DE10028165A1 - Kaltwalzmaschine - Google Patents
KaltwalzmaschineInfo
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Abstract
Offenbart ist eine Kaltwalzmaschine, bei der die Walzstangen vorzugsweise in Vertikalrichtung angeordnet sind und über eine Zustelleinrichtung während des Walzvorgangs in Radialrichtung mit Bezug zum zu bearbeitenden Werkstück verstellbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kaltwalzmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, eine insbesondere für derartige Kaltwalzmaschinen
geeignete Walzstange und ein Verfahren zum Kaltwalzen eines Werkstücks.
Bei derartigen Kaltwalzmaschinen wird das zu bearbeitende Werkstück
drehbar zwischen zwei Spitzen oder sonstigen Schnellspannvorrichtungen
gespannt, wobei dieser Werkstückspannvorrichtung in der Regel eine Vor
schubachse zugeordnet ist. Die gewünschte Profilierung des Werkstücks er
folgt über zwei sich synchron gegenläufig bewegende Walzstangen, die
gleichzeitig auf das Werkstück auftreffen und dieses zunächst durch Reib
schluß und später durch Formschluß in Drehung versetzen. Dabei wird der
Werkstoff in die Freiräume des Werkzeugs, d. h. der Walzstangen Ver
drängt. Üblicherweise nimmt die Höhe des eingeschliffenen Profils der
Walzstange im Umformbereich zu, so daß jeder Zahn der Walzstange etwas
tiefer in das Werkstück eingedrückt wird, als der vorangegangene. Nach
Erreichen der vollen Profiltiefe kann sich eine Kallibrierzone und eine
Entspannungszone anschließen, entlang denen die Geometrie und die Ober
flächenqualität des Werkstücks optimiert wird.
Dieses spanlose Kaltformen von Profilen, wie beispielsweise Steck
verzahnungen (gerade oder schräg), Spiralverzahnungen, Ölnuten, Gewinde
oder Rändel ist ca. dreißig mal schneller als die spanabhebende Bearbei
tung der Profile. Kaltgewalzte Werkstücke bieten zudem eine höhere Fe
stigkeit, bessere Oberflächengüte und große Genauigkeit.
In dem Prospekt "Spezialmaschinenprogramm XK" der Anmelderin wird
eine Kaltwalzmaschine vorgestellt, bei der die beiden gegenläufig beweg
baren Walzstangen in Horizontalrichtung angeordnet sind, während die
Werkstückachse ebenfalls in Horizontalrichtung quer zur Bewegungs
richtung der Walzstangen angeordnet ist. Nachteilig bei dieser Lösung
ist, daß aufgrund der Horizontalanordnung der Walzstangen eine erhebliche
Baubreite der Kaltwalzmaschine erforderlich ist. Diese bekannte Maschine
hat des weiteren einen hydraulischen Antrieb, dessen Hydraulik-Aggregat
sehr viel Platz benötigt.
Dieser Nachteil wird durch eine Kaltwalzmaschine gemäß der
WO 99/43454 A1 überwunden, bei der die Walzstangen in Vertikalrichtung
angeordnet sind, so daß die Maschine eine erheblich geringere Aufstell
fläche erfordert.
Bei Maßkorrekturen am Werkstück kann es erforderlich sein, zum Aus
bilden der vorbestimmten Profiltiefe die Walzstange in Radialrichtung
(bezogen auf das Werkstück) zuzustellen. Diese Zustellung erfolgt manuell
über Justierschrauben, über die die Radialposition der Walzstangen gegen
über dem Werkstück einstellbar ist. Für diese Nachjustierung muß der
Walzvorgang unterbrochen werden, so daß die Produktivität der Anlage ver
ringert ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kalt
walzmaschine, eine Walzstange und ein Verfahren zum Kaltwalzen zu schaf
fen, durch die die Stillstandszeiten während der Produktion verringert
sind.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Kaltwalzmaschine durch die Merk
male des Patentanspruchs 1, hinsichtlich der Walzstange durch die Merkma
le des Patentanspruchs 8 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merk
male des Patentanspruchs 10 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Kaltwalzmaschine mit einer Zustelleinrich
tung mit integriertem Zustellantrieb versehen, über die die Walzstangen
während des Walzvorganges in Eingriffsrichtung verstellbar sind. D. h.,
jeder Walzstange ist eine Zustellachse zugeordnet, die eine Verstellung
der Walzstangen in etwa Radialrichtung mit Bezug zu dem zu bearbeitenden
Werkstück ermöglicht. Durch diese Zustelleinrichtung kann somit die Pro
filtiefe während des Walzvorganges verändert werden, so daß sich bei
spielsweise die gewünschte Endprofiltiefe nicht - wie beim Stand der
Technik erforderlich - während einer Vorschubbewegung der Walzstangen,
sondern während mehreren Walzstangenhüben ausbildbar ist, bei denen die
Walzstangen in Radialrichtung nachgestellt werden. Dies ermöglicht es,
die Länge der Walzstange zu minimieren, so daß auch die Abmessungen der
Kaltwalzmaschine vergleichsweise gering bleiben.
