DE10100324C2 - Vorrichtung und System zum überwachen von in einem lebenden Körber enthaltenen Implantaten - Google Patents
Vorrichtung und System zum überwachen von in einem lebenden Körber enthaltenen ImplantatenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein System zum Überwachen von in einem lebenden Kör
per enthaltenen Implantaten und umfaßt auch ein System
mit einer solchen Vorrichtung.
Auf verschiedenen Gebieten der Medizin ergeben sich
bei einem Einbringen von körperfremden
Implantaten
verschiedene schwerwiegende Probleme. Zum Beispiel kann
sich nach einer Implantation
ein künstliches Implantat, wie zum Beispiel
eine Prothese im Laufe der Zeit in ihrer Lage verschieben
oder Lockern oder können Infektionen
auftreten.
Derartige Probleme mußten bisher mit verschiedensten
Untersuchungen, wie zum Beispiel Ultraschalluntersuchun
gen, Röntgenuntersuchungen, usw. frühzeitig erkannt wer
den.
Derartige Maßnahmen stellen jedoch für betroffene Pa
tienten häufig starke physische und/oder psychische Bela
stungen dar, wobei jedoch die Maßnahmen als solche unver
zichtbar sind.
Aus der DE 693 27 802 T2 ist eine Vorrichtung zum Über
wachen von einem in einem lebenden Körper enthaltenen Im
plantat bekannt, die mindestens eine Sende/Empfangsvorich
tung aufweist, die in den lebenden Körper einbringbar ist
und in der das Implantat betreffende Daten speicherbar
sind, wobei die das Implantat betreffenden Daten mittels
einer sich außerhalb des lebenden Körpers befindenden ex
ternen Lesevorrichtung berührungslos aus der Sende/Emp
fangsvorrichtung lesbar sind. Ferner offenbart diese Druck
schrift ein System, das diese Vorrichtung und eine
externe Lesevorrichtung aufweist.
Aus der DE 196 38 585 A1 ist eine Vorrichtung zum Über
wachen von einem in einem lebenden Körper enthaltenen
Transplantat bekannt, die mindestens eine Sende/Empfangs
vorrichtung, die in den lebenden Körper einbringbar ist,
und mindestens eine Sensorvorrichtung aufweist, die minde
stens einen zeitlich veränderlichen Zustandsparameter des
Transplantats überwacht und in Abhängigkeit von einem er
faßten Wert des zeitlich veränderlichen Zustandsparameters
einem aktuell vorliegenden Zustand entsprechende Daten zu
der Sende/Empfangsvorrichtung überträgt, wobei die dem ak
tuell vorliegenden Zustand entsprechenden Daten als Reak
tion auf das Übertragen von der Sensorvorrichtung in die
Sende/Empfangsvorrichtung geschrieben werden.
Es ist demgemäß die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung und ein System zum Überwachen von in einem
lebenden Körper enthaltenen Implantaten zu schaffen, mit
tels welchen physische und/oder phsychische Belastungen be
troffener Patienten verringert werden.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung mit den
in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen und hinsichtlich des
Systems mit den in Anspruch 9 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Demgemäß ist es erkannt worden, daß es zum Über
wachen von einem in einem lebenden Körper enthaltenen Im
plantat vorteilhaft ist, einen zeitlich veränderlichen Zu
standsparameter des Implantats zu erfassen und einem aktu
ell vorliegenden Zustand entsprechende Daten in die
Sende/Empfangsvorrichtung zu schreiben.
Ebenso können die das Implantat betreffenden Daten Pri
märkenndaten des Implantats sein, die durch das Speichern in
der Sende/Empfangsvorrichtung an unterschiedlichen Orten
für unterschiedliche autorisierte Personen, wie zum Bei
spiel Ärzte, nutzbar sind.
