben einer exemplarischen Operation der in 6 und 7 gezeigten
Schaltungen;
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9 ein
Schaltschema einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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1 zeigt
ein Schaltschema einer konzeptionellen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Gemäß 1 sind
zwei Schalter K1 und K2 parallel zu einer Wechselstromquelle mit
einer Last RL in Reihe geschaltet. Die Schalter
K1 und K2 sind repräsentativ
für Festkörperschalter,
die elektronisch gesteuert sind, wie der nachstehenden Beschreibung zu
entnehmen ist. Bei der vorliegenden Ausführungsform wird die Wechselstromquelle über eine
Phase ΦA und den Nullleiter N erzeugt, was zu einer RMS-Wechselspannung
von bei spielsweise ungefähr
115 Volt führt.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Wechselstromquelle auch über zwei
Phasen einer Dreiphasen- oder Mehrphasen-Leistungsquelle erzeugt
werden kann, und in diesem Fall kann die Wechselspannung in der
Größenordnung
von beispielsweise 200 Volt RMS oder mehr liegen. Bei Anwendung
in einem Luftfahrzeug kann die Frequenz der Wechselstromquelle bei
ungefähr
400 Hertz liegen, sie kann jedoch beispielsweise zwischen 300 und
800 Hertz variieren. Die vorliegende Ausführungsform kann bei Frequenzen
von Tausenden Hertz arbeiten.
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Ferner
ist bei der vorliegenden Ausführungsform
eine Leistungsdiode D1 parallel zu dem Schalter K1 geschaltet, und
zwar bei einer Konfiguration, bei der der Stromfluss blockiert wird,
wenn das ΦA-Spannungspotential relativ zu dem N-Spannungspotential positiv
ist, und ist eine weitere Leistungsdiode D2 parallel zu dem Schalter
K2 geschaltet, und zwar bei einer Konfiguration, bei der der Stromfluss
blockiert wird, wenn das ΦA-Spannungspotential relativ zu dem N-Spannungspotential
negativ ist. Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform
weist ein Festkörperrelais
die Schalter K1 und K2 und die Leistungsdioden D1 und D2 auf. Entsprechend
ermöglicht
die in 1 gezeigte Ausführungsform der Schaltung ein Betätigen der
Schalter K1 und K2 zum Leiten und Blockieren des Stromflusses von
der Wechselstromquelle durch die Last RL bei
minimaler Erzeugung von EMI unter Verwendung der parallel geschalteten
Dioden D1 und D2.
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1-5 zeigen
verschiedene Schaltungskonfigurationen mit Darstellung einer Operation der
vorliegenden Ausführungsform
gemäß den weitreichenden
Prinzipien der vorliegenden Erfindung. Bei der in 1 gezeigten
Schaltungskonfiguration wird davon ausgegangen, dass das Festkörperrelais ausgeschaltet
oder deaktiviert ist, beide Schalter K1 und K2 nicht leitend sind
und die Dioden D1 und D2 den Stromfluss durch die Last blockieren.
Bei der in 2 gezeigten Schaltungskonfiguration
ist das Festkörperrelais
aktiviert oder eingeschaltet, und wenn ΦA relativ
zu N positiv wird, wird einer der Schalter, beispielsweise K2, in
einen geschlossenen oder leitenden Zustand gesteuert. In diesem
Zustand blockiert jedoch die Diode D1 weiterhin den Stromfluss durch
die Last von ΦA zu N. Bei der in 3 gezeigten
Schaltungskonfiguration beginnt bei aktiviertem oder eingeschaltetem
Festkörperrelais,
wenn sich die Spannungspolarität
von ΦA relativ zu N von Positiv zu Negativ verändert, ein
allmählicher
Stromfluss über
den Schalter K2, der geschlossen worden ist, und die leitende Diode
D1 durch die Last. In diesem Zustand wird der andere Schalter K1
in einen geschlossenen oder leitenden Zustand gesteuert. In den
Zeitraum, in dem sich der Schalter K1 schließt, geht der Laststrom allmählich von
der Diode D1 zu dem Schalter K1 über.