Bei diesem Reversierbetrieb wird das Profil somit mit mehreren Walz
stangenhüben ausgebildet, während bei den bekannten Maschinen das Profil
mit nur einem Hub gewalzt werden mußte - es liegt auf der Hand, daß das
herkömmliche Verfahren eine wesentlich größere Belastung für die Maschine
und die Walzstangen darstellt.
Da die Profiltiefe erfindungsgemäß über die Zustelleinrichtung be
stimmt wird, können die Walzstangen im wesentlichen mit gleichbleibender
Profiltiefe ausgeführt werden, so daß deren Herstellung wesentlich einfa
cher als bei den herkömmlichen Walzstangen mit in Walzrichtung größer
werdender Profiltiefe ist. Die eingangs beschriebenen Källibrier- und
Entspannungszonen können über kleine Rampen an den Endabschnitten der
Walzstangen ausgebildet werden, wobei der sich zwischen den Rampen er
streckende Bereich der Walzstangen im wesentlichen mit gleichbleibender
Profiltiefe ausgebildet ist.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist jeder der beiden
Walzstangen jeweils ein Führungsschlitten zugeordnet, der entlang von
Schrägführungen verschiebbar ist. Diese beiden Schrägführungen sind
v-förmig zueinander angestellt, so daß durch Verschieben des Führungs
schlittens entlang der zugeordneten Schrägführung der Radialabstand zwi
schen Walzstange und Werkstück veränderbar ist. D. h., die Zustellbewe
gung erfolgt durch Verschieben der Walzstange entlang der keilförmig aus
gebildeten Schrägführungen, so daß durch Verstellen der Walzstangen ohne
Werkzeugwechsel eine Variation der Zähnezahl, das Walzen von geraden und
ungerade Zähnezahlen, ein positioniertes Walzen und die
Qualitätsoptimierung des Profils durch Teilungskorrektur möglich ist.
Die Zustellbewegung läßt sich besonders präzise ausführen, wenn je
dem Führungsschlitten ein eigener Zustellantrieb, beispielsweise ein Pla
netenspindelantrieb zugeordnet ist. Alternativ können auch andere geeig
nete Antriebe, wie beispielsweise Zahnstangenantriebe, Kugelgewindean
triebe oder hydraulische Antriebe verwendet werden.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Kaltwalzmaschine läßt sich weiter
vereinfachen, wenn die freien Endabschnitte der entlang der Schrägführun
gen verschiebbaren Führungsschlitten über eine Konsole verbunden sind, an
der die Antriebe für die Walzstangenvorrichtung gelagert sind.
Das erfindungsgemäße Konzept läßt sich besonders vorteilhaft bei
Kaltwalzmaschinen einsetzen, deren Walzstangen in Vertikalrichtung ange
trieben sind, so daß die Aufstellfläche der erfindungsgemäßen Maschine
minimal ist.