Durch die zuvor erwähnten Maßnahmen ist es möglich,
neben den das Implantat betreffenden Daten dem aktuell vor
liegenden Zustand entsprechende Daten verarbeiten zu kön
nen, wodurch eine einfache Untersuchungsmöglichkeit von
außerhalb des lebenden Körpers mittels der externen
Schreib/Lesevorrichtung gegeben ist, ohne daß ein Patient
starken Belastungen ausgesetzt wird. Ferner wird durch
die Möglichkeit der laufenden Kontrolle des zeitlich ver
änderlichen Zustandsparameters eine Kontrollmöglichkeit
erheblich verbessert.
Weiterhin ist es möglich, frühzeitig das Implantat be
treffende negative Entwicklungen zu erkennen, wodurch es
ferner möglich ist, ein Qualitätsmanagement von Implanta
ten zu schaffen, mittels welchem Fol
gekosten, wie zum Beispiel durch weitere Operationen,
vermieden werden können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beilie
gende Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vor
richtung gemäß einem ersten Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vor
richtung gemäß einem zweiten Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Vor
richtung gemäß einem dritten Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 4A bis 4E eine Anwendung der vorliegenden Erfindung.
Nachstehend erfolgt die Beschreibung eines ersten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
In Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 1 eine symbo
lische Darstellung eines lebenden Körpers, bezeichnet das
Bezugszeichen 2 eine Sende/Empfangsvorrichtung, bezeich
net das Bezugszeichen 3 eine Sensorvorrichtung und be
zeichnet das Bezugszeichen 4 eine externe Schreib/Lese
vorrichtung.
Im Einsatzfall befindet sich mindestens die
Sende/Empfangsvorrichtung 2 innerhalb des lebenden Kör
pers 1 und befindet sich die externe
Schreib/Lesevorrichtung 4 außerhalb des menschlichen Kör
pers, wie dies durch den lebenden Körper 1 in Fig. 1 an
gedeutet ist.
Als die Sende/Empfangsvorrichtung 2 kann zum Beispiel
ein Transponder oder ein Bluetooth-Chip verwendet werden.
Es ist jedoch auch möglich, eine andere Vorrichtung als
die Sende/Empfangsvorrichtung 2 zu verwenden, solange die
Möglichkeit besteht, daß Daten von außerhalb des lebenden
Körpers 1 in die sich innerhalb des lebenden Körpers 1
befindende Sende/Empfangsvorrichtung 2 geschrieben und
aus dieser von innerhalb des lebenden Körpers 1 nach au
ßerhalb des lebenden Körpers 1 in die externe
Schreib/Lesevorrichtung 4 gelesen werden können.
Abhängig von der Art der verwendeten Sende/Empfangs
vorrichtung 2 wird eine geeignete externe Schreib/Lese
vorrichtung 4 verwendet. Wenn als die Sende/Empfangsvor
richtung 2 ein Transponder verwendet wird, wird als die
externe Schreib/Lesevorrichtung 4 eine externe Transpon
der-Schreib/Lesevorrichtung verwendet, wenn als die
Sende/Empfangsvorrichtung 2 ein Bluetooth-Chip verwendet
wird, wird als die externe Schreib/Lese-Vorrichtung 4
eine externe Bluetooth-Schreib/Lesevorrichtung verwendet,
usw.
