DE10113260A1 - Synchrones, getaktetes Kommunikationssystem mit Relativuhr und Verfahren zum Aufbau eines solchen Systems - Google Patents
Synchrones, getaktetes Kommunikationssystem mit Relativuhr und Verfahren zum Aufbau eines solchen SystemsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein synchrones, getaktetes Kommunikationssystem, beispielsweise ein verteiltes Automatisierungssystem, dessen Teilnehmer beliebige Automatisierungskomponenten sein können und die über ein Datennetz (1) zwecks gegenseitigen Datenaustauschs miteinander gekoppelt sind. Als Datennetz (1) des Kommunikationssystems sind dabei alle möglichen Bussysteme wie z. B. Feldbus, Profibus, Ethernet, Industrial Ethernet, etc. denkbar. Ein Teilnehmer dieses Kommunikationssystems ist als Taktschläger ausgezeichnet und sorgt für die Verteilung und Einhaltung des verwendeten Kommunikationstakts an alle Teilnehmer und von allen Teilnehmern. Über denselben Mechanismus kann der Taktschläger auch eine Relativuhr (9) im ganzen Kommunikationssystem bei allen Teilnehmern einführen. Dieser Teilnehmer ist damit ebenfalls Master über die Relativuhr (9) bzw. die geltende Relativzeit (16). Alle Teilnehmer des Kommunikationssystems sind daher permanent auf die systemweit geltende Relativuhr (9) mit der gültigen Relativzeit (16) synchronisiert und haben deshalb zu jeder Zeit dasselbe Zeitverständnis. Die Realisierung von applikativen Sequenzen, Synchronisierung von gleichzeitig eintretenden Ereignissen, zeitliche Genauigkeit bei der Erfassung von Ereignissen bzw. Schalten von Ausgängen wird dadurch deutlich verbessert bzw. erst ermöglicht.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein synchrones, getaktetes
Kommunikationssystem mit Relativuhr und ein Verfahren zum
Aufbau eines solchen Systems.
Unter einem synchronen, getakteten Kommunikationssystem mit
Äquidistanz-Eigenschaften versteht man ein System aus wenigs
tens zwei Teilnehmern, die über ein Datennetz zum Zweck des
gegenseitigen Austausches von Daten bzw. der gegenseitigen
Übertragung von Daten miteinander verbunden sind. Dabei er
folgt der Datenaustausch zyklisch in äquidistanten Kommunika
tionszyklen, die durch den vom System verwendeten Kommunika
tionstakt vorgegeben werden. Teilnehmer sind beispielsweise
zentrale Automatisierungsgeräte, Programmier-, Projektie
rungs- oder Bediengeräte, Peripheriegeräte wie z. B. Ein-/
Ausgabe-Baugruppen, Antriebe, Aktoren, Sensoren, speicherpro
grammierbare Steuerungen (SPS) oder andere Kontrolleinheiten,
Computer, oder Maschinen, die elektronische Daten mit anderen
Maschinen austauschen, insbesondere Daten von anderen Maschi
nen verarbeiten. Unter Kontrolleinheiten werden im folgenden
Regler- oder Steuerungseinheiten jeglicher Art verstanden.
Als Datennetze werden beispielsweise Bussysteme wie z. B.
Feldbus, Profibus, Ethernet, Industrial Ethernet, FireWire
oder auch PC-interne Bussysteme (PCI), etc. verwendet.
In verteilten Automatisierungssystemen, beispielsweise im Be
reich Antriebstechnik, werden u. a. taktsynchrone Datennetze
bzw. Bussysteme eingesetzt. Dabei werden manche angeschlosse
nen Teilnehmer als Master-Geräte, z. B. Kontrolleinheiten wie
numerische oder speicherprogrammierbare Steuerungen oder Pro
jektiergeräte, und andere Teilnehmer als Slave-Geräte, wie
z. B. Antriebe, oder Peripheriegeräte, verwendet. Automatisie
rungskomponenten beider Kategorien können taktsynchron arbeiten,
d. h., diese Teilnehmer können sich auf einen verwendeten
Kommunikationstakt des Datennetzes synchronisieren. Dies be
deutet, dass der Kommunikationstakt von den Teilnehmern über
das verwendete Datennetz übernommen und synchron zu diesem
Kommunikationstakt bestimmte Vorgänge gesteuert werden. Gemäss
IEC 61491, EN61491 SERCOS Interface - Technische Kurzbeschrei
bung (http:/ / www.sercos.de/deutsch/doku_freier_bereich.htm)
wird dies gegenwärtig in verteilten Automatisierungssystemen
angewendet und durchgeführt. Allerdings ist es gegenwärtig
nicht möglich, dass eine für ein solches System gültige Rela
tivuhr eingeführt wird, auf dessen jeweils gültige Relativzeit
sich alle an das Kommunikationssystem angeschlossene Teilneh
mer synchronisieren können. Dadurch können beispielsweise ap
plikative Ereignissequenzen nicht oder zumindest nicht mit
genügend großer zeitlicher Genauigkeit festgelegt und durchge
führt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein synchrones, getaktetes Kom
munikationssystem mit Äquidistanz-Eigenschaften und Relativ
uhr zwischen wenigstens zwei Teilnehmern und einem Datennetz
und ein Verfahren zur Einführung einer Relativuhr in ein sol
ches Kommunikationssystem anzugeben, bei dem sich alle an das
Kommunikationssystem angeschlossenen Teilnehmer auf diese Re
lativuhr synchronisieren können.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Aufbau eines syn
chronen, getakteten Kommunikationssystems mit Äquidistanzei
genschaften im Bereich industrieller Anlagen zwischen wenigs
tens zwei Teilnehmern, insbesondere Automatisierungskomponen
ten, und wenigstens einem Datennetz dadurch gelöst, dass ins
besondere beim Hochfahren des Systems eine systemweit gelten
de, eindeutige Relativuhr eingeführt wird und eine Untermenge
der oder alle an das Datennetz angeschlossenen Teilnehmer we
nigstens einmal auf die, durch die Relativuhr bestimmte Rela
tivzeit synchronisiert werden, wobei die Relativzeit über das
Datennetz an alle Teilnehmer übertragen wird.
Diese Aufgabe wird durch ein synchrones, getaktetes Kommuni
kationssystem mit Äquidistanzeigenschaften im Bereich indus
trieller Anlagen zwischen wenigstens zwei Teilnehmern, insbe
sondere Automatisierungskomponenten und wenigstens einem Da
tennetz dadurch gelöst, dass das Kommunikationssystem zumin
dest ein Mittel aufweist, das insbesondere beim Hochfahren
des Systems eine systemweit geltende, eindeutige Relativuhr
einführt und alle oder eine Untermenge der angeschlossenen
Teilnehmer wenigstens einmal auf die, durch die Relativuhr
bestimmte Relativzeit synchronisiert, wobei die Relativzeit
über das Datennetz an alle Teilnehmer übertragen wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei Verwen
dung eines taktsynchronen Bussystems bzw. Datennetzes in ver
teilten Automatisierungssystemen allen Teilnehmern des Kommu
nikationssystems der Beginn jedes neuen Kommunikationszyklus
beispielsweise durch die Übertragung eines speziellen Daten
pakets, z. B. einem sogenannten global control-Datenpaket, an
gezeigt wird. Neben diesem Verfahren gibt es noch andere Ver
fahren, die eine Taktsynchronisation zwischen den Teilnehmern
ermöglichen, auf die die offenbarte Erfindung selbstverständ
lich ebenfalls anwendbar ist. Zusammen mit der Information
über die Länge eines Kommunikationstakts, die wenigstens beim
Hochfahren des Systems festgelegt und an alle Teilnehmer ver
teilt wird, können sich alle Teilnehmer auf den verwendeten
Takt synchronisieren. Diese Informationen werden dabei von
einem ausgezeichneten Master-Teilnehmer, dem so genannten
Taktschläger an alle Teilnehmer des Kommunikationssystems ü
bermittelt. Weist dieser Taktschläger zusätzlich eine Rela
tivuhr auf, kann die jeweilige aktuelle Relativzeit auf dem
selben Übertragungsweg an alle angeschlossenen Teilnehmer
verteilt werden, wodurch für alle angeschlossenen Teilnehmer
dieselbe Relativzeit gilt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass als Teilnehmer des Kommunikati
onssystems wenigstens eine Kontrolleinheit, wenigstens eine
zu steuernde Einheit, und wenigstens eine dezentrale Ein-
/Ausgabe-Baugruppe, die als Schnittstelle zwischen dem Daten
netz und der zu steuernden Einheit bidirektional den Aus
tausch von Signalen zwischen der zu steuernden Einheit und
der Kontrolleinheit mittels des Datennetzes vornimmt, an das
Datennetz angeschlossen sind, wobei beispielsweise die Kon
trolleinheit als Taktschläger eingesetzt wird. Unter Einheit
sind insbesondere auch Automatisierungskomponenten, Maschi
nen, Antriebe, etc. zu verstehen. Der im folgenden auch ver
wendete Begriff Gerät wird synonym zum Begriff Einheit be
nutzt.