Die die Führungsschlitten abstützenden Schrägführungen werden vor
teilhafterweise an zwei beabstandeten Stützschenkeln eines Maschinenbet
tes abgestützt, wobei diese beiden Stützschenkel zur Erhöhung der Stei
figkeit über Querlaschen verbunden sind.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen
Kaltwalzmaschine;
Fig. 2 eine geschnittene Draufsicht auf die Kaltwalzmaschine aus
Fig. 1 und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Walzstange aus Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Kaltwalzmaschine 1, bei der
zwei Walzstangen 2, 4 in Vertikalrichtung (mit Bezug zur Aufstellfläche)
angeordnet sind, während ein das nicht dargestellte Werkstück tragender
Spindelstock 6 (lediglich angedeutet in Fig. 1) in Horizontalrichtung,
d. h. parallel zur Auflagefläche angeordnet ist. Das Werkstück ist in
diesem Spindelstock 6 drehbar gelagert, wobei über einen nicht darge
stellten NC-Antrieb, beispielsweise zur Zu- oder Abführung des Werkstücks
aus dem Bearbeitungsbereich, vor oder nach dem Walzvorgang, eine Ver
schiebung in Axialrichtung (senkrecht zur Zeichenebene) möglich ist. Die
Ausgestaltung des Spindelstockes mit einer Pinole und einer hinteren Zen
trierspitze unterscheidet sich im wesentlichen nicht von üblichen Lösun
gen, so daß hinsichtlich weiterer Details der Einfachheit halber auf den
eingangs genannten Prospekt der Anmelderin verwiesen sei.
Durch die erfindungsgemäße Kaltwalzmaschine lassen sich eine Viel
zahl von Profilen, beispielsweise Kerbverzahnungen, Gewinde, Laufverzah
nungen, Ölnuten, Ringnuten, Rändel oder sonstige Sonderformen auch im Re
versierbetrieb ausbilden.
Die Steuerung der Kaltwalzmaschine 1 ist gemäß Fig. 2 in seitlich
angeordneten Schaltschränken 7 untergebracht. Dieser äußerst kompakte
Aufbau mit minimaler Aufstellfläche ermöglicht es, die Kaltwalzmaschine 1
als sogenannte Hakenmaschine auszuführen, die praktisch als funktionsfä
hige Einheit vormontiert und geliefert wird.
Die dargestellte Kaltwalzmaschine 1 hat einen aus Mineralguß herge
stellten Unterbau, der zwei nach oben (Ansicht nach Fig. 1) vorstehende
Stützschenkel 10, 12 hat. Diese haben jeweils eine stufenförmige Ausneh
mung mit einer in Fig. 1 sichtbaren Horizontalstützfläche 14 und einer
Vertikalstützfläche (Fig. 2) 16, an der eine die beiden Stützschenkel
10, 12 überstreckende Brückenkonstruktion 18 abgestützt ist. Diese ist in
Fig. 2 geschnitten dargestellt und enthält im wesentlichen die Führungen
und Antriebe für die Reziprokbewegung der Walzstangen 2, 4.
Die die Walzstangen 2, 4 tragende Brückenkonstruktion 18 hat jeweils
einen an den Stützschenkeln 10, 12 befestigten Stützkörper 20, 22, der im
wesentlichen aus einer Guß-Tragkonstruktion 24 besteht, die mit einer Mi
neralgußfüllung ausgeführt ist.
Wie insbesondere Fig. 2 entnehmbar ist, sind die beiden Stützkörper
20, 22 über eine hintere Querlasche 26 und eine vordere Querlasche 28
miteinander verbunden, die den Bereich zwischen den beiden Stützschenkeln
10, 12 überstrecken. Die Endabschnitte der vorderen Querlasche 28 sind an
der durch die Horizontalstützfläche 14 und die Vertikalstützfläche 16 ge
bildeten Auflageflächen der Stützschenkel 10 bzw. 12 befestigt. Beide
Querlaschen 26, 28 haben jeweils eine Ausnehmung 30, 32, durch die hin
durch das Werkstück mit den zugehörigen Spanneinrichtungen des Spindel
stocks 6 (angedeutet in Fig. 2) in den Bearbeitungsbereich führbar sein
kann.
Wie des weiteren insbesondere Fig. 2 entnehmbar ist, sind an den
einanderzu weisenden Stirnflächen der beiden Stützkörper 20, 22 bzw. der
Guß-Tragkonstruktion 24 eingegossene Schrägbahnführungen 34, 36 in Form
von Flachbahnführungen aus Kunststoff ausgebildet, die sich durch eine
geringe Reibung, hohe Genauigkeit, lange Lebensdauer sowie ein optimales
Dämpfungsverhalten auszeichnen. Entlang dieser Schrägbahnführungen 34, 36
ist jeweils ein Führungsschlitten 38, 40 geführt, der im Anlagebereich an
die beiden Stützkörper 20, 22 mit Führungsschenkeln ausgeführt ist, die
die Schrägbahnführung 34, 36 umgreifen. Die Festlegung der Führungs
schlitten 38, 40 in Querrichtung (Fig. 1) erfolgt über eine Gegenführung
42, die die Seitenflächen der Flachbahnführung 36 hintergreifen.