Als die Sensorvorrichtung 3 kann jeder für den vor
liegenden Anwendungsfall zweckmäßige Sensor verwendet
werden, der imstande ist, einen Wert eines zu überwachen
den zeitlich veränderlichen Zustandsparameters eines je
weiligen Implantats zu erfassen. Bei diesem Ausführungsbei
spiel der vorliegenden Erfindung werden die von der Sen
sorvorrichtung 3 erfaßten Werte des zeitlich veränderli
chen Zustandsparameters eines zu überwachenden Implantats
direkt zu der Sende/Empfangsvorrichtung 2 übertragen und
in dieser gespeichert, wie dies anhand des Pfeils zwi
schen der Sende/Empfangsvorrichtung 2 und der Sensorvor
richtung 3 in Fig. 1 gezeigt ist. Derartige zu erfassende
Zustandsparameter können zum Beispiel jeweilige physiologische
oder physische Funktionen innerhalb des lebenden
Körpers 1 sein, die sich auch auf Zustände von künstli
chen Teilen oder Ersatzteilen beziehen können, wie dies
nachstehend detaillierter beschrieben wird. Die jeweils
verwendeten Sensorvorrichtungen 3 können sowohl aktive
Sensorvorrichtungen, die eine eigene Energieversorgungs
quelle benötigen, als auch passive Sensorvorrichtungen
sein, die keine eigene Enegerieversorgungsquelle benöti
gen und zum Beispiel wie ein Transponder mit extern ein
gekoppelter Fremdenergie arbeiten. Derartige Sensorvor
richtungen 3 zum Erfassen von Werten der zuvor beschrie
benen Funktionen sind in der Medizintechnik wohlbekannt
und werden hier nicht weiter beschrieben, es sei jedoch
angemerkt, daß Sensorvorrichtungen verwendet werden kön
nen, die Zustandsparameter von flüssigen Objekten, wie
zum Beispiel Blut, oder von gasförmigen Objekten inner
halb des lebenden Körpers erfassen können, wenn dies für
den vorliegenden Anwendungsfall erforderlich ist.
Nachstehend erfolgt die Beschreibung des Aufbaus des
ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Wie es in Fig. 1 gezeigt ist, befindet sich innerhalb
eines lebenden Körpers 1 die Sende/Empfangsvorrichtung 2,
die an einer für ein Überwachen eines bestimmten Implantats
geeigneten Stelle angeordnet ist. Die
Sende/Empfangsvorrichtung 2 besteht aus einem Material,
das körperverträglich ist oder ist mit einem derartigen
Material umgeben. Derartige Materialien müssen die Fähig
keit aufweisen, daß sie eine Kommunikation von innerhalb
des lebenden Körpers 1 nach außerhalb des lebenden Kör
pers 1 zulassen und beinhalten zum Beispiel Polymerkunst
stoffe, Polyäthylen, Polyacetat, Polytetrafluoräthylen,
Glaskeramik, usw. Die Sende/Empfangsvorrichtung 2 und die
Sensorvorrichtung 3 sind bei dem ersten Ausführungsbei
spiel der vorliegenden Erfindung beide innerhalb des lebenden
Körpers 1 eingebracht und können sowohl in einem
einzigen Gehäuse als auch in unterschiedlichen Gehäusen
untergebracht sein, solange die gesamte Vorrichtung ins
gesamt aus einem körperverträglichen Material besteht
oder mit diesem bedeckt ist. Ferner weist die gesamte
Vorrichtung eine nicht gezeigte Befestigungsvorrichtung
auf, mittels welcher die gesamte Vorrichtung innerhalb
des menschlichen Körpers 1 fixierbar ist. Eine derartige
Befestigungsvorrichtung kann zum Beispiel mittels eines
körperverträglichen Klebstoffs realisiert werden, mittels
welchem die gesamte Vorrichtung an einem Knochen oder et
was ähnlichem fixierbar ist. Jedoch sind ebenso andere
Arten von Befestigungsvorrichtungen möglich.
Ferner ist anzumerken, daß es, obgleich in Fig. 1 le
diglich eine Sende/Empfangsvorrichtung 2 und eine Sensor
vorrichtung 3 gezeigt sind, ebenso die Möglichkeit be
steht, mehrere andere Sende/Empfangsvorrichtungen 2
und/oder Sensorvorrichtungen 3 zu verwenden, die entweder
miteinander integriert oder voneinander getrennt sein
können. Schließlich ist die sich außerhalb des lebenden
Körpers 1 befindende externe Schreib/Lesevorrichtung 4
vorgesehen, die mit einer nicht gezeigten externen Verar
beitungsvorrichtung, wie zum Beispiel einem Diagnosecom
puter, einem Rechner oder ähnlichem drahtlos oder mittels
einer zweckmäßigen, zum Beispiel optisch oder elektrisch
leitenden Verbindung verbunden werden kann. Die externe
Verarbeitungsvorrichtung kann wiederum drahtlos oder mit
tels einer zweckmäßigen, zum Beispiel optisch oder elek
trisch leitenden Verbindung mit einem Computernetzwerk
oder dergleichen verbunden werden.