Bei der in 4 gezeigten Schaltungskonfiguration
schließt
sich schließlich
der Schalter K1. Somit ermöglicht
die parallel geschaltete Diode D1 einen anfänglichen Laststromfluss, bis der
Schalter K1 in der Lage ist, den vollen Laststrom zu leiten, wenn
sich ΦA relativ zu N von Positiv zu Negativ verändert. Es
sei darauf hingewiesen, dass, wenn K1 mit dem Leiten beginnt, ein
sanfter Übergang
des Laststroms von D1 zu K1 erfolgt. Folglich werden bei der Umschaltung
des Wechselstroms von Ein zu Aus durch die Last nur geringe oder
gar keine EMI erzeugt.
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Wenn
das Festkörperrelais
bei der in 4 gezeigten Schaltungskonfiguration
ausgeschaltet ist, wenn ΦA relativ zu N positiv wird, wird einer der Schalter
K2 in den Offen-Zustand gesteuert, während der andere Schalter K1
geschlossen bleibt, wie in 5 gezeigt,
wobei der Laststrom jedoch weiterhin durch die parallel geschaltete
Diode D2 fließt.
Das heißt,
wenn sich der Schalter K2 öffnet,
geht der Laststrom allmählich
von dem Schalter K2 zu der Diode D2 über. Dann blockiert die Diode
D2 den Laststromfluss, wenn ΦA relativ zu N negativ wird. Während ΦA relativ zu N negativ ist, kann der Schalter
K1 geöffnet
werden, ohne den Stromfluss zu beeinflussen, welcher bereits von
der Diode D2 blockiert ist. Folglich werden bei der Umschaltung
der Wechselstromleistung von Ein zu Aus durch die Last nur geringe
oder gar keine EMI erzeugt. Ferner wird durch Verwendung der parallel
geschalteten Dioden D1 und D2 das kritische Timing des Nulldurchgangs,
das bisher zum Ein- und Ausschalten des Wechselstroms zu der Last
benötigt
wurde, im wesentlichen eliminiert. Die parallel geschalteten Dioden
kommutieren inhärent
zwischen Ein und Aus, um den Laststrom zu leiten und zu blockieren,
wenn der jeweilige Schalter bei einer beliebigen Frequenz der Wechselstromquelle
ein- und ausgeschaltet wird.
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6 zeigt
ein detailliertes Schaltschema der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Gemäß 6 ist
eine erdfreie Gleichstrom-Versorgungseinrichtung 10 zwischen
den Spannungsbussen ΦA und ΦB der Wechselstromquelle angeordnet. Phase ΦB kann der Nullbus N oder eine weitere Phase
einer Mehrphasen-Leistungsquelle sein. Bei der vorliegenden Ausführungsform
sind die Festkörperschalter
K1 und K2, wie in Zusammenhang mit 1 beschrieben,
als Leistungs-N-Metall-Oxid-Halbleiter- (MOS-) FETs FET-1 bzw. FET-2
ausgeführt,
beispielsweise des Typs, der von Advanced Power Technology unter
der Typennummer APT5015 hergestellt wird. Jedes APT5015-Paket weist
eine Leistungsdiode auf, die Anode-mit-Source (S) und Kathode-mit-Drain
(D) mit dem FET gekoppelt ist. Das heißt, die Diode D1 ist mit FET-1
und die Diode D2 mit FET-2 gekoppelt. Die Schalter FET-1 und FET-2 sind
an ihren Source-Anschlüssen
miteinander in Reihe geschaltet und zwischen den Bussen ΦA und ΦB mit der Last RL 14,
die bei der vorliegenden Ausführungsform
beispielweise ein Heizelement ist, in Reihe geschaltet.
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Die
erdfreie Leistungs-Versorgungseinrichtung 10 weist einen
Widerstand R1 auf, dessen eines Ende mit dem ΦB-
(Phase B-) Leistungsbus gekoppelt ist und dessen anderes Ende mit
der Anode einer Diode D3 gekoppelt ist. Die Kathode der Diode D3
ist mit der Kathode einer Zenerdiode D4, die beispielsweise eine
12 V-Zenerdiode sein kann, und einer Seite eines Kondensators C1
gekoppelt, welcher zu der Zenerdiode D4 parallel geschaltet ist.