Wie insbesondere aus Fig. 1 entnehmbar ist, sind die beiden Stirn
flächen der Schrägbahnführungen 34, 36 v-förmig gegeneinander angestellt,
so daß sich deren Abstand zur Aufstellfläche hin verringert. Der Anstell
winkel jeder Flachbahnführung 34, 36 kann beispielsweise 3° betragen.
Die Axialverschiebung der beiden Führungsschlitten 38, 40 erfolgt
jeweils über einen NC-Antrieb 44, der beispielsweise als Planetenspin
delantrieb mit Servomotor ausgeführt sein kann. Dabei ist jeweils eine
Spindelmutter 46 drehbar im Stützkörper 22 bzw. 24 gelagert, während die
Planetenspindel 48 in einer Konsole des Führungsschlittens 38 bzw. 40 ge
lagert und über einen Zahnriemen mit dem Servomotor 50 verbunden ist. Je
nach Drehrichtung des Servomotors 50 wird die Planetenspindel 48 durch
die feststehende Spindelmutter 46 in Drehung versetzt und diese als
Axialverschiebung auf den Führungsschlitten 36 übertragen, so daß dieser
entlang der Schrägbahnführungen 34 bzw. 36 verschoben wird.
Die von den Schrägbahnführungen 34, 36 entfernten Stirnflächen des
Führungsschlittens 38, 40 verlaufen parallel zur Vorschubachse der beiden
Walzstangen 2, 4, so daß die Führungsschlitten 38, 40 in der Darstellung
gemäß Fig. 1 einen etwa keilförmigen Querschnitt aufweisen. Die den
Walzstangen 2, 4 zuweisenden Stirnflächen der Führungsschlitten 38, 40
sind ebenfalls als Führungen 52, 54 ausgebildet, entlang denen Schlitten
56, 58 geführt sind, auf denen die Walzstangen 2, 4 befestigt sind.
Die Führungen 52, 54 sind ebenfalls wieder als eingegossene Flach
bahnführungen ausgeführt und entsprechen hinsichtlich des Aufbaus im we
sentlichen den Schrägführungen 34, 36. D. h., die Schlitten 56, 58 tau
chen mit ihrer Stirnfläche in eine u-förmige Ausnehmung des zugeordneten
Führungsschlittens 38, 40 ein, wobei diese Ausnehmung als Gleitführung
ausgebildet ist. Die Festlegung der Schlitten 56, 58 am zugeordneten Füh
rungsschlitten 38, 40 erfolgt über eine Gegenführung 60.
Die sich in Fig. 1 über die beiden Stützschenkel 10, 12 hinaus er
streckenden Endabschnitte der beiden Führungsschlitten 38, 40 haben je
eine Konsole 62, in der je ein NC-Antriebe 64, 66 gelagert ist. Diese ha
ben praktisch den gleichen Aufbau wie der Antrieb 44 für die Führungs
schlitten 38, 40. D. h., eine Planetenspindel 48 ist (hier über einen
Zahnriemen 68) (Fig. 2) mit einem Servomotor 50 verbunden und drehbar in
der Konsole 62 gelagert. Die mit der Planetenspindel 48 zusammenwirkende
Spindelmutter 46 ist drehfest in jeweils einem Schlitten 56, 58 gelagert,
so daß bei einer Rotation der Planetenspindel 48 die Spindelmutter 46 und
der damit verbundene Schlitten 56 bzw. 58 entlang der Führung 52 bzw. 54
verschoben wird. Die Planetenspindel 48 durchsetzt dabei eine Innenboh
rung des zugeordneten Schlittens 56, 58. Die beiden NC-Antriebe 64, 66
werden derart angetrieben, daß die beiden Walzstangen 2, 4 in die gegen
läufig synchronisierten Bewegungen versetzt werden.
Fig. 3 zeigt eine schematisierte Darstellung einer Walzstange 2,
wie sie bei der erfindungsgemäßen Kaltwalzmaschine 1 gemäß Fig. 1 ein
setzbar ist.