Nachstehend erfolgt die Beschreibung der Funktions
weise des ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung.
Wie es bereits erwähnt worden ist, ist die vorlie
gende Erfindung dazu ausgelegt, ein Implantat innerhalb des
lebenden Körpers 1 zu überwachen. Ein derartiges Implantat
kann ein ein künstliches Organ,
aber auch jedes andere künstliche Kör
perersatzteil, wie zum Beispiel eine Prothese oder der
gleichen, sein. Je nach zu überwachendem Implantat werden
Werte von physiologischen Funktionen und/oder Werte von
physischen Funktionen als zeitlich veränderlicher Zu
standsparameter mittels geeigneter Sensorvorrichtungen 3
überwacht. Unter physiologischen Funktionen sind hierbei
zum Beispiel jeweilige Implantate betreffende chemische
und/oder biochemische Reaktionen zu verstehen und unter
physischen Funktionen sind hierbei jeweilige Implantate be
treffende mechanische Reaktionen zu verstehen.
Als Beispiele derartiger zu überwachender Implantate
sind alle künstlichen
Körperersatzteile, wie zum Beispiel künstliche Organe und
Prothesen, zu nennen.
Im Fall der Prothese
oder eines anderen Implantats kann zum Beispiel die Sen
sorvorrichtung 3 mittels Sende/Empfangsvorrichtugen 2 als
Meßpunkte eine Lageänderung der Prothese, wie zum Bei
spiel ein Schrumpfen der Prothese, erfassen und entspre
chende Daten von der Sensorvorrichtung 3 zu der
Sende/Empfangsvorrichtung 2 übertragen und in dieser
speichern. Diese Anwendung wird an späterer Stelle de
taillierter beschrieben. Es sei jedoch angemerkt, daß bei
dieser Anwendung die Sensorvorrichtung 3 außerhalb des
lebenden Körpers 1 angeordnet ist, wie es ebenso später
erläutert wird.
Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung zu verwenden
ist, werden bekannte das Implantat betreffende oder einen Pa
tienten betreffende Daten mittels der externen
Schreib/Lesevorrichtung 4 berührungslos in die
Sende/Empfangsvorrichtung geschrieben. Derartige im vor
aus bekannte Daten können ebenso vor dem Einbringen der
Vorrichtung in den lebenden Körper mittels der externen
Schreib/Lesevorrichtung 4 in die
Sende/Empfangsvorrichtung 2 geschrieben werden. Diese Da
ten stehen dann bei späteren Überwachungsvorgängen zur
Verfügung and können mittels einer jeweiligen externen
Schreib/Lesevorrichtung 4 aus der Sende/Empfangsvorrich
tung 2 gelesen und einer weiteren Verarbeitung unterzogen
werden, können um weitere Daten ergänzt, geändert oder
gelöscht werden. Derartige das Implantat betreffende Daten
stellen Primärkenndaten oder andere Daten von
Implantaten dar, die zu jeder beliebigen Zeit
an jedem beliebigen Ort berührungslos abrufbar sind.
Diese Daten beinhalten zum Beispiel Daten bezüglich einer
Operation, wie zum Beispiel Datum, Uhrzeit, Ort, Klinik,
verantwortlicher Arzt, nächster Untersuchungstermin usw.,
Daten bezüglich des Implantats, wie
zum Beispiel Hersteller, Seriennumner, Herstellungsdatum,
usw. und/oder Daten bezüglich eines Patienten, wie zum
Beispiel Einbauhöhe 1 eines Implantats, Einbauhöhe 2 ei
nes Implantats, usw. sowie ggf. weitere Daten, wie zum
Beispiel Datum, Uhrzeit, Ort, Spezialarztpraxis, behan
delnder Arzt, nächster Untersuchungstermin, Befund usw.
Diese Daten werden dazu verwendet um eine Kundendienst-
und/oder Lebenslaufakte des Implantats
zu erstellen, die leicht an jedem Ort zu jeder Zeit ab
gerufen werden kann.