Eine außerordentlich vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Relativuhr
systemweit eingeführte, eindeutige Relativzeit sich aus zwei
Teilen zusammensetzt, wobei der erste Teil den aktuellen Kom
munikationszyklus charakterisiert und der zweite Teil den
Zeitpunkt innerhalb des aktuellen Kommunikationszyklus des
Kommunikationssystems bestimmt. Vorteil dieser Ausgestaltung
ist es, dass dadurch jeder beliebige Kommunikationszyklus und
darüber hinaus jeder Zeitpunkt innerhalb eines beliebigen
Kommunikationszyklusses exakt bestimmbar ist, wodurch die
zeitliche Genauigkeit beim Erfassen und Registrieren bzw.
beim Schalten von Ereignissen oder bei beliebigen Steuer- und
Regelungsvorgängen außerordentlich verbessert wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass der Kommunikationszyklus durch ei
ne digitalisierte Zahl oder eine absolute Zeiteinheit, die
sich aus der Dauer des Kommunikationstakts ableitet, darge
stellt wird, wobei die Genauigkeit der Relativuhr in einem
Bereich zwischen der Dauer eines Kommunikationstakts und 1 µs
einstellbar ist. Dadurch ist es möglich die für die jeweilige
Situation optimale Form der Darstellung zu wählen, so ist es
beispielsweise bei der zeitlichen Einordnung von Ereignissen
günstiger, weil anschaulicher eine Absolutzeitdarstellung zu
wählen, als eine abstrakte Darstellung.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass die systemweit geltende, eindeuti
ge Relativuhr und damit die Relativzeit bis zum Herunterfah
ren des Systems für alle Teilnehmer gültig bleibt und dass
alle Teilnehmer bis zum Herunterfahren des Systems auf die
systemweit geltende, eindeutige Relativuhr und damit die Re
lativzeit synchronisiert bleiben. Dadurch wird gewährleistet,
dass für alle Teilnehmer während der Laufzeit des Systems die
selbe Relativzeit gilt, wodurch insbesondere die Gleichzei
tigkeit von Ereignissen im Rahmen der vorgegebenen zeitlichen
Auflösung der Relativzeit gewährleistet ist. Dadurch wird der
Einfluss von teilnehmerspezifischen Totzeiten erheblich redu
ziert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass die Dauer des Kommunikationstakts
einstellbar ist und wenigstens einmal beim Hochfahren des
Systems festgelegt wird, wobei die Dauer eines Kommunikati
onstakts zwischen 10 µs und 10 ms betragen kann. Dadurch ist es
möglich, die Länge eines Kommunikationstakts optimal für je
den spezifischen Anwendungsfall, insbesondere jede individu
elle Konfiguration des betrachteten Kommunikationssystems
festzulegen.
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung ist dadurch gekennzeichnet, dass Signale eines zu steu
ernden Geräts bei deren Registrierung und Erfassung am Ein
gang einer dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe von der Ein-
/Ausgabe-Baugruppe mit einem Stempel versehen werden, der
sich aus der zu diesem Zeitpunkt aktuellen Relativzeit und
dem Erfassungs-Schaltereignis zusammensetzt, in ein für das
Datennetz kompatibles Datenformat umgewandelt, die Daten mit
diesem Stempel über das Datennetz an die Kontrolleinheit wei
tergeleitet, dort ausgewertet und verarbeitet werden, wobei
die Relativzeit als Teil des Stempels aus zwei Teilen be
steht, wobei der eine Teil den Kommunikationszyklus des Kommunikationssystems
bestimmt, in welchem die Registrierung und
Signalerfassung erfolgt ist und der andere Teil den Zeitpunkt
relativ zum Anfang oder zum Ende des Kommunikationszyklus des
Kommunikationssystems bestimmt, in welchem die Registrierung
und Signalerfassung erfolgt ist. Dadurch kann der Erfassungs
zeitpunkt von Ereignissen beispielsweise eines zu steuernden
Geräts mit außerordentlicher Präzision bestimmt und gespei
chert werden und steht damit zur Berechnung von abhängigen
Ereignissen jederzeit zur Verfügung.
Eine weitere außerordentlich vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass Daten, die für das
zu steuernde Gerät bestimmt sind, vor der Übertragung an die
dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe von der Kontrolleinheit mit
einem Stempel versehen werden, der sich aus einer Relativ
zeit, bezogen auf den Zeitpunkt der geplanten Signalausgabe
und einem Ausgabe-Schaltereignis zusammensetzt, und die Daten
mit diesem Stempel über das Datennetz an die Ein-/Ausgabe-
Baugruppe übertragen werden, wobei die Relativzeit als Teil
des Stempels aus zwei Teilen besteht, wobei der eine Teil den
Kommunikationszyklus des Kommunikationssystems bestimmt in
dem die Signalausgabe erfolgen soll und der andere Teil den
Zeitpunkt relativ zum Anfang oder zum Ende des Kommunikati
onszyklus des Kommunikationssystems bestimmt, in welchem die
Signalausgabe erfolgen soll und dass Daten, die mit einem
solchen Stempel, der sich auf die geplante Signalausgabe be
zieht, versehen und für das zu steuernde Gerät bestimmt sind,
von der dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe in für das zu
steuernde Gerät interpretierbare Signale umgewandelt und zu
dem Zeitpunkt, der durch den übertragenen Stempel vorgegeben
ist, am Ausgang der dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe gemäss
des vorgegebenen Schaltereignisses geschaltet und an das zu
steuernde Gerät ausgegeben werden. Von besonderem Vorteil ist
diese Ausgestaltung dadurch, dass abhängig vom Zeitpunkt der
Registrierung eines Eintrittsereignisses am Eingang einer de
zentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe das Schalten eines Ausgabe
ereignisses am Ausgang der dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe
exakt geplant und mit einer außerordentlichen zeitlichen Prä
zision durchgeführt werden kann, was im Bereich Antriebstech
nik in verteilten Automatisierungssystemen, beispielsweise
bei holzverarbeitenden Maschinen oder für das Schalten von
Nocken, etc. außerordentlich vorteilhaft ist. Der zeitliche
Abstand zwischen Eingangsereignis und Ausgabeereignis ist al
so für jede beliebige Situation im geschilderten Anwendungs
bereich individuell mit jeweils der selben hohen zeitlichen
Genauigkeit einstellbar und erreichbar, wodurch ebenfalls die
Abhängigkeit von Totzeiten von betroffenen Teilnehmern des
Kommmunikationssystems sehr stark reduziert wird. Auf Basis
dieser Ausprägungen kann somit ein isochroner Datenaustausch
bzw. die Steuerung von Ereignissen, bzw. Ereignisabfolgen in
nerhalb des Kommunikationssystems zwischen den Teilnehmern
ermöglicht, bzw. erheblich verbessert werden.
