DE10047216A1 - Ein Verfahren zur Erkennung von Schreibkonflikten in replizierten Datenbanken ohne Speicheroverhead - Google Patents
Ein Verfahren zur Erkennung von Schreibkonflikten in replizierten Datenbanken ohne SpeicheroverheadInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Netzwerk mit Netzwerkknoten (1 bis 3) und einem auf allen Netzwerkknoten verteilten Softwaresystem mit einem Datenbankmanagementsystem (7 bis 9), das während eines Zugriffs eines als Klienten (10 bis 12) bezeichneten Benutzers des Datenbankmanagementsystems (7 bis 9) auf ein Datenobjekt zur Berechnung einer Charakterisierungseinheit des Datenobjekts vorgesehen ist, und die Charakterisierungseinheit zur Übergabe an den Klienten (10 bis 12) und der Klient (10 bis 12) zur Speicherung der Charakterisierungseinheit vorgesehen sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Netzwerk mit Netzwerkknoten und einem auf allen
Netzwerkknoten verteilten Softwaresystem mit einem Datenbankmanagementsystem.
Ein solches Netzwerk ist aus Ralf Steinmetz (Hrsg.): "Kommunikation in verteilten
Systemen (KiVS)", 11. ITG/GI-Fachtagung, Darmstadt, 2.-5. März 1999; Stephan
Abramowski, Heribert Baldus, Tobias Helbig: "Digitale Netze in Wohnungen-
Unterhaltungselektronik im Umbruch", Seiten 340 bis 351, bekannt. Es werden in dieser
Veröffentlichung Anforderungen für ein zukünftiges Netzwerk im Heimbereich mit der
darin verwendeten Software beschrieben. Wie in einem solchen Netzwerk mit einem
verteilten Softwaresystem Schreibkonflikte in Datenbanken erkannt werden, wird nicht
näher erläutert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Netzwerk mit einem Softwaresystem zu
schaffen, welches bei gleichzeitigem Schreibzugriff unterschiedlicher Benutzer, der soge
nannten Klienten, des verteilten Softwaresystems auf die Datenbank einen Datenverlust
vermeidet, und damit das sogenannte "Lost update"-Problem löst.
Die Aufgabe wird durch ein Netzwerk der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
das Softwaresystem ein Datenbankmanagementsystem enthält, welches während eines Zu
griffs eines als Klienten bezeichneten Benutzers des Datenbankmanagementsystems auf ein
Datenobjekt zur Berechnung einer Charakterisierungseinheit des Datenobjekts vorgesehen
ist, und die Charakterisierungseinheit zur Übergabe an den Klienten und der Klient zur
Speicherung der Charakterisierungseinheit vorgesehen sind.
In einem Netzwerk mit Netzwerkknoten und einem auf allen Netzwerkknoten verteilten
Softwaresystem sorgt ein Datenbankmanagementsystem als Schnittstelle zwischen
Programm (z. B. Anwendung) und Daten für die Datenübergabe. In Datenbanken, deren
Aufgabe z. B. die Verwaltung von Benutzer- und Administrationsdaten sowie Gerätevor
einstellungen in digitalen Hausnetzen ist, können durch zwei überlappende Lese-/Schreib
zugriffe zweier Klienten Probleme entstehen, die häufig in Datenverlust resultieren und als
sogenannte "Lost update"-Probleme in der Literatur bezeichnet werden. Datenverluste ent
stehen dadurch, dass Daten, die durch einen ersten schreibenden Klienten geschrieben
wurden, von einem zweiten schreibenden Klienten überschrieben werden, ohne dass dieser
die neu von dem ersten Klienten geschriebene Daten gelesen hätte.
Bei jedem Lesezugriff auf ein Datenobjekt erhält ein Klient (z. B. ein Klient hinter dem
eine Anwendung steht) das eigentliche Datenobjekt zusammen mit einer durch das
Datenbankmanagementsystem berechneten Charakterisierungseinheit, die z. B. in Form
einer CRC-Prüfsumme (Cyclic Redundancy Check) oder eines Hashwertes das Daten
objekt kennzeichnet und eine wesentlich geringere Menge Speicherplatz benötigt als dieses.
Falls der Klient eine Änderung des Datenobjekts beabsichtigt, speichert er die
Charakterisierungseinheit vorrübergehend, um sie beim Schreibzugriff dem Datenbank
managementsystem zusammen mit dem geänderten Datenobjekt zu übergeben.