Diese Walzstange 2 wird in herkömmlicher Weise aus gehärtetem und
geschliffenem Kaltarbeitsstahl hergestellt und trägt ein Profil 70, des
sen Profiltiefe S entlang eines Bereiches T im wesentlichen gleichblei
bend ist. An den beiden Endabschnitten des Profils 70 sind Rampen 72 aus
gebildet, deren Länge U wesentlich geringer als die Länge T mit gleich
bleibender Profilierung ist. Aufgrund der im wesentlichen
gleichbleibenden Profilierung läßt sich die in Fig. 3 dargestellte Walz
stange wesentlich einfacher als herkömmliche Walzstangen herstellen, bei
denen die Profiltiefe im Bereich T variabel ist. Auch das Nachschleifen
der in Fig. 3 dargestellten Walzstange ist aufgrund der im wesentlichen
gleichbleibenden Profiltiefe wesentlich einfacher als bei den herkömmli
chen Lösungen.
Fig. 1 zeigt die Grundposition der Kaltwalzmaschine 1, in der sich
der Schlitten 58 in seiner oberen und der Schlitten 56 in seiner unteren
Endposition befindet. In dieser Grundposition sind die beiden Führungs
schlitten 38, 40 über die NC-Antriebe 44 in ihre obere Endposition gefah
ren, so daß der Abstand zwischen den Walzstangen 2, 4 maximal ist
(minimale Profiltiefe). In dieser Grundposition wird das Werkstück über
den Spindelstock 6 in seine Bearbeitungsposition zwischen den beiden
Walzstangen 2, 4 gebracht.
Anschließend werden die beiden NC-Antriebe 64, 66 synchron und ge
genläufig angesteuert, so daß die beiden Walzstangen 2, 4 gegenläufig auf
das Werkstück auflaufen und dieses durch Reib- und Formschluß in Drehung
versetzten, wobei durch den Eingriff zwischen Werkstück und den beiden
Walzstangen 2, 4 der Umformvorgang erfolgt. Die Profiltiefe kann dabei
durch eine synchrone Verschiebung der beiden Führungsschlitten 38, 40
entlang den Schrägflächen 34, 36 eingestellt werden, wobei die maximale
Profiltiefe während eines Hubes der Walzstangen 2, 4 oder während mehre
rer aufeinanderfolgender Hübe (auch im Reversierbetrieb) ausgebildet
wird. Durch geeignete Neigung der Schrägführung 34, 36 und entsprechendem
Hub der NC-Antriebe läßt sich beispielsweise eine Profiltiefe von bis zu
etwa 5 mm herstellen. Der Walzprozeß wird ständig überwacht, so daß der
Walzvorgang durch variable Geschwindigkeitsprofile sowohl für den Vor
schub der Führungsschlitten 34, 36 als auch der Schlitten 56, 58 opti
mierbar ist.
Durch die über die Brückenkonstruktion 18 miteinander verbundenen
Stützschenkel 10, 12 ist eine äußerst steife Maschinenkonstruktion ge
währleistet, wobei der Mineralguß Unterbau 8 und die mineralgußgefüllten
Stützkörper 20, 22 eine wesentlich bessere Dämpfung als herkömmliche Kon
struktionen bewirken. Der Mineralgußunterbau ermöglicht es, alle Versor
gungselemente zu integrieren, wobei nach dem Gießen des Unterbaus prak
tisch keine zusätzliche Bearbeitung erforderlich ist.
Die vertikale Ausrichtung der Walzstangen 2, 4 vereinfacht die Kühl
mittelabfuhr gegenüber der im Prospekt der Anmelderin offenbarten Lösung
erheblich.
Anstelle der genannten Planetenspindelantriebe können selbstver
ständlich auch andere geeignete Antriebe, wie beispielsweise Kugelgewin
detriebe, Zahnstangenantriebe oder hydraulische Antriebe verwendet wer
den. Der Unterbau kann in Abweichung vom vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel auch in herkömmlicher Weise durch eine Schweiß- oder
Gußkonstruktion gebildet sein.
Die Verstellbarkeit der Führungsschlitten 38, 40 ermöglicht es des
weiteren, während des Walzvorganges eine Teilungskorrektur durchzuführen,
so daß die Walzqualität gegenüber herkömmlichen Lösungen mit Walzstangen
erheblich verbessert ist. Anstelle der beschriebenen Gleitführung könnten
alternativ auch herkömmliche, nicht kunststoffbeschichtete Gleitführun
gen, Wälzführungen, beispielsweise Rollenschuhe oder Flachkäfigführungen
verwendet werden, die jedoch sowohl hinsichtlich der Tragzahlen als auch
der Kosten ungünstiger als die abgeformten Führungsbahnen sind.