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltung und Wei
terleitung von Signalen an ein zu steuerndes Gerät am Ausgang
einer dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe in zeitlich ein
stellbarer, definierter Abhängigkeit relativ zum Zeitpunkt
der Registrierung und Erfassung von Signalen eines zu steu
ernden Geräts am Eingang einer dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppe erfolgt. Der besondere Vorteil diese Ausprägung
liegt darin, dass dadurch applikative Ereignissequenzen rea
lisiert werden können, die insbesondere bei Holzbearbeitungs
maschinen beispielsweise bei der Herstellung von Möbelbret
tern von herausragender Bedeutung sind. So müssen dabei bei
spielsweise abhängig von der Erfassung von Holzvorder- oder
Rückkanten Aggregate für das Aufbringen oder Abschneiden von
Umleimern mit hoher zeitlicher Präzision geschaltet werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass Daten die von einem oder mehreren
Teilnehmern des Kommunikationssystems bis zum Herunterfahren
des Systems gespeichert werden, zusammen mit der jeweils ak
tuellen Relativzeit des Systems gespeichert werden und die
gemeinsame Auswertung und/oder Darstellung der so aufgezeich
neten Daten auf Basis der jeweils gespeicherten Relativzeit
des Systems erfolgt. Dadurch können auf verschiedene Teilneh
mer verteilte Traceaufzeichnungen auf Basis der einheitlichen
Relativzeit für einen Echtzeittrace außerordentlich bequem
zusammengeführt und ausgewertet werden, wobei auf sehr einfa
che Weise Informationen über beispielsweise das Reaktionsver
halten der Teilnehmer gewonnen werden kann, aus denen z. B.
Rückschlüsse auf eventuelle bevorstehende Ausfälle von ein
zelnen Automatisierungskomponenten gezogen werden können.
Eine weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Teil
nehmer des Kommunikationssystems, insbesondere Automatisie
rungskomponenten, die die Relativuhr unterstützen, Kenndaten
zur Verfügung stellen, die von wenigstens einer Kontrollein
heit über das Datennetz abgerufen und ausgewertet werden kön
nen, wobei die Kenndaten wenigstens den Support der Relativ
uhr, und/oder die mögliche einstellbare Genauigkeit und/oder
wenigstens eine Einstellmöglichkeit der Relativuhr und/oder
den Support wenigstens eines Mechanismus, der sich aus dem
Einsatz einer Relativuhr in einem Kommunikationssystem ablei
tet, enthalten. Vorteil ist, dass diese Kenndaten als Geräte
beschreibungen sowohl während des laufenden Betriebs online
aus dem oder den entsprechenden Teilnehmern, insbesondere der
oder den Automatisierungskomponenten, auslesbar sind, als
auch offline als Beschreibungsinformationen bereitgestellt
werden kann, wodurch der Umfang der zur Verfügung gestellten
genannten Eigenschaften, insbesondere der Support der abge
leiteten Mechanismen, wie z. B. genaues Erfassen von Schalt
ereignissen, genaues Schalten der Aktorik, etc., exakt doku
mentiert und damit der Einsatzbereich des entsprechenden
Teilnehmers genauestens abgegrenzt ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Teilnehmer des
Kommunikationssystems, insbesondere Automatisierungskomponenten,
die Erfassung von Ereignissen basierend auf der Relativ
uhr nur in bestimmten Arbeitsphasen und/oder zu bestimmten
Zeitpunkten durchführen können. Dies ist von besonderem Vor
teil dadurch, weil dadurch die Erfassung von Ereignissen ba
sierend auf der Relativuhr von den entsprechenden Automati
sierungskomponenten nur zu den relevanten und notwendigen
Zeitpunkten möglich ist, wodurch unnötige Erfassungen und da
mit die Entstehung überflüssiger Datenmengen vermieden wer
den. Dies kann beispielhaft über Enable/Disable-Mechanismen
über das Datennetz beispielsweise ausgehend von einer Kon
trolleinheit oder über eine externe Beschaltung an der Auto
matisierungskomponente realisiert werden.
Von besonderem Vorteil ist es darüber hinaus, dass die offen
barten Verfahren, insbesondere in Bezug auf die Relativuhr
mit den genannten applikativen Ausprägungen wie z. B. Erfas
sung von Schaltereignissen, präzises Schalten von Ausgängen,
Erfassung von internen Istzuständen inkl. zugehörigem Zeit
stempel, etc., bei und in industriellen Maschinen eingesetzt
bzw. verwendet werden können, wie z. B. in Verpackungsmaschi
nen, Pressen, Kunststoffspritzmaschinen, Textilmaschinen,
Druckmaschinen, Werkzeugmaschinen, Robotor, Handlingssyste
men, Holzverarbeitungsmaschinen, Glasverarbeitungsmaschinen,
Keramikverarbeitungsmaschinen sowie Hebezeugen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben und er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbei
spiels für ein synchrones, getaktetes Kommunikati
onssystem mit Relativuhr,
Fig. 2 die prinzipielle Arbeitsweise in einem synchronen,
getakteten Kommunikationssystem mit Relativuhr im
Bereich Verteilter Automatisierungssysteme unter
Verwendung eines Stempels.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungs
beispiels für ein synchrones, getaktetes Kommunikationssystem
mit Relativuhr. Bei dem dargestellten Kommunikationssystem
handelt es sich dabei gleichzeitig um ein verteiltes Automa
tisierungssystem. Diese beiden Begriffe werden im folgenden
synonym verwendet. Das gezeigte Ausführungsbeispiel besteht
aus mehreren Teilnehmern, die gleichzeitig sowohl als Sender
als auch als Empfänger ausgeprägt sein können, also sowohl
Signale oder Daten senden als auch empfangen können. Alle
Teilnehmer sind mittelbar oder unmittelbar an das Datennetz
1, beispielsweise ein Bussystem mit und/oder ohne Echtzeitei
genschaften, wie Taktsynchronisation und Äquidistanz, wie
z. B. Ethernet, Industrial Ethernet, Feldbus, Profibus, Fire-
Wire oder auch PC-interne Bussysteme (PCI), etc., aber auch
getaktete Datennetze, wie beispielsweise Isochrones Realtime
Ethernet, über Datenleitungen, von denen aus Gründen der ü
bersichtlichen Darstellung nur die Datenleitungen 11, 12, 13,
14, 15 dargestellt werden, angeschlossen. Die Datenleitungen
sind dabei je nach Verwendungszweck so ausgeprägt, dass sie
sowohl Daten als auch Signale oder andere elektrische Impulse
übertragen bzw. leiten können. Insbesondere können auch Da
tenleitungen verschiedenen Typs in diesem verteilten Automa
tisierungssystem eingesetzt werden, die jeweils Daten in un
terschiedlichem Datenformat übertragen. So kann beispielswei
se über die Datenleitung 14 Daten in einem anderen Format ge
sendet werden als beispielsweise über die Datenleitung 13.