Die Anode von D4 ist mit dem Source-Anschluss von FET-1 und der Anode
von D1 gekoppelt. Der Drain-Anschluss von FET-1 und die Kathode
von D1 sind mit dem ΦA- (Phase A-) Bus gekoppelt. Entsprechend
fließt
jedes Mal, wenn der Bus der Phase A relativ zu dem Bus der Phase
B positiv wird, Strom durch die Reihenschaltung der Komponenten
R1, D3, D4 und D1 (Halbwellengleichrichtung) und wird durch den
Widerstand von R1, welcher bei der vorliegenden Ausführungsform
in der Größenordnung
von beispielsweise 20 kOhm liegen kann, und die an diesem erzeugte
Spannung begrenzt. Dieser Strom lädt den Kondensator C1, der
beispielsweise in der Größenordnung
von 10 Mikrofarad liegen kann, auf die Spannung der Zenerdiode,
welche 12 Volt betragen kann. Die Dioden D1 und D3 verhindern, dass
sich C1 in den Bus der Phase B zurück entlädt, wenn dieser relativ zu
dem Bus der Phase A negativ wird. Die Spannung an C1 ist die Spannung
der erdfreien Leistungs-Versorgungseinrichtung 10. Gleichstrom-Versorgungsleitungen
VCC and VSS der
erdfreien Versorgungseinrichtung 10 sind mit der positiven
bzw. der negativen Seite von C1 gekoppelt.
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Eine
logische Schaltung 12 zum Steuern des Schaltens der Schalter FET-1
und FET-2 ist mit den Versorgungsleitungen VCC und
VSS der erdfreien Leistungsvorsorgungseinrichtung 10 gekoppelt.
Bei der vorliegenden Ausführungsform
sind die Kollektoren der separaten Phototransistoren PT1, PT2 und
PT3 mit dem VCC-Bus gekoppelt. Der Emitter
von PT1 ist in Reihe mit einer Konstantstrom-Ableitdiode D5 mit dem
VSS-Bus geschaltet, und der Emitter von
PT2 ist in Reihe mit einer weiteren Konstantstrom-Ableitdiode D6
mit dem VSS-Bus geschaltet. Die Konstantstrom-Ableitdioden
D5 und D6 können
beispielsweise Dioden des Typs 1N5297 sein und einen vorbestimmten
Strom führen,
der beispielsweise in der Größenordnung
von 1 Milliampere liegt. Jede Diode D5 und D6 fungiert als Schalter,
der sich einschaltet, um eine Spannung mit einer sehr steil ansteigenden Flanke
an der Diode zu erzeugen, wenn der Leitungsstrom den vorbestimmten
Pegel erreicht. Bevor der Leitungsstrom den vorbestimmten Pegel
erreicht, bleibt die Spannung an jeder Diode D5 und D6 im wesentlichen
auf Null. Entsprechende Photodioden PD1 und PD2 sind parallel zueinander
geschaltet, und die Parallelschaltung ist über den Bus der Phase A und den
Bus der Phase B mit einem Strombegrenzungswiderstand R5 in Reihe
geschaltet. Die Photodioden PD1 und PD2 können mit ihren entsprechenden
Phototransistoren PT1 und PT2 in ein gemeinsames Zweifach-Optokoppler-Paket
eingebettet sein, das beispielsweise ein Paket des von Fairchild
unter der Typbezeichnung MCT 62 hergestellten Typs sein kann.
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Während der
Halbwellenzyklen der Wechselstrom-Versorgungseinrichtung, bei denen
der Bus der Phase A relativ zu dem Bus der Phase B positiv ist,
fließt
Strom durch PD1, welche in Reaktion darauf Licht erzeugt, das als "POS" bezeichnet ist.