Neben diesen das Implantat oder den Patienten betreffen
den Daten kann die Sensorvorrichtung 3 zu jedem beliebi
gen Zeitpunkt und in beliebigen Zeitabständen einen Wert
eines aktuell vorliegenden Zustandsparameters erfassen
und direkt entweder berührungslos oder mittels einer
zweckmäßigen, zum Beispiel elektrisch oder optisch lei
tenden Verbindung in die Sende/Empfangsvorrichtung 2
schreiben. Ein jeweils erfaßter Wert eines zeitlich ver
änderlichen Zustandsparameters des Implantats kann dann
ebenso zu jedem beliebigen Zeitpunkt ähnlich den zuvor
beschriebenen das Implantat betreffenden Daten verwendet und
verarbeitet werden.
Die externe Schreib/Lesevorrichtung 4 kann mit einer
nicht gezeigten Verarbeitungsvorrichtung, wie zum Bei
spiel einem Diagnosecomputer, einem an ein Computernetz
werk angeschlossenen Rechner oder ähnlichem entweder
drahtlos oder mittels einer zweckmäßigen, zum Beispiel
elektrisch oder optisch leitenden Verbindung, verbunden
sein, wie es zuvor beschrieben worden ist, so daß über
die externe Schreib/Lesevorrichtung 4 die Möglichkeit be
steht, sowohl Daten von der externen Verarbeitungsvor
richtung in die Sende/Empfangsvorrichtung 2 zu schrei
ben als auch von dieser zu lesen, um verschiedene Verar
beitungen durchzuführen.
Mittels der zuvor beschriebenen Vorrichtung besteht
die Möglichkeit, eine das Implantat betreffende Diagnose un
ter Zuhilfenahme von Werten der zeitlich veränderlichen
Zustandsparamter zu vereinfachen und besteht ebenso die
Möglichkeit,
die Lebenslaufakte und/oder Kundendienstakte für
das zu überwachende Implantat zu erzeugen und in die
Sende/Empfangsvorrichtung 2 zu schreiben und aus dieser
zu lesen. Allgemein ausgedrückt können ein Implantat betref
fende Daten in die Sende/Empfangsvorrichtung 2 geschrie
ben, mittels eines externen Rechners oder Computernetz
werks verarbeitet, verändert und/oder ergänzt und wieder
in die Sende/Empfangsvorrichtung 2 geschrieben werden.
Die vorliegende Erfindung eignet sich hervorragend
für das Überwachen unterschiedlichster Implantate innerhalb
eines lebenden Körpers 1.
Nachstehend erfolgt die Beschreibung eines zweiten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Das zweite Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung, wie es in Fig. 2 gezeigt ist, unterschiedet sich
darin von dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung, daß die Sensorvorrichtung 3 jeweilige Werte
der zeitlich veränderlichen Zustandsparameter nicht di
rekt, sondern indirekt mittels der externen
Schreib/Lesevorrichtung 4 entweder berührungslos von der
Sensorvorrichtung 3 zu der externen Schreib/Lesevorrich
tung 4 überträgt, die dann von dieser in die
Sende/Empfangsvorrichtung 2 gespeichert werden. Dadurch
können lediglich dann, wenn die externe
Schreib/Lesevorrichtung 4 vorhanden ist, jeweilige Daten,
die Werten des zeitlich veränderlichen Zustandsparameters
eines zu überwachenden Implantats entsprechen, in die
Sende/Empfangsvorrichtung 2 geschrieben werden.
Die weitere Funktionsweise des zweiten Ausführungs
beispiels und die weiteren Möglichkeiten zur Verarbeitung
der das Implantat betreffenden Daten und der dem Wert des
zeitlich veränderlichen Zustands des Implantats betreffenden
Daten sind zu der des ersten Ausführungsbeispiels der
vorliegenden Erfindung identisch, so daß eine detail
lierte Beschreibung an dieser Stelle weggelassen wird.