Offenbart ist eine Kaltwalzmaschine, bei der die Walzstangen vor
zugsweise in Vertikalrichtung angeordnet sind und über eine Zuste llein
richtung während des Walzvorganges in Radialrichtung mit Bezug zum zu be
arbeitenden Werkstück verstellbar sind.
1
Kaltwalzmaschine
2
,
4
Walzstange
6
Spindelstock
8
Unterbau
10
,
12
Stützschenkel
14
Horizontalstützfläche
16
Vertikalstützfläche
18
Brückenkonstruktion
20
,
22
Stützkörper
24
Gußtragkonstruktion
26
hintere Querlasche
28
vordere Querlasche
30
,
32
Ausnehmungen
34
,
36
Schrägführungen
38
,
40
Führungsschlitten
42
Gegenführung
44
NC-Antrieb
46
Spindelmutter
48
Planetenspindel
50
Servomotor
52
,
54
Führungen
56
,
58
Schlitten
60
Klemmkörper
62
Konsole
64
,
66
NC-Antriebe
68
Zahnriemen
70
Profil
Claims (11)
1. Kaltwalzmaschine mit zwei gegenläufig angetriebenen, profilierten
Walzstangen (2, 4), die jeweils über einen Schlitten (56, 58) auf einer
Führung (52, 54) gelagert sind und die in Eingriff mit einem zwischen den
Walzstangen (2, 4) drehbar gelagerten Werkstück stehen, gekennzeichnet
durch eine Zustelleinrichtung (38, 40; 20, 22) mit zumindest einem Zu
stellantrieb (44), über den die Walzstangen (2, 4) während des Walzvor
ganges in Eingriffsrichtung verstellbar sind.
2. Kaltwalzmaschine nach Patentanspruch 1, wobei die Zustelleinrich
tung für jede Führung (52, 54) einen Führungsschlitten (38, 40) hat, der
auf einer Schrägführung (34, 36) verschiebbar gelagert ist, wobei die den
beiden Walzstangen (2, 4) zugeordneten Schrägführungen (34, 36) v-förmig
zueinander angestellt sind.
3. Kaltwalzmaschine nach Patentanspruch 2 oder 3, wobei jedem Füh
rungsschlitten (38, 40) ein Zustellantrieb (44), vorzugsweise ein NC-An
trieb zugeordnet ist.
4. Kaltwalzmaschine nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, wobei die
freien Endabschnitte der Führungsschlitten (38, 40) eine Konsole (62) ha
ben, an der die Antriebe (64, 66) für die Walzstangen (2, 4) gelagert
sind.
5. Kaltwalzmaschine nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wo
bei die Führungen (52, 54) für die Walzstangen (2, 4) in Vertikalrichtung
angeordnet sind.
6. Kaltwalzmaschine nach Patentanspruch 2, wobei die Schrägführungen
(34, 36) an zwei Stützschenkeln (10, 12) eines Unterbaus (8) angeordnet
sind.
7. Kaltwalzmaschine nach Patentanspruch 6, wobei die beiden Stütz
schenkel (10, 12) über Querlaschen (26, 28) miteinander verbunden sind.
8. Walzstange, insbesondere für eine Kaltwalzmaschine gemäß einem der
vorhergehenden Patentansprüche, gekennzeichnet durch eine Profilierung
(70), die sich mit gleichbleibendem Profil im wesentlichen über die ge
samte Wirkfläche der Walzstange (2, 4) erstreckt.
9. Walzstange nach Patentanspruch 8, wobei an den Endabschnitten der
Profilierung (70) kurze Rampen (72) mit geringerer Profiltiefe ausgebil
det sind.
10. Verfahren zum Kaltwalzen eines Werkstückes, das in Wirkeingriff mit
zwei gegenläufig antreibbaren Walzstangen (2, 4) steht, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Walzstangen (2, 4) während des Walzvorganges in Radial
richtung mit Bezug zum Werkstück verstellt werden.
11. Verfahren nach Patentanspruch 10, wobei die vorbestimmte Profil
tiefe während mehrerer aufeinanderfolgender Walzstangenhübe ausgebildet
wird.
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