Das POS-Lichtsignal ist optisch mit dem entsprechenden Transistor
PT1 gekoppelt, um zu bewirken, dass PT1 Strom durch die Diode D5
leitet. Ähnlich
fließt
während
der Halbwellenzyklen der Wechselstrom-Versorgungseinrichtung, bei
denen der Bus der Phase A relativ zu dem Bus der Phase B negativ
ist, Strom durch PD2, welche in Reaktion darauf Licht erzeugt, das
als "NEG" bezeichnet ist.
Das NEG-Lichtsignal ist optisch mit dem entsprechenden Transistor
PT2 gekoppelt, um zu bewirken, dass PT2 Strom durch die Diode D6
leitet.
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Gemäß 7 kann
eine Photodiode PD3, die PT3 entspricht, zwischen einer Spannungsquelle V+
und Masse mit einem Schalter S1 und einem Strombegrenzungswiderstand
R6 in Reihe geschaltet sein. Der Schalter S1 kann ein Festkörperschalter oder
ein von einem Controller, wie beispielsweise einem Temperatur-Controller,
betätigter
elektromechanischer Schalter zum Ein- und Ausschalten des Festkörperrelais
zwecks Steuerung der Temperatur des Heizelements sein. Der Schalter 51 kann
ferner ein manuell betätigter
mechanischer Schalter sein. Wenn der Schalter 51 in den
leitenden Zustand geschaltet ist, fließt Strom durch PD3 und erzeugt
PD3 in Reaktion darauf Licht, das als "ON" bezeichnet
ist. Die PD3 und der entsprechende PT3 können ferner in einer gemeinsamen
Optokoppler-Komponente angeordnet sein, wie beispielsweise MCT 62.
Gemäß 6 ist
der Emitter des PT3 mit einem Widerstand R2 in Reihe geschaltet
und mit dem VSS-Bus gekoppelt. Entsprechend
ist das Licht "ON" optisch mit PT3 gekoppelt
und bewirkt, dass PT3 Strom von dem Bus VCC durch
den Widerstand R2 zu dem Bus VSS leitet und
somit die Entwicklung einer positiven Spannung relativ zu VSS über
R2 bewirkt. Auf diese Weise ist die von der erdfreien Leistungs-Versorgungseinrichtung 10 mit
Leistung versorgte Logik 12 durch die optische Kopplung
der Steuersignale POS, NEG und ON vollständig von der Quelle der Steuersignale
POS, NEG und ON isoliert.
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Ferner
ist bei der in 6 gezeigten Ausführungsform
die Anode von D5 mit einem als CLK bezeichneten Takteingang eines
D-Flip-Flop FF1 gekoppelt und ist der Verbindungs-Knotenpunkt zwischen
dem Emitter von PT3 und dem Widerstand R2 mit einem als D bezeichneten
Dateneingang von FF1 gekoppelt. Ein Ausgang Q1 von FF1 ist über einen Widerstand
R3 mit dem Gate-Anschluss von FET-2 und mit einem D-Eingang eines
weiteren D-Flip-Flop FF2 gekoppelt. Ferner ist die Anode von D6
mit einem CLK-Eingang von FF2 gekoppelt und ist ein Ausgang Q2 von
FF2 über
einen Widerstand R4 mit dem Gate-Anschlus von FET-1 gekoppelt. Jedes Flip-Flop
FF1 und FF2 wird über
die Busse VCC und VSS von
der erdfreien Leistungs-Versorgungseinrichtung mit Leistung versorgt
und dient zum Übertragen des
Status des Signals am D-Eingang der Flip-Flops zu dem Ausgang Q
bei Auftreten eines Pulses mit ansteigender Flanke am CLK-Eingang
und hält
danach bis zum Auftreten des nächsten
Impulses mit ansteigender Flanke am CLK-Eingang den Ausgang Q aufrecht.
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Der
Betrieb der in Zusammenhang mit 6 und 7 beschriebenen
Ausführungsform
wird nun anhand der in 8A-8G gezeigten
beispielhaften Zeit-Wellenformen
erläutert.
Im Betrieb werden die Schalter FET-1 und FET-2 des Festkörperrelais von
der Logikschaltung 12 gesteuert, um die Wechselstromversorgung
(siehe 8A) auf die Last oder das Heizelement 14 umzuschalten.
Zu diesem Zweck erzeugt der Optokoppler PD1/PT1 einen als POS bezeichneten
Impuls am CLK-Eingang von FF1 zu Zeiten, zu denen der Bus der Phase
A relativ zu dem Bus der Phase B positiv ist, wie in 8A und 8B dargestellt. Ähnlich erzeugt
der Optokoppler PD2/PT2 einen als NEG bezeichneten Impuls am CLK-Eingang
von FF2 zu Zeiten, zu denen der Bus der Phase A relativ zu dem Bus
der Phase B negativ ist, wie in 8A und 8C dargestellt.
Es sei darauf hingewiesen, dass bis zum Aktivieren des Festkörperrelais
die Ausgänge
Q1 und Q2 der Flip-Flops FF1 und FF2 in Reaktion auf die POS- und NEG-Impulse
in dem L- oder Nicht-Positiv-Zustand verbleiben. In diesen Zuständen von
Q1 und Q2 bleiben die Schalter FET-1 und FET-2 offen oder nicht
leitend.
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Das
Festkörperrelais
kann aktiviert werden, um die Wechselstromversorgung über die
Steuerung der Schalter FET-1 und FET-2 durch Schließen des Schalters 51,
der zum Erzeugen eines als ON bezeichneten H- oder positiven Impulses
am D-Eingang von FF1 den Optokoppler PD3/PT3 steuert, mit der Last
zu koppeln. Gemäß 8D bleibt
der Impuls ON wirksam, bis der Schalter 51 geöffnet ist.
Nach der Aktivierung des Festkörperrelais
erzeugt FF1 an der ansteigenden Flanke des nächsten POS-Impulses, der für eine positive
Halbwelle des Busses der Phase A repräsentativ ist, den H- oder Positiv-Zustand
an Q1, wie in 8E gezeigt. Der Positiv-Zustand
an Q1 treibt den Schalter FET-2 derart, dass dieser sich zu schließen beginnt,
und wird zu dem D-Eingang von FF2 geführt. Es kann einen Zeitraum t1
innerhalb des positiven Halbwellenzyklus des Busses der Phase A
dauern, bis FET-2 vollständig
leitend wird. Bei der vorliegenden Ausführungsform kann der Zeitraum
t1 beispielsweise ungefähr
300 Mikrosekunden betragen. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses
Schließen
von FET-2 eine Vorbereitung auf das Leiten von Strom zu der Last 14 ist,
dieses Leiten von Strom zu der Last 14 jedoch nicht erlaubt,
da FET-1 offen bleibt und sich die Diode D1 in einem Blockierzustand
befindet.
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Sobald
jedoch der Bus der Phase A relativ zu dem Bus der Phase B negativ
wird, beginnt die Diode D1 mit dem Leiten von Strom über den
zuvor geschlossenen Schalter FET-2 zu der Last 14, wie
in 8G gezeigt. An der ansteigenden Flanke des nachfolgenden
NEG-Impulses, der für
eine negative Halbwelle des Busses der Phase A repräsentativ
ist, erzeugt FF2 den H- oder Positiv-Zustand an Q2 (da sich der
D-Eingang in dem Positiv-Zustand befindet), wie in 8F gezeigt.
Der Positiv-Zustand an Q2 treibt den Schalter FET-1 derart, dass
dieser sich zu schließen
beginnt. Es kann einen Zeitraum t2 innerhalb des negativen Halbwellenzyklus
des Busses der Phase A dauern, bis FET-2 vollständig leitend wird. Bei der
vorliegenden Ausführungsform
kann der Zeitraum t2 beispielsweise ungefähr 300 Mikrosekunden betragen.
Wenn sich FET-1 schließt,
geht der Laststrom allmählich
von D1 zu FET-1 über.
Wenn FET-1 somit am Ende von t2 vollständig geschlossen ist, leitet
er den gesamten Laststrom.