Nachstehend erfolgt die Beschreibung eines dritten
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
Das dritte Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung unterschiedet sich darin von dem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, daß die Sensor
vorrichtung 3 außerhalb des lebenden Körpers 1 angeordnet
ist. Die Sensorvorrichtung 3 erfaßt die dem zeitlich ver
änderlichem Zustand betreffenden Daten entweder direkt
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung oder indirekt wie bei dem zweiten Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung über die externe
Schreib/Lesevorrichtung 4 zu der Sende/Empfangsvorrich
tung 2, in der diese gespeichert werden.
Die weitere Funktionsweise des dritten Ausführungs
beispiels und die weiteren Möglichkeiten zur Verarbeitung
der das Implantat betreffenden Daten und der dem Wert des
zeitlich veränderlichen Zustands des Implantats betreffenden
Daten sind zu der der ersten und zweiten Ausführungsbei
spiele der vorliegenden Erfindung identisch, so daß eine
detaillierte Beschreibung an dieser Stelle weggelassen
wird.
Nachstehend erfolgt die Beschreibung von Ausgestal
tungen der ersten bis dritten Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung.
Jede Sende/Empfangsvorrichtung 2 kann eine eindeutige
Seriennummer aufweisen. Wenn nunmehr an einem bestimmten
Ort, wie zum Beispiel einer Klinik mehrere Patienten mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorhanden sind, kann
mittels der externen Schreib/Lesevorrichtung 4 unter Be
rücksichtigung einer jeweiligen Seriennummer ausgewählt
werden, welche Sende/Empfangsvorrichtung 2 mit der exter
nen Schreib/Lesevorrichtung 4 anzusprechen ist, um Daten
in diese zu schreiben oder aus dieser zu lesen, Aufgrund
einer derartigen Seriennummer können eine Datenkollision
und/oder ein unbeabsichtigtes Ansprechen einer falschen
Sende/Empfangsvorrichtung 2 vermieden werden.
Ferner können mittels einer eindeutigen Seriennummer
mehrere Sende/Empfangsvorrichtungen 2, die abzufragen
sind, mittels eines Zuweisens bestimmter Seriennummern zu
einer Gruppe von abzufragenden Sende/Empfangsvorrichtun
gen 2 gleichzeitig angefragt werden, um Daten in Ihnen zu
speichern oder von ihnen zu lesen.
Jede externe Schreib/Lesevorrichtung 4 kann ferner
mehrere Kanäle aufweisen, wodurch die Möglichkeit be
steht, mehrere Sende/Empfangsvorrichtungen 2 gleichzeitig
abzufragen, um unterschiedliche Daten in diese zu schrei
ben oder von diesen zu lesen.
Die beanspruchte Vorrichtung kann ferner mit an
deren Vorrichtungen im Körper gekoppelt sein, die zum
Beispiel eine Medikamentenabgabe im Körper
durchführen. Dann erfaßt die Sensorvorrichtung 3 zum Bei
spiel einen Wert eines zeitlich veränderlichen Parame
ters, der sich auf die Medikamentenabgabe bezieht. Eine
derartige Anwendung wäre zum Beispiel eine implantierte
Insulinpumpe, wobei die Sensorvorrichtung 3 dann zum Bei
spiel entweder eine Dosierung des Insulins oder einen In
sulinwert der die Insulinpumpe tragenden Person erfassen
kann.
Nachstehend erfolgt die Beschreibung einer Anwendung
des vorliegenden Erfindung.
Diese Anwendung bezieht sich auf eine Lageänderung
eines Implantats, das vorzugsweise eine Prothese oder ein
künstliches Gelenk ist. Diese Anwendung kann jedoch auch
bei anderen Implantaten verwendet wer
den, wie es leicht ersichtlich ist.
Wie es in Fig. 4A gezeigt ist, ist eine erste
Sende/Empfangsvorrichung 2 vorgesehen. Diese erste
Sende/Empfangsvorrichtung 2 wird als fester Referenz
punkt fest zum Beispiel an einem Knochenstumpf ange
bracht. Ferner ist eine zweite Sende/Empfangsvorrichtung
2' vorgesehen, die an einer Prothese oder einem künstli
chen Gelenk angebracht wird. Ferner weist die Sensorvor
richtung 3 eine vorzugsweise außerhalb des lebenden Kör
pers 1 angeordnete Mehrfachfensterantenne 6 auf, mittels
welcher eine Entfernung zwischen zwei Punkten erfaßt wer
den kann. Dies ist dadurch möglich, daß die Mehrfachfen
sterantenne 6 mehrere Strahler aufweist, die eine be
kannte Entfernung zueinander aufweisen. In diesem Ausfüh
rungsbeispiel wird lediglich eine Entfernung im zweidi
mensionelen Raum zwischen den zwei Sende/Empfangsvorrich
tungen 2 und 2' erfaßt, weshalb die Mehrfachfensteran
tenne 6 lediglich zwei Strahler aufweist. Es ist jedoch
auch möglich, diese Anwendung durch Vorsehen weiterer
Sende/Empfangsvorrichtungen 2 und einer zweckmäßigen
Mehrfachfensterantenne 6 mit einer zweckmäßigen Anzahl
von Strahlern derart aufzuweiten, daß Entfernungen und
damit Lageänderungen im dreidimensionalen Raum zwischen
einer beliebigen Anzahl von Sende/Empfangsvorrichtungen 2
erfaßt werden können.
Um eine Lageänderung der Sende/Empfangsvorrichtung 2'
zu erfassen, wird zu einem Zeitpunkt die Entfernung der
ersten und zweiten Sende/Empfangsvorrichtungen 2 und 2'
zueinander ermittelt.
Fig. 4A zeigt eine Anordnung der ersten Sende/Emp
fangsvorrichtung 2, der zweiten Sende/Empfangsvorrichtung
2' und der Mehrfachfensterantenne. 6 mit zwei Strahlern
einer bekannten Entfernung.
Als erstes werden, wie es in Fig. 4B gezeigt ist, die
Entfernungen der beiden Sende/Empfangsvorrichtungen 2 und
2' zu der Mehrfachantenne 6 dadurch bestimmt, daß die
Mehrfachantenne 6 ein Signal zu den ersten und zweiten
Sende- und Empfangsvorrichtungen 2 und 2' überträgt, das
dazu führt, daß die Sende/Empfangsvorrichtungen ein Sig
nal zurück zu der Mehrfachantenne übertragen, wodurch
mittels der Signallaufzeit die Möglichkeit besteht, die
Entfernungen der zwei Sende/Empfangsvorrichtungen 2 und
2' zu den Strahlern der Mehrfachantenne zu ermitteln.
Dadurch besteht ferner die Möglichkeit, anhand zweier
ermittelter Entfernungen und rechnerisch mittels Cosinus
satz ermittelbaren Winkeln unter erneuter Anwendung des
Cosinussatzes die Entfernung zwischen den ersten und
zweiten Sende/Empfangsvorrichtungen zu ermitteln, wie
dies in Fig. 4C gezeigt ist.
Wenn sich nun, wie es in Fig. 4D gezeigt ist, die
Lage der zweiten Sende/Empfangsvorrichtung ändert, kann
das zuvor erwähnte Verfahren wiederholt werden, wie dies
in Fig. 4D und Fig. 4E gezeigt ist und kann dann eine La
geänderung anhand der Differenz der ermittelten Entfer
nungen bestimmt werden.