Vor Ausführung dieses Schreibzugriffs vergleicht das Datenbankmanagementsystem die ihr
von dem Klienten übergebenen Charakterisierungseinheit mit der aktuellen von dem
Datenbankmanagementsystem berechneten Charakterisierungseinheit. Stimmen die
Charakterisierungseinheiten überein, wird der Schreibzugriff des Klienten ausgeführt. Fällt
der Vergleich negativ aus und die Charakterisierungseinheiten stimmen nicht überein,
verarbeitet das Datenbankmanagementsystem den Schreibzugriff, indem z. B. eine Ab
lehnung des Schreibzugriffs stattfindet oder der Versuch einer Vereinigung (Merge) der
Daten unternommen wird.
Während einer Bearbeitung verändert der Klient das Datenobjekt und schickt bei einer
verteilten Schreiboperation eine Änderungsanweisung zusammen mit der
Charakterisierungseinheit in einer Nachricht an das Datenbankmanagementsystem.
In einem Netzwerk mit anhand der Charakterisierungseinheiten gekennzeichneter
Datenobjekte besteht keine Notwendigkeit für eine zentrale Koordinationseinheit der
Schreibzugriffe auf Daten. Die Konflikterkennung findet während der Aufforderung zum
Schreiben statt und die dafür notwendige zusätzliche Information kann mit den
Änderungsdaten übertragen werden, deshalb ist keine zusätzliche Kommunikation not
wendig. Da sich die Charakterisierungseinheit jederzeit aus den in der Datenbank ge
speicherten Daten berechnen lässt, muss auch keine Information zur Erkennung von
Schreibkonflikten in der Datenbank gespeichert werden. Folglich ist weder eine
Speicherung der Zustandsinformationen durch das Datenmanagementsystem zur Siche
rung der Daten im Falle eines Ausfalls der Netzwerkknoten noch die Speicherung von
Zeitinformationen über zuletzt gespeicherte Daten zur Erkennung von Konflikten not
wendig.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Netzwerk mit verschiedenen Netzwerkknoten,
Fig. 2 Zeichengabeablaufdiagramm zur zeitlichen Darstellung der Reihenfolge der
Aktionen während eines Schreibzugriffs eines Klienten auf ein
Datenobjekt.
Fig. 1 zeigt ein Netzwerk, welches verschiedene Netzwerkknoten 1 bis 3 über ein Bus
system 4 miteinander koppelt. Das Bussystem 4 kann auch jede andere Art von Netzwerk
topologie oder Kommunikationssystem sein. Die Netzwerkknoten 1 bis 3 können auch
über eine drahtlose Verbindung 5 und eine Sende-/Empfangsstation 6 mit dem Bussystem
4 gekoppelt werden. Hierbei können z. B. Infrarot-, Ultraschall- oder Funkverbindungen
verwendet werden. Solche Netzwerkknoten können PCs und Geräte der Unterhaltungs
elektronik, wie z. B. Fernsehgerät, Set-Top-Box, Tuner, Kamera, digitaler Videorecorder,
CD-Spieler sein.
Auf jedem der drei Netzwerkknoten 1 bis 3 befinden sich ein verteiltes Datenbank
managementsystem 7 bis 9 und mindestens ein Klient 10 bis 12. Zusätzlich kann sich eine
verteilte Datenbank 13 bis 15 auf den Netzwerkknoten 1 bis 3 befinden.
Fig. 2 verdeutlicht die Aktionen während eines Schreibzugriffs eines Klienten auf ein
Datenobjekt. In diesem Beispiel greifen der Klient (K1) 10 des Netzwerkknoten 1 und
Klient (K2) 11 des Netzwerkknoten 2 beide auf ein unter einem Schlüssel S1 gespeichertes
Datum (Datenelement) zu. Anhand des Schlüssels kann ein Datenobjekt innerhalb der
Datenbank identifiziert werden. Sowohl Klient 10 als auch Klient 11 möchten das
Datenobjekt lesen, es ggf. lokal auf dem jeweiligen Netzwerkknoten verändern, und
danach das gelesene Datenobjekt mit dem geänderten Datenobjekt zu überschreiben,
damit die Änderung systemweit festgehalten wird.