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Das
Festkörperrelais
kann deaktiviert werden, um die Wechselstrom-Versorgungseinrichtung über die
Steuerung der Schalter FET-1 und FET-2 durch Öffnen des Schalters S1, der
zum Senken des ON-Impulses am D-Eingang von FF1 den Optokoppler
PD3/PT3 steuert, von der Last zu entkoppeln, wie in 8D gezeigt.
Der ON-Impuls bleibt danach im L-Zustand, bis der Schalter S1 wieder
geschlossen ist. An der ansteigenden Flanke des nächsten POS-Impulses
nach der Deaktivierung des Festkörperrelais
erzeugt FF1 den L- oder Nicht-Positiv-Zustand an Q1, wie in 8B und 8E gezeigt.
Der L-Zustand an Q1 treibt den Schalter FET-2 derart, dass dieser
sich zu öffnen
beginnt, und wird zu dem D-Eingang von FF2 geführt. Es kann eine Zeit dauern,
bis FET-2 vollständig
offen oder nicht leitend wird. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Öffnen von
FET-2 eine Vorbereitung auf das Leiten, jedoch keine Blockierung
des Leitens von Strom zu der Last 14 ist (siehe 8G),
da FET-1 geschlossen bleibt und der Laststrom zu der Diode D2 übergeht,
welche sich im leitenden Zustand befindet. Sobald jedoch der Bus
der Phase A relativ zu dem Bus der Phase B negativ wird, wird die
Diode D2 nicht leitend. Wenn D2 nicht leitend ist und FET-2 offen
ist, ist der Stromfluss zu der Last 14 blockiert, wie in 8G gezeigt. Ferner
wird, wenn der Bus der Phase A negativ wird, der NEG-Impuls erzeugt
(siehe 8C), welcher den Ausgang Q2
von FF2 in einen L- oder Nicht-Positiv-Zustand triggert, wodurch
FET-1 in einen Offen- oder Blockier-Zustand getrieben wird.
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Obwohl
die oben beschriebene Ausführungsform
des Festkörperrelais
zum Steuern des Wechselstroms auf eine Widerstandslast bei niedrigen
EMI-Emissionen geeignet ist, sei darauf hingewiesen, dass sie bei
geringfügigen
Modifikationen den Wechselstrom auch auf andere Lasten als Widerstandslasten
steuern kann. Zum Minimieren von EMI-Emissionen bei Lasten mit einer
beträchtlichen reaktiven
Komponente, wie beispielsweise einer induktiven Last – wobei
der Laststrom relativ zu der Versorgungsspannung phasenverschoben
ist – ist
es wünschenswert,
den Laststrom am Nulldurchgang der Versorgungsspannung einzuschalten
und den Laststrom am Nulldurchgang des Laststroms auszuschalten.
Eine geeignete modifizierte Ausführungsform
des anhand von 6 beschriebenen Festkörperrelais
ist in dem Schaltschema von 9 gezeigt. In 9 sind
diejenigen Schaltungselemente, die die gleichen sind wie bei der
in 6 gezeigten Ausführungsform des Festkörperrelais,
mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Gemäß 9 weist
das modifizierte Ausführungsbeispiel
vier NAND-Gatter NG1-NG4, die in einem einzelnen integrierten Schaltungs-(IC-)
Paket enthalten sein können,
und vier Operationsverstärker A1-A4
auf, die ebenfalls in einem einzelnen IC-Paket enthalten sein können. Sowohl
das Gate- als auch das Betriebsverstärker-Paket werden von dem VCC- und dem VSS-Bus
mit Leistung versorgt. Zwischen den Schaltern FET-1 und FET-2 angeordnete Shunt-Widerstände R10
und R11 sind mit einer reaktiven Last L1 in Reihe geschaltet. Beispielsweise kann
der Widerstand R10 zwischen dem VSS-Bus
und FET-2 angeordnet sein und kann der Widerstand R11 zwischen dem
VSS-Bus und FET-1 angeordnet sein. Ein invertierender
(-) Eingang der Verstärker
A1 und A3 ist mit der VSS-Bus-Seite der
Widerstände
R10 bzw. R11 gekoppelt. Die andere Seite der Widerstände R10
und R11 ist mit den nicht invertierenden (+) Eingängen der
Verstärker
A1 bzw. A2 gekoppelt.