Mittels dieser Anwendung kann also eine Lageänderung
auf einfache Weise erfaßt werden. Daten, die eine jeweils
vorliegende Lage der zweiten Sende/Empfangsvorrichtung 2'
zu einem Bezugspunkt, das heißt der ersten Sende/Emp
fangsvorrichtung 2, angeben, werden mittels der Sensor
vorrichtung 3 in einer oder beiden der Sende/Empfangsvor
richtungen 2 und 2' oder allgemein einer beliebigen An
zahl jeweils vorhandener Sende/Empfangsvorrichtungen 2
berührungslos gespeichert.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Überwachen von einem in einem le
benden Körper (1) enthaltenen Implantat, die aufweist:
mindestens eine Sende/Empfangsvorrichtung (2), die in den lebenden Körper (1) einbringbar ist und in der das Im plantat betreffende Daten speicherbar sind, wobei die das Implantat betreffenden Daten mittels einer sich außerhalb des lebenden Körpers befindenden externen Schreib/Lesevor richtung (4) berührungslos in die Sende/Empfangsvorrichtung (2) schreibbar und aus dieser lesbar sind und mittels den das Implantet betreffenden Daten eine Kundendienstakte und/oder Lebenslaufakte des Implantats erstellt wird; und
mindestens eine Sensorvorrichtung (3), die mindestens einen zeitlich veränderlichen Zustandsparameter des Implan tats überwacht und in Abhängigkeit von einem erfaßten Wert des zeitlich veränderlichen Zustandsparameters einem aktu ell vorliegenden Zustand entsprechende Daten zu der Sende/Empfangsvorrichtung (2) überträgt, wobei
die dem aktuell vorliegenden Zustand entsprechenden Da ten als Reaktion auf das Übertragen von der Sensorvorrich tung (3) in die Sende/Empfangsvorrichtung (2) geschrieben werden.
mindestens eine Sende/Empfangsvorrichtung (2), die in den lebenden Körper (1) einbringbar ist und in der das Im plantat betreffende Daten speicherbar sind, wobei die das Implantat betreffenden Daten mittels einer sich außerhalb des lebenden Körpers befindenden externen Schreib/Lesevor richtung (4) berührungslos in die Sende/Empfangsvorrichtung (2) schreibbar und aus dieser lesbar sind und mittels den das Implantet betreffenden Daten eine Kundendienstakte und/oder Lebenslaufakte des Implantats erstellt wird; und
mindestens eine Sensorvorrichtung (3), die mindestens einen zeitlich veränderlichen Zustandsparameter des Implan tats überwacht und in Abhängigkeit von einem erfaßten Wert des zeitlich veränderlichen Zustandsparameters einem aktu ell vorliegenden Zustand entsprechende Daten zu der Sende/Empfangsvorrichtung (2) überträgt, wobei
die dem aktuell vorliegenden Zustand entsprechenden Da ten als Reaktion auf das Übertragen von der Sensorvorrich tung (3) in die Sende/Empfangsvorrichtung (2) geschrieben werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Äußere der
Vorrichtung von einem körperverträglichen Material umgeben
ist oder aus diesem besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die dem
aktuell vorliegenden Zustand entsprechenden Daten, die in
der Sende/Empfangsvorrichtung (2) gespeichert sind, mittels
der externen Schreib/Lesevorrichtung (4) lesbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei die Sende/Empfangsvorrichtung (2) ein Transpon
der oder ein Bluetooth-Chip ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei die Sensorvorrichtung (3) als den zeitlich ver
änderlichen Zustandsparameter einen Wert einer physischen
Funktion, einen Wert einer physiologischen Funktion oder
eine Kombination von diesen erfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei sie weiterhin eine Befestigungsvorrichtung auf
weist, mittels welcher sie innerhalb des lebenden Körpers
(1) fixierbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei die dem aktuell vorliegenden Zustand entspre
chenden Daten als Reaktion auf das Übertragen von der Sen
sorvorrichtung (3) direkt in die Sende/Empfangsvorrichtung
(2) geschrieben werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
die dem aktuell vorliegenden Zustand entsprechenden Daten
als Reaktion auf das Übertragen von der Sensorvorrichtung
(3) mittels der externen Schrieb/Lesevorrichtung (4) in die
Sende/Empfangsvorrichtung (2) geschrieben werden.
9. System, das eine Vorrichtung zum Überwachen von ei
nem in einem lebenden Körper (1) enthaltenen Implantat und
eine externe Schreib/Lesevorrichtung (4) aufweist, wobei
die Vorrichtung zum Überwachen
des Implantats gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
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