Der Klient 11 fordert mit einer Anfrage 16, die den Schlüssel S1 beinhaltet, bei dem
verteilten Datenbankmanagementsystem (VBDMS2) 8 das unter dem Schlüssel S1
gespeicherte Datenobjekt an. Das Datenbankmanagementsystem 8 leitet die Anfrage 16
beispielsweise weiter an ihre lokale Datenbank (DB2) 14, die mit einer Antwort 17 das
Datenobjekt dem Datenbankmanagementsystem 8 wiedergibt. Das Datenbank
managementsystem 8 gibt die Antwort 17 mit dem Datenobjekt und einer aus dem
Datenobjekt berechneten Charakterisierungseinheit an den Klienten 11 weiter. Die
Charakterisierungseinheit besteht in diesem Beispiel aus einer Prüfsumme CRC1.
Analog liest der Klient 10 mit einer Anfrage 18 über das Datenbankmanagementsystem
(VDBMS1) 7 bei der lokalen Datenbank (DB1) 13 das Datenobjekt aus. Ihm wird
zusammen mit dem von der lokalen Datenbank 13 wiedergegebenen Datenobjekt in einer
Antwort 19 durch das Datenbankmanagementsystem 7 auch eine Prüfsumme CRC 1
geliefert. Da die Daten in beiden lokalen Datenbanken 13 und 14 gleich waren, erhalten
beide Klienten 10 und 11 die gleiche Charakterisierungseinheit CRC1.
Während einer Bearbeitung 20 verändert der Klient 10 das Datenobjekt und schickt
danach das veränderte Datenobjekt mit dem Schlüssel S1 und der ursprünglichen
Prüfsumme CRC1 in einer Aufforderung 21 an das Datenbankmanagementsystem 7,
damit das veränderte Datenobjekt unter dem Schlüssel S1 gespeichert werden kann.
Daraufhin fordert das Datenbankmanagementsystem 7 durch eine Anfrage 22 das unter
dem Schlüssel S1 gespeicherte Datenobjekt bei seiner lokalen Datenbank 13 an. In einer
Antwort 23 erhält das Datenbankmanagementsystem 7 das gewünschte Datenobjekt von
der lokalen Datenbank 13 und berechnet in einer Selbstabfrage 24 dessen Prüfsumme
CRC1.
Stimmt die zuletzt berechnete Prüfsumme CRC1, mit der ihm von dem Klienten 10 in der
Aufforderung 21 übergebenen Prüfsumme CRC1 überein, dann wurde das Datum in der
Zwischenzeit nicht geändert und das Datenobjekt kann systemweit überschrieben werden,
ohne dass sich ein sog. "Lost update"-Problem ergeben würde. Liegt das Datum repliziert
vor, so muss die Überprüfung der Charakterisierungseinheit im Rahmen eines Zwei
phasen-Commit-Protokolls erfolgen. Das Zweiphasen-Commit-Protokoll wird bei soge
nannten Transaktionen (eine zusammengehörige Folge von Operationen, die auf eine
Datenbank zugreifen), die mit verteilten Datenbeständen arbeiten, eingesetzt. Dabei wird
die Änderungsweisung sowie die Charakterisierungseinheit an alle Replizierungsorte über
mittelt und dort analog dem nicht replizierten Fall behandelt. Im Beispiel sendet darum
das Datenbankmanagementsystem 7 eine Änderungsaufforderung 25 an das Daten
bankmanagementsystem 8. Dieses liest das betroffene Datum aus der lokalen Datenbank
14 mittels einer Aufforderung 26 und einer Rückgabe 27 der Datenbank 14. Danach
berechtet das Datenbankmanagementsystem 8 in einer Selbstabfrage 28 die
Charakterisierungseinheit. Stimmt diese Charakterisierungseinheit mit der übermittelten
überein, so bereitet das Datenbankmanagementsystem 8 den Schreibvorgang vor und
stimmt dem Transaktionsabschluss zu (Commit), andernfalls lehnt es den Transaktions
abschluss ab (Abort). Stimmen alle Replikationsorte zu, so werden die Schreiboperationen
30 tatsächlich ausgeführt und durch die entsprechenden Datenbanken 13 und 14 mittels
einer Bestätigung 31 bestätigt. Der Klient 10 erhält mit einer Rückgabe 32 den neuen
Wert CRC2 der Prüfsumme des geschriebenen Datenobjekts.