Für eine entsprechende Konvertierung sorgt in diesem Fall
beispielsweise die dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe 2.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, dass die Daten
leitungen 13 und 14 Daten im selben Format übertragen. In
diesem Fall ist eine echte Datenkonvertierung durch die de
zentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe 2 nicht notwendig, sondern es
erfolgt eine Weiterleitung der Daten in unveränderter Form,
was einem sogenannten Durchschalten der Daten entspricht. Davon
unbetroffen ist die Möglichkeit, dass die dezentrale Ein-
/Ausgabe-Baugruppe 2 die Daten in beliebiger Art und Weise
bearbeitet und/oder verarbeitet, insbesondere den Daten einen
Zeitstempel oder ähnliches hinzufügt, ohne das Datenformat
selbst zu verändern und/oder es in ein anderes Format zu kon
vertieren, falls dies für einen ordnungsgemäßes Funktionieren
des Automatisierungssystem notwendig ist. Direkt an das Da
tennetz 1 angeschlossenen Datenleitungen, wie beispielsweise
die Datenleitungen 12, 13 und 15 übertragen Daten im selben
Datenformat wie das Datennetz 1 selbst. Das verwendete Daten
netz 1 arbeitet getaktet und der Austausch von Daten über das
Datennetz 1 erfolgt synchron im verwendeten Kommunikations
takt. Eine erstmalige Synchronisierung aller angeschlossenen
Teilnehmer auf den verwendeten Takt erfolgt beispielsweise
beim Hochfahren des Systems. Um den taktsynchronen Datenaus
tausch zu gewährleisten, erfolgt eine permanente Resynchroni
sation der Teilnehmer während des laufenden Betriebs. Selbst
verständlich ist es aber auch möglich, dass Teilnehmer, die
im laufenden Betrieb an das Datennetz 1 angeschlossen werden,
sich auf den verwendeten Kommunikationstakt synchronisieren
können. Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit den zu ver
wendenden Kommunikationstakt je nach Bedarf und/oder Anwen
dung zumindest beim Hochfahren des Systems einmal einstellen
zu können. Dabei hat es sich erfahrungsgemäss als besonders
vorteilhaft herausgestellt, wenn die Dauer eines Kommunikati
onstakts zwischen 10 µs und 10 ms beträgt. In diesem Ausfüh
rungsbeispiel sind als Teilnehmer zu steuernde Geräte, bei
spielsweise Antriebe 4, 5 und 6 sowie dezentrale Ein-
/Ausgabe-Baugruppen 2, 3, ein Projektierungsgerät 7, eine
Kontrolleinheit 8, die sowohl als Taktschläger für den Kommu
nikationstakt als auch als Master der Relativuhr 9 ausgeprägt
und mit entsprechenden Mitteln ausgestattet ist, und ein Be
diengerät 10, das hier beispielsweise als Rechner mit Tasta
tur und Maus ausgeprägt ist, dargestellt. Selbstverständlich
sind als Teilnehmer jedwede andere Art von Automatisierungs
komponenten bzw. Geräten denkbar. Auch Anzahl und/oder Loka
lisierung der betreffenden Teilnehmer sind hier nur beispielhaft
angegeben. Alle dargestellten Teilnehmer sind bereits
auf die von der Relativuhr 9 vorgegebene Relativzeit 16 syn
chronisiert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Rela
tivzeit 16 nur beim Projektierungsgerät 7 bezeichnet worden.
Im offenbarten Ausführungsbeispiel kann ein Ereignis an einem
zu steuernden Gerät, beispielsweise eine Istwerterfassung am
beispielsweise analogen Antrieb 6 über einen, in diesen in
tegrierten, der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellten
Sensor und/oder Aktor vorgenommen werden, diese Istwerte mit
tels der Datenleitung 14 an die dezentrale Ein-/Ausgabe-
Baugruppe 2 übergeben, dort taktsynchron erfasst und in ein
entsprechendes für das Datennetz 1 kompatibles Datenformat
umgewandelt werden. Die auf diese Weise konvertierten Daten
werden dann synchron zum verwendeten Kommunikationstakt des
Kommunikationssystems über die Datenleitung 13, das Datennetz
1, beispielsweise ein Ethernet-Bussystem, und die Datenlei
tung 12 an die Kontrolleinheit 8 weitergeleitet. Die Kon
trolleinheit 8 ist beispielsweise als eine speicherprogram
mierbare Steuerung (SPS) oder eine sonstige beliebige Steue
rungs- bzw. Regelungseinheit ausgeprägt, die Daten, bei
spielsweise Istwerte, von allen an das Datennetz 1 ange
schlossenen Teilnehmern empfangen und auswerten, und/oder Da
ten, beispielsweise Sollwerte an alle Teilnehmer senden kann.
So verarbeitet die Kontrolleinheit 8 beispielsweise die von
der dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe 2 taktsynchron gesen
deten Istwerte des Antriebs 6, berechnet auf Basis dieser
Istwerte entsprechende Sollwerte und sendet diese Sollwerte
ebenfalls taktsynchron über die Datenleitung 12, das Daten
netz 1 und die Datenleitung 13 an die dezentrale Ein-
/Ausgabe-Baugruppe 2 zurück. Diese wandelt die empfangenen
Sollwerte in für den Antrieb 6 interpretierbare Signale um
und leitet sie über die Datenleitung 14 synchron zum verwen
deten Kommunikationstakt an den Antrieb 6 weiter, der die
empfangenen Sollwerte mittels eines, der Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellten, integrierten Aktors, beispielswei
se als Steuerbefehle interpretiert und umsetzt. Derselbe Me
chanismus kann analog auf einen, der Übersichtlichkeit wegen
nicht dargestellten Prozess übertragen werden, der beispiels
weise an die dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe 3 angeschlos
sen ist.
Mittels eines Bediengeräts 10 über die Datenleitung 11 kann
beispielsweise auch manuell auf die Kontrolleinheit 8 zuge
griffen werden und dadurch auf die entsprechenden Regelungs-
und Steuerungsmechanismen der Kontrolleinheit 8 Einfluss ge
nommen werden. Das Projektierungsgerät 7 und die Kontrollein
heit 8 sind dabei als Master-Geräte ausgeprägt, da sie unmit
telbaren Einfluss auf die Steuerung des Kommunikationssystems
und der anderen angeschlossenen Teilnehmer ausüben können.
Analog werden dabei die anderen Teilnehmer, beispielsweise
Antriebe 4, 5 und 6 sowie die dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppen 2 und 3 als Slave-Geräte bezeichnet, da sie ent
sprechend von den Master-Geräten 7 und 8 ausgesteuert werden.
Es ist dabei ohne weiteres möglich, wie aus dem Ausführungs
beispiel ersichtlich ist, dass auch Automatisierungskomponen
ten wie beispielsweise die Antriebe 4 und 5 ohne eine zwi
schengeschaltete dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe direkt an
das Datennetz 1 angeschlossen werden können. Aus Gründen der
übersichtlichen Darstellung wurde darauf verzichtet, den An
schluss weiterer zu steuernder Geräte an die dezentrale Ein-
/Ausgabe-Baugruppe 3 darzustellen. Auch die dargestellten An
triebe 4, 5 und 6 sind beispielhaft für beliebige Automati
sierungskomponenten, insbesondere Feldgeräte, zu steuernde
Geräte oder Maschinen, zu sehen.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel weist darüber hinaus ei
ne Kontrolleinheit 8 auf, die unter anderem als Taktschläger
für den verwendeten Kommunikations-/Synchronisationstakt und
als Master der Relativuhr 9 ausgeprägt ist. Die in die Kon
trolleinheit 8 integrierte Relativuhr 9 kann dabei beispiels
weise hardware- oder softwaremäßig realisiert sein. Die Rela
tivuhr 9 gibt eine systemweit gültige, eindeutige Relativzeit
16 vor, die sich aus zwei Teilen zusammensetzt, wobei der
erste Teil den aktuellen Kommunikationszyklus charakterisiert
und der zweite Teil den Zeitpunkt innerhalb des aktuellen
Kommunikationszyklus bestimmt. Dadurch ist jeder beliebige
Kommunikationszyklus und darüber hinaus jeder Zeitpunkt in
nerhalb eines beliebigen Kommunikationszyklusses exakt be
stimmbar ist, wodurch die zeitliche Genauigkeit beim Erfassen
und Registrieren bzw. beim Schalten von Ereignissen oder bei
beliebigen Steuer- und Regelungsvorgängen außerordentlich
verbessert wird. Die Genauigkeit der Relativuhr 9 kann von
der Kontrolleinheit 8 je nach Anwendung in einem Bereich zwi
schen der Dauer eines Kommunikationszyklus und 1 µs einge
stellt werden. Die Relativzeit 16 kann durch eine digitali
sierte Zahl oder eine absolute Zeiteinheit, die sich aus der
Dauer des Kommunikationstakts ableitet, dargestellt werden.
Bei dem gezeigten taktsynchronen Kommunikationssystem wird
allen Teilnehmern der Beginn jedes neuen Kommunikationszyklus
beispielsweise durch die Übertragung eines speziellen Daten
pakets, wie z. B. einem sogenannten global control-Datenpaket,
unmittelbar angezeigt. Zusammen mit der Information über die
Länge eines Kommunikationstakts, die wenigstens beim Hochfah
ren des Systems festgelegt und an alle Teilnehmer verteilt
wird, können sich alle Teilnehmer auf den verwendeten Takt
synchronisieren. Diese Informationen werden dabei von der
Kontrolleinheit 8 als Taktschläger an alle Teilnehmer des
Kommunikationssystems übermittelt. Dieser Übertragungsmecha
nismus wird von der Kontrolleinheit 8 ebenfalls benutzt, um
die aktuelle Relativzeit 16 der Relativuhr 9 an alle ange
schlossenen Teilnehmer zu verteilen. Diese systemweit gelten
de, eindeutige Relativuhr 9 und damit die Relativzeit 16
bleibt deshalb bis zum Herunterfahren des Systems für alle
Teilnehmer gültig. Die Kontrolleinheit 8 sorgt darüber hinaus
permanent dafür, dass alle Teilnehmer bis zum Herunterfahren
des Systems auf diese Relativuhr 9 und damit die Relativzeit
16 synchronisiert bleiben. Dadurch wird gewährleistet, dass
für alle Teilnehmer während der Laufzeit des Systems stets
die selbe Relativzeit 16 gilt, wodurch insbesondere die
Gleichzeitigkeit von Ereignissen im Rahmen der vorgegebenen
zeitlichen Auflösung der Relativzeit 16 gewährleistet ist.
Dadurch wird der Einfluss von teilnehmerspezifischen Totzei
ten erheblich reduziert.
In Fig. 2 ist die prinzipielle Arbeitsweise in einem synchro
nen, getakteten Kommunikationssystem mit Relativuhr im Be
reich verteilter Automatisierungssysteme unter Verwendung ei
nes Stempels dargestellt. Zur Verdeutlichung sind beispiel
haft drei aufeinanderfolgende Kommunikationszyklen, Kommuni
kationszyklus m 34, Kommunikationszyklus m + 1 35 und Kommuni
kationszyklus m + 2 36 sowie ein weiterer, zu einem späteren
Zeitpunkt auftretender, aber nicht unmittelbar anschließender
Kommunikationszyklus m + x 37 dargestellt. Weiterhin ist die
prinzipielle Arbeitsweise zwischen Eintritt eines Eingangser
eignisses 18 und dem entsprechenden Ausgabeereignis 32 in
vier Ebenen unterteilt, nämlich in eine Kontrolleinheitenebe
ne 38, eine Datennetzebene 39, eine Automatisierungskomponen
tenebene 40 und eine Prozessschnittstellenebene 41. Als zur
Kontrolleinheitenebene 38 zugehörige Teilnehmer sind Master-
Geräte, wie z. B. Kontrolleinheit 8 zu nennen, während zur Au
tomatisierungskomponentenebene 40 Automatisierungskomponen
ten, wie beispielsweise die dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppen 2, 3, die digitalen Antriebe 4, 5, 6 oder sonstige
Feld- und/oder Peripheriegeräte, gehören. Die Datennetzebene
39 kennzeichnet die Verbindung zwischen den beiden genannten
Ebenen 38 und 40 durch das Datennetz 1 und die Prozess
schnittstellenebene 41 kennzeichnet den Durchgriff der auf
der Ebene 40 befindlichen Automatisierungskomponenten auf die
darunter liegenden Prozesse und/oder Prozesskomponenten. So
handelt es sich beim Eingangsereignis 18 bei Antrieben bei
spielsweise um die Erfassung von Geberistwerten, bei dezen
tralen Ein-/Ausgabebaugruppen um die Erfassung z. B. von Ist
werten der nachfolgend angeschlossenen Sensorik. Beim Ausga
beereignis 32 handelt es sich bei Antrieben z. B. um die Soll
wertausgabe an die entsprechenden angeschlossenen Leistungs
teile, bei den dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppen z. B. um
die Sollwertausgabe an die entsprechende angeschlossene Akto
rik.
Die dargestellte Arbeitsweise kennzeichnet den eingeschwunge
nen Zustand des gezeigten Kommunikationssystems, d. h. alle
Teilnehmer, insbesondere die Geräte auf der Automatisierungs
komponentenebene 40, beispielsweise die dezentralen Ein-
/Ausgabe-Baugruppen 2 und 3, sind sowohl auf den Kommunikati
onstakt des Datennetzes 1, als auch auf die systemweit gel
tende Relativuhr 9 und damit auf die Relativzeit 16 synchro
nisiert. Die Synchronisierung der Teilnehmer auf den verwen
deten Kommunikationstakt sowie auf die Relativuhr 9 erfolgt
bereits beim Hochfahren des Systems.
Den einzelnen Teilnehmern des Kommunikationssystems, insbe
sondere den dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppen 2 und 3, ist
deshalb die Länge eines Kommunikationszyklus und damit insbe
sondere die Länge der Kommunikationszyklen m 34, m + 1 35, m + 2
36 sowie m + x 37 bekannt. Die Synchronisierung der Teilnehmer
auf den verwendeten Kommunikationstakt erfolgt durch das so
genannte global control-Datenpaket 23, das jeweils den Anfang
des nächsten Kommunikationszyklus unmittelbar anzeigt und
deshalb rechtzeitig an alle Teilnehmer gesendet wird. Dieses
Datenpaket 23 wird beim Hochfahren des Systems von den Teil
nehmern ausgewertet, wodurch sich diese auf den Kommunikati
onstakt des Kommunikationssystems aufsynchronisieren können.
Um eine Überschneidung bei der Datenübertragung von einem
Kommunikationszyklus in den folgenden zu verhindern und ein
präzises Auswerten des Datenpakets 23 und somit die zweifels
freie Signalisierung des jeweiligen Beginns des unmittelbar
anschließenden Kommunikationszyklus zu gewährleisten, werden
unmittelbar vor dem Senden des global control-Datenpakets 23
für eine diskrete Zeit keine Daten gesendet. Dies wird als
aktives Warten bezeichnet, angedeutet durch die Reserve 17.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Reserve 17 nur ein
mal bezeichnet. Während des laufenden Betriebs zeigt das glo
bal control-Datenpaket 23 selbstverständlich immer unmittelbar
den Anfang des nächsten Kommunikationszyklus an und ist
damit den Teilnehmern des Kommunikationssystems bekannt.
Auf Basis des in Fig. 1 offenbarten Mechanismus der Verwendung
einer systemweit geltenden Relativuhr 9 wird beispielsweise
von der dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe 2 unter Verwendung
der Relativzeit 16 ein Stempel 20 generiert, der aus der zu
einem Eingangsereignis 18 zugehörigen aktuellen Relativzeit
16 und der Art des Eingangsereignisses 18 selbst, beispiels
weise positive oder negative Schaltflanke, besteht. Der erste
Teil der Relativzeit 9 kennzeichnet dabei den aktuellen Kom
munikationszyklus, beispielsweise den Kommunikationszyklus m
34, in dem die dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe 2 die Sig
nalerfassung 19 eines Eingangsereignisses 18 eines zu steu
ernden Geräts an ihrem Eingang durchführt und der zweite Teil
präzisiert den Zeitpunkt der Signalerfassung 19 relativ zum
Anfang oder zum Ende innerhalb des aktuellen Kommunikations
zyklus, beispielsweise des Kommunikationszyklus m 34. Dieser
so generierte Stempel 18 wird auf der Automatisierungskompo
nentenebene 40, beispielsweise von der dezentralen Ein-
/Ausgabe-Baugruppe 2 bei der Signalerfassung 19 des Eingangs
ereignisses 18 oder der Signalkonvertierung 21 den Daten hin
zugefügt, sodass der Erfassungszeitpunkt und Art des Schalt
ereignisses dieser Daten in der dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppe 2 exakt protokolliert und beim Weiterleiten Be
standteil der Daten ist. Der Stempel 20 ist aus Gründen der
Übersichtlichkeit nur einmal bezeichnet. Die Datenweiterlei
tung 22 auf der Datennetzebene 39, durch das Datenpaket 24
angedeutet, wird anschließend beispielsweise mit Beginn des
nächsten Kommunikationszyklus m + 1 35 fortgesetzt. Der unmit
telbare Anfang des nächsten Kommunikationszyklus m + 1 35 wird
dabei durch Übertragung des global control-Datenpakets 23 al
len Teilnehmern mitgeteilt. Aus Gründen der übersichtlichen
Darstellung ist auf der Datennetzebene 39 das Datenpaket 24,
das grau markierte global control-Datenpaket 23 sowie die Re
serve 23 jeweils nur einmal bezeichnet worden. Die unter
schiedliche Länge der nicht bezeichneten Datenpakete hat dabei
keine besondere Bedeutung, es verdeutlicht nur, dass die
Länge der einzelnen Datenpakete inhaltsabhängig und damit va
riabel ist. Innerhalb des Kommunikationszyklus m + 1 35 erfolgt
nun die Datenübergabe 25 der weitergeleiteten Daten mit Stem
pel 20 von der Datennetzebene 39 an die Kontrolleinheitenebe
ne 38 beispielsweise an die Kontrolleinheit 8, von der die
Datenverarbeitung 26 durchgeführt wird. Dabei wird von der
Kontrolleinheit 8 sowohl der Stempel 20 als auch der Inhalt
der Daten ausgewertet. Darauf basierend berechnet die Kon
trolleinheit 8 Antwortdaten und in Abhängigkeit des Inhalts
des Stempels 20 den erforderlichen Zeitpunkt für die zukünf
tige Ausgabe der Antwortdaten an das entsprechende zu steu
ernde Gerät am Ausgang beispielsweise der dezentralen Ein-
/Ausgabe-Baugruppe 2, und die Art des Ausgabeereignisses,
beispielsweise positive oder negative Schaltflanke, etc., mit
der geschaltet werden soll. Die berechneten Antwortdaten, die
für das zu steuernde Gerät bestimmt sind, werden vor der Ü
bertragung an die dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe von der
Kontrolleinheit 8 mit einem Stempel 27, der aus der berechne
ten Relativzeit, bezogen auf den erforderlichen, geplanten
Zeitpunkt der Signalausgabe und dem Ausgabe-Schaltereignis
besteht, versehen, sodass der Stempel 27 beim Weiterleiten
Bestandteil der Antwortdaten ist. Dabei besteht der Teil des
Stempels 27, der die Relativzeit charakterisiert wiederum aus
zwei Teilen. Der eine Teil kennzeichnet dabei den Kommunika
tionszyklus, beispielsweise den Kommunikationszyklus m + x 37,
in dem die dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe 2 die Signalaus
gabe 31 eines Ausgangsereignisses 32 an ein zu steuerndes Ge
rät an ihrem Ausgang durchführen soll und der andere Teil
präzisiert den Ausgabezeitpunkt der Signalausgabe 31 inner
halb dieses so bestimmten Kommunikationszyklus, beispielswei
se des Kommunikationszyklus m + x 37. Der Stempel 27 ist aus
Gründen der Übersichtlichkeit nur einmal bezeichnet. Von der
Kontrolleinheitenebene 38 aus, beispielsweise von der Kontol
leinheit 8, erfolgt die Datenübergabe 28 der berechneten Ant
wortdaten mit dem Stempel 27 beispielsweise zum Beginn des
nächsten Kommunikationszyklus m + 2 36 an die Datennetzebene
39. Auch diese Datenübergabe 28 erfolgt synchron zum Kommuni
kationstakt und kann in jedem Kommunikationszyklus durchge
führt werden. Von der Datennetzebene 39 erfolgt eine Daten
übermittlung 29 beispielsweise noch innerhalb des Kommunika
tionszyklus m + 2 36 an die Automatisierungskomponentenebene
40, beispielsweise an die dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe
2, die den Stempel 27, mit dem die empfangenen Daten versehen
sind, auswertet. Je nach Ergebnis der Auswertung des Stempels
27, insbesondere des Teils, der den Zeitpunkt der Ausgabe der
Daten bezeichnet, werden die Daten von der dezentralen Ein-
/Ausgabe-Baugruppe 2 zwischengespeichert und erst bei Ein
tritt der entsprechenden Relativzeit 16, beispielsweise im
Kommunikationszyklus m + x 37 erfolgt die entsprechende Signal
ausgabe 31 zum vorgesehenen Zeitpunkt, beispielsweise Schal
tung von Sollwerten am Ausgang der dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppe 2 mit dem im Stempel 27 vorgesehenen Schaltereig
nis, an das zu steuernde Gerät mit dem Ausgabeereignis 32.
Die vorher notwendige Datenkonvertierung 30 der erhaltenen
Daten in für das zu steuernde Gerät interpretierbare Signale,
kann dabei zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen Datenüber
mittlung 29 im Kommunikationszyklus m + 2 36 und der Signalaus
gabe 31 im Kommunikationszyklus m + x 37 von der dezentralen
Ein-/Ausgabe-Baugruppe 2 durchgeführt werden.
Somit kann abhängig vom Zeitpunkt der Registrierung eines
Eintrittsereignisses 18 am Eingang einer dezentralen Ein-
/Ausgabe-Baugruppe das Schalten eines Ausgabeereignisses 32
am Ausgang der dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe durch Ver
wendung einer systemweit geltenden Relativuhr 9 exakt geplant
und mit einer ausserordentlichen zeitlichen Präzision durch
geführt werden, was im Bereich Antriebstechnik in verteilten
Automatisierungssystemen, beispielsweise für das Schalten von
Nocken, etc. außerordentlich vorteilhaft ist. Der zeitliche
Abstand 33 zwischen Eingangsereignis 18 und Ausgabeereignis
32 ist also für jede beliebige Situation im geschilderten An
wendungsbereich individuell mit jeweils der selben hohen
zeitlichen Genauigkeit einstellbar und erreichbar, wodurch
die Abhängigkeit von Totzeiten von betroffenen Teilnehmern
des Kommmunikationssystems sehr stark reduziert wird. Darüber
hinaus können dadurch applikative Ereignissequenzen reali
siert werden, die insbesondere bei Holzbearbeitungsmaschinen
beispielsweise bei der Herstellung von Möbelbrettern von her
ausragender Bedeutung sind. Hier müssen beispielsweise abhän
gig von der Erfassung von Holzvorder- oder Rückkanten Aggre
gate für das Aufbringen oder Abschneiden von Umleimern mit
hoher zeitlicher Präzision geschaltet werden.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein synchrones, getak
tetes Kommunikationssystem, beispielsweise ein verteiltes Au
tomatisierungssystem, dessen Teilnehmer, beliebige Automati
sierungskomponenten sein können, und die über ein Datennetz 1
zwecks gegenseitigen Datenaustauschs miteinander gekoppelt
sind. Als Datennetz 1 des Kommunikationssystems sind dabei
alle möglichen Bussysteme wie z. B. Feldbus, Profibus, Ether
net, Industrial Ethernet, etc. denkbar. Ein Teilnehmer dieses
Kommunikationssystems ist als Taktschläger ausgezeichnet und
sorgt für die Verteilung und Einhaltung des verwendeten Kom
munikationstakts an alle Teilnehmer und von allen Teilneh
mern. Über denselben Mechanismus kann der Taktschläger auch
eine Relativuhr 9 im ganzen Kommunikationssystem bei allen
Teilnehmern einführen. Dieser Teilnehmer ist damit ebenfalls
Master über die Relativuhr 9 bzw. die geltende Relativzeit
16. Alle Teilnehmer des Kommunikationssystems sind daher per
manent auf die systemweit geltende Relativuhr 9 mit der gül
tigen Relativzeit 16 synchronisiert und haben deshalb zu je
der Zeit dasselbe Zeitverständnis. Die Realisierung von ap
plikativen Sequenzen, Synchronisierung von gleichzeitig ein
tretenden Ereignissen, zeitliche Genauigkeit bei der Erfas
sung von Ereignissen bzw. Schalten von Ausgängen wird dadurch
deutlich verbessert bzw. erst ermöglicht.
Claims (34)
1. Verfahren zum Aufbau eines synchronen, getakteten Kommuni
kationssystems mit Äquidistanzeigenschaften im Bereich indus
trieller Anlagen zwischen wenigstens zwei Teilnehmern, insbe
sondere Automatisierungskomponenten, und wenigstens einem Da
tennetz (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass insbesondere beim Hochfahren des Systems eine systemweit
geltende, eindeutige Relativuhr (9) eingeführt wird und alle
an das Datennetz (1) angeschlossenen Teilnehmer wenigstens
einmal auf die, durch die Relativuhr (9) bestimmte Relativ
zeit (16) synchronisiert werden, wobei die Relativzeit (16)
über das Datennetz (1) an alle Teilnehmer übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass als Teilnehmer des Kommunikationssystems wenigstens eine
Kontrolleinheit (8), wenigstens eine zu steuernde Einheit,
und wenigstens eine dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2, 3),
die als Schnittstelle zwischen dem Datennetz (1) und der zu
steuernden Einheit bidirektional den Austausch von Signalen
zwischen der zu steuernden Einheit und der Kontrolleinheit
(8) mittels des Datennetzes (1) vornimmt, an das Datennetz
(1) angeschlossen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die durch die Relativuhr (9) systemweit eingeführte,
eindeutige Relativzeit (16) sich aus zwei Teilen zusammen
setzt, wobei der erste Teil den aktuellen Kommunikationszyk
lus charakterisiert und der zweite Teil den Zeitpunkt inner
halb des aktuellen Kommunikationszyklus des Kommunikations
systems bestimmt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kommunikationszyklus durch eine digitalisierte Zahl
oder eine absolute Zeiteinheit, die sich aus der Dauer des
Kommunikationszyklus ableitet, dargestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Genauigkeit der Relativuhr (9) in einem Bereich zwi
schen der Dauer eines Kommunikationstakts und 1 µs einstellbar
ist.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die systemweit geltende, eindeutige Relativuhr (9) und
damit die Relativzeit (16) bis zum Herunterfahren des Systems
für alle Teilnehmer gültig bleibt.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Teilnehmer bis zum Herunterfahren des Systems auf
die systemweit geltende, eindeutige Relativuhr (9) und damit
die Relativzeit (16) synchronisiert bleiben.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer des Kommunikationstakts einstellbar ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer eines Kommunikationstakts zwischen 10 µs und
10 ms beträgt.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer eines Kommunikationstakts wenigstens einmal
beim Hochfahren des Systems festgelegt wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Signale eines zu steuernden Geräts bei deren Registrie
rung und Erfassung am Eingang einer dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppe (2, 3) von der Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2, 3) mit
einem Stempel (20) versehen werden, der sich aus der zu die
sem Zeitpunkt aktuellen Relativzeit (16) und dem Erfassungs-
Schaltereignis zusammensetzt, in ein für das Datennetz (1)
kompatibles Datenformat umgewandelt, die Daten mit diesem
Stempel (20) über das Datennetz (1) an die Kontrolleinheit
(8) weitergeleitet, dort ausgewertet und verarbeitet werden,
wobei die Relativzeit (16) als Teil des Stempels (20) aus
zwei Teilen besteht, wobei der eine Teil den Kommunikations
zyklus des Kommunikationssystems bestimmt, in welchem die Re
gistrierung und Signalerfassung erfolgt ist und der andere
Teil den Zeitpunkt relativ zum Anfang oder zum Ende des Kom
munikationszyklus des Kommunikationssystems bestimmt, in wel
chem die Registrierung und Signalerfassung erfolgt ist.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten, die für das zu steuernde Gerät bestimmt sind, vor
der Übertragung an die dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2,
3) von der Kontrolleinheit (8) mit einem Stempel (27) verse
hen werden, der sich aus einer Relativzeit (16), bezogen auf
den Zeitpunkt der geplanten Signalausgabe und einem Ausgabe-
Schaltereignis zusammensetzt, und die Daten mit diesem Stem
pel (27) über das Datennetz (1) an die Ein-/Ausgabe-Baugruppe
(2, 3) übertragen werden, wobei die Relativzeit (16) als Teil
des Stempels (27) aus zwei Teilen besteht, wobei der eine
Teil den Kommunikationszyklus des Kommunikationssystems be
stimmt in dem die Signalausgabe erfolgen soll und der andere
Teil den Zeitpunkt relativ zum Anfang oder zum Ende des Kom
munikationszyklus des Kommunikationssystems bestimmt, in wel
chem die Signalausgabe erfolgen soll.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten, die mit einem Stempel (27), der sich auf die ge
plante Signalausgabe bezieht, versehen und für das zu steu
ernde Gerät bestimmt sind, von der dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppe (2, 3) in für das zu steuernde Gerät interpretier
bare Signale umgewandelt und zu dem Zeitpunkt, der durch den
übertragenen Stempel vorgegeben ist, am Ausgang der dezentra
len Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2, 3) gemäss des vorgegebenen
Schaltereignisses geschaltet und an das zu steuernde Gerät
ausgegeben werden.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltung und Weiterleitung von Signalen an ein zu
steuerndes Gerät am Ausgang einer dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppe (2, 3) in zeitlich einstellbarer, definierter Ab
hängigkeit relativ zum Zeitpunkt der Registrierung und Erfas
sung von Signalen eines zu steuernden Geräts am Eingang einer
dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2, 3) erfolgt.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten die von einem oder mehreren Teilnehmern des Kommu
nikationssystems bis zum Herunterfahren des Systems gespei
chert werden, zusammen mit der jeweils aktuellen Relativzeit
(16) des Systems gespeichert werden und die gemeinsame Aus
wertung und/oder Darstellung der so aufgezeichneten Daten auf
Basis der jeweils gespeicherten Relativzeit (16) des Systems
erfolgt.
16. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere Teilnehmer des Kommunikationssystems,
insbesondere Automatisierungskomponenten, die die Relativuhr
(9) unterstützen, Kenndaten zur Verfügung stellen, die von
wenigstens einer Kontrolleinheit (8) über das Datennetz (1)
abgerufen und ausgewertet werden können, wobei die Kenndaten
wenigstens den Support der Relativuhr (9), und/oder die mögliche
einstellbare Genauigkeit und/oder wenigstens eine Ein
stellmöglichkeit der Relativuhr (9) und/oder den Support we
nigstens eines Mechanismus, der sich aus dem Einsatz einer
Relativuhr (9) in einem Kommunikationssystem ableitet, ent
halten.
17. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere Teilnehmer des Kommunikationssystems,
insbesondere Automatisierungskomponenten, die Erfassung von
Ereignissen basierend auf der Relativuhr (9) nur in bestimm
ten Arbeitsphasen und/oder zu bestimmten Zeitpunkten durch
führen können.
18. Synchrones, getaktetes Kommunikationssystem mit Äqui
distanzeigenschaften im Bereich industrieller Anlagen zwi
schen wenigstens zwei Teilnehmern, insbesondere Automatisie
rungskomponenten und wenigstens einem Datennetz (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das insbesondere beim Hochfahren des Systems eine systemweit
geltende, eindeutige Relativuhr (9) einführt und alle oder
eine Untermenge der angeschlossenen Teilnehmer wenigstens
einmal auf die, durch die Relativuhr (9) bestimmte Relativ
zeit (16) synchronisiert, wobei die Relativzeit (16) über das
Datennetz (1) an alle Teilnehmer übertragen wird.
19. Kommunikationssystem nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem als Teilnehmer wenigstens eine
Kontrolleinheit (8), wenigstens ein zu steuerndes Gerät und
wenigstens eine dezentrale Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2, 3), die
als Schnittstelle zwischen dem Datennetz (1) und dem zu steu
ernden Gerät bidirektional den Austausch von Signalen zwi
schen dem zu steuernden Gerät und der Kontrolleinheit (8)
mittels des Datennetzes (1) vornimmt, aufweist.
20. Kommunikationssystem nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das dafür sorgt, dass die durch die Relativuhr (9) systemweit
eingeführte, eindeutige Relativzeit (16) sich aus zwei Teilen
zusammensetzt, wobei der erste Teil den aktuellen Kommunika
tionszyklus charakterisiert und der zweite Teil den Zeitpunkt
innerhalb des aktuellen Kommunikationszyklus des Kommunikati
onssystems bestimmt.
21. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das dafür sorgt, dass der Kommunikationszyklus durch eine di
gitalisierte Zahl oder eine absolute Zeiteinheit, die sich
aus der Dauer des Kommunikationszyklus ableitet, dargestellt
wird.
22. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das dafür sorgt, dass die Genauigkeit der Relativuhr (9) in
einem Bereich zwischen der Dauer eines Kommunikationstakts
und 1 µs eingestellt wird.
23. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das dafür sorgt, dass die systemweit geltende, eindeutige Re
lativuhr (9) und damit die Relativzeit (16) bis zum Herunter
fahren des Systems für alle Teilnehmer gültig bleibt.
24. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das die Synchronisierung aller Teilnehmer auf die systemweit
geltende, eindeutige Relativuhr (9) und damit die Relativzeit
(16) bis zum Herunterfahren des Systems aufrecht erhält.
25. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 24
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das die Dauer des Kommunikationstakts einstellt.
26. Kommunikationssystem nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das die Dauer des Kommunikationstakts zwischen 10 µs und 10 ms
einstellt.
27. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 26
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
welches die Dauer eines Kommunikationstakts wenigstens einmal
beim Hochfahren des Systems festlegt.
28. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest eine dezentrale Ein-/
Ausgabe-Baugruppe (2, 3) aufweist, die Signale eines zu steu
ernden Geräts bei deren Registrierung und Erfassung am Ein
gang der dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2, 3) mit einem
Stempel (20) versieht, der sich aus der zu diesem Zeitpunkt
aktuellen Relativzeit (16) und dem Erfassungs-Schaltereignis
zusammensetzt, in ein für das Datennetz (1) kompatibles Da
tenformat umwandelt und die Daten mit diesem Stempel (20) ü
ber das Datennetz (1) an die Kontrolleinheit (8) zur Auswer
tung und weiteren Verarbeitung weiterleitet, wobei die Rela
tivzeit (16) als Teil des Stempels (20) aus zwei Teilen be
steht, wobei der eine Teil den Kommunikationszyklus des Kom
munikationssystems bestimmt, in welchem die Registrierung und
Signalerfassung erfolgt ist und der andere Teil den Zeitpunkt
relativ zum Anfang oder zum Ende des Kommunikationszyklus des
Kommunikationssystems bestimmt, in welchem die Registrierung
und Signalerfassung erfolgt ist.
29. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest eine Kontrolleinheit
(8) aufweist, die Daten, die für das zu steuernde Gerät be
stimmt sind, vor der Übertragung an die dezentrale Ein-
/Ausgabe-Baugruppe (2, 3) mit einem Stempel (27) versieht,
der sich aus einer Relativzeit (16), bezogen auf den Zeit
punkt der geplanten Signalausgabe und einem Ausgabe-
Schaltereignis zusammensetzt, und die Daten mit diesem Stem
pel (27) über das Datennetz (1) an die dezentrale Ein-
/Ausgabe-Baugruppe (2, 3) überträgt, wobei die Relativzeit
(16) als Teil des Stempels (27) aus zwei Teilen besteht, wo
bei der eine Teil den Kommunikationszyklus des Kommunikati
onssystems bestimmt, in dem die Signalausgabe erfolgen soll
und der andere Teil den Zeitpunkt relativ zum Anfang oder zum
Ende des Kommunikationszyklus des Kommunikationssystems be
stimmt, in welchem die Signalausgabe erfolgen soll.
30. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest eine dezentrale Ein-/
Ausgabe-Baugruppe (2, 3) aufweist, die Daten, die mit einem
Stempel (27), der sich auf die geplante Signalausgabe be
zieht, versehen und für das zu steuernde Gerät bestimmt sind,
in für das zu steuernde Gerät interpretierbare Signale umwan
delt und zu dem Zeitpunkt, der durch den übertragenen Stempel
vorgegeben ist, am Ausgang der dezentralen Ein-/Ausgabe-
Baugruppe (2, 3) gemäss des vorgegebenen Schaltereignisses
schaltet und an das zu steuernde Gerät ausgibt.
31. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das dafür sorgt, dass die Schaltung und Weiterleitung von
Signalen an ein zu steuerndes Gerät am Ausgang einer dezen
tralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe (2, 3) in zeitlich einstellba
rer, definierter Abhängigkeit relativ zum Zeitpunkt der Re
gistrierung und Erfassung von Signalen eines zu steuernden
Geräts am Eingang einer dezentralen Ein-/Ausgabe-Baugruppe
(2, 3) erfolgt.
32. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest ein Mittel aufweist,
das dafür sorgt, dass Daten die von einem oder mehreren Teil
nehmern des Kommunikationssystems bis zum Herunterfahren des
Systems gespeichert werden, zusammen mit der jeweils aktuel
len Relativzeit (16) des Systems gespeichert werden und die
gemeinsame Auswertung und/oder Darstellung der so aufgezeich
neten Daten auf Basis der jeweils gespeicherten Relativzeit
(16) des Systems erfolgt.
33. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest einen Teilnehmer,
insbesondere eine Automatisierungskomponente, aufweist, der
die Relativuhr (9) unterstützt, und der Kenndaten zur Verfü
gung stellt, die von wenigstens einer Kontrolleinheit (8) ü
ber das Datennetz (1) abgerufen und ausgewertet werden kön
nen, wobei die Kenndaten wenigstens den Support der Relativ
uhr (9), und/oder die mögliche einstellbare Genauigkeit
und/oder wenigstens eine Einstellmöglichkeit der Relativuhr
(9) und/oder den Support wenigstens eines Mechanismus, der
sich aus dem Einsatz einer Relativuhr (9) in einem Kommunika
tionssystem ableitet, enthalten.
34. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 18 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kommunikationssystem zumindest einen Teilnehmer,
insbesondere eine Automatisierungskomponente, aufweist, der
die Erfassung von Ereignissen basierend auf der Relativuhr
(9) nur in bestimmten Arbeitsphasen und/oder zu bestimmten
Zeitpunkten durchführen kann.
Priority Applications (9)
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---|---|---|---|
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=7678063
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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