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Die
Ausgänge
von A1 und A3 sind mit den invertierenden (-) Eingängen der
Verstärker
A2 bzw. A4 gekoppelt. Ein Spannungsteilernetz mit Widerständen R12
und R13 ist mit den Bussen VCC und VSS gekoppelt, um eine Referenzspannung an
dem Knotenpunkt zwischen R12 und R13 zu erzeugen, der mit den nicht
invertierenden (+) Eingängen
der Verstärker
A2 und A4 gekoppelt ist. Das Ausgangssignal von A2 ist mit einem
der Eingänge
der Gates NG1 und NG4 gekoppelt und dient als Enable-Signal für diesen
Eingang, und das Ausgangssignal von A4 ist mit einem der Eingänge der
Gates NG2 und NG3 gekoppelt und dient als Enable-Signal für diesen
Eingang. Die Vpos- und Vneg-Sig nale
sind mit dem anderen Eingang der Gates NG1 bzw. NG3 gekoppelt, und
die Ausgänge
von NG1 und NG3 sind jeweils mit dem anderen Eingang der Gates NG2
und NG4 gekoppelt. Die Ausgänge
von NG2 und NG4 sind mit den clk1- und clk2-Eingängen der Flip-Flops FF1 bzw. FF2
gekoppelt. Ferner ist eine Einschalt-Rücksetzschaltung, die eine Reihenschaltung
aus Kondensator C3 und Widerstand R14 aufweist, mit den Bussen VCC und VSS gekoppelt.
Der Knotenpunkt zwischen C3 und R14 ist mit einem Rücksetz-Eingang
der Flip-Flop-Schaltungen
FF1 und FF2 gekoppelt, um zu gewährleisten,
dass der Start-Zustand der Ausgänge
Q1 und Q2 der Flip-Flop-Schaltungen FF1 und FF2 beim Einschalten
auf Null zurückgesetzt
wird.
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Bei
der alternativen Ausführungsform
fungieren die Verstärker
A1 und A3 als Differentialverstärker,
die Signale INEG und IPOS an ihren Ausgängen erzeugen, welche für die Lastströme der Widerstände R10
bzw. R11 repräsentativ
sind. Die Verstärker A2
und A4 fungieren als Komparatorschaltungen, die die für den Strom
repräsentativen
Signale INEG und IPOS von A1 und A3 mit der Spannung an dem Knotenpunkt
der Widerstände
R12 und R13 vergleichen, welche beispielsweise für einen Strompegel von Null repräsentativ
sein kann. Entsprechend erzeugen die Komparatoren A2 und A4 logische
Signale INEG (bar) und IPOS (bar), die für die negativen bzw. positiven
Null-Lastströme
repräsentativ
sind. Somit wird das Gate NG1 von dem Ausgangssignal von A2 bei einem
anderen negativen Laststrom als Null deaktiviert und das Gate N3
von dem Ausgangssignal von A4 bei einem anderen positiven Laststrom
als Null deaktiviert. Es sei darauf hingewiesen, dass sämtliche
Gates NG1-NG4 aktiviert sind, wenn der Laststrom Null ist.
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Die
in 9 gezeigte alternative Ausführungsform funktioniert wie
folgt: bei Start des von PD3/PT3 erzeugten ON-Impulses fließt kein
Laststrom (d.h. sämtliche
Gates NG1-NG4 sind aktiviert) und arbeitet die Schaltung auf im
wesentlichen gleiche Weise wie in Zusammenhang mit der in 6 gezeigten
Ausführungsform
der Schaltung beschrieben, d.h. die Gates NG1-NG2 sind durchlässig, und die
Signale Vpos und Vneg steuern
die Takteingänge von
FF1 und FF2 direkt an. Entsprechend wird der Laststrom von den Schalter/Dioden-Konfigurationen FET-1/D1
und FET-2/D2 an dem oder sehr nahe an dem Null-durchgang der Versorgungsspannung eingeschaltet.
Wenn der Laststrom eingeschaltet ist, erzeugen die Verstärker A1
und A2 ihre für
den Laststrom repräsentativen
Signale INEG und IPOS über die
Widerstände
R10 und R11 und erzeugen dann die Verstärker A2 und A4 die Logiksignale
INEG (bar) bzw. IPOS (bar).
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In
diesem Zustand werden die Gates NG1 und NG3 von den logischen Signalen
INEG (bar) bzw. IPOS (bar) deaktiviert und sprechen nicht auf die
logischen Signale Vpos und Vneg an.
Wenn die Gates NG1 und NG3 deaktiviert sind, sprechen die Gates
NG2 und NG4 auf die logischen Signale INEG (bar) bzw. IPOS (bar)
an, die für
die Phasenzustände des
Laststroms repräsentativ
sind. Daher werden, wenn der Laststrom eingeschaltet ist, die logischen Signale
von der Versorgungsspannungseinrichtung ignoriert und steuern die
Phasenzustände
des Laststroms die Takteingänge
in FF1 und FF2. Somit steuern, wenn das logische Signal ON in den
L-Zustand geschaltet ist, um den Strom zu der Last L1 auszuschalten,
die logischen Laststrom-Signale IPOS (bar) und INEG (bar) (über NG2/FF1
bzw. NG4/FF2) das Abschalten der Schalter FET-2 und FET-1 an dem oder
nahe an dem Laststrom-Nullübergang
oder -durchgang statt an dem Versorgungsspannungs-Nulldurchgang.
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Ferner
können,
falls gewünscht,
ein Kondensator C4 und ein Varaktor V1 der Ausführungsform des Festkörperrelais
hinzugefügt
werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform sind der Kondensator C4
und ein Varaktor V1 über
die Reihenanordnung der Schalter FET-1 und FET-2 zwischen der Last
L1 und Phase A der Wechselstromversorgung parallel geschaltet. Der
Varaktor V1 dient zum Schützen
der Schaltung vor Spannungsspitzen, und die Funktion des Kondensators
C4 besteht im Durchführen
einer Filterung der Stromwellenform.
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Somit
wird durch die Schaltungsmodifikationen bei der alternativen Ausführungsform
sichergestellt, dass der Laststrom beim Nulldurchgang der Versorgungsspannung
eingeschaltet wird und beim Nulldurchgang des Laststroms ausgeschaltet
wird, wodurch die EMI-Emissionen bei Lasten mit reaktiven Komponenten
minimiert werden. Ferner können, da
die Laststromsignale bei der alternativen Ausführungsform von dem Wert des
Laststroms abhängig sind,
die Shunt-Widerstände
R10 und R11 in für
mehrere Laststrombereiche geeigneter Weise ausgelegt sein. Ferner
erfolgt, wenn der Laststrom für
die modifizierte Schaltung nicht ausreicht, bei der alternativen Ausführungsform
automatisch eine Standardeinstellung auf den Betriebsmodus der in 6 gezeigten Ausführungsform.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass bei dem erfindungsgemäßen Festkörperrelais
keine scharfen Laststromübergänge bei
Schalten der Leistungsversorgung auf die und von der Last 14 auftreten.
Somit werden bei Betrieb des Festkörperrelais nur geringe oder
im wesentlichen gar keine EMI durch den Schaltvorgang erzeugt. Ferner
kann, da das erfindungsgemäße Festkörperrelais
nicht empfindlich auf ein Null-Schalt-Timing reagiert, das Festkörperrelais bei
unterschiedlichen Frequenzen der Wechselstrom-Versorgungseinrichtung
arbeiten. Ferner sind bei dem vorliegenden Beispiel die Festkörperschalter zwar
als MOSFETs ausgeführt,
es sei jedoch darauf hingewiesen, dass andere Arten von Festkörperschaltern
verwendet werden können,
wie beispielsweise bipolare Leistungstransistoren, Bipolartransistoren
mit isolierten Gates (IGBTs) u.dgl., ohne dass dadurch von den weitreichenden
Prinzipien der vorliegenden Erfindung abgewichen wird.