In der Zwischenzeit hat der Klient 11 das ursprüngliche von ihm gelesene Datenobjekt
lokal während einer Bearbeitung 33 verändert und schickt eine Aufforderung 34 mit der
ursprünglich ihm übergebenen Prüfsumme CRC1 an das Datenbankmanagementsystem 8,
das Datenobjekt mit dem neuen Inhalt zu überschreiben. Das Datenbankmanagement
system 8 verlangt durch einen Aufruf 35 das unter dem Schlüssel S1 gespeicherte Daten
objekt von der lokalen Datenbank 14. Die lokale Datenbank 14 gibt dem Datenbank
managementsystem 8 das durch den Klienten 10 überschriebene Datenobjekt in einer
Antwort 36 wieder. In einer Selbstabfrage 37 berechnet das Datenbankmanagementsystem
8 die Prüfsumme CRC2 dieses Datenobjekts. Sie vergleicht die berechnete Prüfsumme
CRC2 mit der ihr vom Klient 11 in der Aufforderung 34 übergebenen Prüfsumme CRC1
und stellt fest, dass die Prüfsummen nicht übereinstimmen. Aus diesem Grund wird der
Klient 11 mit einer Fehlermeldung 38 informiert, dass seine Schreiboperation fehlge
schlagen ist. Das Datenbankmanagementsystem 8 hat erkannt, dass der Klient 11 das
Datenobjekt nicht mit dem von Klient 10 geänderten Inhalt gelesen hat, sondern nur das
ursprünglich gespeicherte Datenobjekt kennt.
Der Klient 11 bzw. die hinter dem Klienten 11 stehende Anwendung kann nun ent
scheiden, entweder auf das Schreiben zu verzichten, oder das Objekt erneut zu lesen, zu
ändern und wieder zu schreiben. Da nach dem zweiten Lesen die Prüfsummen überein
stimmen würden, könnte der Schreibzugriff erfolgreich durchgeführt werden.
Alternativ kann das verteilte Datenbankmanagementsystem 8 Methoden zum Vereinigen
(Mergen) verschiedener Änderungen beherrschen und sie, nach Entdeckung des "Lost
update"-Problems ausführen und somit trotzdem das Schreiben ermöglichen.
Claims (3)
1. Netzwerk mit Netzwerkknoten (1 bis 3) und einem auf allen Netzwerkknoten verteilten
Softwaresystem
mit einem Datenbankmanagementsystem (7 bis 9), das während eines Zugriffs eines als
Klienten (10 bis 12) bezeichneten Benutzers des Datenbankmanagementsystems (7 bis 9)
auf ein Datenobjekt zur Berechnung einer Charakterisierungseinheit des Datenobjekts
vorgesehen ist, und die Charakterisierungseinheit zur Übergabe an den Klienten (10 bis
12) und der Klient (10 bis 12) zur Speicherung der Charakterisierungseinheit vorgesehen
sind.
2. Netzwerk nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass das Datenbankmanagementsystem (7 bis 9) zum Vergleich der bei dem Klienten (10 bis 12) gespeicherten Charakterisierungseinheit mit der aktuellen Charakterisierungseinheit vorgesehen ist,
dass das Datenbankmanagementsystem (7 bis 9) bei Übereinstimmung der Charakterisierungseinheiten zur Ausführung des Schreibzugriffs vorgesehen ist und dass das Datenbankmanagementsystem (7 bis 9) zur Verarbeitung des Schreibzugriffes vorgesehen ist, falls die Charakterisierungseinheiten nicht übereinstimmen.
dass das Datenbankmanagementsystem (7 bis 9) zum Vergleich der bei dem Klienten (10 bis 12) gespeicherten Charakterisierungseinheit mit der aktuellen Charakterisierungseinheit vorgesehen ist,
dass das Datenbankmanagementsystem (7 bis 9) bei Übereinstimmung der Charakterisierungseinheiten zur Ausführung des Schreibzugriffs vorgesehen ist und dass das Datenbankmanagementsystem (7 bis 9) zur Verarbeitung des Schreibzugriffes vorgesehen ist, falls die Charakterisierungseinheiten nicht übereinstimmen.
3. Netzwerk nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
dass das entfernte Datenbankmanagementsystem (7 bis 9) bei einer verteilten
Schreiboperation Änderungsanweisung und Charakterisierungseinheit in jeweils einer
gemeinsamen Nachricht erhält.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PHILIPS INTELLECTUAL PROPERTY & STANDARDS GMBH, 20 |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |